DE3717762A1 - Beschichtungsmaterialien zum schutz von zahnoberflaechen - Google Patents
Beschichtungsmaterialien zum schutz von zahnoberflaechenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Beschichtungsmaterial
zum Schutze von Zahnoberflächen, dessen Hauptzweck darin
besteht, Oberflächen von gesunden Zähnen gegenüber sauren
Ätzmitteln, wie sie zur konservativen und prothetischen
Zahnbehandlung verwendet werden, zu schützen und sie
zusätzlich vor das sogenannten Überfüllen mit einem
Wiederherstellungsmaterial, insbesondere einem Verbundharz
zu verhindern.
Zur Wiederherstellung mit Verbundharzen wird der kariöse
Anteil des Zahnes mit einem zahnärztlichen Schneidematerial,
insbesondere Bohrer, im folgenden Bohrer genannt,
zur Präparation einer Kavität herausgeschnitten. In einer
Vorbehandlungsstufe wird das Dentin einer teilweisen
Demineralisierung mit einem sauren Ätzmittel zur
Vorplastifizierung unterworfen, so daß das Haftvermögen
zwischen Dentin und dem Wiederherstellungsverbundharz erhöht
wird. Anschließend erfolgt die Applikation eines
Bindemittels. Weil das in einer solchen Vorbehandlung
verwendete saure Ätzmittel eine dünnflüssige, wässrige
Lösung einer Phosphor- oder Zitronensäure ist, ergibt sich
das Problem, daß auch gesunder Zahnschmelz, der die Kavität
umgibt, einer Demineralisierung mit dem Ergebnis unterworfen
wird, daß die Oberfläche des Zahnes unnötigerweise trübe und
rauh wird.
Herkömmliche Beschichtungsmaterialien zum Schutz von
Zahnoberflächen sind dazu bestimmt, einen Schutzfilm zu
bilden, der hauptsächlich aus einem Copolymeren auf der
Basis von Vinylacetat und Vinylchlorid besteht. Solche
Beschichtungsmaterialien werfen jedoch das Problem auf, daß
der daraus erhaltene Schutzfilm seiner Natur nach weich und
leicht "ausdehnbar" ist und während der Kavitätenpräparation
mittels eines Bohrers nur schlecht
ausgeschnitten werden kann, und so einen nicht
ausgeschnittenen Teil hinterläßt, der dadurch
Schwierigkeiten verursacht, daß er während des Füllens in
das Reparaturverbundharz hineingemischt wird. Das behindert
die Verteilung des Beschichtungsmaterials. Weist der
Beschichtungsfilm einen matten Farbton auf, ist es
schwierig, ihn vom Kavitätsrand zu unterscheiden. Daher
werden von Zahnärzten Beschichtungsfilme mit einem
leuchtenden Farbton verlangt.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein
Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen mit den
folgenden zwei unbedingt notwendigen Eigenschaften
bereitzustellen:
- 1. Es sollte von einem zahnärztlichen Ätzmittel weder zerstört noch von diesem durchdrungen werden und die Oberfläche von gesunden Zähnen schützen.
- 2. Es sollte an der Oberfläche von Zähnen gut haften und bei
der Behandlung mit einem Verbundharz sich nicht davon
ablösen.
Diese Aufgabe wird mit dem Beschichtungsmaterial gemäß Anspruch 1 gelöst. In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wird eine harzartige Zubereitung, welche die oben benannten Grundanforderungen erfüllt, erhalten, indem man Harz (Kollophonium) oder ein Harz- (Kollophonium)-Derivat zu einem Polystyrolharz gibt. Es wurde gefunden, daß mit den Additiven, welche die bereits oben erwähnten Probleme lösen sollen, sich folgende zusätzliche Eigenschaften erreichen lassen. - 3. Wird das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial um eine Kavität herum aufgebracht und durch ein zahnärztliches Schneidewerkzeug ausgeschnitten, ergibt sich eine scharfe Schnittkante oder ein Abschnitt ohne irgendwelche nicht geschnittene Anteile.
- 4. Nach Einfüllen des Verbundharzes kann ein Überschuß des Schutzfilms leicht mit einer Zahnbürste oder einer Robinsonbürste entfernt werden.
- 5. Der Schutzfilm kann zur besseren Unterscheidbarkeit bis zu einem höheren Ausmaß gefärbt werden.
- 6. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß der gefärbte Schutzfilm das Wiederherstellungsverbundharz verunreinigen könnte.
Wird die Umgebung einer Kavität beschichtet, bildet das
erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen
sofort einen Schutzfilm aus, welcher die gesunden
Zähne effektiv vor einer unnötigen Demineralisierung
durch zahnärztliche Ätzmaterialien, welche zur Vorbehandlung
bei Behandlungen mit dem Verbundharz verwendet werden,
bewahrt.
Wird das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial von einem
Zahn bis über das Zahnfleisch hin aufgetragen, hält der
Beschichtungsfilm Exsudat aus dem Zahnfleisch ab und schützt
dabei vor Benetzung. Somit wird ein beträchtlicher Beitrag
zur sicheren Zahnwiederherstellung durch Verbundharze
geleistet. Der das Zahnfleisch bedeckende Film kann
leicht durch Bürsten mit einer Zahnbürste entfernt werden.
Zur leichteren Unterscheidbarkeit des Schutzfilms kann ein
Färbemittel zu der erfindungsgemäßen harzartigen Zubereitung
hinzugefügt werden. Der so gefärbte Film erleichtert
die Präparation einer Kavität und hebt die Kavität klarer
hervor, während das Verbundharz eingefüllt wird, so daß die
Präparation der Kavität durchgeführt werden kann, während
man beobachten kann, ob das Reparaturmaterial gegebenenfalls
aus der Kavität ausfließt. Da der Überfüllungsanteil,
welcher sich über den Film ergießt, abbindet und einen
Randbruch verursachen könnte, durch das im Schutzfilm
enthaltene Färbemittel leicht zu erkennen ist, ist es
möglich, diesen Überschuß an Wiederherstellungsmaterial mit
dem Film als Entfernungshilfsmittel zu entfernen.
Das Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen mit
solchen Eigenschaften befriedigt das Bedürfnis der Zahnärzte
die Zahnsubstanz solange wie möglich zu schützen
und ist somit von großem Nutzen.
Beschichtungsfilme, die hauptsächlich ein Polystyrolharz
oder ein hochschlagfestes Polystyrolharz enthalten, zeichnen
sich durch Wasser-, Säure- und Lösungsmittelbeständigkeit
aus, was durch Schneiden unter laufendem Wasser, Eintauchen
in ein zahnärztliches Ätzmittel und jeweils in ein
zahnärztliches Bindemittel oder einen hochsiedenden
Methacrylatester, wie ein Verbundharzmonomer belegt wird.
Zusätzlich zu diesen hervorragenden Eigenschaften wird das
Erreichen eines ausgezeichneten Haftvermögens auf den
Oberflächen der Zähne sowie einer hervorragenden
Schneidbarkeit solcher Beschichtungsfilme durch zahnärztliches
Schneidewerkzeug in Übereinstimmung mit der
vorliegenden Erfindung durch die Kombination folgender
Bestandteile ermöglicht. Es wurde also gefunden, daß die
Zugabe von Harz (Kollophonium) oder Harz (Kollophonium)
Derivaten äußerst effektiv die Adhäsion zwischen den Filmen
und den Zahnoberflächen verbessert und daß die Zugabe eines
chlorierten Polymers sich ebenfalls äußerst effektiv zur
Verbesserung der Schneidbarkeit durch einen Bohrer erweist
und eine scharfe Schnittfläche ergibt.
Erfindungsgemäß wird ein bevorzugt fluoreszierendes
Färbemittel hinzugefügt, um einen Schutzfilm mit extrem
hoher Unterscheidbarkeit zu erhalten.
Eine harzartige Zubereitung, die als Hauptbestandteil ein
Polystyrolharz oder ein hochschlagfestes Polystyrolharz mit
einem synthetischen Kautschuk enthält, wird in einem organischen
Lösungsmittel gelöst. Ist die Zahnoberfläche einmal beschichtet,
verdampft das Lösungsmittel von der erhaltenen
Lösung, und es bildet sich ein Film.
Wird Kollophonium oder ein Kollophonium-Derivat zu der
harzartigen Zubereitung hinzugefügt, wird das Haftvermögen
des erhaltenen Schutzfilms auf der Zahnoberfläche weiter
verbessert. So sind das Haftvermögen und die Dauerhaftigkeit
des Schutzfilms auch während einer Reihe von Behandlungen
einschließlich Kavitätspräparation unter fließendem Wasser
mit einem zahnärztlichen Schneidematerial, Trocknen mit
Druckluft, Anwendung von Säureätzmaterialien, Spülen mit
Wasser und Trocknen, ausreichend gesichert.
Bezüglich der Schneidbarkeit des Schutzfilms durch ein
zahnärztliches Schneidematerial, die für den Stand der
Technik das wichtigste Problem darstellt, wurde gefunden,
daß die Flexibilität und die "Dehnbarkeit" des Schutzfilms
durch Hinzufügen von chlorierten Polymeren erfindungsgemäß
begrenzt oder verbessert werden kann. D. h. es wird bei
der Präparation einer Kavität mit einem zahnärztlichen
Schneidewerkzeug eine hervorragende Schneidbarkeit erzielt,
was sich an einer scharfen Schnittfläche ohne
irgendwelche ungeschnittene Anteile oder Ausschuß zeigt.
Zur leichteren Unterscheidbarkeit der harzartigen Zubereitung
vom Schutzfilm wird erfindungsgemäß ein Färbemittel
zugesetzt. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß dann
ein Pigment, welches mit einem Styrol-Kollophonium-
modifiziertem Maleinsäureharz überzogen ist, als alleiniges
Färbemittel oder in Kombination mit einem grünen Pigment,
einen Schutzfilm ergibt, der nicht nur eine ausgezeichnete
Dispergierbarkeit zeigt, sondern ebenfalls sauber mit einer
scharfen Schnittfläche geschnitten werden kann. Die
Tatsache, daß das harzbeschichtete Färbemittel als Füllsubstanz
im Schutzfilm vorliegt, begrenzt in geeigneter
Weise die "Verbindung" oder "Ausdehnung" des Schutzfilms und
erlaubt ein leichtes Abziehen des Schutzfilms. Enthalten die
verwendeten Färbemittel ein fluoreszierendes Pigment, wird
hinsichtlich der Unterscheidbarkeit des Schutzfilms ein
zusätzlicher Vorteil erzielt, wenn der Schutzfilm dem
sichtbaren Licht einer Polymerisationslampe für Verbundharze,
wie sie in der Zahnheilkunde verwendet werden
(Wellenlänge 400 bis 600 nm), ausgesetzt wird. Es zeigt dann
eine starke Fluoreszenz, durch die die Anwesenheit
ungeschnittener Anteile oder Vermischungen des Ausschusses
mit dem Reparaturmaterial sofort nachgewiesen werden können.
Das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial zum Schutz der
Oberflächen von Zähnen ist eine filmbildende Zubereitung,
die durch Lösen einer harzartigen Zubereitung in einem organischen
Lösungsmittel erhalten wird. Diese Zubereitung
enthält ein Polystyrolharz oder ein hochschlagfestes
Polystyrolharz als Hauptbestandteil.
Es sollte ein Polystyrol oder ein hochschlagfestes Poly-
styrolharz ausgewählt werden, das hinsichtlich Wasserbeständigkeit,
die für den Schutzfilm auf der Zahnoberfläche
verlangt wird, der Säurebeständigkeit gegenüber zahnärztlichen
Ätzmitteln und der Lösungsmittelbeständigkeit gegenüber
einem hochsiedenden Methacrylatester, der als dentales
Bindemittel verwendet wird, geeignet ist. Die vorliegende
Erfindung betrifft eine harzartige Zubereitung, dadurch erhalten,
daß 1 bis 60, vorzugsweise 5 bis 40 Gewichtsteile
Kollophonium oder ein Kollophonium-Derivat zu 100
Gewichtsteilen eines solchen Polystyrol oder hochschlagfesten
Polystyrolharzes zur Verbesserung seiner Haftng an
den Zähnen hinzugefügt werden.
Weiterhin können 1 bis 100, vorzugsweise 5 bis 80
Gewichtsteile eine chlorierten Polymers zu der harzartigen
Zubereitung hinzugefügt werden, um ihre Schneidbarkeit durch
einen Bohrer zu verbessern, während 1 bis 100, vorzugsweise
3 bis 80 Gewichtsteile eines Färbemittels zu der harzartigen
Zubereitung zur leichteren Identifikation des Schutzfilmes
hinzugefügt werden. Die harzartige Zubereitung wird in einem
organischen Lösungsmittel zur Aufbringung auf die Zahnoberflächen
gelöst.
Die erfindungsgemäß anwendbaren organischen Lösungsmittel
bestehen beispielsweise aus Ethylacetat, n-Propylacetat,
Isopropylacetat, n-Butylacetat, Isobutylacetat, Aceton,
Ethylether, Isopropylalkohol, Ethanol, Methylenchlorid,
Ethylenchlorid und Chloroform, welche allein oder in
Kombination verwendet werden können. Zum Auftragen auf die
Zahnoberflächen können die harzartigen Zubereitungen in
einer Konzentration von 1 bis 40 Gew.-% in einem solchen
Lösungsmittel gelöst werden.
Wird die erfindungsgemäße harzartige Zubereitung in einem
organischen Lösungsmittel gelöst und auf die Zahnoberfläche
aufgetragen, zeigt das hinzugegebene Kollophonium oder sein
Derivat eine starke Haftung auf der Zahnsubstanz. Nachdem
sich das organische Lösungsmittel verflüchtigt hat, bildet
es einen festen Film darauf. Da das Kollophonium oder seine
Derivate dazu neigen, die Verflüchtigung des organischen
Lösungsmittels zu verringern, wird es in einem Anteil von 1
bis 60, vorzugsweise 5 bis 40 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteilen Polystyrol oder des hoch schlagfesten
Polystyrolharz hinzugefügt und angewendet. Wird das Kollophonium
oder sein Derivat in einer Menge unterhalb von 1
Gew.-% angewendet, bildet sich ein Schutzfilm, der
hinsichtlich seiner Haftungseigenschaften auf der Oberfläche
des Zahnes so schlecht ist, daß er während der Präparation
der Kavität unter fließendem Wasser oder durch die
Wasserspül-Lufttrocknungsvorrichtung entfernt werden kann.
Auf der anderen Seite ist die Verwendung von mehr als 60
Gewichtsteilen Kollophonium oder eines Derivats praktisch
ungeeignet, weil der erhaltene Film nicht nur verringerte
oder begrenzte Festigkeit gegenüber dem im zahnärztlichen
Bindemittel enthaltenen Alkohol aufweist, sondern auch eine
längere Trocknungszeit benötigt und nicht zuletzt ein
Klebrigkeitsproblem aufwirft. Das Kollophonium oder sein
Derivat, welches erfindungsgemäß verwendet wird, besteht
beispielsweise aus Kollophonium, polymerisiertem
Kollophonium, Kollophonium-modifiziertem Maleinsäureharz,
Kollophonium-modifiziertem Glycerinester und Kollophonium-
modifiziertem Pentaerythritester.
Wenn die harzartige, in einem organischen Lösungsmittel
gelöste Zubereitung in einen Schutzfilm überführt wird,
verleiht das hinzugesetzte chlorierte Polymer dem Film eine
große Härte, aber auch Brüchigkeit, und verbessert die
Beständigkeit dieses Films nicht nur gegenüber Wasser und
Säuren, sondern auch gegenüber Lösungsmitteln wie
hochsiedenden Methacrylatestern, einem zahnärztlichen
Bindemittel und Verbundharzmonomer. Das chlorierte Polymer
wird in einer Menge von 1 bis 100, vorzugsweise 5 bis 80
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Polystyrol oder hochschlagfestem
Polystyrolharz hinzugegeben und verwendet. Wird
das chlorierte Polymer in einer Menge unterhalb 1 Gewichtsteil
angewendet, ist der erhaltene Schutzfilm so flexibel,
daß keine scharfe Schnittfläche erhalten wird, da er sich
während des Schneidens dehnt. Auf der anderen Seite ist die
Verwendung dieses Polymers in einer Menge oberhalb von 100
Gewichtsteilen, da seine Verträglichkeit mit Polystyrol oder
einem hochschlagfesten Polystyrolharz geringer wird, so, daß
eine Trennung der flüssigen Phasen erfolgt und der Schutzfilm
in Form von Öltropfen vorliegt. Das erfindungsgemäß verwendete
chlorierte Polymer besteht beispielsweise aus
chloriertem Polyethylen, chloriertem Polypropylen,
chloriertem Kautschuk und dgl.
Das Färbemittel, welches der harzartigen Zubereitung zur
leichteren Unterscheidung des Schutzfilms hinzugefügt wird,
muß unter Berücksichtigung der Tatsache ausgewählt werden,
daß es sich in einem Alkohol oder einem hochsiedenden
Methacrylat, welches in einem zahnärztlichen Bindemittel
oder einem Verbundharz enthalten ist, weder löst noch darin
diffus quillt. Geeignete Färbemittel sind also Pigmente oder
Farbstoffe oder mit Harzen beschichtete Pigmente. Zur
leichteren Unterscheidbarkeit des Schutzfilms können diese
Färbemittel in Verbindung mii Fluoreszenzfärbemitteln
verwendet werden. Dies ist sehr praktisch, da die
Anwesenheit des Schutzfilms sofort mit dem Licht aus einer
Polymerisierungslampe für Verbundharze nachgewiesen werden
kann. Die bevorzugt verwendeten Färbemittel sind für den
menschlichen Körper wenig gesundheitsschädlich und können
beispielsweise aus Sudan II, Rhodamin-B-acetat, Indigo,
Sudanblau B, Phthalocyaninblau, Phthalocyaningrün,
Chromophthalblau, Chromophthalgrün, Ruß- und Eisenoxide oder
aus solchen Materialien, die mit Harzen wie Styrol-Kollophonium-
modifiziertem Maleinsäureharz beschichtet sein
können, bestehen. Zusätzlich können sie in Verbindung mit
fluoreszierenden Färbemitteln wie basischem Yellow HG,
Brilliant Sulfofurabin FF, Synleuch Color FZ 5005 und
anderen verwendet werden. Die Färbemittel werden in Mengen
von 1 bis 100, vorzugsweise 3 bis 80 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteilen Polystyrol oder hochschlagfestem Polystyrolharz
verwendet. Die Verwendung von Färbemitteln in einer
Menge unterhalb von 1 Gewichtsteil ist praktisch ungeeignet,
da ihre Konzentration so gering ist, daß es schwierig ist,
den Schutzfilm zu identifizieren. Die Verwendung der
Färbematerialien in einer Menge oberhalb von 100
Gewichtsteilen ist praktisch ungeeignet, da sie auf dem
Schutzfilm exponiert werden und die Dicke des überzogenen
Films in hohem Ausmaß erhöhen und damit die Anwendbarkeit
verringern.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der erfindungsgemäß ausgeführten
Beispiele unter folgenden Bedingungen. Beispiele 1 bis 8
und Vergleichsbeispiele 1 bis 5.
Nachdem von Patienten gezogene Zähne mit Beschichtungsmaterialien
zum Schutz der Oberflächen von Zähnen mit der in der
Tabelle beschriebenen Zusammensetzung, beschichtet waren,
wurden eine Reihe von Maßnahmen ausgeführt, wie Präparation
einer Kavität unter fließendem Wasser, Drucklufttrocknung,
Aufbringung eines Ätzmittels, Wasserspülung, Drucklufttrocknung,
Aufbringung eines Bindemittels, Drucklufttrocknung,
Einfüllen eines Verbundharzes und Säubern und Polieren zur
Bewertung der folgenden sechs Eigenschaften, die für
Beschichtungsmaterialien zum Schutze der Zahnoberfläche
verlangt werden.
- 1. Die Säurebeständigkeit wird danach bewertet, ob oder inwieweit die Oberflächen des gesunden Zahns einer Demineralisierung unterworfen werden, wenn ein zahnärztliches Ätzmittel darauf appliziert wird.
- 2. Die Haftung wird danach bewertet, ob oder inwieweit der auf den Zähnen und der Zahnfleischoberfläche gebildete Film davon entfernt wird.
- 3. Die Schneidbarkeit wird danach bewertet, ob eine scharfe Schnittfläche während der Präparation der Kavität mit einem Schneidewerkzeug gebildet werden kann.
- 4. Die Verunreinigungseigenschaften werden danach bewertet, ob ein Färbemittel schließlich aus dem Schutzfilm in das Verbundharz diffundiert.
- 5. Die Reinigungseigenschaften werden danach bewertet, ob der Schutzfilm unter fließendem Wasser mit einer Zahnbürste gegebenenfalls entfernt werden kann.
- 6. Die Unterscheidungseigenschaften werden danach bestimmt, ob der gefärbte Schutzfilm während der Behandlung von den Zähnen oder dem Verbundharz unterschieden werden kann oder nicht.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Beschichtungsmaterial
zum Schutz von Zahnoberflächen, welches hinsichtlich seiner
Schneidbarkeit durch einen Bohrer und seiner Unterscheidbarkeit
verbessert wurde und in klinischen Anwendungen die
folgenden verschiedenen Auswirkungen zeigt.
- 1. In dem Fall, wo die Präparation einer Kavität mit einem zahnärztlichen Schneidematerial vom Typ Carbide Bar, Diamond- Pointed Fine Grain oder Ultra-Fine Grain beispielsweise ausgeführt wird und das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial zum Schutz der Oberflächen von Zähnen den Bereich um die Kavität herum bedeckt, ist es möglich, einen Schutzfilm, der am Rand der Kavität auf der Oberfläche des Zahnes haftet, zu bilden, ohne daß Bedenken bezüglich irgendwelcher nicht geschnittener Teile bestehen, weil der Film scharf schneidbar ist.
- 2. Da ein zahnärztliches Ätzmittel wie eine wässrige Phosphor- oder Zitronensäurelösung nicht durch den erhaltenen erfindungsgemäßen Schutzfilm dringt, wird die Oberfläche eines gesunden Zahnes in der Umgebung der Kavität gegenüber Säureangriff geschützt.
- 3. Beim Einfüllen des Verbundharzes kann der Überfüllungsanteil, welcher aus der Kavität herausfließt und aushärtet, deutlich durch den gefärbten Film gekennzeichnet werden, und so die sichere Entfernung des Überfüllungsanteils während des Polierens gewährleistet werden.
- 4. Da ein fluoreszierendes Färbemittel zur Färbung des Schutzfilms verwendet wird, enthält er einen kräftigen Farbton und ist leicht unterscheidbar. Der Schutzfilm zeigt eine starke Fluoreszenz, wird er einer in der Zahnheilkunde üblichen Polymerisationslampe mit sichtbarem Licht (Wellenlänge 400 bis 600 nm) eine kurze Zeit lang ausgesetzt. Dadurch kann die Anwesenheit nicht weggeschnittener Anteile oder Vermischungen von geschnittenem Ausschuß mit Verbundharz sofort nachgewiesen werden.
- 5. Mit dem Beschichtungsmaterial wird das Zahnfleisch überzogen, so daß sich auf seiner Oberfläche ein Schutzfilm bildet, der eine einfache Benetzungsschutz darstellt, um jegliches Exsudat des Zahnfleischs fernzuhalten. Nachdem ein sicheres Einfüllen des Verbundharzes unter dem Schutz der Abdichtung durchgeführt wurde, kann der Schutzfilm leicht durch Bürsten mit einer Zahnbürste entfernt werden.
Claims (12)
1. Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen aus
einer harzartigen Zusammensetzung, die 100 Gewichtsteile
eines Polystyrolharzes oder eines hochschlagfesten
Polystyrolharzes und 1 bis 60 Gewichtsteile eines Harzes
(Kollophonium) oder Harz (Kollophonium)-Derivats, in
einem organischen Lösungsmittel gelöst, enthält.
2. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die harzartige Zubereitung
in einer Konzentration von 1 bis 40 Gew.-% in einem
organischen Lösungsmittel gelöst ist.
3. Ein Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die harzartige
Zubereitung 100 Gewichtsteile eines Polystyrolharzes
oder eines hochschlagfesten Polystyrolharzes und 1
bis 60 Gewichtsteile eines Harzes (Kollophonium) oder
eines Harz (Kollophonium)-Derivats und 1 bis 100
Gewichtsteile eines chlorierten Polymers gelöst in einem
organischen Lösungsmittel, enthält.
4. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das chlorierte Polymer ein chloriertes
Polyolefin ist.
5. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das chlorierte Polymer ein
chlorierter Kautschuk ist.
6. Beschichtungsmaterial nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die harzartige
Zubereitung in einer Konzentration von 1 bis 40 Gew.-% in
einem organischen Lösungsmittel gelöst ist.
7. Ein Beschichtungsmaterial zum Schutz von Zahnoberflächen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine harzartige
Zubereitung 100 Gew.-% eines Polystyrolharzes oder
eines hochschlagfesten Polystyrolharzes und 1 bis 60 Gewichtsteile
eines Harzes (Kollophonium) oder eines Harz
(Kollophonium)-Derivates, 1 bis 100 Gewichtsteile eines
chlorierten Polymers und 1 bis 100 Gewichtsteile eines
Färbemittels, in einem organischen Lösungsmittel gelöst,
enthält.
8. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das chlorierte Polymer ein
chloriertes Polyolefin ist.
9. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das chlorierte Polymer ein
chlorierter Kautschuk ist.
10. Beschichtungsmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Färbemittel ein Fluoreszenzmittel oder einen Farbton
enthält, der die Grenze zwischen dem zu schützenden
Oberflächenteil und der Kavität deutlich anzeigt und
zwischen diesen unterscheidet.
11. Beschichtungsmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel
mindestens ein Färbemittel, überzogen mit
Styrol/Kollophonium-modifiziertem Maleinsäureharz
enthält.
12. Beschichtungsmaterial nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zubereitung in einer Konzentration von 1 bis 40 Gew.-%
in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist.
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