DE3726466A1 - Werkstueckbearbeitungsvorrichtung - Google Patents
WerkstueckbearbeitungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Werkstück-Bearbeitungsvorrichtung
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Durch die DE-OS 22 00 696 ist
eine Einrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken mittels Laserstrah
len bekannt geworden, welche eine genaue, direkte Temperaturmessung
eines erhitzten Bereiches des zu bearbeitenden Werkstückes erlaubt.
Hierzu ist die Einrichtung mit einem Strahlungsdetektor ausgerüstet,
welcher der Wärmestrahlung des vom Laserstrahl erhitzten Werkstücks
ausgesetzt ist. Der Strahlungsdetektor gibt ein von der Stärke der
Wärmestrahlung abhängiges Ausgangssignal ab, das zur Leistungssteue
rung des Lasers ausgewertet wird. Die zu bearbeitende, beispielswei
se zu härtende Zone des Werkstücks wird durch den Laserstrahl aufge
heizt, der im wesentlichen eine einzige, relativ große Wellenlänge
aufweist. Die Intensität der infolge der örtlichen Erhitzung des
Werkstücks abgegebenen Wärmestrahlung wird gemessen und die Leistung
des Laserstrahls in Abhängigkeit von der Intensität der gemessenen
Wärmestrahlung gesteuert. Die Aufheizung der Werkstückzone wird be
endet, sobald die gemessene Intensität einen vorgegebenen Schwell
wert erreicht. Hierzu wird der Laser entweder abgeschaltet oder der
Laserstrahl mittels einer in den Strahlengang einbringbaren Abdek
kung unterbrochen. Damit lassen sich gute Resultate erzielen, da die
Werkstückoberfläche nicht länger und nicht mit höherer Temperatur
erhitzt wird als es für die jeweilige Bearbeitung erforderlich ist.
Der Strahlungsdetektor ist bei der bekannten Vorrichtung so angeord
net, daß er von der vom Werkstück ausgehenden Wärmestrahlung direkt
getroffen wird. Dies bedeutet, daß die Steuerung des Lasers nur dann
zufriedenstellend funktioniert, wenn außenliegende Zonen eines Werk
stücks bearbeitet werden, die der Strahlungsdetektor "sehen" kann.
Für die Bearbeitung innenliegender Flächen von Werkstücken, wie Boh
rungen, Innengewinde und dergleichen ist die bekannte Einrichtung
hingegen nicht oder weniger gut geeignet, da die Wärmestrahlung zum
Detektor hin durch das Werkstück abgeschirmt ist.
Die erfindungsgemäße Werkstückbearbeitungsvorrichtung mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vor
teil, daß sie zum temperaturgesteuerten bzw. temperaturgeregelten
Bearbeiten sowohl außen- als auch innenliegender Werkstückflächen
mittels Laserstrahlung bei gleichbleibender Genauigkeit der Tempe
raturmessung geeignet ist. Jeder Wärmebehandlungsprozeß an einem
Werkstück kann so temperaturgesteuert bzw. temperaturgeregelt aus
geführt werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
vorgeschlagenen Werkstück-Bearbeitungsvorrichtung möglich. Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung besteht darin,
daß als Reflektor ein Wärmereflexionsfilter dient, welches im we
sentlichen durchlässig ist für die Strahlung mit der Wellenlänge der
Laserstrahlung und im wesentlichen undurchlässig ist für die vom
Werkstück ausgehende Wärmestrahlung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die
Figur zeigt eine schematische Gesamtansicht der Werkstück-Bearbei
tungsvorrichtung.
In der Figur ist mit 1 ein Laser an sich bekannter Bauart bezeich
net, der ein im wesentlichen eine einzige Wellenlänge aufweisendes
Strahlenbündel 2 aussendet. Ein zu bearbeitendes Werkstück 3 mit ei
ner Innenbohrung 4 ist auf einem nicht gezeigten, verstellbaren Trä
ger so angeordnet, daß der Boden 5 der Bohrung 4 durch den Laser
strahl 2, beispielsweise zwecks Oberflächenhärtung erhitzt wird. Im
Wege des Strahlenbündels 2 ist ein Spiegel 6 angeordnet, welcher die
Strahlung in Richtung des Werkstücks 3 umlenkt. Eine beispielsweise
als Linse ausgebildete Fokussiereinrichtung 7 liegt zwischen Spiegel
6 und Werkstück 3 im Strahlengang des Laser-Strahlenbündels 2, um
dieses am Boden 5 der Bohrung 4 oder an einer anderen gewünschten
Stelle des Werkstücks zu fokussieren. Die vom Werkstück 3 bei dessen
Erhitzung ausgehende Wärmestrahlung (IR-Strahlung der Wellenlänge
780 nm-1 mm) wird von einem auf den Wellenlängenbereich dieser
Strahlung ansprechenden Strahlungsdetektor 9 aufgenommen. Zu diesem
Zweck ist im Strahlengang 2 des Lasers 1 ein als Planplatte ausge
bildeter Reflektor 10 angeordnet, welcher für die Laserstrahlung 2
durchlässig ist, während er die vom Werkstück 3 abgegebene Wärme
strahlung 8 in Richtung des Detektors 9 ablenkt. Letzter liefert ein
der Stärke der Wärmestrahlung 8 proportionales elektrisches Aus
gangssignal, das nach Verstärkung als Istwert einem Regelkreis 11
zugeführt wird, an den der Laser 1 angeschlossen ist. Der Regelkreis
11 ist bestrebt, die Laserleistung, d.h. die Energie des Strahlen
bündels 2 auf einem zuvor in den Regelkreis eingegebenen Sollwert zu
halten.
Als Laser wird vorzugsweise ein Kohlendioxyd-(CO2)-Laser verwen
det, dessen Strahlung eine Wellenlänge von etwa 10,6 µm aufweist.
Als Strahlungsdetektoren können pyroelektrische Detektoren benutzt
werden, die bei Wellenlängen von etwa 800 nm-5 µm ihre größte
Empfindlichkeiten aufweisen. Die Wellenlänge und die Intensität der
Wärmestrahlung des Werkstücks 3 sind von dessen Temperatur abhängig.
Bei einem Temperaturanstieg nimmt die Intensität der Wärmestrahlung
zu und ihre Spitzenwellenlänge verschiebt sich in Richtung kleinerer
Wellenlängen. Die Werte unterscheiden sich aber immer deutlich von
der Wellenlänge der Laserstrahlung, die bei einem CO2-Laser erheb
lich langwelliger ist als die Wärmestrahlung des Werkstücks 3. Es
ist somit möglich, die Temperaturen in dem Bereich, in dem das Werk
stück aufgeheizt wird, direkt zu messen. Das Werkstück kann damit
immer auf gleiche Temperatur gebracht werden, unabhängig von der
Ausgangsleistung des Lasers.
Wie bereits erwähnt, wird bei der vorgeschlagenen Werkstück-Bearbei
tungsvorrichtung derjenige Teil der Wärmestrahlung des erhitzten
Werkstücks 3 erfaßt und ausgewertet, welcher koaxial bzw. parallel
zum Laserstrahl 2 verläuft. Dieser Teil der Wärmestrahlung wird an
einer Stelle - im Ausführungsbeispiel zwischen Umlenkspiegel 6 und
Laser 1 - aus dem Strahlengang ausgespiegelt und dem Strahlendetek
tor 9 zugeführt. Da die Wellenlängen der Wärmestrahlung und der
Laserstrahlung deutlich voneinander abweichen, ist eine saubere
Trennung mittels eines Wärmereflexionsfilters 12 möglich, welches
für die Wärmestrahlung 8 undurchlässig, für die Laserstrahlung 2
hingegen im wesentlichen durchlässig ist. Das Wärmereflexionsfilter
12 ist in Form eines beispielsweise aufgedampften Belags auf einem
für die Laserstrahlung 2 durchlässigen Träger, beispielsweise einer
Glasplatte 13, aufgebracht. Vorzugsweise ist das Wärmereflexionsfil
ter 11 als Mehrschichten-Interferenz-Filter mit einem Sperrbereich
für die vom Werkstück 3 ausgehende Wärmestrahlung 8 und einem Durch
laßbereich für die Laserstrahlung 2 ausgebildet.
Die beschriebene Werkstück-Bearbeitungsvorrichtung wird vorzugsweise
zum Oberflächenhärten von Werkstücken verwendet, mit dem Vorteil,
daß auch innenliegende Zonen, beispielsweise Bohrungen und der
gleichen, wärmegeregelt gehärtet werden können. Darüber hinaus ist
die Vorrichtung aber auch zum Schneiden und Schweißen von Werkstof
fen einsetzbar, wobei der Strahlungsdetektor 9 dafür sorgt, daß sich
die Leistung des Lasers 1 jeweils an einem vorgegebenen Sollwert
orientiert. Sowohl die Oberflächenbehandlung als auch das Fügen und
Trennen sind mit einem Minimum an eingebrachter Wärme möglich, wobei
die Strahlführung eine wärmegeregelte Behandlung an schwierig zu
gänglichen Stellen erlaubt.
Obwohl bei der bevorzugten Ausführungsform der gewählte Laser ein
CO2-Laser mit einer Ausgangswellenlänge von etwa 10,6 µm ist,
können auch Laser verwendet werden, die mit einer anderen Wellenlän
ge arbeiten. So könnte beispielsweise ein YAG-Laser verwendet wer
den, dessen Strahlung eine Wellenlänge von etwa 1,06 µm aufweist.
Wesentlich ist, daß sich die Wellenlänge der Laserstrahlung von der
Wellenlänge der vom erhitzten Werkstück abgegebenen IR-Strahlung un
terscheidet. Die parallele Strahlführung der Hohlraumstrahlung zur
Laserstrahlung macht eine präzise Wärmebehandlung an jeder, vom
Laserstrahl zu erreichenden Stelle des Werkstücks möglich.
Claims (4)
1. Werkstückbearbeitungsvorrichtung, insbesondere zum Oberflächen
härten von Werkstücken, mit einem Laser, der eine im wesentlichen
eine einzige Wellenlänge aufweisende Strahlung erzeugt sowie mit ei
ner Fokussiervorrichtung zum Bündeln des Laserstrahls auf dem Werk
stück und einem Strahlungsdetektor, welcher der Wärmestrahlung des
erhitzten Werkstücks ausgesetzt ist und ein von der Stärke dieser
Strahlung abhängiges Ausgangssignal liefert, das zur Leistungssteue
rung des Lasers ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß im
Strahlengang des Lasers (1) ein für die Strahlung mit der Wellenlän
ge des Laserstrahls (2) durchlässiger Reflektor (10) angeordnet ist,
welcher vom Werkstück (3) abgegebene Wärmestrahlung (8) zu dem au
ßerhalb des Strahlengangs angeordneten Strahlungsdetektor (9) lenkt.
2. Werkstückbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Reflektor (10) ein Wärmereflexionsfilter (12)
dient, welches im wesentlichen durchlässig ist für die Strahlung mit
der Wellenlänge des Laserstrahls (2) und im wesentlichen undurchläs
sig ist für die vom Werkstück (3) ausgehende Wärmestrahlung (8).
3. Werkstückbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wärmereflexionsfilter (12) als Mehrschichten-In
terferenzfilter mit einem Sperrbereich für die vom Werkstück (3)
ausgehende Wärmestrahlung (8) und einem Durchlaßbereich für die
Laserstrahlung (2) ausgebildet ist.
4. Werkstückbearbeitungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser (1) ein Kohlen
dioxydlaser ist, der einen Laserstrahl mit einer Wellenlänge von
etwa 10,6 µm abgibt.
Priority Applications (2)
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