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Heizvorrichtung für die Maschinenräume von Motorschiffen. . Bei Antrieb
von Schiffen durch Verbrennungsmotoren ist der Maschinenraum infolge Fehlens, der
Wärme, -die bei Dampfantrieb von den Kesseln usw. ausströmt, in der kühlen Jahreszeit
so kalt, däB eine besondere Beheizung notwendig ist. Bei Kraftwagen und Motorbooten
hat man schon vorgeschlagen, die Abwärme des Mötors zur Heizung zu benutzen, .die
bezüglichen EinrichtunKen waren für größere Schiffe mit besonderen Maschinenräumen
aber nicht verwendbar, bei solchen wurde gewöhnlich eine Dampfheizungsanlage benutzt,
die mittels mehrerer oberhalb des Flurbodens aufgestellter Heizkörper wirkte.
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Diese Beheizungsart war in. mehrfacher Hinsicht nachteilig. Die Heizkörper
wurden aus räumlichen Rücksichten an den Wänden
aufgestellt und
erzeugten dort einen starken Luftauftrieb, so daß von ihnen nur wenig Wärme nach
der Mitte des Maschinenraumes, dem eigentlichen Aufenthalt des Personals, gelangte.
Dieser Platz wurde sogar durch die aus den Lüftungsschächten zur Beseitigung von
Öldünsten: notwendigerweise herabzuführende kalte Außenluft besonders ausgekühlt,
und es wurde hierdurch auch der Flurboden besonders. fußkalt. Weiter war diese Heizung
wegen der geringen Wirtschaftlichkeit kleiner Dampfkessel sehr kostspielig. Die
bisherigen Nachteile werden durch d=e erfindungsgemäß eingerichtete Heizung beseitigt;
diese benutzt den Auspufftopf, gegebenenfalls mit Auspftffleitwng und weiter einen
besonderen, in beliebiger Weise zu speisenden Heizkörper, der nach Bedarf in eine
von einem Lüfter zu bedienende Luftleitung .eingeschaltet werden kann; die erwärmte
Luft wird durch eine für beide Wärmequellen gemeinsame Leitung unter den Flurboden
des Maschinenraumes geführt und tritt dort in über den Maschinenraum verteilten
Öffnungen aus dem Leitungsrohr aus.
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In dieser Weise gelangt die Luft also unter den Flurboden und erwärmt
diesen. so, daß er selbst wie ein großer Heizkörper wirkt, von dem die Wärme gleichmäßig
aufsteigt. Dabei ist man in der Lage, mit verhältnismäßig hohen Temperaturen zu
arbeiten, zumal die .erwärmte Luft nur an den Längsseiten des Maschinenraumes unter
dem Flurboden hervortreten und; aufsteigen kann, d. h. an solchen Stellen, an .denen
das Maschinenpersonal durch die strömende Wärme nicht belästigt wird..
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Die Benutzung der beiden Wärmequellen mit der gleichen Rohrleitung
und nur einem Lüfter hält die Gesamtändage einfach und ermöglicht es, bei Abstellung
der Maschine sogleich auf den besonderen Beheizungsbetrieb überzugehen. Außerdem
ermöglicht diese Heizeinrichtung in der warmen Jahreszeit eine Kühlung bzw. Lüftung
des Maschinenraumes vorzunehmen und diesem die Strahlwärme der Auspuffleitung und
des Auspufftopfes fernzuhalten.
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Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel dient
zum Antrieb des Schiffes eine beliefiige Verbrennungsmaschine, z. B. ein Dieselmotor
a, der in der üblichen Weise im Maschinenraum b aufgestellt ist. Die heißen Abgase
werden durch die Leitung c zum Auspufftopf e geführt, der als Heizkörper ausgebildet
ist. Auspuffleitung und Auspufftopf sind mit einem Mantel f versehen, der in ein
unter den Flurboden geführtes Rohr g übergeht, welches mit über die Länge des Maschinenraumes
verteilten und verschließbaren Schlitzen h versehen ist. Der beliebig angetriebene
Lüfter i drückt die gegebenenfalls von außen angesaugte Luft- durch den Mantel f
in das Rohr g, wobei die Luft durch die heißen Abgase erhitzt wird. Ein Teil der
.erwärmten Luft kann unterhalb des Auspufftopfes e durch das Rohr
l anderen Schiffsräumen für Heizungszwecke zugeführt werden.
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Neben dem Auspufftopf ist ein. in beliebiger Weise zu speisender Heizkörper
p angeordnet, dessen Leitungsrohr n durch eine Stehklappe r4 mit dem Lüfter verbindbar
ist. Bei Tiefstellung der Klappe r2 kann dann der an erwärmte Luftstrom unter der
hochgestellten Klappe r3 hindurch durch den unteren Zweig des Rohres n in das Rohr
g unter den Flurboden geführt werden.
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Die beiden Heizquellen e und p können unter Umständen auch zusammen
wirken; in dem Falle ist die Klapper4 in Mittelstellung zu bringen, diie Klappe
y2 ist tief und die Klappe y3 hochzustellen. Der Luftstrom von p geht dunn
über n in das Rohr g unter dem Flurboden, und der Luftstrom von e-f geht
über f1 bei hochstehender Klappe r1 von der anderen Seite her in das Rohr g, aus
dessen Öffnungen h die gesamte warme Luft dann austritt.
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Handelt es sich :darum, in der warmen Jahreszeit den Maschinenraum
zu kühlen, so kann wiederum bei Mittelstellung der Klappe r4 ein Teil der Lieferung
des Lüfters i
über f, f l strömen und bei Tiefstellung der Klapper'
über das Rohr in, über Deck befördert werden, so daß die Motorabwärme abgeleitet
wird. Der zweite Teil der vom Lüfter gelieferten. Luft streicht an dem, gegebenenfalls
durch ein Kühlmittel, gespeisten Heizkörper p entlang und gelangt bei tiefstehender
Klappe r2 und hochstehender Klappe r3 dann in das Rohr g, um dort auszutreten.