DE3721622C2 - Antriebsanordnung fuer ein vierradgetriebenes kraftfahrzeug - Google Patents
Antriebsanordnung fuer ein vierradgetriebenes kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für
ein vierradgetriebenes Kraftfahrzeug mit selbsttätiger
Umschaltung von Zweiradantrieb auf den Vierradantrieb
in Abhängigkeit vom Schlupf der beiden dauernd angetriebe
nen Räder.
Es ist bereits bekannt, den Schlupf der beiden
dauernd angetriebenen Räder durch Drehzahlvergleich dieser
dauernd angetriebenen Räder mit den fallweise zuschaltbaren
Rädern zu bestimmen und dann bei erhöhtem Schlupf der
dauernd angetriebenen Räder die Umschaltung auf Vierrad
antrieb vorzunehmen (FISITA Belgrad 2.-6. Juni 1986,
Proceedings, Band 2, Seiten 277-283). Ist auf Vierrad
antrieb umgeschaltet, so müssen die zugeschalteten Räder
in kurz aufeinanderfolgenden Abständen mechanisch vom
Antrieb getrennt werden, um jeweils erneut durch Drehzahl
vergleich der dauernd angetriebenen Räder mit den zuschalt
baren Rädern festzustellen, ob der Schlupf der dauernd
angetriebenen Räder noch so groß ist, daß sich der Vier
radantrieb rechtfertigt. Ohne diese mechanische Trennung
vom Antrieb ist ja keine Drehzahldifferenz zwischen den
dauernd angetriebenen und den zuschaltbaren Rädern vor
handen, es sei denn, es wäre im Antriebsstrang zu den
zuschaltbaren Rädern im Ausgleichgetriebe oder eine
Flüssigkeitsreibungskupplung eingebaut. Das kurz auf
einanderfolgende Zu- und Abschalten der zuschaltbaren
Räder stellt besondere Anforderungen an die Trennkupplung,
und ein Ausgleichgetriebe od. dgl. erhöht den technischen
Aufwand und ist in manchen Fällen nicht gerechtfertigt.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
diese Mängel zu beseitigen und die eingangs geschilderte
Antriebsanordnung so zu verbessern, daß sich bei vergleichs
weise einfacher Konstruktion ein häufiges Umschalten vom
Vierrad- auf Zweiradantrieb und umgekehrt zu Meßzwecken
bzw. zum Drehzahlvergleich erübrigt.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch,
daß mit Hilfe zweier je einem der beiden dauernd ange
triebenen Räder zugeordneten Sensoren die Drehzahldifferen
zen dieser Räder gebildet und einem Rechner zugeleitet
werden, der die in der Zeiteinheit auftretenden Drehzahl
differenzen zu einer Verteilungskurve verarbeitet und
letztere mit einer eingespeicherten gleichartigen Grenz
kurve für einen minimalen Straßenreibbeiwert vergleicht,
wobei der Antrieb mittels eines dem Rechner nachgeschalteten
Stellgliedes auf Vierradantrieb umschaltbar ist, wenn der
Vergleich eine größere Häufigkeit der auftretenden Dreh
zahldifferenzen als die Grenzkurve ergibt.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß
während jeder Fahrt in der Zeiteinheit Drehzahldifferenzen
zwischen den beiden dauernd angetriebenen Rädern auftreten,
daß die Häufigkeit dieser Drehzahldifferenzen aber auf
trockener Fahrbahn mit hohem Straßenreibbeiwert wesentlich
geringer ist als beispielsweise auf nasser Fahrbahn mit
geringerem Reibbeiwert, d. h. mit erhöhtem Schlupf. Die im
Rechner gespeicherte Grenzkurve stellt nun eine empirisch
ermittelte Verteilungskurve für Fahrverhältnisse dar, unter
denen der Schlupf einen Grenzwert einnimmt, bei dem gerade
noch ohne Zuschalten der beiden anderen Räder gefahren
werden kann. Erhöht sich aber die Häufigkeit der Drehzahl
differenzen in der Zeiteinheit über das durch die im Rechner
eingespeicherte Grenzkurve vorbestimmte Maß, so ist dies
ein Zeichen dafür, daß ein vergrößerter Schlupf an den
dauernd angetriebenen Rädern auftritt und daher die
Umschaltung auf Vierradantrieb zu erfolgen hat. Es bedarf
also keines Vergleiches der Drehzahl der dauernd ange
triebenen Räder mit jener der zuschaltbaren Räder, und
es erübrigt sich auch daher eine häufige Unterbrechung
des Vierradantriebes zu Meßzwecken. Sinkt die Häufigkeit
der Drehzahldifferenzen in der Zeiteinheit unter die sich
aus der Grenzkurve ergebenden Werte, so wird wieder auf
Zweiradantrieb umgeschaltet, da eine Verringerung der
Drehzahldifferenzen in der Zeiteinheit einem verringerten
Schlupf gleichzusetzen ist.
Es ist selbstverständlich, daß sich bei Vierradan
trieb andere Fahrverhältnisse als bei Zweiradantrieb er
geben, was sich in vorteilhafter Weise in einer anders ge
stalteten Grenzkurve ausdrücken müßte. Um dies zu erreichen,
ist dem Rechner eine zweite, sich aber hinsichtlich der
Umschaltung von Vier- auf Zweiradantrieb auswirkende Grenz
kurve eingespeichert. Mit dieser zweiten Grenzkurve werden
dann also die Werte bestimmt, bei deren Erreichung die
Rückschaltung von Vierrad- auf Zweiradantrieb erfolgt.
Es kann auf Grund der technischen Gegebenheiten
der Fall eintreten, daß die eingespeicherte Grenzkurve
bzw. die eingespeicherten Grenzkurven nicht für alle
Getriebestufen des Schaltgetriebes des Kraftfahrzeuges
optimal sind. Es ist daher gegebenenfalls vorteilhaft,
wenn dem Rechner für jede Getriebestufe des Schaltgetriebes
des Kraftfahrzeuges zwei beispielsweise durch Vergleich
der Motordrehzahl mit der Getriebeabtriebsdrehzahl aus
wählbare Grenzkurven eingespeichert sind.
Bekanntlich treten beim Kurvenfahren an den beiden
Rädern einer Achse verschiedene Drehzahlen auf, ohne daß
diese Drehzahldifferenzen durch verschiedene Straßenreib
beiwerte bedingt wären. Um dieser Tatsache, insbesondere
beim Befahren längerer Kurven, Rechnung zu tragen,
kann ein mit dem Rechner verbundener Sensor für den
Lenkwinkel vorgesehen und die Grenzkurven in Abhängig
keit vom Lenkwinkel variierbar sein oder das Stellglied
bei Erreichen eines vorbestimmten Lenkwinkels seinen
Schaltzustand vom Rechner unbeeinflußt beibehalten.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel
das Schema einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung.
Vom Motor 1 werden über eine Fahrkupplung 2
und ein Geschwindigkeitswechselgetriebe 3 sowie über
ein Ausgleichsgetriebe 4 die Vorderräder 5 eines Kraft
fahrzeuges ständig angetrieben. Ein Antriebsstrang 6
führt zum Ausgleichgetriebe 7, von dem die Hinterräder 8
angetrieben werden. Im Antriebsstrang 6 ist eine Kupplung 9
zum Umschalten von Zweiradantrieb auf Vierradantrieb ein
gebaut, die von einem Stellglied 10 betätigt wird. Dem
Stellglied 10 ist ein Rechner 11 vorgeordnet, dem verschiedene,
von Sensoren gelieferte Daten eingegeben werden. Den beiden
Vorderrädern 5 sind zwei Sensoren 12 zugeordnet, die die
Drehzahldifferenzen dieser Räder 5 bilden bzw. dem Rechner
zuleiten. Zur Bestimmung, welche Getriebestufe im Schalt
getriebe 3 eingelegt ist, dienen zwei Sensoren 13, die
die Motordrehzahl mit der Getriebeabtriebsdrehzahl ver
gleichen. Schließlich ist ein Sensor 14 für den Lenk
winkel vorgesehen.
Claims (4)
1. Antriebsanordnung für ein vierradgetriebenes
Kraftfahrzeug mit selbsttätiger Umschaltung von Zweirad
antrieb auf den Vierradantrieb in Abhängigkeit vom Schlupf
der beiden dauernd angetriebenen Räder, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit Hilfe zweier je einem der beiden dauernd
angetriebenen Räder (5) zugeordneten Sensoren (12) die
Drehzahldifferenzen dieser Räder (5) gebildet und einem
Rechner (11) zugeleitet werden, der die in der Zeiteinheit
auftretenden Drehzahldifferenzen zu einer Verteilungskurve
verarbeitet und letztere mit einer eingespeicherten gleich
artigen Grenzkurve für einen minimalen Straßenreibbeiwert
vergleicht, wobei der Antrieb mittels eines dem Rechner (11)
nachgeschalteten Stellgliedes (10) auf Vierradantrieb um
schaltbar ist, wenn der Vergleich eine größere Häufigkeit
der auftretenden Drehzahldifferenzen als die Grenzkurve
ergibt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rechner (11) eine zweite, sich aber hinsichtlich der
Umschaltung von Vier- auf Zweiradantrieb auswirkende Grenz
kurve eingespeichert ist.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Rechner (11) für jede Getriebestufe
des Schaltgetriebes (3) des Kraftfahrzeuges zwei beispiels
weise durch Vergleich der Motordrehzahl mit der Getriebe
abtriebsdrehzahl auswählbare Grenzkurven eingespeichert sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit dem Rechner (11) verbundener
Sensor (14) für den Lenkwinkel vorgesehen ist und die
Grenzkurven in Abhängigkeit vom Lenkwinkel variierbar
sind oder das Stellglied (10) bei Erreichen eines vorbe
stimmten Lenkwinkels einen Schaltzustand zum Rechner (11)
unbeeinflußt beibehält.
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