DE3721216A1 - Vorrichtung zum axialen andruecken eines werkstueckes an eine werkstueck-halterungsvorrichtung einer werkzeugmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum axialen andruecken eines werkstueckes an eine werkstueck-halterungsvorrichtung einer werkzeugmaschineInfo
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- B23B23/00—Tailstocks; Centres
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere
einen Reitstock mit einer axial verstellbaren Pinole
zum axialen Andrücken oder Abstützen eines zu bearbei
tenden rotierenden Werkstückes an eine Werkstück
halterungsvorrichtung einer Werkzeugmaschine, wie
einer Dreh- oder Rundschleifmaschine.
Drehmaschinen sind in den meisten Fällen zum Abstützen
längerer Werkstücke oder zum Anpressen kürzerer
Werkstücke an eine Werkstück-Halterungsvorrichtung
(z. B. Spannfutter, Planscheibe, Spitze) einer
Arbeitsspindel mit einer Abstützvorrichtung ausgestat
tet, die man landläufig als "Reitstock" bezeichnet.
Solche Reitstöcke gibt es je nach Verwendungszweck
mit unterschiedlichen Ausstattungen. Im Normalfalle
und in der einfachsten Ausführung weist ein Reitstock
eine im Querschnitt runde Pinole auf, die in einer
Führung in Achsrichtung der Werkzeugspindel verstellbar
ist. Am vorderen, dem Werkstück zugewandten Ende
der Pinole befindet sich meist ein Kegel oder Flansch
zur Aufnahme eines Abstützorgans, wie einer festen
oder mitlaufenden Körnerspitze. Entsprechende Abstütz
einrichtungen findet man auch bei Rundschleifmaschinen
und der im folgenden verwendete Begriff "Reitstock"
soll im weiteren Sinne auch solche Abstützeinrichtun
gen für Rundschleifmaschinen und entsprechende
andere Werkzeugmaschinen umfassen.
Das Andrücken des Abstützorgangs, wie der Spitze,
der Pinole erfolgt je nach Verwendungszweck auf
unterschiedliche Weise. Die einfachste bekannte
Ausführung für Drehmaschinen ist z. B. eine Gewinde
spindel mit Handkurbel oder für Rundschleifmaschinen
eine Feder mit Rückholhebel. In der Praxis hat
es sich ergeben, daß in zunehmendem Maße gewünscht
wird, anstelle der oben erwähnten handbetätigten
Verstellvorrichtungen für die Pinole maschinell
kraftbetätigte Verstellvorrichtungen zum Bewegen
der Reitstockpinole zu verwenden. Solche maschinell
kraftbetätigten Einrichtungen haben den Vorteil,
daß die Bewegung der Reitstockpinole in einen auto
matischen Arbeitszyklus einbezogen werden kann.
Eine große Anzahl der Werkzeugmaschinen, die mit
einer kraftbetätigt verstellbaren Reitstockpinole
ausgerüstet sind, läuft aber nicht vollautomatisch,
sondern wird insbesondere bei der Bearbeitung kleine
rer Stückzahlen manuell beschickt. Das heißt, daß
die Bedienungsperson die Werkstücke manuell einspannt
und sie nach Ende des im übrigen automatisch ablaufen
den Fertigungsprozesses wieder manuell herausnimmt.
Im Gegensatz zum Automatikbetrieb ist es beim Zuführen
der Werkstücke von Hand nicht in allen Fällen und
nicht ohne weiteres möglich, die Werkstücke so
exakt zu positionieren, daß z. B. die Zentrier-
oder Körnerspitze des Reitstockes zuverlässig die
Zentrierbohrung des Werkstückes trifft. In vielen
Fällen besteht die Gefahr, daß bei schräger Zuführung
des Werkstücks die Zentrierspitze entweder neben
die Zentrierbohrung auf die benachbarte Planfläche
des Werkstücks oder an die Kante der Zentrierbohrung
trifft und eine Beschädigung am Werkstück und der
Zentrierbohrung verursacht. Auch Beschädigungen
der Zentrierspitze des Reitstockes sind nicht selten.
Der Grund hierfür liegt darin, daß die kraftbetätigte
Reitstockpinole nicht feinfühlig genug an das Werkstück
herangeführt werden kann. Beim Spannen der Werkstücke
von Hand besteht außerdem eine nicht unbeträchtliche
Verletzungsgefahr für die Bedienungsperson, wenn
diese mit der Hand aus irgendwelchen Gründen zwischen
die sich zustellende Pinole und das Werkstück gerät.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, Beschädi
gungen des Werkstücks sowie der Andrückvorrichtung
und eine Gefährdung der Bedienungsperson weitgehend
auszuschalten durch eine gattungsgemäße Vorrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Bei der vorliegenden Vorrichtung ist also der Anpreß
druck der Reitstockpinole zwischen einem relativ
niedrigen Wert, der ein gefahrloses Spannen des
Werkstücks ermöglicht und für eine sichere Halterung
des Werkstücks vor und nach dem eigentlichen Bearbei
tungsprozeß ausreicht, und einem relativ hohen Druck,
der gewährleistet, daß das Werkstück während des
Bearbeitungsprozesses sicher gehaltert wird, umschalt
bar. Vorzugsweise sind der relativ niedrige Druck
und/oder der relativ hohe Druck einstellbar.
Der zwischen zwei vorzugsweise einstellbaren Werten
umschaltbare Anpreßdruck kann auf die verschiedenste
Weise erzeugt werden. Wenn die Verstellung der Pinole
durch ein hydropneumatisches Druckmittel erfolgt, wird
der Speisedruck des Druckmittels zwischen zwei geeigne
ten Werten umgeschaltet. Bei elektromagnetischer oder
elektromotorischer Betätigung läßt sich die Andruck
kraft elektrisch umschalten. Es ist auch möglich, die
relativ niedrige Andruckkraft mechanisch mittels einer
Feder und nur die hohe Andruckkraft durch eine
kraftbetätigte Vorrichtung, wie eine hydropneumatische,
elektromagnetische oder elektromotorische Vorrichtung
erzeugen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Seitenan
sicht des für die Erfindung wesentlichen Teiles eines
Reitstockes einer Drehmaschine, wobei die Pinole sowie
ihre Lagerung und Verstellvorrichtung im Axialschnitt
dargestellt sind. Der sich unterhalb der Achse der
Pinole befindliche Teil ist im zurückgezogenen Zustand
dargestellt, der oberhalb der Achse befindliche Teil im
vorgeschobenen Zustand (Spannzustand).
Der als Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellte
Reitstock enthält einen nur teilweise dargestellten Fuß
(10) zur Befestigung auf dem Bett einer zugehörigen
Drehmaschine (nicht dargestellt). Am oberen Ende des
Fußes ist eine Pinole (12) in einer Kugelumlaufführung
(14) axial verschiebbar gelagert. Die Pinole (12) weist
am vorderen Ende eine konusförmige Aufnahme für ein
Abstützorgan (16), auf das beispielsweise als mitlau
fende Spitze dargestellt ist. Am hinteren Ende ist die
Pinole (12) mit einem Zugknopf (18) versehen, mit dem
die Pinole durch eine Bedienungsperson von Hand in die
unterhalb der Achse (A) dargestellte zurückgezogene
Stellung gebracht werden kann.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiel wird die die Pinole (12) gegen ein zu spannendes
Werkstück (20) drückende Kraft durch ein flüssiges oder
gasförmiges Druckmittel erzeugt. Die Pinolenlagerung
weist zu diesem Zweck einen als Druckmittelzylinder
(22) ausgebildeten Teil auf, in dem ein als Kolben (24)
wirkender bundartiger Teil der Pinole (12) dicht
gleitet. Der der Spitze (16) abgewandte Teil des
Zylinders (22) ist mit einem Anschluß (26) zur
Zuführung des Druckmittels verbunden, der entgegenge
setzte Teil des Zylinders mit einem Entlüftungsstutzen
(28).
Der Anschluß (26) ist mit einem nur schematisch
dargestellten Druckmittelsystem verbunden, welches eine
Druckmittelquelle (30) enthält, die einerseits mit
einem Eingang (32 a) eines Dreiwege-Ventils (32) und
andererseits mit dem Eingang eines Druckminderventils
(34) verbunden ist. Der Ausgang des Druckminderventils
(34) ist über ein Rückschlagventil (36) mit dem
Anschluß (26) verbunden. Ein zweiter Anschluß (32 b) des
Dreiwege-Ventils ist ebenfalls mit dem Anschluß (26)
verbunden und ein dritter Anschluß (32 c) des Dreiwege
ventils (32) führt im Falle eines druckluftbetätigten
Systems zur Atmosphäre im Falle eines hydraulischen
Systems zu einem Ölsumpf. In der in der Zeichnung
dargestellten Stellung des Dreiwege-Ventils wird der
Zylinder (22) mit einem relativ niedrigen Druck
gespeist, der durch die Einstellung des Druckminderven
tils (34) bestimmt ist. Wird der Ventilkörper des
Dreiwege-Ventils (32) um 90° in Gegenuhrzeigerrichtung
gedreht, so wird das Druckminderventil (34) überbrückt
und der Zylinder (22) mit dem relativ hohen Druck (P o )
des Druckmittels von der Druckmittelquelle (30) ge
speist. Eine weitere Drehung um 90° in Gegenuhrzeiger
richtung macht den Zylinder (22) drucklos. Zur Einstel
lung des relativ hohen Druckes kann an den Ausgang der
Druckmittelquelle (30) ein weiteres Druckminderventil
(nicht dargestellt) angeschlossen sein.
Wenn die Bedienungsperson ein Werkstück einspannen
will, bringt sie das Dreiwege-Ventil in die in der
Zeichnung dargestellte Stellung, in der der Zylinder
(22) mit dem relativ niedrigen Druck (P 1) gespeist
wird. Sie zieht dann mit der Hand am Zugknopf (18) die
Pinole (12) zurück und läßt sie dann unter der Wirkung
des niedrigen Druckes langsam wieder nach vorne
gleiten, bis die Zentrierspitze (16) sauber und ohne
Beschädigung in die Zentrierbohrung des Werkstücks
hineingefunden hat. Der niedrige Druck ist so einge
stellt, daß das Werkstück in diesem Zustand gerade noch
sicher gehalten wird. Wenn das Werkstück ordnungsgemäß
gespannt ist, wird das Dreiwege-Ventil um 90° in
Gegenuhrzeigerrichtung gedreht, so daß nun der relativ
hohe Druck (p o ) in den Zylinder (22) gelangt und die
Pinole mit entsprechend hoher Kraft in die Zentrierboh
rung des Werkstücks gedrückt wird, so daß auch während
der Bearbeitung eine einwandfreie Halterung gewährlei
stet ist. Nach Ablauf des gegebenenfalls automatischen
Bearbeitungszyklus wird zunächst der kräftige Spann
druck abgeschaltet, so daß die Bedienungsperson dann
die Pinole mittels des Griffes (18) manuell zurück
ziehen und das Werkstück (20) von Hand entnehmen kann.
Die Umschaltung auf den hohen Anpreßdruck vor der
Bearbeitung des Werkstücks und die Umschaltung auf den
niedrigen Anpreßdruck nach der Bearbeitung können
automatisch erfolgen. Die Vorrichtung, wie das Dreiwe
ge-Ventil (32), kann mit einer Verriegelungsvorrichtung
versehen sein, die den hohen Anpreßdruck erst dann
anzulegen gestattet, wenn ein Werkstück gespannt ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung, wie Reitstock, zum axialen Anstützen
eines Werkstückes, das an einer Werkstück-Halterungs
vorrichtung einer Werkzeugmaschine angeordnet ist,
mit einer axial verstellbar gelagerten Pinole (12),
welche ein am Werkstück (20) angreifendes Abstützorgan
(16) aufweist, und mit einer Andrückeinrichtung
(22, 24) zum Erzeugen einer auf die Pinole (12)
in Richtung auf das Abstützorgan (16) einwirkenden
Kraft, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (32)
zum Umschalten der Kraft zwischen einem relativ
niedrigen Wert, der ausreicht, um das Werkstück
zu haltern, während es nicht bearbeitet wird, und
einem relativ hohen Wert, der für die Halterung
des Werkstücks während seiner Bearbeitung ausreicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Andrückeinrichtung eine druckmittelbetä
tigte Einrichtung ist, und daß die Einrichtung
zum Verstellen der Kraft eine Anordnung (32, 34)
zur Änderung des der Andrückeinrichtung zugeführten
Druckmitteldruckes enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Andrückeinrichtung eine mit elektrischer
Energie gespeiste Einrichtung ist und daß die Umschalt
einrichtung die elektrische Energie, die der Andrück
einrichtung zugeführt wird, steuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Andrückeinrichtung eine Federanordnung
zum Erzeugen der relativ niedrigen Kraft und eine
zuschaltbare, kraftbetätigte Einrichtung zum Erzeugen
der relativ hohen Kraft enthält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die kraftbetätigte Einrichtung eine druckmit
telbetätigte Einrichtung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die kraftbetätigte Einrichtung eine mit
elektrischer Energie gespeiste Einrichtung ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (34)
zum Einstellen der relativ niedrigen Kraft.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum
Einstellen der relativ hohen Kraft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721216 DE3721216A1 (de) | 1987-06-26 | 1987-06-26 | Vorrichtung zum axialen andruecken eines werkstueckes an eine werkstueck-halterungsvorrichtung einer werkzeugmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721216 DE3721216A1 (de) | 1987-06-26 | 1987-06-26 | Vorrichtung zum axialen andruecken eines werkstueckes an eine werkstueck-halterungsvorrichtung einer werkzeugmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721216A1 true DE3721216A1 (de) | 1989-01-05 |
Family
ID=6330384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721216 Withdrawn DE3721216A1 (de) | 1987-06-26 | 1987-06-26 | Vorrichtung zum axialen andruecken eines werkstueckes an eine werkstueck-halterungsvorrichtung einer werkzeugmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3721216A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5619895A (en) * | 1992-10-09 | 1997-04-15 | Maschinenfabrik Ravensburg Ag | Tailstock for a lathe providing hydraulic axial length compensation |
-
1987
- 1987-06-26 DE DE19873721216 patent/DE3721216A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5619895A (en) * | 1992-10-09 | 1997-04-15 | Maschinenfabrik Ravensburg Ag | Tailstock for a lathe providing hydraulic axial length compensation |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |