DE3718910A1 - Vorrichtung zur oralen einnahme eines fluidischen mittels - Google Patents
Vorrichtung zur oralen einnahme eines fluidischen mittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur oralen Einnahme eines
fluidischen Mittels mit einem Behältnis zur Aufnahme des Mittels.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es besonders vorteil
haft ist, einem Patienten bestimmte Medikamente in fluidischer Form
zuzuführen, da hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, den Magen-Darm
trakt zu umgehen. Dies ist bei verschiedenen Medikamenten unumgänglich,
um dem Patienten keinen Schaden zuzuführen und das Medikament möglichst
schnell in die Blutbahn gelangen zu lassen.
So zeigten beispielsweise Patienten, die unter Asthma leiden, gute und
bessere Behandlungserfolge, wenn die an sich bekannten und für die
Patienten geeigneten Medikamente anstelle in fester Form im gasförmigen
Aggregatszustand verabreicht wurden.
Andere Patienten, welche unter Erkrankung der Mund- und/oder
Nasenschleimhaut leiden, wie beispielsweise eine ungenügende Feuchtig
keitsabsonderung, können eine bessere Linderung erfahren, wenn durch
geeignete Geräte eine bedarfsgemäße Zuführung von Medikamenten in Form
eines feinen Nebels (Feinstzersetzung) gewährleistet wird.
Aber auch allergiebedingte Hustenanfälle konnten besser und insbe
sondere schneller gelindert werden, in dem durch ein geeignetes Gerät
nach Bedarf und Ermessen des Patienten Kräuterextrakte in wässriger
Lösung in Form von Feinstnebel in die Mundhöhle geführt wurden,
angereichert mit der Umgebungsluft. Auch bei Patienten mit chronischem
Stottern konnten Geräte mit Zerstäubungsvorrichtung und der Zuführung
von Melissenextrakt in wässriger Lösung gewisse Linderung bringen.
Es liegen bereits seit längerer Zeit gesicherte Erkenntnisse vor, daß
jede Art von Rauchgewohnheit gesundheitsschädlich ist, wobei ins
besondere durch die unvollständige Verbrennung krebserregende Stoffe
erzeugt werden. Auch Nichtraucher, welche sich in raucherfüllten Räumen
aufhalten, werden durch das Einatmen des Rauches geschädigt, neben der
unangenehmen Geruchsbelästigung, die sich noch in den Kleidern fest
setzt.
Andererseits hat sich das Rauchen bei vielen Personen zu einer Sucht
und Abhängigkeit entwickelt, wobei insbesondere eine Gewohnheit mit
mehr oder weniger Abhängigkeit von gewissen Stoffen, welche im Tabak
enthalten sind, vorliegt. Auch die sogenannte "Orale-Frustration",
nämlich "das Lutschen müssen", ist ein wesentliches Element im
Verhalten des Rauchers. Hinzu kommt noch auch das Verlangen "etwas in
der Hand zu halten" um gewisse Verlegenheitsgefühle abzuleiten.
Aufwendige und teure Entwöhnungstherapien haben in sehr vielen Fällen
nur zeitlich befristete Erfolge gezeigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung vorzuschlagen, welche sowohl den aufgeführten medizi
nisch-therapeutischen Ansprüchen genügt, als auch ein alternatives
kaltes "Rauchen" durch orale Zuführung eines fluidischen Mittels
ermöglicht, dabei der Psyche des Rauchers weitgehend Rechnung trägt und
die Belange der anwesenden Nichtraucher berücksichtigt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß in einem mit einem
Mundstück verbindbaren, mindestens eine Kammer aufweisenden Behälter
eine ein Drucksystem betätigbare Auslösevorrichtung mit einer Dosier-
und Zeitgabevorrichtung angeordnet ist, wobei das Drucksystem ein
Treibmittel aufweist, welches mit Hilfe eines reibungsfrei arbeitenden
Kolbens auf die das fluidische Mittel enthaltende Kammer einwirkbar
ausgebildet ist. Damit steht eine Vorrichtung zur Verfügung, mit deren
Hilfe ein fluidisches Mittel über ein Mundstück oral eingenommen werden
kann.
In Weiterbildung der Erfindung ist der reibungsfrei arbeitende Kolben
als Diaphragma oder Membrane ausgebildet, welches oder welche zwei
Kammern des Behälters trennt, wobei sich in einer Kammer das fluidische
Mittel und in der anderen das als Gas oder Preßluft ausgebildete
Treibmittel befinden.
Das Drucksystem weist in einer alternativen Ausführungsform als Treib
mittel eine Druckfeder auf, welche mit Hilfe eines reibungsfrei
arbeitenden Kolbens auf die das fluidische Mittel enthaltende Kammer
einwirkbar angeordnet ist.
Der Behälter ist in vorteilhafter Weise zweiteilig ausgebildet, wobei
das eine Teil das austauschbare Mundstück und die Dosier- und Zeit
gabevorrichtung enthält und das andere die Kammern zur Aufnahme des
fluidischen Mittels und des Drucksystems aufweist und beide Teile sind
mittels einer Schraubverbindung oder eines Bajonettverschlusses ver
bindbar ausgebildet und durch die Achse des Schraubsystems ist eine ein
mechanisch ansteuerbares Ventil enthaltende Rohrverbindung von der das
fluidische Mittel enthaltenden Kammer zum Mundstück geführt.
Das mechanisch ansteuerbare Ventil ist nach der Erfindung über ein
mechanisches System mit einem Druckknopf am Gehäuse verbunden, wobei
das mechanische System eine mengenjustierbare Einrichtung aufweist.
Hierdurch ist es möglich, die Vorrichtung derartig einzustellen, daß
bei Betätigung des Druckknopfes stets eine gleichbleibende Portion des
fluidischen Mittels freigegeben wird.
Das mechanische System ist in Weiterbildung der Erfindung mit einem bei
Betätigung auslösbaren Zeitwerk verbunden, welches eine Wiederholsperre
aufweist, die nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit aufhebbar ist.
Hierdurch kann erreicht werden, daß eine Einnahme eines fluidischen
Mittels, welches beispielsweise ein Genußmittel wie Nikotin, Coffein
oder Teein aufweist, nicht in zu kurzer Folge entnommen werden kann.
Der Druckknopf ist in einer vorteilhaften Ausführungsform mittels einer
auslösbaren Kindersicherung verbindbar, so daß ein Mißbrauch durch
Kinder verhindert wird.
Die Rohrleitung, welche vom Mundstück bis zur Kammer führt, die das
fluidische Mittel enthält, weist eine durch die Gehäusewandung führende
Ansaugleitung auf, welche eine Luftzumischung erlaubt, wenn der
Benutzer am Mundstück einen Unterdruck erzeugt.
Um bei der Verwendung der Vorrichtung zur Zuführung eines Nikotin
enthaltenden fluidischen Mittels dem "kalten Raucher" und seiner
Umgebung die Vorstellung des Rauchens zu vermitteln, ist die
Vorrichtung als Raucherpfeife räumlich gestaltet.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform nach der
Erfindung;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine noch andere Ausführungsform der
Vorrichtung mit einem besonderen Ventil in geschlossener
Stellung;
Fig. 4 die Ausführungsform nach Fig. 3, jedoch in geöffneter Stellung
Stellung des Ventils;
Fig. 5 einen Längsschnitt Auslöse-, Dosier- und Zeitgabevorrichtung,
und
Fig. 6 das obere Teil der Vorrichtung mit einem Verschluß.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann einen kreisrunden oder
annähernd elliptischen Querschnitt aufweisen und sie besteht aus
mindestens zwei Teilen, wie aus den Fig. 1 bis 5 ersichtlich ist.
Das eine Ende der Vorrichtung ist der Form und der Größe nach ein an
sich bekanntes Mundstück. Das andere Ende der Vorrichtung ist je nach
Konstruktionsmerkmal verschieden ausgebildet.
Im weiteren werden einige mögliche Ausführungsformen des Gerätes
beschrieben.
Grundsätzlich sind vorgesehen:
- a) eine Einwegausführung und
- b) eine wiederverwendbare Ausführung.
Kennzeichnend für alle Ausführungen sind folgende eingebaute Sicher
heitsmerkmale:
- 1. Kindersicherung
- 2. Sicherung gegen Mißbrauch (z.B. Überdosierung)
Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführung als Basismodell. Das Mundstück 1
ist hier vorzugsweise aus Kunststoff z.B. aus POM, PA, PE oder PC, an
einem Ende verjüngend zu einer für ein Mundstück üblichen Form.
Das Mundstück geht in flaschenförmiger Erweiterung 10 in einen Be
hälterteil 4 über, der eine Auslösevorrichtung 5, eine Dosiervor
richtung 6 und eine Zeitgabevorrichtung 7 enthält.
Am unteren Ende des Behälters 4 ist als Kopplungselement ein Gewinde 11
vorgesehen, um das Austauschteil 12 mit diesem zu verbinden. Es ist
auch möglich ein anderes, gleichwertiges Verbindungselement zu wählen,
so z.B. einen Bajonettverschluß.
Das Austauschteil 12 enthält eine Kammer 13, welche durch eine Membrane
9 in zwei Abteilungen getrennt ist. In der so gebildeten unteren Kammer
14 befindet sich das Treibmittel, welches Preßluft oder ein anderes Gas
sein kann und preßt gegen die Membrane 9, welche somit einen Druck auf
die obere Kammer 15 ausübt, in der sich das fluidische Mittel befindet.
lm oberen Teil dieser Kammer befindet sich in einem Rohr 18 ein Ventil
16 und eine Dichtung 17. Das Rohr 18 ist mit dem Mundstück 1 verbunden.
Im Bereich der flaschenförmigen Erweiterung 10 ist ein Ansaugrohr 19
vorhanden, welches mit dem Rohr 18 verbunden ist.
Um die Längsachse der Vorrichtung sind danach folgende Funktionsteile
bzw. Gruppen angeordnet:
- 1. Behälter
- 2. Entnahmeelement (Ventilsysteme)
- 3. Dosiervorrichtung
- 4. Zeitgeber oder Taktmechanik
- 5. Kindersicherung
- 6. Vernebelung bzw. Verdampferzone
- 7. Kopplungselemente, Handhabungshilfen, Dekoration
- 8. Ansaugbohrung
Die Funktionsgruppen oder Funktionselemente erfüllen folgende Aufgaben:
- 1. Behälter. Dieser ist vorzugsweise zylindrisch und als Fließ pressteil hergestellt. Die Membrane oder das Diaphragma 9 teilt den Innenraum dieses Zylinders in zwei Bereiche.
- a) in den Druckluftraum und
- b) in den Raum für das Fluid, welches das Therapeutikum oder die Genußstoffe enthält.
- Mittels Luft- oder Gasdruck auf die Membrane wird ein ständiger Druck auf die andere Kammer ausgeübt (auch Feder + Kolben).
- 2. Das Entnahmeelement ist ein an sich bekanntes Ventilsystem ausführlich beschrieben in Feuerzeugsystemen.
- Aufgabe des Entnahmeelementes ist es, in kürzester Zeit genau definierbare Mengen aus der zweiten Kammer, z.B. von Fluiden auf Grund des dort herrschenden Druckes zu entnehmen.
- 3. Die Dosiervorrichtung hat die Aufgabe, das Entnahmeelement zeitlich zu steuern.
- Für die exakte Zeitsteuerung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, einen von einer Druckfeder beaufschlagten Hammer von geringer Masse (ca. 2 g) zu verwenden und diesen auf eine Nocke tangential, mittels Wucht einwirken zu lassen. Eine Rückholfeder bringt den Hammer wieder in die Ausgangsposition zurück.
- Die Nocke ist mit einer Gewindespindel kraftschlüssig verbunden und ihre Drehbewegung auf eine Drehung von ca 30° begrenzt. Die Nocke selbst wird von einer Torsionsfeder in die Ausgangslage zurückgebracht.
- 4. Zeitgeber bzw. Taktmechanik ist eine mechanische oder magneto mechanische Vorrichtung. Sie wird zeitgleich mit dem Entnahme element bzw. Dosiervorrichung betätigt und soll verhindern, daß innerhalb eines Zeitraumes mehr als die vorgesehene Menge aus dem Behälter entnommen werden kann.
- Vorzugsweise wird der Zeitgeber im Betätigungsknopf integriert. Seine Funktionsweise ist vergleichbar mit der des Selbstauslösers bei Fotoapparaten.
- 5. Kindersicherung: Dieses Element soll verhindern, daß Kinder mit der Vorrichtung sich eventuell Schaden zufügen. Das lnstrument ist gegen Mißbrauch durch Kinder ausreichend gesichert, wenn z.B. die Betätigungskraft am Betätigungsknopf über 1500 g beträgt, oder der besagte Knopf eine Sperre aufweist, welche durch Drehen des Knopfes z.B. um 90° erst freigegeben werden muß.
- Auch die nach Fig. 6 vorgesehene Schutzkappe ist eine mögliche Kindersicherung.
- 6. Vernebelungs- oder Verdampferzone: Das Medium aus der zweiten Kammer des Behälters verläßt die Bohrung des Entnahmeelementes mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Mundstück.
- Vor dem mundseitigen Ende des Mundstückes sind geeignete poröse aktive Flächen, z.B. keramische Teile 20 (s. hierzu Fig. 3 und 4) untergebracht.
Das - in der Regel flüssige - Medium verteilt sich im porösen Einsatz,
wodurch eine leichte Verdampfung erfolgen kann. Das "Ziehen" am
Mundstück sowie die Wirkung der Ansaugbohrung fördert diesen Vorgang.
Bei einer anderen möglichen Ausführungsform sind keine porösen Elemente
(Einsätze) vorgesehen. Hier erfolgt die Vernebelung durch eine
entsprechende Ausbildung des mundstückseitigen Endes.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur oralen Einnahme eines fluidischen Mittels mit einem
Behältnis zur Aufnahme des Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem mit einem Mundstück verbindbaren, mindestens eine Kammer auf
weisenden Behälter eine ein Drucksystem betätigbare Auslösevor
richtung mit einer Dosier- und Zeitgabevorrichtung angeordnet ist,
wobei das Drucksystem ein Treibmittel aufweist, welches mit Hilfe
eines reibungsfrei arbeitenden Kolbens auf die das fluidische
Mittel enthaltende Kammer einwirkbar ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
reibungsfrei arbeitende Kolben als Diaphragma oder Membrane aus
gebildet ist, welches oder welche zwei Kammern des Behälters
trennt, wobei sich in einer Kammer das fluidische Mittel und in der
anderen das als Gas oder Preßluft ausgebildete Treibmittel
befinden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
system als Treibmittel eine Druckfeder aufweist, welche mit Hilfe
eines reibungsfrei arbeitenden Kolbens auf die das fluidische
Mittel enthaltende Kammer einwirkbar angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter zweiteilig ausgebildet ist, wobei das eine Teil das
austauschbare Mundstück und die Dosier- und Zeitgabevorrichtung
enthält und das andere die Kammern zur Aufnahme des fluidischen
Mittels und des Drucksystems aufweist und beide Teile mittels einer
Schraubverbindung oder eines Bajonettverschlusses verbindbar ausge
bildet sind und durch die Achse des Schraubsystems eine ein
mechanisch ansteuerbares Ventil enthaltende Rohrleitung von der das
fluidische Mittel enthaltenden Kammer zum Mundstück geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanisch ansteuerbare
Ventil über ein mechanisches System mit einem Druckknopf am Gehäuse
verbunden ist, wobei das mechanische System eine mengenjustierbare
Einrichtung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische System mit
einem bei Betätigung auslösbaren Zeitwerk verbunden ist, welches
eine Wiederholsperre aufweist, die nach Ablauf einer vorgegebenen
Zeit aufhebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckknopf mittels einer
auslösbaren Kindersicherung verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung eine durch
die Gehäusewandung führende Ansaugleitung aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als Raucher
pfeife räumlich gestaltet ist.
Priority Applications (4)
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Legal Events
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