DE3723798A1 - Messgeraet fuer chlor aufweisende substanzen - Google Patents
Messgeraet fuer chlor aufweisende substanzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Meßgerät für Chlor
aufweisende Substanzen, mit einem Gehäuse und einem Elek
trolytraum, der von einer Membran begrenzt ist und zwei
mit einer Auswerteschaltung verbundene Elektroden enthält,
von denen eine der Membran zugeordnet ist, insbesondere
diese berührt.
Ein solches Chlor-Meßgerät wird von der Firma ProMinent
Dosiertechnik GmbH, Heidelberg, unter der Bezeichnung
"DULCOTEST CLE II T" vertrieben. Mit seiner Hilfe wird
das wirksame Chlor in Wasser gemessen. Zum wirksamen
Chlor gehört gelöstes Chlorgas (Cl2) und unterchlorige
Säure (HOCl). Am unteren Ende eines rohrförmigen Gehäuses
ist eine Querwand mit einem Elektrodenschaft befestigt,
der an der Stirnseite eine Goldelektrode und inmitten
des Schafts eine Silberelektrode mit aufgebrachtem Silber
chlorid trägt. Der Elektrodenschaft wird von einer Kappe
übergriffen, die stirnseitig eine Membran aus Polytetra
fluoräthylen trägt. Von der Kappe mit der Membran und
der Querwand mit dem Elektrodenschaft wird der Elek
trolytraum begrenzt. Als Elektrolyt dient eine Kalium
chloridlösung. Bei der Montage wird die Kappe mit dem
Elektrolyten gefüllt und dann von unten an das Gehäuse
angeschraubt, so daß im Endzustand der Elektrolytraum
vollständig gefüllt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Chlor-Meß
gerät anzugeben, das zur Messung von Chlor oder chlor
haltigen Stoffen in Gasen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs beschrie
benen Chlor-Meßgerät, dadurch gelöst, daß der Elektro
lytraum mit einer über eine Füllöffnung angeschlossenen
Nachfüllvorrichtung versehen ist.
Überraschenderweise arbeitet das Meßgerät auch in gas
förmiger Umgebung, insbesondere in Luft. Es wird vermu
tet, daß die bisher als notwendig angesehene Benetzung
der Membran von außen deshalb nicht erforderlich ist,
weil ständig Teile der Elektrolytflüssigkeit durch die
Membran nach außen dringen und dann verdampfen oder ver
dunsten. Jedenfalls geht Elektrolytflüssigkeit während
des Betriebs verloren. Dieser Verlust wird mit Hilfe
der Nachfüllvorrichtung ersetzt. Es ist daher nicht not
wendig, das Meßgerät von Zeit zu Zeit zu zerlegen, um
den Elektrolytraum wieder zu füllen.
Mit besonderem Vorteil weist die Nachfüllvorrichtung
ein mit dem Elektrolytraum verbundenes Vorratsgefäß auf.
Das Vorratsgefäß sichert eine kontinuierliche Nachfül
lung. Es braucht nur in größeren Zeitabständen ersetzt
oder nachgefüllt zu werden.
In den meisten Fällen genügt es, wenn das Vorratsgefäß
destilliertes Wasser enthält. Denn durch die Membran
geht im wesentlichen nur der Wasseranteil des Elektrolyten
verloren.
In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, daß die Nach
füllvorrichtung den Elektrolyten im Membranbereich unter
geringem Überdruck hält. Dieser Überdruck kann beispiels
weise dadurch erzeugt werden, daß das Vorratsgefäß mit
einem entsprechenden Abstand, beispielsweise 20 bis
100 cm, oberhalb des Elektrolytraums angeordnet ist.
Dieser Überdruck verstärkt den Durchtritt von Elektrolyt
flüssigkeit durch die Membran, was die Meßempfindlichkeit
zu erhöhen vermag. Der Überdruck erlaubt es auch, das
Meßgerät in anderer Lage zu verwenden als mit unten ange
ordneter Membran.
Günstig ist es auch, daß die Nachfüllvorrichtung einen
am Gehäuse angebrachten Nachfüllstutzen aufweist. Dieser
Nachfüllstutzen kann entweder zum Anschluß der vom Vor
ratsgefäß kommenden Leitung dienen oder für ein nicht-kon
tinuierliches Nachfüllen bei Bedarf benutzt werden.
Die Füllöffnung sollte sich an der obersten Stelle des
Elektrolytraums befinden. Auf diese Weise werden gasge
füllte Hohlräume im Elektrolytraum, welche die Messung
verfälschen könnten, vermieden.
Wenn der Elektrolytraum oben durch eine am Gehäuse be
festigte Querwand begrenzt ist, empfiehlt es sich, daß
die Unterseite der Querwand zur Horizontalen geneigt
ist und die Füllöffnung sich etwa am höchsten Punkt die
ser Unterseite befindet.
Eine besonders bevorzugte Anwendung ist die Messung von
Chlordioxid in Luft. Überraschenderweise spricht das
Meßgerät auch auf Chlordioxid an.
Bekanntlich ist gasförmiges Chlordioxid ab einer Konzen
tration von 300 g/m3 explosiv. Daher empfiehlt sich die
Kombination mit einer Sicherheitsschaltung, die anspricht,
wenn ein vorgegebener Chlordioxid-Grenzwert überschritten
wird. Die Sicherheitsschaltung kann lediglich einen Alarm
auslösen. Sie kann aber auch für eine Verminderung des
Chlordioxids sorgen.
Eine Ausführungsform ist charakterisiert durch die Anord
nung in der Nähe des Bodens eines Schranks, der einen
Reaktor zur Bildung von Chlordioxid und eine bodennahe
Absaugvorrichtung enthält, und durch eine Sicherheits
schaltung, die die Absaugvorrichtung einschaltet, wenn
ein Chlordioxid-Grenzwert überschritten wird. Gerade
bei der Chlordioxiderzeugung ist die Überwachung der
Chlordioxidkonzentration und deren Reduzierung von beson
derer Bedeutung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Meßgerät und
Fig. 2 eine Chlordioxid-Erzeugungsanlage mit dem Meßgerät.
Das in Fig. 1 dargestellte Meßgerät 1 besitzt ein rohr
förmiges Gehäuse 2, das durch eine Querwand 3 in einen
oberen Raum 4 und einen unteren Elektrolytraum 5 unter
teilt ist. Letzterer wird unten durch eine Membran 6,
beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, abgeschlossen.
Durch den Elektrolytraum erstreckt sich ein Elektroden
schaft 7, der stirnseitig eine erste Elektrode 8, bei
spielsweise eine Goldelektrode, die mit der Membran 6
in Berührung steht, und inmitten seiner Länge eine zweite
Elektrode 9, beispielsweise eine Silberelektrode mit
Silberchloridüberzug, trägt. Beide Elektroden sind mit
einem Verstärker 10 im oberen Raum 4 verbunden, der über
eine elektrische Steckverbindung 11 mit einer Auswerte
schaltung verbunden werden kann. Der Elektrolytraum 5
ist mit einer Elektrolytflüssigkeit, insbesondere einer
wässrigen Kaliumchloridlösung, gefüllt.
Dem Meßgerät 1 ist eine Nachfüllvorrichtung 12 zugeord
net. Sie besitzt ein mit einer Entlüftungsöffnung 13
versehenes Vorratsgefäß 14, das über eine Schlauchleitung
15 mit einem Füllstutzen 16 am Gehäuse 2 verbunden ist.
Vorratsgefäße mit einem Fassungsvermögen von 100 bis
500 ml haben sich als besonders geeignet erwiesen. Der
Füllstutzen mündet über eine Füllöffnung 17 im Elek
trolytraum 5. Die Füllöffnung 17 befindet sich an der
höchsten Stelle dieses Elektrolytraums. Zu diesem Zweck
ist die Unterseite 18 der Querwand 3 derart schräg zur
Horizontalen geneigt, daß sie zur Füllöffnung 17 hin
ansteigt.
Im Betrieb wird vom Meßgerät 1 festgestellt, ob und in
welcher Konzentration sich in dem Luftraum 19 vor der
Membran 6 chlorhaltige Substanzen, insbesondere Chlor
dioxid, befinden. Während des Betriebs tritt ein Teil
des Wassers der Elektrolytflüssigkeit durch die Membran 6
nach außen und verdunstet. Dieses Wasser wird durch de
stilliertes Wasser aus dem Vorratsgefäß 14 ersetzt.
Bei der Chlordioxid-Erzeugungsanlage der Fig. 2 befindet
sich in einem abgeschlossenen Schrank 20 ein Reaktor 21,
der über eine erste Zuführleitung 22 mit Verdünnungswas
ser, über eine zweite Zuführleitung 23 mit Salzsäure
und über eine dritte Zuführleitung 24 mit Natriumchlorid
versorgt wird. Die erste Zuführleitung 22 wird von einer
mit einem Wasseranschluß 25 versehenen Dosierpumpe 26,
die zweite Zuführleitung 23 von einer mit einem Salz
säure-Vorratsgefäß 27 verbundenen Dosierpumpe 28 und
die dritte Zuführleitung 24 von einer mit einem Natrium
chlorit-Vorratsgefäß 29 verbundenen Dosierpumpe 30 ge
speist. Die Zuführleitungen 22 und 23 vereinigen sich
an einer Mischstelle 42 außerhalb des Reaktors, so daß
in diesen einerseits ein Säure-Wasser-Gemisch und anderer
seits Natriumchlorit eintreten. Die in Wasser gelöstes
Chlordioxid führende Austrittsleitung 31 ist mit einem
statischen Vormischer 32 verbunden, in welchem eine wei
tere Verdünnung vorgenommen wird. Beispielsweise hat
die Salzsäure im Vorratsbehälter 27 eine Konzentration
von ca. 32% und das Natriumchlorid im Vorratsbehälter 29
eine Konzentration von ca. 24%. Dann wird das Verdün
nungswasser so zugeführt, daß sich maximal eine 2-%ige
Chlordioxidlösung in der Ausgangsleitung 31 ergibt. Die
Dosierpumpen 26, 28 und 30 können insbesondere elektro
magnetisch betätigte Membranpumpen sein, deren Hubgröße
und/oder Hubfrequenz einstellbar ist.
In allen drei Zuführleitungen 22, 23 und 24 befindet
sich ein Impulswächter 33, 34 bzw. 35. Jeder Impulswäch
ter ist mit einer Sicherheitsschaltung 36 verbunden,
die anspricht und die Dosierpumpen 26, 28 und 30 ausschal
tet, wenn infolge eines Leitungsbruchs keine Impulse
mehr gemessen werden. Der Boden 36 des Schranks 20 ist
als Auffangwanne ausgebildet, die einen Ablauf 37 mit
einer Saugvorrichtung 38 in der Form eines Wasser-Strahl
saugers aufweist. Die Saugvorrichtung 38 liegt eingangs
seitig mit einem Magnetventil 39 und ausgangsseitig mit
einer pH-Wert-Meßvorrichtung 40 in Reihe. Wenn ein Meß
gerät 41 im Ablauf 37 Flüssigkeit feststellt, wird mit
Hilfe der Sicherheitsschaltung 36 das Magnetventil 39
geöffnet. Alsdann stellt das pH-Wert-Meßgerät 40 fest,
ob die abgesaugte Flüssigkeit gesäuertes Wasser oder
Chlorit enthält. Wird ein vorgegebener Neutralbereich
der pH-Werte überschritten oder unterschritten, schaltet
die Sicherheitsschaltung 36 die Dosierpumpen 26, 28 und
30 ab. Dies ergibt eine Sicherheit für den Fall, daß
eine der Zuführleitungen zwischen Impulswächter und Reak
toranschluß bricht.
Sollte aus irgendeinem Grund gleichzeitig die Zuführlei
tung 23 für Salzsäure und die Zuführleitung 24 für Na
triumchlorid brechen, so kann sich im Schrank 20 gasförmi
ges Chlordioxid bilden. Da dieses Gas schwerer als Luft
ist, wird es von dem nahe des Schrankbodens angeordneten
Meßgerät 1 festgestellt. Sobald ein vorgegebener Grenz
wert der Chlordioxidkonzentration überschritten wird,
sorgt die Sicherheitsschaltung 36 dafür, daß die Dosier
pumpen 26, 28 und 30 abgeschaltet werden und daß das
Magnetventil 39 betätigt wird, so daß die Absaugvorrich
tung 38 in Tätigkeit tritt.
Insgesamt ergibt sich daher eine mehrfach abgesicherte
Chlordioxid-Erzeugungsanlage. Wegen weiterer Einzelheiten
dieser Anlage wird auf die zeitgleiche Anmeldung "Vorrich
tung zur Erzeugung von Chlordioxid" des Anmelders ver
wiesen.
Von den veranschaulichten Ausführungsbeispielen kann
in vielfacher Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grund
gedanken der Erfindung zu verlassen. So können beim Meß
gerät alle bisher üblichen Elektrodenmaterialien und
Elektrolyte verwendet werden. Das Meßgerät kann auch
in anderer Lage als mit unten angeordneter Membran einge
setzt werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Elektro
lytraum 5 unter einem kleinen Überdruck steht, der eine
dauernde Benetzung der Membran sicherstellt. Man kann
auch die elektrischen Leitungen, die an der Steckverbin
dung 11 angeschlossen werden, mit der Verbindungsleitung
15 vereinigen, so daß lediglich ein Leitungsbündel vom
Meßgerät 1 abgeht.
Claims (10)
1. Meßgerät für Chlor aufweisende Substanzen, mit einem
Gehäuse und einem Elektrolytraum, der von einer Mem
bran begrenzt ist und zwei mit einer Auswerteschaltung
verbundene Elektroden enthält, von denen eine der
Membran zugeordnet ist, insbesondere diese berührt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolytraum (5)
mit einer über eine Füllöffnung (17) angeschlossenen
Nachfüllvorrichtung (12) versehen ist.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachfüllvorrichtung (12) ein mit dem Elektro
lytraum (5) verbundenes Vorratsgefäß (14) aufweist.
3. Meßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorratsgefäß (14) destilliertes Wasser ent
hält.
4. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachfüllvorrichtung (12) den
Elektrolyten im Membranbereich unter geringem Über
druck hält.
5. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachfüllvorrichtung (12) einen
am Gehäuse angebrachten Nachfüllstutzen (16) aufweist.
6. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Füllöffnung (17) sich an
der obersten Stelle des Elektrolytraums (5) befindet.
7. Meßgerät, bei dem der Elektrolytraum oben durch eine
am Gehäuse befestigte Querwand begrenzt ist, nach
Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unter
seite (18) der Querwand (3) zur Horizontalen geneigt
ist und die Füllöffnung (17) sich etwa am höchsten
Punkt dieser Unterseite befindet.
8. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekenn
zeichnet durch die Anwendung zur Messung von Chlor
dioxid in Luft.
9. Meßgerät nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch die
Kombination mit einer Sicherheitsschaltung (36),
die anspricht, wenn ein vorgegebener Chlordioxid-
Grenzwert überschritten wird.
10. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn
zeichnet durch die Anordnung in der Nähe des Bodens
eines Schranks (20), der einen Reaktor (21) zur Bil
dung von Chlordioxid und eine bodennahe Absaugvor
richtung (38) enthält, und durch eine Sicherheits
schaltung (36), die die Absaugvorrichtung einschal
tet, wenn ein Chlordioxid-Grenzwert überschritten
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723798 DE3723798A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Messgeraet fuer chlor aufweisende substanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723798 DE3723798A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Messgeraet fuer chlor aufweisende substanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3723798A1 true DE3723798A1 (de) | 1989-01-26 |
Family
ID=6331853
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873723798 Ceased DE3723798A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Messgeraet fuer chlor aufweisende substanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3723798A1 (de) |
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1987
- 1987-07-18 DE DE19873723798 patent/DE3723798A1/de not_active Ceased
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8131 | Rejection |