DE3716762A1 - Vorrichtung zur bestimmung der konzentration eines paramagnetischen gases durch messen des gasdrucks unter einfluss eines wechselstrommagnetfelds - Google Patents
Vorrichtung zur bestimmung der konzentration eines paramagnetischen gases durch messen des gasdrucks unter einfluss eines wechselstrommagnetfeldsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der
Konzentration eines paramagnetischen Gases durch Messen
des Gasdrucks unter Einfluß eines Wechselstrommagnetfelds
und mit einem Elektromagneten mit einem beinahe geschlossenen
Ferromagnetkreis und einem Luftspalt, in dem sich
eine Meßkammer mit Leitungen zum Ein- und Ausleiten des zu
analysierenden Gases und eines Gases mit bekanntem Magnetisierungskoeffizient
sowie Instrumente zum Messen des
Differentialgasdrucks in den jeweiligen Leitungen mittels
Zuführung von Wechselstrom zum Elektromagneten befinden.
In den bekannten Vorrichtungen dieser Art ist ein relativ
starkes Wechselstrommagnetfeld erforderlich, um eine akzeptables
Meßsignal zu erzielen. Das Magnetfeld wird entweder
mittels eines Elektromagneten oder mechanisch mittels eines
Reluktanzmodulators (US-PS 32 40 051) oder mittels eines
rotierenden Magnetsystems erzeugt. Eine mechanische Anordnung
kann nur mit einer verhältnismäßig niedrigen Meßfrequenz,
beispielsweise 10 Hz, arbeiten und ist somit Störgeräuschen
und Schwingungen gegenüber empfindlich. Mit
einem Elektromagneten können zwar höhere Frequenzen, beispielsweise
100-200 Hz, erzielt werden, ein solcher Magnet
erfordert jedoch auch eine verhältnismäßig hohe elektrische
Leistung.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Wechselstrommagnetfeld im Luftspalt mit einem mit Hilfe
eines Permanentmagneten erzeugten Gleichstrommagnetfeld
überlagert wird.
Die Amplitude des Meßergebnisses hängt vom Produkt des
Wechselstrom- und des Gleichstrommagnetfelds ab. Ist das
Gleichstrommagnetfeld stark genug, kann das Wechselstrommagnetfeld
und damit die zugeführte Leistung entsprechend
verringert werden. Dadurch wird außerdem ein Abfiltern
unerwünschter Signale erleichtert.
Wenn man die Verwendung eines mit einem Ferrit versehenen
Ferromagnetkreises wünscht, kann der magnetische Gleichstromkreis
ein lokaler Magnetkreis sein. Dadurch wird eine
Sättigung des Ferritkerns vermieden. Der lokale Magnetkreis
kann z. B. mit Hilfe zweier ringförmiger Permanentmagnete,
die die Meßkammer umspannen und durch eine Weicheisenscheibe
getrennt werden, erzeugt werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Messen des Magnetisierungskoeffizienten
eines Gases,
Fig. 2 eine Überlagerung eines Wechselstrommagnetfelds mit
einem mittels Permanentmagnet erzeugten Gleichstrommagnetfeld,
Fig. 3 eine Überlagerung eines Wechselstrommagnetfelds mit
einem lokalen Gleichstrommagnetfeld und
Fig. 4 eine paramagnetische Meßausrüstung zusammen mit
einer photoakustischen Meßausrüstung.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Überwachung der
Zusammensetzung von Anästhesiegasen, die vom Patienten
während der Narkose aus- und eingeatmet werden, geschaffen.
Die zu messenden Gase sind O₂, N₂O, CO₂ sowie Betäubungsgase,
wie Halothan, Enfluran oder Isofluran. Alle diese
Gase mit Ausnahme von Sauerstoff können photoakustisch
gemessen werden. Der Sauerstoffgehalt kann jedoch nur mit
Hilfe einer Vorrichtung, die die besonderen paramagnetischen
Eigenschaften von Sauerstoff ausnutzt, gemessen werden.
Der Magnetisierungskoeffizient von Sauerstoff ist sehr
groß, ca. 200 Mal größer als beispielsweise der von N₂O.
Eine Messung des Koeffizienten eines Anästhesiegases weist
daher hauptsächlich die Sauerstoffkonzentration aus. Das
Meßprinzip ist in Fig. 1 gezeigt. Das Anästhesiegas und
ein Referenzgas werden, jedes für sich, über die akustischen
Filter 1 und 2 in eine Mischkammer 3 geleitet. Die Kammer
befindet sich in einem Magnetfeld. Bei einem paramagnetischen
Gas ist der Druck innerhalb des Magnetfelds höher
als außerhalb. Die Druckdifferenz ist
wobei
ρ= Sauerstoffdichte = Magnetisierungskoeffizient von Sauerstoff.
ρ= Sauerstoffdichte = Magnetisierungskoeffizient von Sauerstoff.
Mit einem Wechselstrommagnetfeld in der Meßkammer wird ein
akustisches Differenzsignal zwischen den zwei Mikrophonen
4 und 5, die jeweils an die Anästhesiegasleitung bzw. an
die Referenzgasleitung angeschlossen sind, erzeugt. Das
Differenzsignal ist
wobei Δρ=Differenz zwischen der Sauerstoffkonzentration
des Anästhesiegases und der des Referenzgases.
Es erfordert jedoch ein relativ starkes Wechselstrommagnetfeld,
um ein akzeptables Meßsignal zu erzeugen. Beispielsweise
ergibt ein B-Feld von 0,35 T bei 21% Sauerstoff ein
Meßsignal von 50 dB. Das Wechselstrommagnetfeld wird mit
Hilfe eines Elektromagneten erzeugt. Mit einem solchen
Magneten kann man Meßfrequenzen von ca. 100-200 Hz erreichen.
Das erfordert allerdings eine vergleichsweise
hohe elektrische Leistung und die Vorrichtung wird verhältnismäßig
groß.
Die Leistung kann jedoch erheblich durch die Überlagerung
des Wechselstromfelds mit einem von einem Permanentmagneten
erzeugten Gleichstrommagnetfeld verringert werden.
Fig. 2 zeigt einen Elektromagneten ohne Permanentmagnet,
sowie einen Elektromagneten mit Permanentmagnet. Ohne Permanentmagnet
wird ein Signal auf der Frequenz 2ω erzielt,
die proportional zu ist, wobei B₁ die Amplitude
des Wechselstrommagnetfelds im Luftspalt ist.
Bei einem Magnetkreis mit Permanentmagnet wird ein Signal
erzielt, das proportional zu 2 B₀b₀ ist, wobei b₀ die Amplitude
des Wechselstrommagnetfelds im Luftspalt und B₀ das
Gleichstrommagnetfelds ist.
Wenn
erhält man in beiden Fällen dasselbe
Meßsignal. Dies bedeutet, daß die zugeführte Leistung mit
dem Faktor reduziert werden kann. Ist z. B. ein Meßsignal
von 50 dB bei einem Sauerstoffgehalt von 21% gewünscht,
erfordert dies, daß B₁=0,35 T. Dasselbe Signal
kann in einer Anordnung mit Permanentmagnet auch mit z. B.
B₀=0,6 T und b₀=0,05 T erzielt werden. Die zugeführte
elektrische Leistung kann somit mit dem Faktor
reduziert werden. Das Gleichstromfeld darf jedoch nicht so
stark sein, daß es das Weicheisen sättigt. Darüberhinaus
sind der Höhe der maximalen Frequenz bei Verwendung von
Weicheisen Grenzen gesetzt.
Wenn man eine höhere Frequenz verwenden will, muß ein Ferritkern
benutzt werden. Dieses Material besitzt jedoch
eine geringe Sättigungsinduktion. Um deswegen eine Sättigung
des Ferrits zu vermeiden, wird ein lokaler Gleichstromkreis
verwendet. Dabei fließt kein Gleichstrom durch den Ferrit.
Fig. 3 zeigt ein Magnetsystem mit einem solchen lokalen
Magnetkreis. Der lokale Magnetkreis wird mit Hilfe zweier
ringförmiger Permanentmagneten 7 erzeugt, die die Meßkammer
umspannen und durch eine Weicheisenscheibe getrennt werden.
Der äußere Ferrit 9 stellt einen effektiven Schutz vor dem
Streufeld des Luftspalts dar. Da der Ferrit 9 nur ein Wechselstromfeld
trägt, ist das trotz allem erhalten gebliebene
Streufeld nur AC. Das Streufeld beeinflußt die Mikrophone
4 und 5 über deren Nickelmembran und verursacht somit ein
falsches Signal mit einer Frequenz von 2ω, d. h. der doppelten
Meßfrequenz.
Weiterhin erzeugen die Magnetkräfte innerhalb eines Magnetsystems
Schwingungen, die über die Mikrophone ein zusätzliches
falsches Signal der Frequenz 2ω abgeben. Auch dieses
Signal beeinflußt das Meßsignal auf der Frequenz ω nicht.
Die in Fig. 4 gezeigte Kombination aus photoelektrischer
und paramagnetischer Meßausrüstung weist eine Meßkammer
und eine Lichtquelle auf. Zwischen der Meßkammer und der
Lichtquelle ist ein Modulator 10 und ein Filter angebracht.
Der Modulator 10 ist mit einer rotierenden Scheibe mit
Lochungen versehen. Der Modulator bewirkt das Aussenden
eines pulsierenden Lichtstroms zur Meßkammer 11. Aufgrund
der Absorption in der Meßkammer 11 und der darauf folgenden
Erwärmung der darin eingeschlossenen Gase wird ein akustisches
Signal in der Meßkammer 11 erzeugt. Dieses Signal wird
mittels des Mikrophons 12, das mit der Meßkammer 11 verbunden
ist, gemessen. Die Gase aus der Meßkammer 11 werden
zusammen mit einem Referenzgas zu der zweiten Meßkammer 14
im Luftspalt des Magneten geleitet. Der Druck in jeder
Zuleitung wird mittels der Mikrophone 12 und 13 gemessen.
Die elektrischen Signale von den Mikrophonen 12 und 13
werden zu einem Differntialverstärker 15 geführt, der
dadurch den Sauerstoffgehalt angeben kann. Ein großer Vorteil
dieser Meßanordnung ist die Ausnutzung derselben Mikrophone
12 und 13 in beiden Meßverfahren. Das photoelektrische
Meßverfahren ist besonders geeignet für die Messung des
N₂O-, CO₂- und Anästhetikagehalts, während sich das paramagnetische
Meßverfahren besonders zur Messung des Sauerstoffgehalts
eignet.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration eines
paramagnetischen Gases durch Messen des Gasdrucks
unter Einfluß eines Wechselstrommagnetfelds mit einem
Elektromagneten mit einem beinahe geschlossenen Ferromagnetkreis
und einem Luftspalt, in dem sich eine
Meßkammer mit Leitungen zum Ein- und Ausleiten des zu
analysierenden Gases und eines Gases mit bekanntem
Magnetisierungskoeffizient sowie Instrumente zum Messen
des Differentialgasabdrucks in den jeweiligen Leitungen
mittels Zuführung von Wechselstrom zum Elektromagneten
befinden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselstrommagnetfeld im Luftspalt mit einem
mit Hilfe eines Permanentmagneten erzeugten Gleichstrommagnetfeld
überlagert wird.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleichstrommagnetkreis ein
lokaler, mittels zweier ringförmiger Permanentmagneten
(7) erzeugter Magnetkreis ist, die die Meßkammer umspannen
und mittels einer Weicheisenscheibe (8) getrennt
werden.
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