DE3718741A1 - Verfahren und schaltungsanordnung zur elektrolytischen einfaerbung anodisierter aluminiumoberflaechen - Google Patents
Verfahren und schaltungsanordnung zur elektrolytischen einfaerbung anodisierter aluminiumoberflaechenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und Schaltungsanordnungen
zur elektrolytischen Einfärbung von im voraus anodisierten
Gegenständen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen in
einem zumindest ein die Aluminiumoxidschicht färbendes Metallsalz
enthaltenden Färbebad unter Verwendung einer unsymmetrischen,
aus zwei durch entsprechende Gleichrichtung gewonnenen und
getrennt regelbaren Halbwellenzügen zusammengesetzten, im wesentlichen
sinusförmigen Wechselspannung.
Gegenstände aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen haben
heute vielfach als optische Elemente Einzug in die Konstruktionstechnik
und Architektur gehalten. Beispielsweise werden
derartige Aluminiumteile häufig als Fassadenelemente von Gebäuden
verwendet. Hierzu ist es notwendig, diese Elemente mit
einem schützenden Überzug zu versehen und diesen auch farblich
gestalten zu können.
So ist aus der DE-OS 19 02 983 ein Verfahren zur Herstellung
eines gefärbten, schützenden Überzuges auf Gegenständen aus
Aluminium oder Aluminiumlegierungen bekannt, bei dem ein
Wechselstrom durch ein Färbebad geleitet wird. Bei diesem Verfahren
wird die an das Färbebad angelegte Wechselspannung
durch Modulation, das heißt Überlagerung mit einer zweiten
Spannung, unsymmetrisch gemacht. Dies ist mit einem hohen technischen
Aufwand verbunden, insbesondere ist immer eine zweite
Spannungsquelle notwendig. Darüber hinaus werden dunkle
Farbtöne nur nach einer relativ langen Behandlungszeit und
durch die aufeinander folgende Behandlung mit zunächst einer
symmetrischen und dann einer unsymmetrischen Wechselspannung
erhalten. Auch bedeutet Modulation, daß sich die Amplitude oder
die Frequenz einer Schwingung mit der Zeit ändert, so daß nicht
ohne weiteres eine sinusförmige Wechselspannung von konstanter
Frequenz vorliegt.
Als unsymmetrisch werden hier und im folgenden eine Wechselspannung
oder ein Wechselstrom bezeichnet, wenn zwar ihr zeitlicher
Verlauf bei beliebiger Form periodisch ist, aber die
Halbwellen der einen Richtung sich ihrem Verlauf und ihrem
Intensitätsmittelwert nach von den Halbwellen der anderen
Richtung unterscheiden.
In der EP-00 56 478 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem die zu
färbenden Aluminiumteile zunächst in einem Bad ohne färbende
Metallsalze mit Wechselstrom und anschließend in einem anderen,
die Aluminiumteile färbende Metallsalze enthaltenden Bad mit einer
Wechselspannung beaufschlagt werden. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht in der Zweiteilung des Färbevorganges und des
wieder recht hohen technischen Aufwandes, sowie in der Höhe der
verwendeten Spannung von 55 bis 85 Volt. Auch bei diesem Verfahren
werden relativ lange Einfärbezeiten benötigt, um tiefdunkle
Farbtöne zu erreichen.
Aus der DE-AS 19 30 288 und der US-PS 36 69 856 sind ein
Verfahren und Schaltungsanordnungen zur Färbung von
Aluminiumlegierungen durch Anlegung einer unsymmetrischen
Wechselspannung oder einer Kombination von symmetrischer und
unsymmetrischer Wechselspannung bekannt. Hierbei wird auf der
Sekundärseite eines an eine Wechselspannungsquelle
angeschlossenen Transformators eine asymmetrische, in dem
Färbebad anliegende Wechselspannung, deren positive und negative
Halbwelle getrennt regelbar sind, dadurch erzeugt, daß ein
Pfad der Stromzuleitung zum Färbebad in zwei parallele Zweige mit
je einem zum anderen entgegengesetzt gerichteten Gleichrichter
und je einem mit dem Gleichrichter in Reihe liegenden Regelwiderstand
oder mit je einem zum anderen entgegengesetzt gerichteten,
für sich regelbaren spannungsgesteuerten Gleichrichter,
insbesondere Thyristor, aufgespalten ist. Diese beiden
Zweige werden vor dem Färbebad wieder zu einem Pfad vereinigt.
Diesem Stand der Technik haftet der Nachteil an, daß die Strompfade
erst auf der Sekundärseite des Transformators geteilt und
der Strom bzw. Spannungsverlauf auf der Sekundärseite mit
Widerständen oder Thyristoren geregelt wird. Bei einer großtechnischen
Realisation einer derart widerstandsgeregelten
Stromquelle muß aber ein hoher Aufwand zur Kühlung der Regelwiderstände
betrieben werden, da sich diese enorm erwärmen. Bei
10 000 A beträgt die auftretende Verlustleistung ca. 50-100 kW.
Desweiteren ist die Verwendung von Regelwiderständen auf der
Sekundärseite mit dem Nachteil verbunden, daß durch das hohe
spannungsabhängige Lastwechselverhalten des Färbebades, eine
Spannungsdeformation eintritt, die einen nicht mehr sinusförmigen
Spannungsverlauf im Färbebad zur Folge hat. Da ein Färbebad
durch eine alineare Strom-Spannungs-Kurve gekennzeichnet ist,
beeinflußt dieses auch den Spannungsabfall an einem in Reihe
geschalteten Widerstand, so daß eine vor einem Widerstand einen
sinusförmigen Verlauf aufweisende Spannung hinter dem Widerstand,
und somit parallel zum Färbebad, keinen sinusförmigen
Verlauf mehr aufweist. Ebenso läßt sich durch die Regelung mit
Thyristoren kein sinusförmiger Spannungsverlauf im Färbebad
aufrechterhalten.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der
der Färbevorgang beschleunigt wird, wobei eine gleichmäßige
Einfärbung gewährleistet und die insbesondere großtechnische
Realisation mit einfachen technischen Mitteln durchführbar ist,
und welche die Anlegung und Aufrechterhaltung einer unsymmetrischen,
im wesentlichen sinusförmigen Wechselspannung mit
getrennt regelbarer positiver und negativer Halbwelle an das
Färbebad ermöglicht.
Beim Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Einfärbung an dem
Färbebad eine regelbare, unsymmetrische und im wesentlichen
sinusförmige Wechselspannung von im wesentlichen konstanter
Frequenz angelegt wird, die dadurch erzeugt wird, daß zumindest
einer von zwei, von einer eine symmetrische, sinusförmige
Wechselspannung abgebenden Spannungsquelle ausgehenden und
im Färbebad endenden Stromfaden zunächst in zwei Stränge geteilt
wird, darin die der Spannungsquelle entnommene Wechselspannung
elektrotechnischen Einrichtungen, insbesondere regelbaren
Transformatoren und richtungsabhängigen Stromrichterventilen
oder einer Dioden- und/oder Thyristorbrücke, zugeführt wird,
mittels welcher die Amplitudenhöhe der positiven und der negativen
Spannungshalbwelle sowie das Verhältnis der Amplitudenhöhe
der positiven Spannungshalbwelle zur Amplitudenhöhe der negativen
Spannungshalbwelle der am Färbebad anliegenden Wechselspannung
voneinander unabhängig veränder- und regelbar gemacht,
sowie auf die gewünschten Werte eingestellt und durch
Zusammenführung der Stränge und Einleitung der Pfade in das
Färbebad zu der am Färbebad anliegenden Wechselspannung
zusammengesetzt werden.
Durch die Erfindung wird eine deutlich verkürzte Färbezeit unter
Beibehaltung einer insbesondere in großtechnischen Färbebädern
notwendigen Tiefenstreuung ausreichender Intensität erreicht. Die
Tiefenstreuung wird durch den aufgebrachten Wechselstrom
gewährleistet und ist durch die Variation der Amplitudenhöhe in
der positiven und negativen Halbwelle der sinusförmigen Wechselspannung
von im wesentlichen gleicher Frequenz auch noch gezielt
einstellbar. Dadurch, daß in den elektrotechnischen Einrichtungen
die Amplitudenhöhe der positiven und der negativen Halbwelle der
Wechselspannung voneinander unabhängig veränderbar gemacht
werden, ist es möglich, durch gezielte Regelung der positiven
oder negativen Halbwelle der immer im wesentlichen sinusförmig
vorliegenden Wechselspannung gezielt die gewünschte Einfärbung
des Aluminiumgegenstandes sowie die Tiefenstreuung zu beeinflussen.
Außerdem werden durch das erfindungsgemäße Verfahren die
Färbezeiten deutlich verkürzt. So läßt sich zum Beispiel ein
dunkler Braunton bereits in einer Einfärbezeit von 2 Minuten und
ein Anthrazit-Farbton nach einer Einfärbezeit von 4 Minuten erreichen.
Darüber hinaus ist es insbesondere für die industrielle
Anwendung von Vorteil, daß man bei gleichen Färbezeiten durch
entsprechende Variationen der Amplitudenhöhen der positiven und
negativen Halbwelle zueinander unterschiedliche Farbtöne in dem
Färbebad erhalten kann.
Ferner gelangen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur relativ
geringe Spannungen zur Anwendung, so daß das Verfahren auch
mit einfachen technischen Mitteln ohne großen Aufwand realisierbar
ist.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn bei der Einfärbung das
Färbebad mit einer Wechselspannung von 9 bis 30 Volt und Stromdichten
zwischen 0,2 bis 1,2 A/dm² beaufschlagt wird, wobei die
Amplitudenhöhe der negativen Halbwelle größer als die der positiven
und der Wert für die negative Spitzenspannung negativer
als -9 Volt ist, wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht.
Zweckmäßigerweise sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung
vor, daß die Färbezeit im wesentlichen konstant gehalten wird und
die auf Grund des Färbebades möglichen unterschiedlichen Einfärbungen
des Aluminiumgegenstandes nur über die Einstellung der
Amplitudenhöhe der positiven und negativen Halbwellen erzeugt
werden.
In vorteilhafter Weiterbildung sieht die Erfindung vor, daß die
unsymmetrische Wechselspannung im Anschluß an eine im selben
Färbebad durchgeführte, nichtfärbende Gleichstromvorbehandlung
an das Färbeband angelegt wird. Hierdurch ist eine besonders
gleichmäßige Anfärbung des Aluminiumgegenstandes zu erzielen.
Besonders zweckmäßig ist es hierbei, wenn die Gleichstromvorbehandlung
mit einer Gleichrichterschaltung durchgeführt wird,
die Ströme mit einer Restwelligkeit von 12%, vorzugsweise 50%,
insbesondere 5%, an Lasten mit rein Ohm′schem Widerstandsverhalten
und eine resultierende Restwelligkeit von vorzugsweise
kleiner als 15% erzeugt.
In Ausgestaltung sieht die Erfindung ferner vor, daß die Gleichstrom-
und/oder Wechselstrombehandlung in einem nur ein
Metallsalz enthaltenden Färbebad durchgeführt wird.
Mit technisch relativ einfachen Mitteln läßt sich die Erfindung
günstig realisieren, wenn die von der Spannungsquelle ausgehenden
zwei Strompfade in zwei Hauptstränge aufgeteilt werden,
in diesen nacheinander jeweils zunächst einem ersten, regelbaren
Transformator, dann einem zweiten Transformator, schließlich
richtungsabhängigen Stromrichterventilen, insbesondere einer
sogenannten Einwegschaltung mit Entkopplungsdioden, zugeführt
werden, anschließend die Strompfade wieder vereinigt und als eine
Wechselspannungsquelle dem Färbebad zugeführt werden, wobei die
in den beiden Hauptsträngen parallel angeordneten und einander
jeweils entsprechenden Transformatoren und Stromrichterventile
gleiche elektrotechnische Kenndaten aufweisen, wie es
die Erfindung in Ausgestaltung vorsieht. Durch die Verwendung
der Regeltransformatoren entfällt die von widerstandsgeregelten
Stromquellen her bekannte Abweichung vom sinusförmigen Verlauf
der Färbespannung, da der Innenwiderstand der Transformatoren
sehr gering ist und sich durch Regeleingriffe auch nicht ändert.
Zur Lösung der obigen Aufgabe sieht die Erfindung eine Schaltungsanordnung
vor, die sich durch eine Wechselspannungsquelle,
die Aufteilung der zwei davon ausgehenden Strompfade in zwei
parallele Stränge, darin angeordnete und in ihren Kenndaten
jeweils einander entsprechende Stelltransformatoren, Haupttransformatoren
und in den Strompfaden des jeweiligen Stranges
gegensinnig zueinander ausgerichtete richtungsabhängige Stromrichterventile,
insbesondere Dioden, sowie die Zusammenführung
der zwei parallelen Stränge zu einer Wechselspannungsquelle auszeichnet.
In weiterer Ausgestaltung sieht die Erfindung eine Schaltungsanordnung
vor, die sich durch eine asymmetrische, mit einer
Gleichspannungsquelle in Reihe geschaltete Dioden- und/oder
Thyristor-Brücke in einem von einer Wechselspannungsquelle ausgehenden
Strompfad auszeichnet, welche in ihren jeweils für die
positive oder negative Halbwelle durchlässigen Zweigen eine
unterschiedliche Anzahl von Dioden- und/oder Thyristoren aufweist.
Mit beiden erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen ist das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhaft durchführbar. Die Schaltungsanordnungen
ermöglichen es, die Amplitudenhöhe der positiven
und negativen Halbwelle einer Wechselspannung getrennt und
unabhängig voneinander einzustellen und zu regeln, wobei aber
der insgesamt sinusförmige Kurvenverlauf der Wechselspannung im
wesentlichen beibehalten wird. Dadurch ist das Verhältnis der
Amplitudenhöhe der positiven Halbwelle zur Amplitudenhöhe der
negativen Halbwelle durch Ver- oder Einstellung der positiven
Halbwelle bei Beibehaltung der eingestellten negativen Halbwelle
oder durch Ver- oder Einstellung der negativen Halbwelle bei
Beibehaltung der eingestellten positiven Halbwelle oder durch
Ver- oder Einstellung beider Halbwellen beeinflußbar. Hierdurch
ist natürlich auch die Stromdichte zu beeinflussen. Wichtig ist
aber, und das sei hier noch einmal ausdrücklich festgestellt, daß
der sinuskurvenförmige Spannungsverlauf bei den erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnungen im wesentlichen aufrechterhalten
wird. Es treten bei der An- und Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der Schaltungsanordnungen bei der im
Färbebad anliegenden Wechselspannung weder Modulationen, d. h.
sich während des zeitlichen Verlaufs rhythmisch ändernde Amplituden
oder Frequenzen, noch besondere Spannungsverläufe wie
beispielsweise Sägezahn- oder Rechteckverläufe oder auch unterbrochene
Spannungsverläufe auf. Während der Einfärbung bleibt
im Färbebad der sinusförmige Verlauf der Wechselspannung erhalten.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine schematische Schaltungsanordnung nach Anspruch
8,
Fig. 2 eine schematische Schaltungsanordnung nach Anspruch
9,
Fig. 3 u. 4 Beispiele von mit einer Schaltungsanordnung nach Fig.
1 erzeugbaren Spannungskurvenverläufen und in
Fig. 5 ein Beispiel eines mit einer Schaltungsanordnung nach
Anspruch 9 erzeugbaren Spannungskurvenverlaufes.
Von einer Wechselspannungsquelle 1, nach Fig. 1, die beispielsweise
Spannungspotentiale von 220 Volt, 380 Volt oder 415 Volt
liefert, führen die Strompfade 2, 3 zu einer Verzweigung, wo
diese in zwei parallele Stränge 4 und 5, bestehend aus den
einzelnen Strompfaden 6, 7 sowie 8 und 9 aufgeteilt werden. In
diesen beiden parallelen Strängen werden die Strompfade Stelltransformatoren
10 und 11, Haupttransformatoren 12 und 13 und
anschließend in den Strompfaden des jeweiligen Stranges gegensinnig
zueinander angeordneten Dioden 14, 15 und 16, 17 zugeführt.
Die Dioden 14 bis 17 bilden eine sogenannte Einwegschaltung
mit Entkopplungsdioden. Danach werden die beiden parallelen Stränge
4 und 5 über Verzweigungen wieder zu zwei Strompfaden
2 a und 3 a aufgelöst. Die beiden Strompfade 2 a und 3 a
bilden dann die Spannungsquelle 18 für das elektrolytische
Färbebad. Die in den Strängen 4 und 5 angeordneten und jeweils
einander zuordenbaren elektrotechnischen Bauteile 10 und 11, 12
und 13 sowie 14, 15 und 16, 17 weisen gleiche elektrotechnische
Kenndaten auf, insbesondere muß der Wickelsinn der Stelltransformatoren
10, 11 und der Haupttransformatoren 12, 13 zueinander
gleich sein.
Der Spannungsquelle 1 wird eine Wechselspannung mit einer Frequenz
zwischen 40 und 70 Hz entnommen. Dem Färbebad wird eine
Wechselspannung zwischen 10 und 30 Volt und eine Stromdichte,
mit Dreheiseninstrument gemessen, zwischen 0,2 und 1,2 A/dm²
zugeführt.
Fig. 2 zeigt eine etwas andere Schaltungsanordnung. Hier ist in
dem von der mit 21 bezeichneten Spannungsquelle ausgehenden
Strompfad 22 eine asymmetrische Diodenbrücke 23 angeordnet. Die
Diodenbrücke 23 ist aus Dioden 24 des gleichen Types gebildet,
wobei in den für die positive Halbwelle des Wechselstromes
durchlässigen Zweigen 31 jeweils drei, in Reihe geschalteten Dioden
24 und in den für die negative Halbwelle durchlässigen Zweigen 30
jeweils eine Diode angeordnet sind. Zu der Diodenbrücke 23 ist
eine Gleichspannungsquelle 25 derart in Reihe geschaltet, daß jede
Halbwelle der Wechselspannung zur Gleichspannungsquelle in Reihe
geschaltet ist.
Durch einen Strompfad 22 a ist die Diodenbrücke 23 mit dem in
dem Färbebad 26 befindlichen Aluminiumteil 27 verbunden. Über
den Strompfad 28 ist eine ebenfalls in dem Färbebad 26 befindliche
Gegenelektrode 29 mit der Spannungsquelle 21 verbunden. Das
Färbebad 26 enthält in diesem Ausführungsbeispiel nur einfärbendes
Metallsalz. Gemäß Beispiel 1 ist das Zinnsulfat. Fig. 3
und 4 zeigen mögliche Spannungskurvenverläufe, die mit einer
Schaltungsanordnung nach Fig. 1 erzeugt werden können, wobei
die kurzen waagerechten Kurvenverläufe im Übergangsbereich von
negativer zu positiver Halbwelle durch die Diodenschwellspannung
der jeweils verwendeten Diode verursacht werden.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel eines Spannungskurvenverlaufes, wie er
mit einer Schaltungsanordnung nach Fig. 2 erhalten wird. In
diesen Figuren bedeuten V : Spannung: t : Zeit und O : Nullage.
Der Spannungskurvenverlauf nach Abbildung 5 wird beispielsweise
dadurch erreicht, daß man die Gleichspannungsquelle 25 so
einstellt, daß gerade ein kleiner Brückenstrom fließt, so daß es zu
einer direkten Überlagerung der von der Spannungsquelle 25
ausgehenden Gleichspannung kommt, ohne daß die Schaltwellen
der Dioden 24 die sinusförmige Wechselspannung verzerren. Mit
dieser Schaltungsanordnung kann die Überlagerungsspannung in
Schritten, die der Diodenschwellspannung entsprechen, eingestellt
werden, beispielsweise bei Germanium 0,3 Volt, bei Silizium
0,6 Volt Schritte. Nachfolgend sind einige Färbebeispiele aufgeführt,
die mit einer Schaltungsanordnung nach Fig. 2 durchgeführt
wurden.
Die zuvor anodisierten Aluminiumteile werden in einem Färbebad
mit 20 g/l Zinnsulfat und 24 g/l Schwefelsäure und einem
Stabilisator über eine konstante Behandlungszeit von 4 Minuten
mit verschiedenen Überlagerungsspannungen behandelt. Der
Effektivwert der Wechselspannung beträgt jeweils 10 Volt. Hierbei
werden folgende Färbeergebnisse erzielt:
ÜberlagerungsspannungFarbton
-0,4 Volthelles Bronze
-0,8 Volthelles Braun
-1,2 Voltdunkles Braun
-1,8 VoltAnthrazit
Wie Beispiel 1, jedoch bei einem Effektivwert der Wechselspannung
von 16 Volt und einer Behandlungszeit von 2 Minuten:
ÜberlagerungsspannungFarbton
+1,8 Volthelles Bronze
0,0 Voltmittel Bronze
-0,8 Voltdunkles Braun
Die zu färbenden Aluminiumteile wurden hierbei zunächst in üblicher
Weise, d. h. in einem Schwefelsäurebad mit Konzentrationen
von 150 bis 250 g/l, bei einer Spannung von 12 bis 18 Volt, einer
Behandlungszeit von 15 bis 60 Minuten und einer Stromdichte von
1 bis 2 A/dm² anodisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtungen zu dessen
Durchführung können sowohl bei sogenannten einstufigen
Färbeverfahren, d. h. der Strom-/Spannungsverlauf und/oder das
Färbebad bleiben während des gesamten Färbevorganges im wesentlichen
unverändert, als auch bei sogenannten mehrstufigen Färbeverfahren,
d. h. der Strom-/Spannungsverlauf und/oder das Färbebad
werden während des Färbevorganges mindestens einmal verändert,
Verwendung finden.
So ist es natürlich auch möglich, die erfindungsgemäße Wechselspannung
dem Färbebad erst dann zuzuführen, nachdem die Aluminiumgegenstände
in dem Färbebad zuvor einer Gleichstrombehandlung
unterworfen wurden. In der Regel erfolgt die eigentliche Einfärbung
des Aluminiumgegenstandes aber erst durch eine Wechselspannungsbeaufschlagung.
Die in Fig. 1 dargestellten Dioden müssen nicht unbedingt paarweise
gegensinnig angeordnet sein. Es ist auch möglich, beispielsweise
nur in jeweils einem der sich entsprechenden Strompfade
jeden Stranges eine Diode vorzusehen und die verbleibenden
gegensinnig zueinander anzuordnen. Beispielsweise kann gegebenenfalls
auf die Dioden 15 und 17 verzichtet werden und können
nur die gegensinnig angeordneten Dioden 14 und 16 entsprechend
Fig. 1 installiert sein. Auch ist es möglich, in jedem Pfad der
Stränge gegebenenfalls mehr als eine Diode in Reihenschaltung
vorzusehen.
Selbstverständlich können anstelle von Dioden auch Thyristoren
verwendet werden. Die Gleichstromvorbehandlung wird mit einer
Gleichrichteschaltung durchgeführt, die an Lasten mit rein
Ohm′schem Widerstandsverhalten eine Restwelligkeit von 120% bei
einer Einwegschaltung, von 50% bei einer Doppelwegschaltung und
von 5% bei einer Drehstrombrückenschaltung erzeugt. Da im Anwendungsfall
die Färbebadkapazität als Kondensator wirksam ist,
ergibt sich bei einer Doppelweggleichrichtung eine resultierende
Restwelligkeit von ca. 15%.
Claims (9)
1. Verfahren zur elektrolytischen Einfärbung von im voraus
anodisierten Gegenständen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
in einem zumindest ein die Aluminiumoxidschicht
färbendes Metallsalz enthaltenden Färbebad unter Verwendung
einer unsymmetrischen, aus zwei durch entsprechende Gleichrichtung
gewonnenen und getrennt regelbaren Halbwellenzügen
zusammengesetzten, im wesentlichen sinusförmigen Wechselspannung,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einfärbung an dem Färbebad eine regelbare, unsymmetrische
und im wesentlichen sinusförmige Wechselspannung
von im wesentlichen konstanter Frequenz angelegt wird, die
dadurch erzeugt wird, daß zumindest einer von zwei, von
einer eine symmetrische, sinusförmige Wechselspannung abgebenden
Spannungsquelle ausgehenden und im Färbebad
endenden Strompfaden zunächst in zwei Stränge geteilt wird,
darin die der Spannungsquelle entnommene Wechselspannung
elektrotechnischen Einrichtungen, insbesondere regelbaren
Transformatoren und richtungsabhängigen Stromrichterventilen
oder einer Dioden- und/oder Thyristorbrücke, zugeführt wird
mittels welcher die Amplitudenhöhe der positiven und der
negativen Spannungshalbwelle sowie das Verhältnis der
Amplitudenhöhe der positiven Spannungshalbwelle zur
Amplitudenhöhe der negativen Spannungshalbwelle der am
Färbebad anliegenden Wechselspannung voneinander unabhängig
veränder- und regelbar gemacht, sowie auf die gewünschten
Werte eingestellt und durch Zusammenführung der Stränge und
Einleitung der Pfade in das Färbebad zu der am Färbebad
anliegenden Wechselspannung zusammengesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Einfärbung das Färbebad mit einer Wechselspannung
von 9 bis 30 Volt und Stromdichten zwischen 0,2
und 1,2 A/dm² beaufschlagt wird, wobei die Amplitudenhöhe
der negativen Halbwelle größer als die der positiven und der
Wert für die negative Spitzenspannung negativer als -9 Volt
ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Färbezeit im wesentlichen konstant gehalten wird und
die aufgrund des Färbebades möglichen unterschiedlichen Einfärbungen
des Aluminiumgegenstandes nur über die Einstellung
der Amplitudenhöhen der positiven und negativen Halbwellen
erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unsymmetrische Wechselspannung im Anschluß an eine
im selben Färbebad durchgeführte, nichtfärbende Gleichstromvorbehandlung
an das Färbebad angelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleichstromvorbehandlung mit einer
Gleichrichterschaltung durchgeführt wird, die Ströme mit einer
Restwelligkeit von 120%, vorzugsweise 50%, insbesondere 5%,
an Lasten mit rein Ohm′schem Widerstandsverhalten und eine
resultierende Restwelligkeit von vorzugsweise kleiner als 15%
erzeugt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleichstrom- und/oder Wechselstrombehandlung in
einem nur ein Metallsalz enthaltenden Färbebad durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Spannungsquelle ausgehenden zwei Strompfade
in zwei Hauptstränge aufgeteilt werden, in diesen nacheinander
jeweils zunächst einem ersten, regelbaren Transformator, dann
einem zweiten Transformator, schließlich richtungsabhängigen
Stromrichterventilen, insbesondere einer sogenannten Einwegschaltung
mit Entkopplungsdioden, zugeführt werden, anschließend
die Strompfade wieder vereinigt und als eine
Wechselspannungsquelle dem Färbebad zugeführt werden, wobei
die in den beiden Hauptsträngen parallel angeordneten und
einander jeweils entsprechenden Transformatoren und Stromrichterventile
gleiche elektrotechnische Kenndaten aufweisen.
8. Schaltungsanordnung, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Wechselstromspannungsquelle (1), die Aufteilung der zwei
davon ausgehenden Strompfade (2, 3) in zwei parallele Stränge
(4, 5), darin angeordnete und in ihren Kenndaten jeweils einander
entsprechende Stelltransformatoren (10, 11), Haupttransformatoren
(12, 13) und in den Strompfaden des jeweiligen
Stranges gegensinnig zueinander ausgerichtete richtungsabhängige
Stromrichterventile (14, 15, 16, 17), insbesondere
Dioden, sowie die Zusammenführung der zwei parallelen Stränge
(4, 5) zu einer Wechselspannungsquelle (18).
9. Schaltungsanordnung, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
eine asymmetrische, mit einer Gleichspannungsquelle (25) in
Reihe geschaltete Dioden- und/oder Thyristor-Brücke (23) in
einem von einer Wechselspannungsquelle (21) ausgehenden
Strompfad (22), welche in ihren jeweils für die positive oder
negative Halbwelle durchlässigen Zweigen (30, 31) eine unterschiedliche
Anzahl von Dioden (24) und/oder Thyristoren
aufweist.
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