DE3722523C1 - Furnace with nozzles for blowing in ammonia for selective noncatalytic flue gas denitration (SNCR) - Google Patents
Furnace with nozzles for blowing in ammonia for selective noncatalytic flue gas denitration (SNCR)Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die DE-PS 24 11 672 beschreibt ein Verfahren zum Entfernen
von Stickstoffmonoxid aus sauerstoffhaltigen Verbrennungs
abgasen durch selektive Reduktion. Dieses sogenannte SNCR-
Verfahren beruht darauf, daß das Verbrennungsgas zur homo
genen Gasphasenreaktion mit Ammoniak in Kontakt gebracht
wird. Für dieses Verfahren ist es notwendig, daß die Tempe
ratur des Verbrennungsgases während des Kontaktes innerhalb
eines eng begrenzten von der Anwesenheit bestimmter Stoffe
abhängigen Intervalls um 1000°C liegt.
Weiterentwicklungen dieses Verfahrens basierend auf einem
Kinetikmodell, mit dem die Gasphasenreaktion des Verbren
nungsgases während des Kontaktes mit Ammoniak simuliert
wird, sind Inhalt der WO85/02 130 und der EP-A1-01 96 842.
Mit diesem Verfahren kann der optimale Ort des Kontaktes
von Ammoniak mit dem Verbrennungsgas und die einzublasende
Ammoniakmenge durch Lösung des Sets simultaner Gleichungen
des Kinetikmodells berechnet werden. Ammoniak wird, wie in
der EP-A1-01 96 842 beschrieben, durch mehrere Öffnungen
entlang der Kontaktzone eingeblasen.
In der DE-OS 35 02 788 wird ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Reduzierung der Schadstoffemission von
Feuerungsanlagen vorgestellt. Der NO x -Gehalt (NH4OH oder
NH3) in den Abgasen wird durch Einführen von Ammoniak
unmittelbar vor der Beendigung des Verbrennungsvorgangs
mittels bewegbaren Einführsonden mit Einführdüsen ver
ringert. Jede Einführsonde ist mit einer Temperaturmeß
einrichtung versehen, die eine brennerlastabhängige
Einstellung der Position der Ammoniakzugabe ermöglicht.
Bei der in der DE-OS 35 02 788 beschriebenen Ammoniakzugabe
durch Sonden wird Ammoniak jeweils nur an einer Stelle im
Querschnitt des Rauchgaszuges zugeführt. Mit dieser Vor
richtung ist daher eine über den gesamten Querschnitt des
Gasstroms flächendeckende Ammoniakzugabe, die besonders
bei Feuerungsanlagen mit größerem Querschnitt des Rauch
gaszuges zur guten Durchmischung von Rauchgas und Ammoniak
benötigt wird, nicht erreichbar. Eine sehr gute Durch
mischung ist Voraussetzung für die homogene Gasphasenreak
tion, auf der das SNCR-Verfahren beruht.
Die Anwendung des SNCR-Verfahrens im Kraftwerk Mainz-Wies
baden wird in dem Sonderdruck "Anwendung des SNCR-Verfahrens
hinter einer Zyklonfeuerung" von Dr. G. Mittelbach und
H. Voje aus dem VGB-Handbuch "NO x -Bildung und NO x -Minderung
bei Dampferzeugern für fossile Brennstoffe" Abschnitt C 2.1
beschrieben. Das SNCR-Verfahren wurde in einem dreizügigen
Benson-Schmelzkammerkessel mit Zyklonfeuerung, in dem der
optimale Temperaturbereich für die Funktion des Verfahrens
im zweiten nach unten führenden Leerzug vorlag, angewandt.
Die zur Bestimmung der Lage der Ammoniak-Injektionsdüsen
notwendigen Temperaturmessungen erwiesen sich als pro
blematisch: Die Geometrie des aufgrund der provisorischen
Messungen vermuteten Temperaturprofils unterschied sich von
der des durch Nachmessungen bestimmten Temperaturprofils.
Die Nachmessungen wurden an den für die Ammoniak-In
jektionsdüsen in die Kesselwand eingelassenen Öffnungen
durchgeführt. Der Einbau der Ammoniak-Injektionsdüsen in
die Kesselseitenwand erforderte Rohrausbiegungen in der
Membranwand. Das Ammoniak wird über Düsenstutzen von der
Kesselwand aus senkrecht zur Rauchgasströmung mittels eines
Treibmittels eingeblasen.
Die Anwendung des SNCR-Verfahrens in Feuerungsanlagen
mittels ortsfester Düsen weist folgende generelle Probleme
auf:
Es werden höchste Ansprüche an die Vorausberechnung der
Lage der optimalen Isothermen, die den Ort der Ammoniak-
Injektion bestimmt, gestellt. Diese Ansprüche können wegen
der Schwierigkeit der Messung des Temperaturprofils des
entsprechenden Rauchgaszuges nur mit großem Aufwand erfüllt
werden.
Feuerungsanlagen, die auch im Teillastbetrieb gefahren
werden, benötigen für jeden Teillastfall, bei dem die
optimalen Isothermen nicht mehr im Toleranzbereich der
ortsfesten Düsen liegen, einen vollständigen weiteren Satz
ortsfester Düsen mit Versorgungsleitungen für Ammoniak und
Treibmittel.
Dieses Problem wirkt sich besonders nachteilig bei Feue
rungsanlagen, die von Natur aus häufig mit wechselnder Last
betrieben werden, z. B. Industriekessel (Last zwischen 100
und 20%) aus.
Die Ammoniak-Injektionsdüsen müssen nachträglich durch
Umbau der Kesselwand z. B. durch Rohrausbiegungen in der
Membranwand angebracht werden.
Die Größe des Querschnitts des Rauchgaszuges, in den orts
feste Düsen eingebaut werden können, ist durch die maximale
Wurfweite (aus wirtschaftlichen Gründen etwa 3 m) der Düsen
begrenzt.
Selbst wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, die
Düsen an zwei gegenüberliegenden Kesselwänden anzubringen,
ist bei größeren Rauchgaszügen die maximale Wurfweite zu
klein, um den gesamten Querschnitt zu überstreichen. Dies
ist jedoch für eine gleichmäßige Durchmischung und damit
für die homogene Gasphasenreaktion notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Feue
rungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
eine Düsenanordnung zu schaffen, die zum gleichmäßigen
Überstreichen großer Flächen geeignet ist und die eine
nachträgliche Positionskorrektur und eine Anpassung an ver
schiedene Teillastfälle ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im Kenn
zeichen des Patentanspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst.
Die Anordnung der Düsen auf Düsenträgern im Innern der
Feuerungsanlage ermöglicht eine über den gesamten Quer
schnitt des Rauchgasstroms flächendeckende Ammoniakzugabe
und damit eine gute Durchmischung von Rauchgas und Ammo
niak, die für homogene Gasphasenreaktion notwendig ist.
Infolge der beidseitigen Anordnung heben sich die von den
Düsenstrahlen erzeugten Rückstoßkräfte gegenseitig auf. Ein
Vorteil gegenüber einer einseitigen Anordnung der Düsen in
einer Kesselwand besteht auch darin, daß bei gleicher Quer
schnittsfläche des Rauchgaszuges und mit einem Düsenträger
nur die halbe Wurfweite erforderlich ist. Die erforderliche
Wurfweite der Düsen kann durch Erhöhung der Anzahl der
Düsenträger weiter verringert werden.
Außerdem erspart die erfindungsgemäße Anordnung der Düsen
den Einbau der Düsen in die Membranwand, der vor allem bei
der nachträglichen Umrüstung von Altanlagen meistens mit
Schwierigkeiten verbunden ist.
Durch die vertikale Verschiebbarkeit des Lanzenstocks mit
den Düsenträgern kann der Ort der Ammoniakzufuhr dem
jeweiligen Lastfall angepaßt werden. Es wird daher nur noch
ein Düsensatz mit dazugehörigen Versorgungseinrichtungen
anstelle mehrerer Düsensätze in unterschiedlichen Höhen
benötigt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß durch die
vertikale Verschiebbarkeit die Genauigkeitsanforderungen
bei der Vorausberechnung des Ortes der Ammoniakzufuhr
erheblich gemildert werden. Es ist dadurch möglich, mit den
weniger genauen Erfahrungswerten der Hersteller abgaser
zeugender Anlagen über das Temperaturprofil auszukommen und
die Position der Düsenanordnung nachträglich zu korri
gieren.
Das Merkmal des Anspruchs 2 ist vorteilhaft, z. B. für den
Einsatz der Erfindung im Feuerraumzug von Festbrennstoff
kesseln mit Rostfeuerung, deren Temperaturprofile in etwa
ebene waagerechte Isothermen aufweist.
Das Merkmal des Anspruchs 3 ist bei großem Querschnitt für
die zur homogenen Gasphasenreaktion notwendige gute Durch
mischung des Verbrennungsgases mit dem eingeblasenen
Ammoniak vorteilhaft.
Der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 4 ist, daß es eine
Verschiebbarkeit des Lanzenstocks mit den Düsenträgern
ermöglicht und der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 5
ist, daß die Verschiebbarkeit mit einfachen technischen
Mitteln erreicht wird.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand
eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei um 90° zueinander versetzte
Längsschnitte durch den Dampfkessel.
Die eingezeichnete
Höhe der Düsenträger entspricht der Höhe bei Teillast. Die
Höhe der Düsenträger bei Vollast ist gestrichelt einge
zeichnet. Die Richtung des Rauchgasstroms ist durch Pfeile
gekennzeichnet.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den
Feuerraumzug.
Ein in einem Gestell 1 angeordneter 50 MW Dampfkessel 2 hat
eine Wanderrostfeuerung 3. In einem senkrechten Feuerraum
zug 4 des Kessels 2 befindet sich ein senkrechter Lanzen
stock 5, dessen Achse den rechteckigen Querschnitt des
Feuerraumzuges 4 im Schnittpunkt der Diagonalen durch
dringt. Zwei Düsenträger 6 sind über zwei Querstücke 7 fest
mit dem Lanzenstock 5 verbunden. Lanzenstock 5, Düsenträger
6 und Querstücke 7 bestehen aus Mehrfach-Rohrsystemen für
Ammoniak, Treibmittel und, wenn nötig, Kühlmittel, mit
kreisförmigem oder rechteckigem Querschnitt. Die Rohre sind
aus hochwarmfestem Material hergestellt.
In einem Endüberhitzerpaket 8, das im oberen Teil des
Feuerraumzuges 4 angebracht ist, befindet sich der Lanzen
stock 5 im Zwischenraum 9 zwischen zwei Heizplatten. Er hat
in einer Kesseldecke 10 eine Durchführung 11, die wie die
Durchführungen der Rußbläsertechnik aufgebaut ist.
Ein Antriebssystem zum vertikalen Verschieben des Lanzen
stocks 5 besteht aus einem angetriebenen Zahnrad 12 und
einer am Lanzenstock 5 befestigten Zahnstange 13.
Oberhalb einer Führung 14 des Lanzenstocks 5 durch das
Gestell 1 befindet sich ein Anschlußkopf 15 mit flexiblen
Anschlüssen 16 für Zuleitungen von Ammoniak und Trägergas
sowie, wenn nötig, Zu- und Ableitungen des Kühlmittels.
Die beiden waagerechten Düsenträger 6 sind parallel
zueinander in einem Abstand angeordnet, der etwa halb so
groß ist wie der Abstand der beiden Stirnwände 17, 18, zu
denen sie parallel liegen. Die Länge der beiden Düsenträger
6 ist ein wenig kleiner als der Abstand der Seitenwände
19, 20, so daß beiderseits das für die Vertikalbewegung
erforderliche Spiel vorhanden ist. Die Düsenträger 6 bilden
zusammen mit den Querstücken 7 - symmetrisch zum Lanzen
stock 5 - ein liegendes H. Jeder Düsenträger 6 hat zwei
Reihen von in gleichmäßigen Abständen angeordneten, waage
recht und damit senkrecht zum Rauchgasstrom zielenden Düsen
21, die einander in einer waagerechten Ebene gegenüber
liegen. Mit dieser Anordnung kann eine Fläche überstrichen
werden, bei der der Abstand der beiden Stirnwände 17, 18
das Vierfache der Wurfweite beträgt.
In kleineren Kesseln genügt ein einziger Düsenträger 6, in
größeren sind drei oder mehr Düsenträger 6 mit dem Lanzen
stock 5 verbunden.
Im Betrieb wird die Position der Düsenträger 6 je nach
Lastfall mit Hilfe von Emissionsmessungen optimal einge
stellt.
Claims (5)
1. Feuerungsanlage mit Düsen zum Einblasen von Ammoniak
und Trägergas in das Rauchgas zur selektiven nicht
katalytischen Rauchgasentstickung (SNCR),
gekennzeichnet durch einen in einem senkrechten Feuerraumzug vertikal verschiebbaren
Lanzenstock (5) im Innern der Feuerungsanlage (2),
durch mindestens einen mit dem Lanzenstock (5) fest
verbundenen der Lage der optimalen Isotherme ange
paßten Düsenträger (6) und durch eine Anzahl von beid
seitig auf jedem Düsenträger (6) angeordneten Düsen
(21).
2. Feuerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Düsenträger (6) waagerecht angeordnet
sind.
3. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Düsenträger (6) parallel im
Abstand von etwa der halben Abmessung eines Rauchgas
zuges angeordnet sind und durch zwei Querstücke (7)
mit dem Lanzenstock (5) verbunden sind.
4. Feuerungsanlage nach Anspruch 1, 2, 3, gekennzeichnet
durch ein form- oder kraftschlüssiges Antriebssystem
(12, 13) des Lanzenstocks (5).
5. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch ein Antriebssystem, das aus einem Zahnrad (12)
und einer Zahnstange (13) besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873722523 DE3722523C1 (en) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Furnace with nozzles for blowing in ammonia for selective noncatalytic flue gas denitration (SNCR) |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873722523 DE3722523C1 (en) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Furnace with nozzles for blowing in ammonia for selective noncatalytic flue gas denitration (SNCR) |
Publications (1)
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DE3722523C1 true DE3722523C1 (en) | 1988-06-30 |
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ID=6331119
Family Applications (1)
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DE19873722523 Expired DE3722523C1 (en) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | Furnace with nozzles for blowing in ammonia for selective noncatalytic flue gas denitration (SNCR) |
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