DE3718150A1 - Spannzange mit arretiervorrichtung - Google Patents
Spannzange mit arretiervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannzange mit Arretier
vorrichtung zu ihrer Arretierung in einer Spannlage nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Der Begriff Spannzange ist hierbei im weitesten Sinne
zu verstehen, soll also nicht nur sogenannte Klemmzangen
umfassen, bei welchen beim Gegeneinanderbewegen der Hebel
griffe die Zangenbacken sich aufeinander zu bewegen und
einen Gegenstand zwischen sich einklemmen, sondern auch
sogenannte Spreizzangen, bei welchen das Gegeneinanderfüh
ren der Hebelgriffe in ein Spreizen der Zangenbacken umge
setzt wird. Typische Zangen der letztgenannten Art sind
beispielsweise die in der Medizin verwendeten Spekula
die zur Erweiterung von Körperöffnungen für Untersuchungen
und Eingriffe dienen.
In beiden Fällen dient dann die Arretiervorrichtung zum
Arretieren der Zange in der jeweiligen Spreizlage die
dem gewünschten oder erforderlichen Klemmdruck der Backen
nach innen bzw. nach aussen entspricht.
Für gynäkologische Untersuchungen ist ein Spekulum bekannt,
bei welchem das Arretierglied durch einen Stift mit flachem,
z.B. ovalem oder rechteckigem Querschnitt gebildet ist,
der an seinen schmalen Rändern mit gewindeartigen Rippen
versehen ist. Dieser Stift ist um seine Längsachse drehbar
am einen Hebelgriff des Spekulums senkrecht von diesem
weg gegen den anderen Hebelgriff ragend befestigt. Er
durchsetzt mit seinem freien Ende einen länglichen Schlitz
im genannten anderen Hebelgriff. Die Oeffnungsbreite dieses
Schlitzes ist grösser als der Stiftkörper jedoch kleiner
als die Ausdehnung des Stiftes unter Einbezug der Rippen
desselben. Befindet sich daher der Stift in einer Drehlage,
in welcher seine Rippen gegen die Enden des genannten
Schlitzes weisen, lassen sich die Hebelgriffe frei gegen
einander zu bewegen oder voneinander weg spreizen, wobei
der Stift entsprechend der jeweiligen Spreizlage der Hebel
griffe im Schlitz gleitet und zwar sowohl was das Mass
der Durchdringung als auch was seine Lage innerhalb der
Längsausdehnung des Schlitzes anbetrifft. Ist die gewünschte
Spannlage erreicht, kann diese durch Drehen des Stiftes
um 90° arretiert werden indem dann nämlich die Längsränder
des Schlitzes zwischen jeweils zwei benachbarten Rippen
des Stiftes auf dessen gegenüberliegenden Schmalseiten
gefangen werden und jegliches weitere Vor- oder Zurückglei
ten des Stiftes im Schlitz verhindern. Zum Lösen dieser
Arretierung genügt es dann, den Arretierstift um seine
Längsachse zu drehen bis die Rippen aus dem Bereich der
Schlitzränder austreten, wodurch die Arretierung aufgehoben
und der Arretierstift frei im Schlitz gleiten kann, die
Hebelgriffe demzufolge ungehindert bewegt werden können.
Dem Vorteil dieser bisher bekannten Spannzange, nämlich
dass sie sehr oft gebraucht werden kann weil die Arretierung
sich nur langsam abnutzt, steht der Nachteil gegenüber,
dass der Benützer für die Arretierung beide Hände benötigt,
nämlich die eine zum Spannen der Zange mittels der Hebelgrif
fe und zum Halten in der gewünschten Spannlage und die
andere, um in der letztgenannten Spannlage den Arretier
stift zu verdrehen und die Spannlage zu fixieren.
Bei Spannzangen der bekannten Art für den medizinischen
Gebrauch muss der vorgenannte Vorteil dadurch erkauft
werden, dass die Zange aus einem sterilisierbaren Material
hergestellt wird. Heutzutage geht aber der Trend wie auch
bereits bei den Spritzen zu Instrumenten die nur zu einmali
gem Gebrauch vorgesehen sind, sodass der genannte Vorteil
zumindest bei Spannzangen für den medizinischen Gebrauch
erheblich an Bedeutung verloren hat.
Die Erfindung löst die Aufgabe eine Spannzange nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, welche einhändig
bedient werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Spannzange mit den Merkmalen
des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.
Durch diese Massnahmen wird nun beim Spannen der Zange,
was ja in üblicher Weise mit einer Hand geschieht, jede
erreichte Spreizlage der Hebelgriffe automatisch fixiert
ohne dass hierzu noch eine besondere Manipulation von
Arretiermitteln mit der anderen Hand erforderlich ist.
Das Spannen der Zange bis zur gewünschten Spannlage kann
auch stufenweise erfolgen.
Das Arretierglied kann nur an seiner Oberfläche mit einem
Ueberzug aus einem verformbaren Material versehen sein,
zweckmässig wird jedoch das ganze Arretierglied aus einem
solchen verformbaren Material z.B. aus einem elastischen
Kunststoff hergestellt, wobei mindestens der Hebelgriff
mit der genannten Oeffnung aus einem härteren Kunststoff
besteht und mit Vorteil die Ränder der Oeffnung im genannten
anderen Hebelgriff, welche die arretierende Verformung
des Arretiergliedes bewirken, eine scharf eingreifende
Kante aufweisen, die die Verformung des Arretiergliedes
und dessen Verspannung in diesem Hebelgriff unterstützen.
Wenn dabei noch diese Kanten der Bewegung des Hebelgriffes
zum Spannen der Zange entgegengerichtet sind wird einerseits
das Gleiten des Arretiergliedes in der Oeffnung beim Spannen
der Zange erleichtert während umgekehrt ein Zurückgleiten
unter der Wirkung der Gegenkraft wirksam verhindert wird,
weil sich dabei sofort die Kanten verstärkt im weichen
Material des Arretiergliedes einkrallen.
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel eines Spekulums
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Spekulum in geschlossenem
Zustand,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die beiden Hebelgriffe
des Spekulums und durch das Arretierglied in der
Drehlage gemäss Fig. 1, und
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend demjenigen der Fig. 2
jedoch mit in die Arretierlage verdrehtem Arretier
glied.
Das dargestellte Spekulum besteht aus insgesamt drei Kunst
stoffteilen, nämlich den beiden Hebelgriffen 1 und 2 mit
den Spannbacken 3 bzw. 4 und einem Arretierglied 5. Die
Spannbacke 3 ist in einem stumpfen Winkel und die Spannbacke
4 spitzwinklig am zugehörigen Hebelgriff 1 bzw. 2 angeformt.
Scharnierlappen 6 am Uebergang vom Hebelgriff 2 zur Spann
backe 4 ragen in eine Ausnehmung im Uebergang vom Hebelgriff
1 zur Spannbacke 3 hinein. Sie tragen an ihrer Aussenseite
Zapfen 7, welche zur Bildung des Zangengelenkes je in
eine Oeffnung 8 des Teils 1,3 einsetzbar sind. Beim in
Fig. 1 dargestellten geschlossenen Zustand des Spekulums
bilden die beiden Spannbacken 3 und 4 einen am vorderen
Ende konisch zulaufenden zylindrischen Körper der sich
zur Einführung in eine zu untersuchende oder zu behandeln
de Körperöffnung eignet und die beiden Hebelgriffe 1 und
2 sind gespreizt.
Die beiden Hebelgriffe 1 und 2 werden vom Arretierglied
5 durchsetzt wobei ein kurzer Schlitz 9 im Hebelgriff
2 das eine Ende 10 des Arretiergliedes 5 drehbar jedoch
axial unverschieblich aufnimmt. Mit seinem anderen, freien
Ende durchsetzt das Arretierglied 5 einen Schlitz 12 im
anderen Hebelgriff 1. Das aus diesem Schlitz 12 vorragende
Ende des Arretiergliedes 5 weist eine scheibenförmige
Abplattung 11 auf die das Verdrehen des Arretiergliedes
5 mit zwei Fingern erleichtert. Der Schaft 13 des Arretier
gliedes 5 hat, wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, die
Form eines abgeplatteten Stiftes mit ovalem, elliptischem
oder rechteckigem Querschnitt.
Wie eingangs bereits erwähnt ist ein Spekulum der Art
wie es bisher beschrieben wurde bekannt. Die Dicke 14
des Arretierstiftes dieser bekannten Ausführung ist kleiner
als die Oeffnungsbreite des Schlitzes 12. In der in den
Fig. 1 und 2 gezeigten Drehlage gleitet das Arretierglied
5 frei axial im Schlitz 12, wenn die Spreizlage der beiden
Hebelgriffe 1, 2 zum Oeffnen oder Schliessen des Spekulums
verändert wird. Im Gebrauch werden die gemäss Fig. 1
aneinanderliegenden Spannbacken 3, 4 in die zu untersuchende
oder zu behandelnde Körperöffnung eingeführt und danach,
durch Gegeneinanderbewegen der beiden Hebelgriffe 1 und
2 um das Gelenk 7, 8 als Drehpunkt gespreizt. Um die gewünsch
te Offenlage zu arretieren muss dann beim bekannten Spekulum
das Arretierglied um etwa 90° gedreht werden um die von
seiner Schmalseite vorragenden Rippen wie eingangs erläutert
in Eingriff mit den Rändern des Schlitzes 12 zu bringen.
Während die Bedienungsperson den Arretierstift mit einer
Hand in die Arretierlage dreht muss sie mit der anderen
Hand die beiden Hebelgriffe in der gewünschten Lage halten.
Hier greift die vorliegende Erfindung ein um diese mühseli
ge Bedienung zu vereinfachen, insbesondere einhändig zu
ermöglichen. Zu diesem Zwecke ist das Arretierglied 5
der erfindungsgemässen Spannzange aus einem weichen, verform
baren Material, z.B. aus einem elastischen Kunststoff
wie dem unter der Marke MOPLEN bekannten Material herge
stellt oder mindestens an seiner Oberfläche mit einer
Schicht eines solchen Materials versehen, während die
Hebelgriffe 1, 2 mit den Spannbacken 3, 4 aus einem harten,
jedenfalls härteren Material als dasjenige des Arretier
gliedes hergestellt sind. Ausserdem sind zweckmässig die
Ränder des Schlitzes 12 im Hebelgriff 1 als scharf einschnei
dende Kante 15 ausgebildet wie das die Fig. 2 und 3
erkennen lassen. In der Ebene seiner Abplattung weist
der Schaft 13 des Arretiergliedes 5 eine Ausdehnung auf
die die Oeffnungsbreite des Schlitzes 12 um wenig über
steigt, während seine Ausdehnung rechtwinklig dazu kleiner
ist als die Oeffnungsbreite des Schlitzes 12.
Durch diese Ausbildung sind somit die scharfkantigen Ränder
15 des Schlitzes 12 ständig in die Oeberfläche des Arretier
gliedes 5 eingepresst, wenn dieses sich in der Arretier-
Drehlage befindet, welche in Fig. 3 gezeigt ist. Dank
dem weichen Material aus welchem das Arretierglied 5 oder
zumindest seine Oberfläche besteht, ist es aber dennoch
möglich, die Spreizung der beiden Hebelgriffe 1, 2 zu verän
dern. Die Ränder 15 des Schlitzes 12 gleiten dann unter
ständiger Deformation des Arretiergliedes 5 entlang demsel
ben. Sobald die relative Bewegung der beiden Hebelgriffe
1, 2 unterbrochen wird ist aber die in diesem Zeitpunkt
erreichte Spreizung durch die im Ruhezustand vorhandene
Haftreibung fixiert. Werden dann noch, wie dies im darge
stellten Beispiel gezeigt ist, die scharf einschneidenden
Kanten 15 des Schlitzes 12 der Schliessbewegung des Hebel
griffs entgegengerichtet, wird einerseits das Gleiten
des Arretiergliedes 5 im Schlitz 12 beim Spannen der Zange
erleichtert, während umgekehrt ein Zurückgleiten unter
der Wirkung der Gegenkraft durch das dabei auftretende
verstärkte Einkrallen der Kanten 15 in das Material des
Arretiergliedes 5 wirksam verhindert wird.
Anders als beim vorhergehend beschriebenen bekannten Speku
lum wird bei der erfindungsgemässen Spannzange vor deren
Gebrauch das Arretierglied 5 in die in Fig. 3 gezeigte
Arretierlage gedreht. Die Betätigung erfolgt wie üblich
durch Gegeneinanderbewegen der Hebelgriffe 1 und 2 mit
einer Hand. Im Gegensatz zur bekannten Ausführung wird
aber dabei jede errechte Spreizlage der Hebelgriffe 1, 2
automatisch arretiert. Die Zange kann einhändig und auch
stufenweise betätigt werden, wobei letzteres besonders
bei einer Ausbildung als Spekulum vorteilhaft ist, da
während der Untersuchung oder Behandlung, bei welcher
die eine Hand u.U. ein durch das Spekulum in die ausgeweitete
Körperöffnung eingeführtes Instrument bedient mit der
anderen Hand welche die Zange hält, diese im Sinne einer
stärkeren Ausweitung der Körperöffnung betätigbar ist
wobei dann die neue Einstellung wiederum automatisch fixiert
ist.
Nach Abschluss der Behandlung oder Untersuchung wird dann,
wie bisher bekannt, das Arretierglied in die in Fig. 2
gezeigte Drehlage gedreht, wodurch die Arretierung gelöst
und die Zange ohne Widerstand in ihre Ausgangslage zurückkehr
oder zurückbewegt werden kann.
Selbstverständlich ist die beschriebene Arretierung nicht
nur bei Spreizzangen, insbesondere bei einem Spekulum
anwendbar sondern ebensogut und mit den analogen Vorteilen
auch bei Klemmzangen.
Claims (5)
1. Spannzange mit Arretiervorrichtung zu ihrer Arretierung
in einer Spannlage, mit einem am einen Hebelgriff um
seine Längsachse drehbar befestigten, gegen den anderen
Hebelgriff gerichteten und mit seinem freien Ende eine
Oeffnung in diesem anderen Hebelgriff durchsetzenden
Arretierglied, das in einer Drehlage in dieser Oeff
nung axial frei gleitbar ist und durch Verdrehen in
eine Arretierlage mit den Rändern dieser Oeffnung ver
spannbar ist um eine erreichte Spreizlage der beiden
Hebelgriffe zu fixieren, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens die Oberfläche des Arretiergliedes (5) aus
einem verformbaren Material besteht, das beim Spannen
der Zange mit dem Arretierglied in der Arretierlage
beim Gleiten durch die Ränder (15) der Oeffnung (12)
im genannten anderen Hebelgriff (1) deformierbar ist
und durch die im Ruhezustand vorhandene Haftreibung
die Hebelgriffe (1, 2) in jeder Spreizlage, in welche
sie verbracht werden, arretiert.
2. Spannzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das ganze Arretierglied (5) aus einem verformbaren
Material, z.B. aus einem elastischen Kunststoff und
mindestens der Hebelgriff (1) mit der genannten Oeffnung
(12) aus einem härteren Kunststoff besteht.
3. Spannzange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Ränder der schlitzförmigen Oeffnung (12) im
genannten anderen Hebelgriff (1) eine scharf einschneiden
de Kante (15) aufweisen, die die Verformung des Arretier
gliedes (5) und dessen Verspannung in diesem Hebelgriff
(1) unterstützt.
4. Spannzange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanten (15) der Oeffnung (12) der Bewegungsrich
tung des diese Oeffnung aufweisenden Hebelgriffs (1) beim
Spannen der Zange entgegengerichtet sind.
5. Spannzange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Schaft (13) des Arretiergliedes
(5) durch einen abgeplatteten, im Querschnitt ovalen,
elliptischen oder rechteckigen Stift gebildet ist,
dessen Ausdehnung in der Längsachse seines Querschnittes
die Oeffnungsbreite des Schlitzes (12) im genannten
anderen Hebelgriff (1) etwas übersteigt, während seine
Ausdehnung rechtwinklig dazu kleiner ist als die Breite
dieses Schlitzes (12).
Priority Applications (3)
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