DE3723292A1 - Verfahren zur herstellung von natriumhydrogensulfat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von natriumhydrogensulfatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D5/00—Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D5/02—Preparation of sulfates from alkali metal salts and sulfuric acid or bisulfates; Preparation of bisulfates
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumhydrogen
sulfat aus den Reaktionspartnern Schwefelsäure und Natriumsulfat.
Natriumhydrogensulfat wird als feste Säure in Haushaltsreinigern verwendet.
Herstellbar ist NaHSO4 durch Umsetzung von Natriumchlorid mit konzentrier
ter Schwefelsäure bei hohen Temperaturen. Es wird als Zwischenprodukt bei
dem Ofensulfat-Verfahren gewonnen. Ebenfalls fällt Natriumhydrogensulfat
bei der Herstellung von Chrom-(VI)-Oxid als Nebenprodukt an. Ein übliches
Produktionsverfahren ist auch das Zusammengeben von äquivalenten Mengen
Schwefelsäure und Natriumsulfat bei Temperaturen von 200-280°C. Man
erhält unmittelbar eine Schmelze von Natriumhydrogensulfat. Alle diese
Verfahren arbeiten bei Temperaturen von 200°C oder höher, und es wird in
der Regel eine Schmelze erhalten, die durch Abkühlen zum Erstarren gebracht
wird.
Die hohe Temperatur bei der Durchführung der Verfahren macht den Einsatz
teurer Werkstoffe und großer Energiemengen erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren anzugeben, welches
diese Nachteile nicht aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2-10 angege
ben.
Die Lösung der Erfindung sieht die Umsetzung von Natriumsulfat und
Schwefelsäure bei niedriger Temperatur in einer wässrigen Lösung vor.
Fügt man einer an NaHSO4 gesättigten Lösung mit einer zu dieser Gleich
gewichtskonzentration gehörigen Schwefelsäurekonzentration weiter konzen
trierte Schwefelsäure zu, so kristallisiert NaHSO4 aus, wenn sich die
Arbeitspunkte im Existenzbereich für NaHSO4 befinden. Gibt man weiterhin
festes Natriumsulfat zu, so geht dieses in Lösung, und es scheidet sich
festes Natriumhydrogensulfat ab. Es ist demzufolge die Umsetzung von
Natriumsulfat mit Schwefelsäure in einem wässrigen Trägermedium eine
Funktion der Lösegeschwindigkeit des Natriumsulfates und somit des zeit
lichen Ablaufes der Gleichgewichtseinstellung. Überraschend wurde gefunden,
daß die Umsetzung außerordentlich schnell abläuft und schon nach 3 min ein
Kristallisat mit mehr als 90% NaHSO4 vorliegen kann.
Die Reaktion zwischen Natriumsulfat und Schwefelsäure verläuft exotherm, so
daß die Durchführung des Prozesses keine zusätzliche Wärme erfordert. Wenn
der Reaktionspartner Natriumsulfat in Form von Glaubersalz zugeführt wird,
muß allerdings bei einer fortlaufenden Prozeßführung das eingebrachte
Kristallwasser durch Eindampfen eines Teilstromes der Trägerlösung dem
Prozeß entzogen werden. Die Konzentration der Trägerlösung kann innerhalb
des Existenzgebietes für das wasserfreie NaHSO4 verändert werden. Die
Grenzen können aus einem Gleichgewichtsdiagramm beispielsweise in Landolt-
Börnstein "Zahlenwerte und Funktionen" (6. Auflage, Band II/2b, Seite 3-
217) entnommen werden. Die Verwendung einer wässrigen Trägerlösung
gestattet somit die Umgehung der Herstellung einer Schmelze und die Vermei
dung der damit verbundenen Nachteile. Der Schmelzpunkt für NaHSO4 wird in
der Literatur mit ca. 186°C angegeben (vgl. Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Band 17, Seite 226). Durch die Anwendung
einer Trägerlösung kann man eine Temperatur von deutlich unter 100°C für
die Umsetzung wählen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden ebenso wie bei den Hoch
temperaturverfahren nur die reinen Substanzen als Reaktionspartner einge
bracht, d.h. es wird kein zusätzliches Wasser in den Prozeß geführt. In
einer anderen Ausführungsform, bei der anstelle von reinem Natriumsulfat
Glaubersalz eingesetzt wird, muß das in das System eingebrachte Kristall
wasser verdampft werden, wozu unter Umständen die Zufuhr von Zusatzenergie
zweckmäßig ist. Grundsätzlich gestattet jedoch das erfindungsgemäße Ver
fahren aufgrund der exothermen Reaktionsenthalpie eine Prozeßführung ohne
Zusatzenergie, wobei das Endprodukt mit einer niedrigen Temperatur aus dem
Verfahren hervorgeht. Aufgrund der niedrigen Prozeßführungstemperaturen
kann man beispielsweise gummierte Behälter und Rohrleitungen verwenden und
auf hochkorrosionsbeständige metallische Werkstoffe verzichten. Eine Anlage
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich somit kosten
günstig erstellen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß es hinsicht
lich der Regelung der in den Prozeß hineinführenden Stoffströme sehr
unempfindlich ist, d.h. zeitweilige Überschüsse des einen Reaktionspartners
gegenüber dem anderen führen normalerweise nicht zu Störungen. Das Verfah
ren läßt sich sowohl als Chargenprozeß als auch als fortlaufender Prozeß
durchführen, wobei im letzten Fall die Zu- und Abfuhr der Stoffströme in
Intervallen oder auch vollkontinuierlich erfolgen können.
Anhand des in der Figur dargestellten Anlagenschemas wird die Erfindung
näher erläutert:
In einem Behälter 1 wird die von der z.B. als Zentrifuge ausgebildeten
Prozeßstufe 4 ablaufende Trägerlösung k mit konzentrierter Schwefelsäure a
durch Rühren gemischt. Zweckmäßigerweise führt man beide Stoffströme
kontinuierlich zusammen und entnimmt den Stoffstrom f kontinuierlich aus
dieser Stufe 1.
In einer nachgeschalteten Stufe 2 wird eine der Menge a äquivalente
Natriumsulfatmenge b zugegeben. Die Suspension g fließt dann in eine
Prozeßstufe 3 (Umsetzstufe), die als Kristallisator und als Verdampfer
ausgebildet ist. Verwendet man als Reaktionspartner wasserfreies Natrium
sulfat, so muß lediglich eine geringe Wassermenge, die beispielsweise durch
eine nicht völlig wasserfreie Schwefelsäure in den Prozeß eingebracht wird,
verdampft werden. Gelangt Glaubersalz zum Einsatz, erfolgt hier die Ver
dampfung des Kristallwassers e mit Zusatzenergie. Diese Stufe 3 wird so
gestaltet, daß die notwendige Verweilzeit für eine optimale Umsetzung z.B.
im Hinblick auf die geforderte Korngröße des Kristallisates eingehalten
wird. Ein Teilstrom h wird kontinuierlich der Trennstation 4 zugeführt und
das als Kristallisat vorliegende Natriumhydrogensulfat von der Mutterlauge
k getrennt, die dann in die Prozeßstufe 1 zurückgeführt wird. Das feuchte
Kristallisat i kann dann mit weiteren Konditionierungsmitteln c (z.B.
Natriumkarbonat, Tensiden, Natriumsilikat oder Duftstoffen) behandelt
werden und auch, wenn anstelle von Kristallen eine andere Handelsform
gewünscht wird, durch geeignete Verfahrensschritte wie Pelletisieren oder
Kompaktieren in eine andere Form gebracht werden (Verfahrensstufe 5). Das
Endprodukt d kann aus der Verfahrensstufe 5 abgezogen werden.
Das in der Figur dargestellte Verfahrensschema hat lediglich den Charakter
eines Beispiels und könnte in vielfacher Weise im Rahmen der Erfindung
abgewandelt werden. Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
an einem Ausführungsbeispiel demonstriert.
In 3 kg einer 34 Gewichts-% Na2SO4, 44,5 Gewichts-% H2SO4 und 21,5
Gewichts-% Wasser enthaltenden Lösung wurden bei 80°C 515 g konzentrierte
Schwefelsäure und 745 g wasserfreies Natriumsulfat eingetragen. Die
Flüssigkeit wurde unter Rühren über etwa 3 Stunden bei 80°C gehalten. Das
während dieser Haltezeit gebildete Kristallisat wurde über eine Siebzentri
fuge abgetrennt. Die Analyse des Kristallisates ergab dann 98,2 Gewichts-%
NaHSO4 und 1,4 Gewichts-% Na2SO4.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Natriumhydrogensulfat durch Umsetzung der
Reaktionspartner Natriumsulfat und Schwefelsäure,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes von
Natriumhydrogensulfat in einer wässrigen Trägerlösung, deren Konzen
tration im Existenzgebiet für Natriumhydrogensulfat liegt, erfolgt
(Umsetzstufe).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung als fortlaufendes Verfahren betrieben wird, wobei
im zeitlichen Mittel äquivalente Mengen der Reaktionspartner in die
Trägerlösung gegeben werden und das nach einer Verweilzeit gebildete
Natriumhydrogensulfat aus der Trägerlösung abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugabe der Reaktionspartner und die Abtrennung des Natrium
hydrogensulfats kontinuierlich erfolgen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzeit in der Umsetzstufe 15 Minuten bis 5 Stunden
beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Natriumsulfat in Form von Glaubersalz zugesetzt und das
überschüssige Kristallwasser aus der Umsetzstufe entfernt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzstufe als Kristallisationsstufe betrieben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzstufe als Verdampferstufe betrieben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugabe der Reaktionspartner in hintereinanderliegenden
Prozeßstufen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzstufe als von der Zugabe der Reaktionspartner getrennte
Prozeßstufe betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerlösung mit den Reaktionspartnern in einem solchen Mengen
verhältnis gemischt wird, daß die Feststoffkonzentration in der Träger
lösung 5-50 Gewichts-% beträgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723292 DE3723292A1 (de) | 1987-07-10 | 1987-07-10 | Verfahren zur herstellung von natriumhydrogensulfat |
AT178288A AT392053B (de) | 1987-07-10 | 1988-07-08 | Verfahren zur herstellung von natriumhydrogensulfat |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3723292A1 true DE3723292A1 (de) | 1989-01-19 |
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Family Applications (1)
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DE19873723292 Ceased DE3723292A1 (de) | 1987-07-10 | 1987-07-10 | Verfahren zur herstellung von natriumhydrogensulfat |
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Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT392053B (de) |
DE (1) | DE3723292A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102153111A (zh) * | 2011-02-28 | 2011-08-17 | 绍兴市东湖生化有限公司 | 一种利用乙烯利生产废液制备无水硫酸氢钠的方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1931767A1 (de) * | 1968-07-03 | 1970-01-08 | Spolana Np | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumbisulfat |
-
1987
- 1987-07-10 DE DE19873723292 patent/DE3723292A1/de not_active Ceased
-
1988
- 1988-07-08 AT AT178288A patent/AT392053B/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1931767A1 (de) * | 1968-07-03 | 1970-01-08 | Spolana Np | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumbisulfat |
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CN102153111A (zh) * | 2011-02-28 | 2011-08-17 | 绍兴市东湖生化有限公司 | 一种利用乙烯利生产废液制备无水硫酸氢钠的方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA178288A (de) | 1990-07-15 |
AT392053B (de) | 1991-01-25 |
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