DE3726029C2 - Anordnung zum Verbinden von Hohlkörpern, insbesondere Rohren - Google Patents

Anordnung zum Verbinden von Hohlkörpern, insbesondere Rohren

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verbinden von Hohlkörpern, insbesondere Rohren, die einen mit einem Anschlußflansch versehenen Grundkörper aus einem elektrisch leitenden Werkstoff, insbesondere Guß­ eisen oder Stahl, eine praktisch nichtleitende Innenbe­ schichtung, insbesondere aus Email, und eine praktisch nichtleitende äußere Schutzschicht, insbesondere einen Anstrich, aufweisen, mit einer zwischen einander zugewandten, stirnseitigen Dichtflachen der zu verbindenden Anschluß flansche angeordneten Dichtung, mit einer an den Dicht­ flachen jeweils entgegengesetzten Anlageflächen auf der Rückseite der Anschlußflansche angreifenden mechanischen Verbindungseinrichtung, durch die die Anschlußflansche zusammengespannt sind, und mit einer elektrischen Leiter­ verbindung zwischen den miteinander verbundenen Grundkörpern.
In derartigen Hohlkörpern, wie Rohrleitungsteilen, Formstücken, Apparaten, Tanks, Pumpen, Armaturen und dgl., wie sie insbesondere bei der Durchführung chemischer Ver­ fahren verwendet werden, tritt im Falle der Verarbeitung elektrisch nichtleitender Flüssigkeiten, beispielsweise von Alkoholen, Äther oder dgl., die in den Hohlkörpern fließen oder darin gelagert oder verarbeitet werden, eine Ladungstrennung an der gemein­ samen Grenzfläche zwischen dem Hohlkörper und der Flüssig­ keit auf. Durch diese Ladungstrennung kann es zu einer erheb­ lichen Aufladung des Hohlkörpers kommen, die schließlich zu zündfähigen elektrischen Entladungen beispielsweise in der Form von Funkenentladungen, führen kann. Derartige Ent­ ladungen stellen oft die Ursache für Explosionen und Brände dar. Auch kann die Funkenbildung zu einer Beschädigung der Innenbeschichtung der Hohlkörper führen.
Es ist Pflicht der Hersteller und Betreiber derartiger chemischer Anlagen, die aus der elektrostatischen Aufladung folgenden Gefahren möglichst auszuschalten, indem für eine Ableitung der Aufladungselektrizität gesorgt wird. Für den Umfang der zu treffenden Maßnahmen sind berufsgenossenschaft­ liche "Richtlinien für die Vermeidung von Zündgefahren in­ folge elektrostatischer Aufladungen" erlassen worden, die den Mindestumfang der zu beachtenden Vorsichtsmaßnahmen fest­ legen. Somit besteht der Zweck derartiger Anordnungen zum Verbinden von Hohlkörpern darin, mittels der elektrischen Leiterverbindung die Aufladungselektrizität von einem Hohl­ körper zum anderen weiterzuleiten, um deren vollständige Ableitung an irgendeiner geeigneten Stelle zu ermöglichen.
Eine bekannte Anordnung der eingangs genannten Art ist in Fig. 1 dargestellt. Zwei Rohre 1, 1′ aus Stahl, die endseitig jeweils einen sich radial erstreckenden Anschluß­ flansch 2, 2′ aufweisen, sind an ihrer Innenseite 3, 3′ mit einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Email­ schicht versehen, um dadurch die erforderliche Beständig­ keit gegen aggressive chemische Stoffe zu erhalten. Ferner ist auf der Außenseite 4, 4′ der Rohre 1, 1′ ein in der Zeich­ nung nicht näher dargestellter Schutzanstrich aufgetragen, der die Rohre 1, 1′ gegen eine Korrosion durch äußere Umwelt­ einflüsse schützen soll. Die Anschlußflansche 2, 2′ weisen stirnseitig radiale Dichtflächen 5, 5′ auf, die einander gegenüberstehen und zwischen denen eine Dichtung 6 angeord­ net ist. Die der Dichtfläche 5 bzw. 5′ axial entgegengesetzte Rückseite der Anschlußflansche 2, 2′ bildet eine Anlagefläche 7 bzw. 7′ für je einen ringförmigen Losflansch 8 bzw. 8′ einer Verbindungseinrichtung für die Rohre 1, 1′. Die Los­ flansche 8, 8′ sind durch sich axial erstreckende Schraub­ bolzen 9, die Bohrungen der Losflansche 8, 8′ durchsetzen, axial zusammengespannt und halten somit die Rohre 1, 1′ mit der dazwischen angeordneten Dichtung 6 gegenseitig zusammen.
Da einerseits die Dichtung 6 elektrisch nichtleitend oder nur schlechtleitend ist und andererseits sowohl die sich bis in den Bereich der Dichtflächen 5, 5′ erstreckende innere Emailschicht sowie auch der äußere Schutzanstrich elektrisch nichtleitend sind, bedarf es zur Herstellung einer elektrischen Leiterverbindung zwischen den Stahlgrundkörpern der Rohre 1, 1′ besonderer Maßnahmen. Bei der in Fig. 1 dar­ gestellten, bekannten Anordnung sind hierzu an den Rohren 1, 1′ jeweils fahnenförmige Erdungslaschen 10, 10′ vorgesehen, die über elektrische Verbindungskabel 11, 12, 13 mit an den Losflanschen 8, 8′ angeschweißten weiteren Erdungslaschen 14, 14′ sowie auch untereinander verbunden sind. Dabei ist der Anschluß der Verbindungskabel 11, 12, 13 an den betreffenden Erdungslaschen 10, 10′ und 14, 14′ jeweils mittels Klemmschrauben 15 ausgeführt, die einen geeignet geformten Kabelschuh 16 an der betreffenden Erdungslasche festlegen.
Diese Art der elektrischen Leiterverbindung ist jedoch äußerst aufwendig und mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Einerseits müssen bei der Herstellung die zusätzlichen Erdungslaschen an dem stählernen Grundkörper der Rohre und an den Losflanschen angebracht werden. Andererseits können die elektrischen Verbindungskabel erst während der Montage der Rohrleitung angebracht werden, was die Montagezeiten sehr erhöht. Die gleichen Nachteile ergeben sich auch für den Fall, daß in einer fertiggestellen Rohrleitung, beispiels­ weise in einem chemischen Betrieb, beim Übergang auf stati­ sche Aufladungen verursachende Medien die Leiterverbindung nachgerüstet werden muß. Hierzu wurden bisher der äußere Schutzanstrich der Rohre stellenweise entfernt und um die blanken Stellen metallische Schellen als Träger der Erdungs­ laschen herumgelegt, welche anschließend durch die elektri­ schen Verbindungskabel zusammengeschlossen wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anord­ nung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf baulich einfache Weise und ohne zusätzlichen Montageaufwand eine Ableitung der elektrostatischen Aufladungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leiterverbindung durch eine sich mindestens im Be­ reich der Anlagefläche jedes Anschlußflansches erstreckende elektrische Kontaktfläche des Grundkörpers gebildet ist, an welcher die aus einem elektrisch leitenden Material be­ stehende Verbindungseinrichtung der Anschlußflansche flächig anliegt.
Bei der Erfindung wird also der elektrische Zusammen­ schluß der einzelnen Hohlkörper während der Herstellung der Verbindung zwischen den Anschlußflanschen von selbst erreicht, ohne daß es hierzu zusätzlicher Montagemaßnahmen bedürfte. Da die Anlagefläche des Anschlußflansches, an der die Ver­ bindungseinrichtung angreift, die elektrische Kontaktfläche aufweist, an der die Verbindungseinrichtung flächig anliegt, wird mit der durch die Verbindungseinrichtung bewirkten mechanischen Verbindung der Hohlkörper gleichzeitig auch die elektrische Verbindung mit praktisch vernachlässigbarem Übergangswiderstand hergestellt. Dies ist unabhängig von der speziellen Art der Hohlkörper der Fall, die beispiels­ weise Rohre, aber auch Kessel, Rührwerke, Lagertanks, Pum­ pen, Formstücke, Armaturen oder dgl. sein können. Insbesonde­ re ist die Erfindung im Zusammenhang mit derartigen Hohl­ körpern von Bedeutung, deren nichtleitende Innenbeschich­ tung durch eine hochsäurefeste Emailschicht auf einem Grundkörper aus Gußeisen oder Stahl gebildet ist. Durch den Wegfall getrennter Überbrückungsleitungen kann es auch nicht zu Montagefehlern oder nachträglichen Unterbrechungen der Leiterverbindung kommen, so daß die erfindungsgemäße Anordnung eine sehr hohe Sicherheit gewährleistet. Die Ge­ fahr von durch elektrostatische Aufladungen hervorgerufe­ nen Funkentladungen kann hierdurch praktisch ausgeschlossen werden.
Vorzugsweise ist im Falle einer kreisringförmigen Aus­ bildung der Anschlußflansche, wie es in den meisten Fällen und insbesondere bei Rohren der Fall ist, vorgesehen, daß sich die Kontaktfläche mindestens über die kreisringförmi­ ge Rückseite der Anschlußflansche erstreckt. Hierdurch steht einerseits die gesamte Rückseite als Kontaktfläche zur Verfügung, so daß bei einer geeigneten Ausbildung der mechanischen Verbindungseinrichtung ein großflächiger elek­ trischer Kontakt hergestellt wird. Außerdem ist die Kontakt­ fläche in dieser Formgebung verhältnismäßig einfach herstell­ bar, weil der Hohlkörper, beispielsweise das Rohr, nach seiner Fertigstellung lediglich an der Rückseite der An­ schlußflansche von etwaigen, bei der Herstellung aufgetre­ tenen Rückständen an Zunder, Emailspuren der Innenbe­ schichtung sowie von der äußeren Schutzschicht, beispiels­ weise durch Sandstrahlen, gereinigt werden muß.
Die einfachste Möglichkeit zur Ausführung der Er­ findung besteht darin, daß die Kontaktfläche durch einen in der äußeren Schutzschicht ausgesparten, blanken Bereich des Grundkörpers gebildet ist. Dieser blanke Bereich kann etwa durch Sandstrahlen erzielt werden. Wenngleich hierdurch der erforderliche geringe Übergangswiderstand an dem elek­ trischen Kontakt erreichbar ist, könnte es aber in einer korrodierenden Atmosphäre zur nachträglichen Verschlechte­ rungen der Kontaktfläche kommen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung be­ steht deswegen darin, daß die Kontaktfläche durch eine auf die Oberfläche des Grundkörpers aufgebrachte Kontakt­ schicht gebildet ist. Hierdurch ist es möglich, den Werk­ stoff für die Kontaktschicht in gewissen Grenzen unab­ hängig vom Werkstoff des Grundkörpers zu wählen, so daß die Korrosionsbeständigkeit der Kontaktschicht an die je­ weils herrschenden Erfordernisse angepaßt werden kann. Für die Bedürfnisse der Praxis erweist es sich als ausreichend, wenn die Dicke dieser Kontaktschicht - je nach Material und Anwendungszweck - im Bereich zwischen 1 µm und 500 µm liegt.
In diesem Zusammenhang zeichnet sich eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung dadurch aus, daß die Kontakt­ schicht eine galvanisch niedergeschlagene Schicht ist. Ein Beispiel hierfür ist galvanisches Verzinken mit einer Schichtdicke von 15 bis 20 µm.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß die Kontaktschicht eine stromlos chemisch niederge­ schlagene Schicht ist. Hierunter fällt z. B. das Vernickeln, bei dem etwa eine Schichtdicke von 60 µm hergestellt wird.
Neben der vorerwähnten galvanischen und chemischen Beschichtung kommt aber auch eine mechanische Beschichtung in Betracht, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kontakt­ schicht eine aufgespritzte Metallschicht ist. Eine der­ artige Ausführungsform erhält man beispielsweise durch Spritzverzinken mit einer dabei üblichen Schichtdicke von 100 µm.
Die drei vorstehend aufgeführten Möglichkeiten der Ausbildung der Kontaktschicht stellen nur vorteilhafte Beispiele dar. Es sind statt dessen auch andere Möglich­ keiten denkbar. Beispielsweise kann als Kontaktschicht ein leitfähiger Kunststoff verwendet werden, der ebenfalls eine gute Korrosionsbeständigkeit liefert.
Insbesondere ist die Erfindung auch bei solchen An­ ordnungen mit großem Vorteil einsetzbar, bei denen die Ver­ bindungseinrichtung von Bohrungen der die Anschlußflansche senkrecht zu den Dichtflächen durchsetzende Schraubbolzen gebildet ist, deren Köpfe bzw. Schraubmuttern an den An­ lageflächen der Anschlußflansche abgestützt sind, wobei sich erfindungsgemäß die Kontaktfläche mindestens im Ab­ stützbereich der Köpfe bzw. Schraubmuttern erstreckt. Hier­ bei ist die Leiterverbindung zwischen den einzelnen Hohl­ körpern dadurch hergestellt, daß die Kontaktfläche am An­ schlußflansch des einen Grundkörpers einen elektrischen Flächenkontakt mit dem Kopf des Schraubbolzens eingeht, des­ sen Schaft somit einen Leiter großen Querschnitts zu dem anderen Anschlußflansch bildet, dessen Kontaktfläche mit der den Schaft kontaktierenden Schraubmutter einen guten elek­ trischen Kontakt bildet.
Eine weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ergibt sich bei einer solchen Anordnung, bei der die Verbindungseinrichtung an der Anlagefläche der An­ schlußflansche anliegende Losflansche aufweist, die durch Bohrungen der Losflansche senkrecht zu den Dichtflächen durchsetzende Schraubbolzen zusammengespannt sind, wobei eine derartige Ausführungsform erfindungsgemäß dadurch ge­ kennzeichnet ist, daß sich die Kontaktfläche mindestens im Bereich der Anlagefläche zwischen dem elektrisch lei­ tenden Losflansch und dem Anschlußflansch erstreckt. Während bei dieser Ausführungsform die Schraubbolzen, die mit ihren Köpfen bzw. Schraubmuttern die Losflansche kon­ taktieren, als die Losflansche miteinander kurzschließende Leiter wirken, findet der elektrische Kontakt zu den Hohl­ körpern durch die Anlage der Losflansche an den Kontakt­ flächen der Anschlußflansche statt.
Schließlich ist im Rahmen der Erfindung als eine zu­ sätzliche Maßnahme vorgesehen, daß die Köpfe und die Schraub­ muttern der Schraubbolzen mit Zahnscheiben unterlegt sind. Diese Zahnscheiben werden durch den Andruck der angezogenen Schraubbolzen in die jeweiligen Kontaktflächen hineinge­ drückt, wodurch die Sicherheit der Kontaktgabe weiterhin erhöht wird.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Er­ findung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Anordnung zum Verbinden von Rohren, und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Anordnung zum Verbinden von Rohren.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weisen zwei sich stirn­ seitig koaxial gegenüberstehende Rohre 20, 20′, bei denen es sich auch um von Hohlkörpern, wie Kesseln, Rührwerken, Lagertanks, Pumpen, Armaturen, Formstücken und dgl., ausgehende kurze Rohrstutzen handeln kann, an ihren stirnseitigen Enden je einen sich radial erstreckenden, ringförmigen Anschluß­ flansch 21, 21′ auf, der mit einer sich radial erstreckenden, stirnseitigen, ebenen Dichtfläche 22 bzw. 22′ versehen ist. Die den stirnseitigen Dichtflächen 22, 22′ parallel gegen­ überstehenden, sich radial erstreckenden Rückseiten der An­ schlußflansche 21, 21′ dienen als Anlageflächen 23, 23′ für je einen ringförmigen Losflansch 24, 24′, dessen Innendurch­ messer etwas größer als der Außendurchmesser der Rohre 20, 20′ und deutlich kleiner als der Außendurchmesser der An­ schlußflansche 21, 21′ ist. Diese Losflansche 24, 24′ bilden zusammen mit durch Bohrungen 25, 25′ der Losflansche 24, 24′ hindurchgeführten, sich axial erstreckenden Schraubbolzen 26 eine Verbindungseinrichtung, welche die beiden Rohre 20, 20′ durch den von den Köpfen 27 einerseits und den Schraub­ muttern 28 andererseits auf die Losflansche 24, 24′ ausge­ übten axialen Druck zusammenspannt, wobei zwischen den stirn­ seitigen Dichtflächen 22, 22′ eine ringförmige Dichtung 29 unter Entfaltung ihrer Dichtwirkung eingeklemmt ist.
Die Rohre 20, 20′ mit den daran vorgesehenen Anschluß­ flanschen 21, 21′ bestehen aus einem Grundkörper aus einem elektrisch leitenden Werkstoff, beispielsweise Sphäroguß oder Stahl. Auf der Innenseite 30, 30′ dieses Grundkörpers ist eine in Fig. 2 nicht näher dargestellte Innenbeschich­ tung aufgebracht, die nichtleitend oder praktisch nicht­ leitend ist. Insbesondere handelt es sich hierbei um eine hochsäurefeste Emailbeschichtung. An der Außenseite 31 bzw. 31′ weist der Grundkörper eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte, nichtleitende oder praktisch nichtleitende äußere Schutzschicht auf, bei der es sich beispielsweise um einen Anstrich oder um eine Kunststoffbeschichtung handeln kann.
Die ringförmig umlaufenden, sich radial erstrecken­ den Anlageflächen 23, 23′ der Anschlußflansche 21, 21′ sind mit einer Kontaktschicht aus einem geeigneten elektrisch leitenden und geeignet korrosionsbeständigen Werkstoff ver­ sehen, die unmittelbar auf dem Grundkörper der Rohre 20, 20′ ausgebildet ist und nach außen hin freiliegt. An dieser Kon­ taktschicht 32 bzw. 32′ ist der jeweilige Losflansch 24, 24′ abgestützt, der ebenfalls aus einem elektrisch leiten­ den Material, beispielsweise einem Metall wie Stahl, Grauguß oder Sphäroguß, hergestellt ist. Da­ bei kann vorgesehen sein, daß die Losflansche 24, 24′ eben­ falls mit demselben korrosionsbeständigen Werkstoff über­ zogen sind, aus dem auch die Kontaktschicht 32, 32′ besteht.
Die Kontaktschicht kann durch einen galvanischen Niederschlag des Werkstoffs auf dem Grundkörper ausgebildet sein. Korrosionsbeständigkeit gegen Witterungseinflüsse erhält man beispielsweise durch galvanisches Verzinken, wo­ bei eine Dicke der Kontaktschicht zwischen 15 und 20 µm zweck­ mäßig ist. Auch ein stromloser chemischer Niederschlag der Kontaktschicht 32, 32′ ist möglich. Ein Beispiel hierfür ist eine Hartvernickelung, bei der eine Schichtdicke von 60 µm in Betracht kommt. Alternativ bietet sich auch ein mechani­ sches Aufbringen der Kontaktschicht 32, 32′ durch Aufspritzen einer entsprechenden Metallschicht an. Beispielsweise ar­ beitet man beim Spritzverzinken mit Schichtdicken von etwa 100 µm. Vor der Aufbringung der Kontaktschicht 32, 32′ werden mindestens die Anlageflächen 23, 23′ durch Sandstrahlen von Zunder- und Emailrückständen der Rohrherstellung sowie von der äußeren Schutzschicht befreit.
Hierdurch ist der elektrisch leitende Grundkörper des einen Rohres 20 mittels des guten elektrischen Kontaktes zwischen der Kontaktschicht 32 und dem Losflansch 24 über den durch die Anlage der Schraubmutter 28 am Losflansch 24 gebildeten elektrischen Kontakt mit dem Schraubbolzen 26 elektrisch kurzgeschlossen, der seinerseits wieder wegen der Anlage des Kopfes 27 am Losflansch 24′ mit dem letzte­ ren gut leitend verbunden ist, wobei der Losflansch 24′ durch seine Anlage an der Kontaktschicht 32′ des anderen Rohres 20 die elektrische Leiterverbindung zwischen den Rohren 20, 20′ schließt. Anstelle der Losflansche 24, 24′ könnten die Anschlußflansche 21, 21′ einen etwas größeren radialen Durchmesser aufweisen und unmittelbar von den Schraubbolzen 26 durchsetzt sein, wobei sodann die elektri­ sche Verbindung durch die Anlage des Kopfes 27 bzw. der Schraubmutter 28 an den Kontaktschichten 32, 32′ sicherge­ stellt würde. In allen Fällen bildet also die mechanische Verbindungseinrichtung der Rohre 20, 20′ gleichzeitig eine hochwirksame elektrische Leiterverbindung. Dabei kann zur Steigerung der Kontaktwirkung auf die Schraubbolzen 26 je­ weils zwischen dem Kopf 27 bzw. der Schraubmutter 28 und der entsprechenden Gegenfläche eine Zahnscheibe aufgesetzt sein, die sich mit den betreffenden Gegenflächen bzw. den Kontaktflächen 32, 32′ verkrallt und dadurch die Sicherheit der Kontaktierung noch erhöht.
Durch diese Anordnung werden also die Rohre 20, 20′, bzw. allgemein die mit den Anschlußflanschen 21, 21′ ver­ sehenen Hohlkörper derart mechanisch und gleichzeitig elek­ trisch miteinander verbunden, daß ihre aus dem elektrisch leitenden Werkstoff bestehenden Grundkörper elektrisch mit praktisch vernachlässigbaren Übergangswiderständen zusam­ mengeschaltet sind. Wenn es an der Grenzfläche zwischen einem in den Hohlkörpern lagernden oder fließenden nicht­ leitenden Medium und der nichtleitenden Innenbeschichtung zu einer Ladungstrennung kommt, kann dennoch die elektro­ statische Aufladung der Hohlkörper vermieden werden, da wegen ihres elektrischen Zusammenschlusses eine vollstän­ dige Ableitung möglich ist, indem an irgendeinem Punkt des Gesamtverbundes eine Erdung vorgesehen wird.
Bezugszeichenliste
1, 1′ Rohre
2, 2′ Anschlußflansch
3, 3′ Innenseite
4, 4′ Außenseite
5, 5′ Dichtfläche
6 Dichtung
7, 7′ Anlagefläche
8, 8′ Losflansche
9 Schraubbolzen
10, 10′ Erdungslaschen
11, 12, 13 elektrische Verbindungskabel
14, 14′ weitere Erdungslaschen
15 Klemmschrauben
16 Kabelschuh
20, 20′ Rohre
21, 21′ Anschlußflansch
22, 22′ Dichtflächen
23, 23′ Anlageflächen
24, 24′ Losflansch
25, 25′ Bohrungen
26 Schraubbolzen
27 Kopf
28 Schraubmutter
29 Dichtung
30, 30′ Innenseite
31, 31′ Außenseite
32, 32′ Kontaktschicht

Claims (11)

1. Anordnung zum Verbinden von Hohlkörpern, ins­ besondere Rohren, die einen mit einem Anschlußflansch ver­ sehenen Grundkörper aus einem elektrisch leitenden Werkstoff, insbesondere Gußeisen oder Stahl, eine prak­ tisch nichtleitende Innenbeschichtung, insbesondere aus Email, und eine praktisch nichtleitende äußere Schutz­ schicht, insbesondere einen Anstrich, aufweisen, mit einer zwischen einander zugewandten, stirnseitigen Dichtflächen der zu verbindenden Anschlußflansche an­ geordneten Dichtung, mit einer an den Dichtflächen je­ weils entgegengesetzten Anlageflächen auf der Rückseite der Anschlußflansche angreifenden mechanischen Verbin­ dungseinrichtung, durch die die Anschlußflansche zu­ sammengespannt sind, und mit einer elektrischen Leiter­ verbindung zwischen den miteinander verbundenen Grund­ körpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterverbindung durch eine sich mindestens im Bereich der Anlagefläche (23, 23′) jedes Anschlußflansches (21, 21′) erstreckende elektrische Kontaktfläche des Grundkörpers gebildet, ist, an welcher die aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Verbindungseinrichtung des Anschlußflansches (21, 21′) flächig anliegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die An­ schlußflansche kreisringförmig sind, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sich die Kontaktfläche mindestens über die kreisringförmige Rückseite der Anschlußflansche (21, 21′) erstreckt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kontaktfläche durch einen in der äußeren Schutzschicht ausgesparten, blanken Bereich des Grundkörpers gebildet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kontaktfläche durch eine auf die Ober­ fläche des Grundkörpers aufgebrachte Kontaktschicht (32, 32′) gebildet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktschicht (32, 32′) eine galvanisch niederge­ schlagene Schicht ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4′ dadurch gekennzeich­ net, daß die Kontaktschicht (32, 32′) eine stromlos chemisch niedergeschlagene Schicht ist.
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktschicht (32, 32′) eine aufgespritzte Metall­ schicht ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Verbindungseinrichtung von Bohrungen der Anschluß­ flansche senkrecht zu den Dichtflächen durchsetzenden Schraubbolzen gebildet ist, deren Köpfe bzw. Schraubmut­ tern an den Anlageflächen der Anschlußflansche abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kontaktfläche mindestens im Abstützbereich der Köpfe (27) bzw. Schraub­ muttern erstreckt (28).
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Verbindungseinrichtung an der Anlagefläche der Anschlußflansche anliegende Losflansche aufweist, die durch Bohrungen der Losflansche senkrecht zu den Dichtflächen durchsetzende Schraubbolzen zusammengespannt sind, deren Köpfe bzw. Schraubmuttern an den Losflanschen abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kontaktfläche mindestens im Bereich der Anlagefläche zwischen dem elek­ trisch leitenden Losflansch (24, 24′) und dem Anschluß­ flansch (21, 21′) erstreckt.
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Köpfe (27) und die Schraubmuttern (28) der Schraubbolzen (26) mit Zahnscheiben unterlegt sind.
11. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kontaktschicht (32, 32′) eine elektrisch lei­ tende Kunststoffschicht ist.
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