DE372419C

DE372419C - Elektrische Schaltanordnung nach dem Sammelschienensystem

Info

Publication number: DE372419C
Application number: DEB97881D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-01-20
Filing date: 1921-01-20
Publication date: 1923-03-27

Description

Elektrische Schaltanordnung nach dem Sammelschienensystem: Das Beseitigen der Leitungsstörungen, wie Erdschluß, Kurzschluß u. dgl., bei Leitungsnetzen ist sehr zeitraubend und störend. Die bisher üblichen Fehterprüfniethoden, wie Widerstandsxn:es.sungen, Isolationsmessungen u. dgl., sind aber nicht nur umständlich, sondern auch unsicher. Wenn beispielsweise an der gestörten Stelle zwischen den zusammengeschmolzenen Phasen oder zwischen Phase und Erde eine Oxydschicht oder sonst eine dünne Isolierschicht aufgetreten ist, wird sich bei Messungen mit einem Widerstandsmeßapparat oder Induktor infolge der geringen Spannung das Kabel als störungsfrei ergeben. Sobald das Kabel aber mit der normalen Betriebsspannung belastet wird, ist der Kurzschluß oder der starke Erdschluß sofort wieder vorhanden und es besteht die Gefahr, daß durch das Einschalten der vollen Energie auf den Kurzschluß andere Apparate und'. Maschinen gefährdet werden.
Gemäß der Erfindung ist nun neben dem Hauptsammelschienensystem ein Hilfssammelschienensysteml vorgesehen, das mit dem Hauptsammelschienensystem über eine regelbare Drosselspule oder einen regelbaren Transformator verbunden ist und auf jede einzelne der Stromabführungen oder Stromzuführungen mit Hilfe eines Trennschalters oder Trennumschalters angeschaltet werden kann.
Diese Anordnung ermöglicht es, die Störungen, wie Kurzschluß oder Erdschluß, fortzubrennen, z. B. indem man einen abgedrosselten Strom 5 bis io Sekunden auf den Kurzschluß arbeiten läßt. Die Abd'rossel'ung des Schlußstromes durch die Drosselspule oder den Transformator bewirkt, daß sich auch proportional hiermit die Schmellzintentität vermindert, wodurch allmählich weniger Material an der Schlußstel;le verdampft wird, und die Isolation an dieser Stelle der normalen Betriebsspannung Widerstand bietet. Das gestörte Kabel kann dann wieder in Betrieb genommen werden, nur könnte es, irn Falle es in einer Ringleitung läge, keine Zusammenschaltung erfahren.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel.
In derselben ist S I das Hauptsam@melschienensystem und S II das. Hilfssammelschienensystem. T sind Trennschalter bzw. Trennumlschalter, vermittels deren die abgehenden Kabel auf das eine oder andere Sammelschienensystem geschaltet werden können. 0 sind Ölschalter. J ist ein Amperemeter. D ist die Drosselspule oder der Transformator, der beispielsweise mit einem regelbaren Eisenkern E versehen ist. Die Drosselspule bzw. der Transformator kann mit Hilfe eines Trennschalters zwischen die Hauptsammelschiene S I und die Hilfssammelschiene S 1I geschaltet werden. Die Wirkungsweise ist folgende: Bei einer Störung infolge Kurzschluß in einer der abgehenden Leitungen ist es wahrscheinlich, daß der automatische Ölschalter derselben eher herausfällt als die Maschinenschalter. Man weiß also beim Herausfallen der Ölschalter welche Strecke gestört ist, jedoch nicht. an welcher Stelle die Störung ist.
Gemäß der Erfindung wird nun zu diesem Zwecke das noch in Ordnung befindliche abgehende Kabel auf das Hauptsammelschienensystem S I geschaltet. Die gestörte Strecke dagegen schaltet man auf das Hilfssammelschienensystem S II. Hierauf wird vom Hauptsammelschienensystem S I über den Drosselspulenstromikreis der Strom auf das Hil!fssammelschienensystem S II gegeben, wodurch nun ein durch die Drosselwirkung oder den regulierbaren Transformator begrenzter Strom auf die gestörte Strecke wirkt. Der Zuleitungsschalter wird hierbei festgehalten, so d'aß auf jeden Fall der automatische Schalter der gestörten Strecke ausfallen muß.
Auf diese Weise ist es möglich, nicht nur den Betrieb unter Ausschaltung der gestörten Strecke weiter zu führen, sondern es ist auch möglich, die gestörte Strecke durch Fortbrennen des Kurzschlusses oder Erdschlusses wieder betriebsbrauchbar zu machen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektrische Schaltanordnung nach dem Sammelschienensystem, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Hauptsammelschienensystem (S I) ein Hilfssammelschienensystem (S II) vorhanden ist, welch letzteres mit den v Hauptsamrnelschienensystem (S I) über eine regelbare Drosselspule oder einen regelbaren Transformator (D, E) verbunden und auf jeden einzelnen der Stromzuführungs- oder Stromableitungsleitung mit Hilfe eines weiteren Satzes von Trennschaltern oder aber eines für die Hilfs- und Hauptsammelschiene gemeinsamen Satzes von Trennumschaltern geschaltet werden kann, zurre Zwecke, unter Anwendung der Betriebsspannung die Störungsstellen (Kurzschluß oder Erdschluß) fortbrennen . zu können.