DE3716495A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von chemisch reinem sauerstoff zur verwendung fuer therapeutische zwecke - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von chemisch reinem sauerstoff zur verwendung fuer therapeutische zweckeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Es ist bekannt, daß durch Sauerstofftherapie nach Manfred von Ardenne,
d. h. durch Inhalation mit sauerstoffangereicherter Luft besondere thera
peutische Wirkungen erzielt werden können. Hierbei erfolgt die Herstellung
der angereicherten Inhalationsluft in der medizinischen Praxis in der Re
gel durch Zugabe industriell durch Tiefkühlung und fraktionierte Verdamp
fung hergestellten und in Druckstahlflaschen bezogenem Sauerstoff zur
Atmungsluft. Darüber hinaus sind die Sauerstoffgewinnung für diesen Zweck
durch Anreicherung mittels Molekularsieb sowie Waschung der Luft mit
Wasser und Austreibung des angereicherten Sauerstoff aus dem Wasser be
kannt. Allen Verfahren gemeinsam ist der Nachteil, daß sie lediglich in
großtechnischem Maßstab wirtschaftlich eingesetzt werden können, d. h. für
die allgemeinmedizinische Praxis oder für die tägliche Benutzung im priva
ten Bereich des Patienten unbrauchbar sind. Hinzu kommt, daß lediglich
durch die Tiefkühlung und fraktionierte Verdampfung Sauerstoff in einer
ausreichenden Reinheit hergestellt werden kann, während durch die anderen
Verfahren lediglich eine mehr oder weniger stark mit Sauerstoff angerei
cherte Luft erzielt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Ver
fahrens und einer Vorrichtung zugrunde, mit deren Hilfe auf verfahrens
technisch und apparativ einfache Weise Sauerstoff in einer hohen Konzen
tration für die Sauerstoff-Therapie gewonnen werden kann und die somit
einen Einsatz in der Allgemeinpraxis eines Arztes oder sogar im privaten
Bereich des Patienten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
gelöst. Sie bedient sich eines einfachen Prinzips in einer handlichen,
leicht zu bedienenden Apparatur, in welcher der Sauerstoff kontinuierlich
und in variabler Menge in reiner Beschaffenheit gewonnen werden kann,
wobei der Kathoden- und Anodenraum durch einen Mikroporenscheider (Dia
phragma) getrennt sind, der für die Elektrolytlösung genügend durchlässig,
jedoch für das Gas praktisch undurchlässig ist. Es wird auf diese Weise
nicht nur die Gewinnung von Sauerstoff in (nahezu) reiner Form gewährlei
stet sondern auch die Bildung von explosivem Sauerstoff/Wasserstoff-Ge
misch in der Batterie zuverlässig verhindert.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, in der die Erfindung anhand der
Zeichnung beispielsweise erläutert ist. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Batterie zur Gewinnung von
reinem Sauerstoff gemäß Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach D-D durch Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach B-B durch Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach C-C durch Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Wasserstoff-Austrittskanal,
Fig. 6 einen Schnitt durch den Sauerstoff-Austrittskanal.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung zur Herstellung von che
misch reinem Sauerstoff zur Verwendung für therapeutische Zwecke besteht
aus einer Batterie von aus einem Kathodenraum 3 und einem Anodenraum 4
gebildeten Elektrolysezellen mit Edelmetall-, Kobalt- oder Nickelanoden,
wobei der Kathodenraum 3 vom Kathodenraum 4 durch ein flüssigkeitsdurch
lässiges, jedoch gasundurchlässiges Diaphragma 1 getrennt ist. Die Dia
phragmen sind in Nuten 2 gefaßt, die sich auf dem Boden, den Seitenwänden
und der Deckplatte der Zellen befinden und abgedichtet sind.
Als Diaphragma eignen sich verschiedenartige Materialien poröser
Natur, die zu dünnen Platten geformt sind, um dem Stromdurchgang einen
möglichst geringen Widerstand entgegenzusetzen. Solche porösen Platten
können beispielsweise aus Ton, aus gepreßtem Asbest oder aus gesinterten
Metallen bestehen, wobei die Wahl des Diaphragmas maßgeblich von der Art
des verwendeten Elektrolyts bestimmt wird, der wiederum erfindungsgemäß
vorteilhaft so gewählt wird, daß die metallischen Elektroden nicht ange
griffen oder - wie z. B. beim Bleiakkumulator - chemisch formiert werden.
In diesem Sinne werden zweckmäßig als Elektrolyt Kali- oder Natronlauge
im Konzentrationsbereich bis 6-normal und als Elektrodenmaterial ein
anodisch unangreifbares Metall sind, wie z. B. die Metalle der Platin
reihe mit niederiger Wasserstoffüberspannung, oder Nickel oder Kobalt ver
wendet. Als besonders geeignet hat sich Nickel erwiesen, das mit Vorteil
auch als Diaphragmamaterial in Form eines feinmaschigen Drahtnetzes oder
als Sinterplatte angewendet wird. Es kann der Mikroporenscheider (Dia
phragma) 1 jedoch auch von einem feinporigen Netz aus einem gegen Laugen
widerstandsfähigen Kunststoff, z. B. Polyaethylen, Polypropylen gebildet
sein.
Die Elektrolysezelle besteht vorteilhaft aus Glas, Hartgummi oder lau
gebeständigem Kunststoff, z. B. Polyaethylen, Polypropylen, wobei in der
in der Zeichnung wiedergegebenen Weise eine Batterie aus mehreren hinter
einander geschalteten Elektrolysezellen verwendet wird, die mit durch
Transformation und Gleichrichtung aus Hauswechselstrom erzeugter Gleich
spannung betrieben wird. Die Form und Größe der Elektrolysezellen kann
derjenigen von gängigen Akkumulatoren oder auch derjenigen von größeren
Typen von Stromsammlern gleichen, die jeweils dem besonderen Verwendungs
zweck angepaßt sind.
Die Batterie ist mit einer einen Gassammelkanal 7 zur Aufnahme des in
den einzelnen Zellen anodisch gebildeten Sauerstoffs und einen Gassam
melkanal 8 zur Aufnahme des katodisch gebildeten Wasserstoffs enthaltenden
Batterieabdeckplatte 9 versehen. Hierbei befinden sich an den Gasaus
trittskanälen für den Sauerstoff und den Wasserstoff Abscheider 14, 15 zur
Abscheidung von möglicherweise mit den Gasen mitgerissenen Flüssigkeits
tröpfchen. Beide Abscheider besitzen an ihrem unteren Ende eine
Verschraubung 10 zur Entleerung von vielleicht abgeschiedener Flüssigkeit
und sind zur Intensivabscheidung mit jeweils einem Frittenfilter 17 verse
hen. Sie können stattdessen auch mit körnigem Kieselgel gefüllt sein.
Weiterhin kann an der Austrittsöffnung des Abscheiders für den Wasserstoff
eine elektrische Zündvorrichtung zur Verbrennung des gebildeten Wasser
stoffs mit Luftsauerstoff zu Wasserdampf vorgesehen sein.
Als Elektrolytlösung wird eine wäßrige Lösung von Kali- oder
Natronlauge verwendet. Von dieser wird während der Elektrolyse nur Wasser
verbraucht. Dieses wird von Zeit zu Zeit durch destilliertes Wasser
ergänzt, zu welchem Zweck in der Batterieabdeckplatte 9 ein weiterer Kanal
12 mit einer gasdicht verschließbaren Verschraubung 11 zum Nachfüllen von
verbrauchtem Elektrolytwasser vorgesehen ist, wobei dieser Kanal mit Ab
flußkanälchen von kapillarem Durchmesser (maximal etwa 2 mm Durchmesser)
versehen ist, die senkrecht nach unten in die Anoden- und Kathodenräume 3,
4 der einzelnen Elektrolysezellen münden und durch die das Nachfüllwasser
verlangsamt und damit gleichmäßig verteilt einfließen kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von chemisch reinem Sauerstoff zur Ver
wendung für therapeutische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser unter
Normaldruck oder mäßig erhöhtem Druck und bei Normaltemperatur oder mäßig
erhöhter Temperatur in einer Batterie von Elektrolysezellen gespalten
wird, deren Anodenraum vom Kathodenraum durch ein flüssigkeitsdurchläs
siges, jedoch gasundurchlässiges Diaphragma getrennt ist, wobei der gebil
dete Sauerstoff kontinuierlich aus dem Anodenraum abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro
lytische Spaltung mittels Kali- oder Natronlauge im Konzentrationsbereich
bis 6-normal als Elektrolytlösungen erfolgt.
3. Vorrichtung zur Herstellung von chemisch reinem Sauerstoff zur Ver
wendung für therapeutische Zwecke nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch eine Batterie von aus einem Kathodenraum (3) und einem
Anodenraum (4) gebildeten Elektrolysezellen mit Edelmetall-, Kobalt- oder
Nickelanoden, wobei der Kathodenraum (3) vom Anodenraum (4) durch ein
flüssigkeitsdurchlässiges, jedoch gasundurchlässiges Diaphragma (1) ge
trennt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikro
porenscheider (Diaphragma) (1) von einem feinmaschigen Netz aus Nickel
draht gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikro
porenscheider (Diaphragma) (1) von einer Sinterplatte aus Metall, vorzugs
weise Nickel gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikro
porenscheider (Diaphragma) (1) von einem feinporigen Netz aus einem gegen
Laugen widerstandsfähigen Kunststoff, z. B. Polyaethylen, Polypropylen
gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Elektrolysezelle aus Glas, Hartgummi oder laugebeständigem
Kunststoff, z. B. Polyaethylen, Polypropylen besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Batterie mit einer einen Gassammelkanal (7) zur Aufnahme des
in den einzelnen Zellen anodisch gebildeten Sauerstoffs und einen Gassam
melkanal (8) zur Aufnahme des katodisch gebildeten Wasserstoffs enthal
tenden Batterieabdeckplatte (9) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß in der Batterieabdeckplatte (9) ein weiterer Kanal (12) mit einer
gasdicht verschließbaren Verschraubung (11) zum Nachfüllen von verbrauch
tem Elektrolytwasser vorgesehen ist, wobei dieser Kanal mit Abflußkanäl
chen von kapillarem Durchmesser versehen ist, die in die Anoden- und Ka
thodenräume (3, 4) der einzelnen Elektrolysezellen münden und durch die
das Nachfüllwasser verlangsamt und damit gleichmäßig verteilt einfließen
kann.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den Gasaustrittskanälen für den Sauerstoff und den Wasserstoff
Abscheider (14, 15) zur Abscheidung von möglicherweise mit den Gasen mit
gerissenen Flüssigkeitströpfchen befinden.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abscheider zur Intensivabscheidung mit Fritten (17) versehen oder
mit körnigem Kieselgel gefüllt sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 7 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Austrittsöffnung des Abscheiders für den Wasserstoff
eine elektrische Zündvorrichtung zur Verbrennung des gebildeten Wasser
stoffs mit Luftsauerstoff zu Wasserdampf vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873716495 DE3716495A1 (de) | 1987-05-16 | 1987-05-16 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von chemisch reinem sauerstoff zur verwendung fuer therapeutische zwecke |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3716495A1 true DE3716495A1 (de) | 1988-11-24 |
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ID=6327735
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DE19873716495 Withdrawn DE3716495A1 (de) | 1987-05-16 | 1987-05-16 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von chemisch reinem sauerstoff zur verwendung fuer therapeutische zwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3716495A1 (de) |
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Legal Events
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