DE3726850C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Leitsystem für ein führerloses
Fahrzeug entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus der FR 25 64 615 A1 ist ein Leitsystem
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs für ein führerloses
Fahrzeug mit einem passiven Leitdraht bekannt, welcher
entlang des Fußbodens verlegt ist. Ein auf dem Fahrzeug
untergebrachter Sender mit Antenne erregt den passiven Leitdraht.
Ein an der Vorderseite des Fahrzeugs an einem Hebel
angeordnetes Spulensystem vergleicht die aufgenommenen Spannungen
und damit den seitlichen Abstand des Fahrzeugs von
dem passiven Leitdraht. Das Leitsystem wirkt dabei auf eine servomechanische
Lenkeinrichtung ein, die wiederum zwei Vorderräder
des Fahrzeugs steuert.
Aus der DE 27 40 422 B1 ist ein Verfahren zum Feststellen
der jeweiligen seitlichen Abweichung eines Fahrzeuges aus der
Mittellage über einem längs seiner Fahrspur in Spurmitte sich
erstreckenden passiven Leitmittel aus elektrisch leitendem
Material bekannt. Dabei werden in dem als Abschirmung für
elektromagnetische Wechselfelder ausgebildeten Leitmittel
gegenüber fahrzeugseitig in Mittellage zur Fahrzeuglängsmittelebene
ein in Fahrzeugquerrichtung sich ausbreitendes,
hochfrequentes elektromagnetisches Feld erzeugt. An mindestens
zwei zur Fahrzeuglängsmittelebene symmetrischen Stellen
wird im Feld die Feldstärke gemessen.
Obgleich erkannt wurde, daß die Änderung des Höhenabstandes
der Sensoren zu den Seitenrändern des Leitmittels zu
Schwierigkeiten führen, sind keine Anregungen enthalten,
derartige Höhenänderungen zu kompensieren. Es wird also
nur die Änderung des sich quer erstreckenden elektromagnetischen
Feldes festgestellt. Es wird jedoch nicht, wie bei
der zuerst genannten Druckschrift, ein Feld in das passive
Leitmittel eingespeist und von einem auf dem Fahrzeug angeordneten
Empfänger gemessen.
Aus der Veröffentlichung Limann, Otto: Funktechnik ohne
Ballast, München, Franzis-Verlag, 1979, Seiten 156-163,
ist bekannt, daß bei Rundfunkempfängern die automatische Verstärkungsregelung
AVR angewendet werden kann. Trotz
schwankender Eingangsspannung bei verschiedenen Rundfunksendern
ergibt sich eine gleichbleibende Ausgangslautstärke.
Für höhere Eingangsspannungen wird also die Verstärkung
herabgeregelt.
Es wird in dieser Veröffentlichung jedoch keinerlei Anregung
gegeben, derartige automatische Verstärkungsregelungen
bei führerlosen Fahrzeugen mit passiven Leitsystemen
anzuwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein passives Leitsystem
für ein führerloses Fahrzeug vorzuschlagen, bei dem
trotz einfach zu verlegender Leitmittel und einfachem
Aufbau des Fahrzeugs
Abstandsänderungen zwischen dem Leitdraht und dem Empfangssystem
auf dem Fahrzeug ausgeglichen
werden, so daß sie sich auf die Steuerung des Fahrzeuges
nicht negativ auswirken.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches gelöst. Der Unteranspruch beschreibt
eine bevorzugte Ausführungsform.
Gemäß der Erfindung ist es also möglich, ein einfaches, d. h.
nichtabgeschirmtes Leitsystem, z. B. in Form eines aufgeklebten
Metallbandes, zu verlegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den Aufbau eines Führungsleitungs-Sensors in
Blockdiagrammdarstellung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Änderungen der
Ausgangsgrößen der induzierten Ströme, die durch
die Empfangsspulen fließen und durch Änderung
der Lage der Führungsleitung hervorgerufen werden;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht zur Erläuterung der
Lagebeziehung der Empfangsspulen zu einer
Führungsleitung;
Fig. 4 bis 9 Ausführungsbeispiele einer verlegten Führungs
leitung in perspektivischer Ansicht;
Fig. 10 ein führerloses Fahrzeug in schematischer Drauf
sicht.
In Fig. 10 ist schematisch ein Beispiel eines führerlosen
Fahrzeugs dargestellt, bei dem die vorliegende Erfindung An
wendung findet. Dieses führerlose Fahrzeug 1 weist auf der
rechten und linken Seite in der Mittel
position des Fahrzeugkörpers jeweils ein Treibrad 2 bzw. 3
auf, wobei mit dem Treibrad 2 ein Antriebsmotor 4 und mit dem
Treibrad 3 ein Antriebsmotor 5 direkt in Verbindung steht.
Das führerlose Fahrzeug 1 kann sich geradlinig vorwärts oder
rückwärts bewegen, indem das rechte und linke Treibrad 2
und 3 mit der gleichen Drehzahl und in gleicher Richtung
angetrieben werden. Ein Schwenken des Fahrzeugs erfolgt,
indem die Treibräder mit unterschiedlicher Drehzahl und in
gleicher Richtung angetrieben werden. Eine Drehung um die
eigene Achse des Fahrzeugs und somit eine Richtungsänderung
an der gleichen Stelle erfolgt dadurch, daß die Antriebs
räder mit der gleichen Drehzahl in entgegengesetzten Rich
tungen angetrieben werden. Zum Abbremsen und Anhalten der
Antriebsräder 2 und 3 sind Bremsen 6 bzw. 7 vorgesehen. Die
Drehzahl der Antriebsräder 2 und 3 wird mit Hilfe von Impuls
generatoren 8 bzw. 9 erfaßt. Zur Ermittlung der Lage einer
auf dem Fußboden F aufgeklebten Führungsleitung 11 sind Füh
rungsleitungs-Sensoren 10a und 10b vorgesehen. Abhängig von
der Fahrtrichtung des führerlosen Fahrzeugs 1 ist entweder
der Sensor 10a oder der Sensor 10b in Betrieb. Ferner sind
schwenkbar am Fahrzeugkörper angeordnete, freilaufende Räder 12
sowie Puffer 13 vorgesehen.
In Fig. 1 ist der Führungslei
tungs-Sensor 10a anhand eines Blockdiagramms dargestellt.
Er besteht aus einer Sendespule 20, einer ersten
Empfangsspule 21 und einer zweiten Empfangsspule 22. Der Auf
bau des anderen Führungsleitungs-Sensors 10b entspricht im
übrigen dem des Sensors 10a.
Die Sendespule 20 steht mit einem Oszillator 23 in Ver
bindung. Die erste Empfangsspule 21 ist über einen Ver
stärker 24 und einen Gleichrichter 25 mit einem Ver
gleicher 26 und die zweite Empfangsspule 22 über einen Ver
stärker 27 und einen Gleichrichter 28 ebenso mit dem Ver
gleicher 26 verbunden. Die vom Vergleicher 26 erzeugten
Signale werden den Motortreiberstufen 29 und 30 zugeführt,
denen der Motor 4 für das Treibrad und der Motor 5 für
das Treibrad 3 entsprechend zugeordnet sind. Die Ausgangs
signale der Gleichrichter 25 und 28 werden auch einem
eine automatische Verstärkungsregelung vorsehenden AVR-
Verstärker 31 zugeführt, wodurch der Verstärkungsfaktor der
beiden Verstärker 24 und 27 mittels Rückkopplung gesteuert
wird.
Die Führungsleitung 11 ist auf dem Boden F des Fahrweges des
führerlosen Fahrzeugs 1 durch Aufkleben eines elektrisch
leitenden Metallbandes, z. B. eines Aluminium
bandes 11a, wie in Fig. 4 ersichtlich, auf den Boden F oder
durch Verlegen eines Aluminiumbandes 11b
in den Boden F, wie aus Fig. 5
ersichtlich, oder durch Verlegen eines Aluminiumbandes 11c
in den Boden F und Hinterfüllen mit einem
geeigneten Material 32 - Fig. 6 - gebildet.
Die beiden Enden der Führungsleitung 11 sind an den
Stellen 33 geerdet, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist, oder
es ist eine Schleife in ebener Richtung, wie dies aus Fig. 8
ersichtlich ist, oder eine Schleife in Richtung der Tiefe
des Bodens ausgebildet, wie dies aus Fig. 9 ersichtlich ist.
Der Leit- bzw. Führungsvorgang für das führerlose Fahrzeug 1
wird nachfolgend beschrieben.
Der Oszillator 23 erzeugt mit Hilfe der Sendespule 20 ein
Magnetfeld M1, wodurch ein induzierter Strom durch die
Führungsleitung 11 fließt. Durch diesen
induzierten Strom wird dann ein Magnetfeld M2 um die Füh
rungsleitung 11 herum erzeugt, so daß dieses einen Strom
in den Empfangsspulen 21 und 22
induziert.
Die Ausgangsgröße des induzierten, durch die erste und zweite
Empfangsspule fließenden Stroms ändert sich in Abhängigkeit
vom Abstand zwischen den Empfangsspulen 21, 22 und der Füh
rungsleitung 11. Die Ausgangsgröße des Stroms erreicht ihr
Maximum, falls sich die Führungsleitung 11 gerade unterhalb
einer solchen Empfangsspule befindet. Sobald sich die Füh
rungsleitung von dieser Position wegbewegt, nimmt die Aus
gangsgröße des induzierten Stroms allmählich ab. Dieser
Zustand ist graphisch in Fig. 2 dargestellt, wobei die Posi
tion der Führungsleitung 11 auf der Abszisse und die Aus
gangsgröße des induzierten, durch die Empfangsspulen fließen
den Stroms längs der Ordinate aufgetragen ist. Die Kurve P1
gibt die Ausgangsgröße des induzierten Stroms in der ersten
Empfangsspule 21 und die Kurve P2 die Ausgangsgröße des
induzierten Stroms in der zweiten Empfangsspule 22 wieder.
Die Ausgangsgröße der beiden Empfangsspulen 21 und 22 sind
einander gleich, falls die Führungsleitung 11 die Mittel
position zwischen beiden Empfangsspulen einnimmt.
Die Ausgangsgrößen der beiden Empfangsspulen 21 und 22
werden über den Verstärker 24 und den Gleichrichter 25 bzw.
über den Verstärker 27 und den Gleichrichter 28 in den
Vergleicher 26 eingegeben. In dem Vergleicher 26 wird eine
Verlagerung des Fahrzeugs bezüglich der Führungsleitung 11
berechnet und die Drehzahl der Motoren 4 und 5 geändert, um
diese Verlagerung zu korrigieren. Nimmt man z. B. an, daß sich
die Führungsleitung 11 näher an der zweiten Empfangsspule 22
befindet, wie dies in Fig. 3 anhand der einpunktierten Linie
dargestellt ist, obwohl in Wirklichkeit die Führungsleitung
11 stationär ist und die zweite Empfangsspule 22 eine Stellung
einnimmt, die bei Bewegung des führerlosen Fahrzeugs 1 näher
an der Führungslinie 11 liegt, so stehen die Ausgangsgrößen
Va und Vb der beiden Empfangsspulen 21 und 22 in der
Beziehung Va<Vb, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Be
findet sich die Führungsleitung 11 näher an der ersten
Empfangsspule 21, so ergibt sich die Beziehung Va<Vb.
Durch Vergleich der Ausgangsgrößen der beiden Spulen kann
ermittelt werden, welche der beiden Empfangsspulen des
führerlosen Fahrzeugs 1 sich näher an der Führungsleitung 11
befindet.
Da der Verstärkungsgrad der Verstärker 24 und 27 mit Hilfe
des AVR-Verstärkers 31 über eine Rückkopplung gesteuert wird,
tritt keine Änderung beim Hochfahren oder Herunterfahren der
Ausgangsgröße des induzierten Stromes jeder Empfangsspule
auf, und zwar selbst falls sich das führerlose Fahrzeug 1
und somit der Führungsleitungs-Sensor 10a rauf und runter
bewegt und sich der Führungsleitung 11 annähert oder von
dieser wegbewegt. Weist der Führungsleitungs-Sensor 10a
selbst einen größeren Abstand von der Bodenfläche als im
Normalzustand auf, so nehmen die Ausgangsgrößen der Empfangs
spulen insgesamt ab, wie dies in Fig. 2 anhand der strich
punktierten Linie dargestellt ist, und es wird ein Befehl
zur Erhöhung des Verstärkungsgrads durch den AVR-Verstärker
31 an die Verstärker 24 und 27 abgegeben.
Claims (1)
- Leitsystem für ein führerloses Fahrzeug mit einer bodenseitig vorgesehenen, elektrisch leitenden Führungsleitung (11), die längs des Fahrweges des führerlosen Fahrzeugs (1) verlegt ist,
einer fahrzeugseitig vorgesehenen Einrichtung (20) zum Induzieren einer elektromotorischen Kraft in der Führungsleitung (11) und einer fahrzeugseitig vorgesehenen Einrichtung (21, 22) zum Erfassen eines auf die Erzeugung eines elektrischen Stromes in der Führungsleitung hin erzeugten Magnetfelds, die aus einer ersten Empfangsspule (21) und
einer zweiten Empfangsspule (22) besteht, die auf dem führerlosen Fahrzeug (1) vorgesehen und zu beiden Seiten der Führungsleitung (11) angeordnet sind, wobei die erste Empfangsspule (21) über einen Verstärker (24) und einen Gleichrichter (25) sowie die zweite Empfangsspule (22) über einen Verstärker (27) und einen Gleichrichter (28) mit einem Vergleicher (26) verbunden sind, der eine während der Fahrt des führerlosen Fahrzeuges auftretende Verlagerung bezüglich der Führungsleitung berechnet, dadurch gekennzeichnet,
daß mit den Gleichrichtern (25, 28) ein eine automatische Verstärkungsregelung vorsehender AVR-Verstärker (31) in Verbindung steht, dessen Ausgangssignal auf die den Empfangsspulen (21, 22) nachgeschalteten Verstärker (24, 27) rückgekoppelt ist,
daß die Führungsleitung (11) aus einem Metallband (11a) besteht, das auf dem Boden aufgeklebt ist,
daß je eine Einrichtung zum Erfassen des Magnetfeldes im Fahrzeug vorne und hinten angebracht ist, wobei je nach Fahrtrichtung die eine (10a) oder die andere (10b) in Betrieb ist, und
daß das führerlose Fahrzeug (1) auf der rechten und linken Seite des Fahrzeugkörpers in Fortbewegungsrichtung jeweils ein Treibrad (2 bzw. 3) sowie einen mit dem jeweiligen Treibrad direkt verbundenen Antriebsmotor (4 bzw. 5) aufweist, wobei die von dem Vergleicher (26) erzeugten Signale den Antriebsmotoren (4 und 5) zugeführt und die Drehzahl der Antriebsmotoren (4 und 5) zugeführt und die Drehzahl der Antriebsmotoren (4 und 5) zur Korrektur der Verlagerung des Fahrzeugs (1) bezüglich der Führungsleitung (11) geändert wird.
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