DE3716423A1 - Schwertkonstruktion fuer ein segelfahrzeug, insbesondere ein segelbrett - Google Patents

Schwertkonstruktion fuer ein segelfahrzeug, insbesondere ein segelbrett

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DE3716423A1 DE19873716423 DE3716423A DE3716423A1 DE 3716423 A1 DE3716423 A1 DE 3716423A1 DE 19873716423 DE19873716423 DE 19873716423 DE 3716423 A DE3716423 A DE 3716423A DE 3716423 A1 DE3716423 A1 DE 3716423A1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwertkonstruktion für ein Segelfahrzeug, insbesondere ein Segelbrett nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Für ein Segelbrett ist eine Schwertkonstruktion nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 8 bekannt aus dem DE-GM 86 10 401. Bei dieser Schwertkonstruktion ist das Schwert nicht wie sonst üblich unmittelbar mit einem aus dem Schwertkasten relativ weit herausragenden Betätigungsknauf versehen, sondern der Betätigungsknauf ist in einem an der oberen Berandung des Schwertkastens geführten Schlitten gelagert und steht mit dem Schwert über einer am Schlitten und am Kopf des Schwertes gelenkig gelagerten Hebel in Verbindung. Die im Wasser liegende Öffnung des Schwertkastens ist, soweit sie durch das Schwert freigegeben wird, durch Dichtlippen verschlossen. Diese Dichtlippen schmiegen sich im Bereich des aus dem Schwertkasten herausragenden Teils des Schwertes an die Kontur des Schwertes an. Weiter ist dieser Druckschrift zu entnehmen, daß hinter den Dichtlippen eine Ausnehmung ausgebildet ist, in welche eine Segellatte eingeschoben werden kann. Natürlich kann diese Segellatte nur dann eingeschoben werden, wenn das Schwert vollständig in den Schwertkasten eingeklappt ist.
Es ist bekannt, daß bei relativ hohen Fahrgeschwindigkeiten, die mit moderenen Segelfahrzeugen, insbesondere Segelbrettern, erreicht werden, durch einen unten offenen Schwertkasten eine erhebliche Strömungsstörung im gesamten Unterwasserbereich achterlich des Schwertkastens entsteht. Diese Strömungsstörung führt zu einer starken Wirbelbildung und bremst damit das Fahrzeug und beeinträchtigt weiterhin wesentlich die Grenzschicht zwischen dem Fahrzeugrumpf und dem Wasser im achterlichen Bereich des Schwertkastens bis hin zum Heck, wodurch die notwendige Führungswirkung des Ruders oder der Finne beeinträchtigt wird. Diese Strömungsstörungen können zu einem völligen Abreißen der Strömung im achterlichen Bereich des Schwertkastens (Spin-out), einem Festsaugen des Hecks an der erzeugten Heckwelle und anderen bekannten Hochgeschwindigkeitserscheinungen führen. Bei einem mit einem durchgehenden Schlitz ausgebildeten Schwertkasten tritt bei Kursen am Wind außerdem die weitere unangenehme Erscheinung auf, daß durch den hohen Druckanstieg im Unterwasserbereich des Fahrzeugs das Wasser durch den Schwertkasten hindurchgedrückt wird und aus der oberen Schwertkastenöffnung als Fontäne austritt. Diese Wasserströmung senkrecht zur Fläche des Unterwasserrumpfes führt natürlich zu einer weiteren Störung der gewünschten laminaren Strömung entlang des Rumpfes und damit zu zusätzlichen Wirbelbildungen.
Mit den im unteren Bereich des Schwertkastens in dem oben angesprochenen DE-GM 86 10 401 vorgesehenen Dichtlippen wird versucht, die zuletzt geschilderte Problematik zu beheben. Dichtlippen dieser Art können aber nicht mit der gewünschten Steifigkeit ausgebildet werden, da das einmal in den Schwertkasten eingeklappte Schwert sonst nicht mehr herausbewegt werden kann. Bei relativ weichen Dichtlippen ist ihre Wirkung jedoch ungenügend, den es kann die Wasserströmung durch den Schwertkasten bei Am-Wind-Kursen nicht vollständig verhindert werden. Die in dieser Druckschrift beschriebene weitere Versteifung der Dichtlippen durch die eingeschobene Latte führt zwar zu einer guten Abdichtung, bringt aber den wesentlichen weiteren Nachteil, daß das Schwert während der Fahrt nicht mehr aus dem Schwertkasten herausgeklappt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abdichtung des Schwertkastens zu verbessern und das Schwert dennoch während der Fahrt kippen zu können.
Diese Aufgabe wird ausgehend von den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bis 9 mit den jeweils zugehörigen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es nicht erforderlich ist, den Schwertkasten in seinem unteren, im Wasser liegenden Bereich abzudichten, um die Strömung im Rumpfbereich zu verbessern, sondern daß diese Abdichtung auch im oberen Bereich des Schwertkastens zu dem gewünschten Ergebnis führt. Allerdings entsteht bei einer Abdichtung im oberen Bereich des Schwertkastens die Problematik, daß das Schwert zu der notwendigen Verstellung des Lateralschwerpunktes nicht mehr ohne weiteres zugänglich ist. Mit den Ausführungsformen nach den Ansprüchen 1 bis 8 bzw. 9 bis 11 wird jedoch gleichzeitig auch dieses Problem behoben. In den Ausführungsformen nach den Ansprüchen 1 bis 7 ist von einem Schlitten Gebrauch gemacht, auf dem der Betätigungsknauf für das Schwert sitzt und über den das Schwert mittels eines Betätigungselementes verstellt werden kann. Der Verschluß für den Schwertkasten ist fest mit dem Schlitten verbunden und derart ausgebildet, daß er die obere Öffnung des Schwertkastens in allen Stellungen des Schlittens abdeckt. Durch diese Konstruktion kann jede Strömung durch den Schwertkasten unterbunden werden und es wird dennoch sichergestellt, daß sich das Schwert mit einem nur wenig über den Schwertkasten überstehenden Betätigungsknauf verstellen läßt. In den Ausführungsformen nach den Ansprüchen 9 bis 11 ist die obere Öffnung des Schwertkastens vollständig verschlossen und die Verstellung des Schwertes wird durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung erreicht, die eine Verstellung des Schwertes über ein Umschaltventil in zwei Richtungen zuläßt.
Weitere bevorzugte Ausbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Ausführungsform nach Anspruch 2 ist vornehmlich für Segelbretter geeignet und sorgt für eine saubere Führung der Dichtung auch in dem Bereich, in dem sie über den Schwertkasten übersteht.
Auch die Ausführungsform nach Anspruch 3 ist auf Segelbretter abgestellt und trägt der Forderung Rechnung, daß über die Decksoberfläche möglichst wenig Teile überstehen sollen.
Der Gegenstand des Anspruchs 4 bietet eine sehr einfache Möglichkeit, das Schwert in der eingestellten Kippstellung festzuhalten, indem die Dichtung in einem vorgegebenen Reibschluß in der Schlittenführung gehalten wird. Anspruch 5 ist dazu eine besonders geeignete Ausführungsform.
Der Gegenstand des Anspruchs 6 gibt eine bevorzugte Ausführungsform für die Verbindung des Betätigungsknaufs mit dem Schwert wieder. Diese Ausführungsform gewährleistet gegenüber einer Schubstangenverbindung eine für alle Stellungen des Schwertes konstante Schiebekraft, um das Schwert zu kippen.
In der in Anspruch 7 angegebenen Weiterbildung wird die durch das Schwert verursachte Strömungsstörung weiterhin vermindert. Derartige Zusatzprofile am Schwertende sind zwar bekannt, wurden aber bei Segelbrettern deshalb nur wenig eingesetzt, weil man davon ausging, daß durch die notwendige Verbreiterung der unteren Öffnung des Schwertkastens zur Aufnahme des Zusatzprofils wiederum ungünstige Strömungsverhältnisse entstehen. Durch die Abdichtung des Schwertkastens im oberen Bereich kann man sich eine solche Verbreiterung der unteren Öffnung des Schwertkastens ohne weiteres leisten. Die Weiterbildung nach dem Anspruch 8 führt zu einer besonders einfachen Konstruktion. Eine besonders einfache Weiterbildung des Gegenstands des Anspruchs 8 ist in Anspruch 9 angegeben. Durch die Ausbildung des Druckkolbens als Zweikammernsystem ist nur ein einziger Druckkolben erforderlich, um das Schwert in beiden Richtungen zu verstellen.
Eine besonders einfache Weiterbildung des Gegenstandes des Anspruchs 9 ist in Anspruch 10 angegeben. Durch die Ausbildung des Druckkolbens als Zweikammernsystem ist nur ein einziger Druckkolben erforderlich, um das Schwert in beiden Richtungen zu verstellen.
Eine besonders einfache Handhabung wird durch die Ausführungsform nach Anspruch 11 gewährleistet. Für die Verstellung des Schwertes nach vorne oder hinten wird wahlweise ein separates Ventil betätigt. Diese Ventile lassen sich bei einem Segelbrett einfach an geeigneten Stellen in die Deckoberfläche integrieren.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird der Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Schwertkonstruktion mit Schlitten in einem Segelbrett;
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung des Schlittens, der Schlittenführung, der Dichtung und der zugehörigen Halterung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel mit pneumatischer Verstellung und
Fig. 5 das Funktionsschema der Pneumatik nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4.
Fig. 1 zeigt den mittleren Bereich eines Segelbrettes 1 im Längsschnitt. In eine mittige Längsausnehmung ist ein üblicher Schwertkasten 2 von unten eingesetzt und am Segelbrett 1 befestigt. Der Schwertkasten 2 ist so lang, daß er das Schwert 3 im vollständig eingeklappten Zustand aufnehmen kann. Das Schwert 3 ist über zwei seitliche Achsstummel 4 in zwei gegenüberliegenden vertikalen Längsschlitzen 5 des Schwertkastens 2 gelagert. Es wird zu diesem Zweck von oben in einen den Schwertkasten 2 vollständig durchsetzenden Schlitz 6 eingeführt. Dieser Schlitz 6 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel im oberen Bereich des Schwertkastens 2 vollständig geschlossen, wie dies anhand der Fig. 2 und 3 noch näher erläutert wird. Das Schwert 3 ist in seinem oberen Bereich mit einem Zahnradsegment 7 versehen, welches mit einer Zahnstange 8 kämmt. Die Zahnstange 8 ihrerseits steht mit einem Betätigungsknauf 9 in Verbindung, welcher etwas über das Brett übersteht und sich mittig auf dem Segelbrett 1 in Längsrichtung verschieben läßt.
Aus den Fig. 2 und 3 ist genauer zu ersehen, wie die Verbindung zwischen dem Betätigungsknauf 9 und dem Schwert 3 aufgebaut ist. Auf die oberen Stirnflächen der Wangen 2 a und 2 b des Schwertkastens ist eine aus zwei Profilschienen 10 a und 10 b bestehende Schlittenführung 10 aufgeschraubt. Die Profilschienen 10 a und 10 b weisen ein H-Profil auf. In diese Schlittenführung 10 ist längsverschiebbar eine Schiene 11 gelagert, die in ihrem unteren Bereich über eine Teillänge als Zahnstange 12 ausgebildet ist. Der Betätigungsknauf 9 weist ein Schraubenende 13 auf, mit welchem er in eine Schraubbohrung 14 in die Schiene 11 eingeschraubt ist. Die Schiene 11 mit der sie aufnehmenden Schlittenführung 10 ist durch eine Abdeckhaube 15 eingefaßt, die mit seitlichen und stirnseitigen Flanschen 16 a-d auf der Deckoberfläche aufliegt. Zwei nach unten ragende Stege 17 a und 17 b weisen nach innen ragende Profilierungen auf, die in die H-Ausschnitte der Profilschienen 10 a und 10 b eingreifen. In der oberen Abdeckfläche der Abdeckhaube 15 ist ein Längsschlitz 18 vorgesehen, in dem sich der Schraubenteil 13 des Betätigungsknaufs 9 bewegen kann.
Die Schiene 11 und die Profilschienen 10 a und 10 b bestehen aus Neopren. Durch Nachgiebigkeit des Materials der Profilschienen 10 a und 10 b läßt sich die Schiene 11 durch die Schrauben, mit denen die Schlittenführung 10 auf dem Schwertkasten 2 und dem Segelbrett 1 befestigt wird, mit einem vorgegebenen Reibschluß einspannen. Dadurch wird sichergestellt, daß das Schwert 3 nur bei überschreiten einer vorgegebenen Verstellkraft verstellt werden kann und sich im Betrieb nicht von selbst verlagert.
Wie aus Fig. 2 näher zu ersehen ist, ist die Schiene 11 kürzer ausgebildet als die Schlittenführung 10 und die Zahnstange 8 erstreckt sich wiederum nur auf einem Teilbereich der Schiene 11. Hierbei besteht folgender Zusammenhang:
Um eine vollständige Abdichtung der durch den Schwertkasten 2 laufenden Öffnung zu erreichen, muß in allen Fahrtstellungen des Schlittens 11 sichergestellt sein, daß diese Öffnung vollständig abgedeckt ist. Die Öffnungsbreite a des durch den Schwertkasten 2 gehenden Schlitzes 6 beträgt üblicherweise etwa 200 mm. Bei einem Radius des Zahnsegmentes 7 auf dem Schwert von 85 mm und einer angenommenen maximalen Winkelverstellung des Schwertes von 80° ergibt sich ein Schiebeweg b für den Schlitten von ca. 120 mm. Um in den Endbereichen noch eine gewisse Überlappung zu erreichen, wird für den Betrag der Überlappung c 20 mm angenommen:
a = 200 mm; b = 120 mm; c = 20 mm.
Daraus ergibt sich folgende Bemessung für die Länge der Schlittenführung 10, die Länge der Schiene 11 und die Länge der Zahnstange 12:
Schlittenführung = a + 2(b+c) = 480 mm;
Schienenlänge = a + b + 2c = 360 mm;
Zahnstangenlänge = b + 2c = 160 mm.
Eine Schlittenführung von 480 mm ist auf einem Segelbrett bequem unterzubringen, ohne daß man damit in Konfilkt mit anderen Komponenten, wie einer verstellbaren Mastschiene oder dergleichen kommt.
In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform, bei der die Schiene 11 in der Schlittenführung 10 gleitet, ist noch eine spaltförmige Öffnung an den Stirnflächen der Schiene 11 zum Längsschlitz 18 vorhanden. Sollte sich diese spaltförmige Durchtrittsöffnung als störend bemerkbar machen, bietet es sich an, auf der oberen Seite der Schiene 11 eine Topfdichtung in Form einer umlaufenden Dichtungslippe oder dergleichen vorzusehen, um diesen Bereich zu schließen. Eine Alternative dazu besteht darin, auf die Schlittenführung 10 ganz zu verzichten und die Schiene 11 beispielsweise mit dem in Fig. 2 dargestellten Betätigungsknauf 9 unmittelbar an der Abdeckhaube 15 zu verspannen. Dadurch wird gleichzeitig der definierte Reibschluß und die Abdichtung erreicht. Selbstverständlich können zusätzlich zu dieser Lösung auch noch Dichtungseinlagen benutzt werden. Statt des oben angesprochenen Reibschlusses ist es auch denkbar, die Schiene 11 auf der Ober- und/oder Unterseite und die entsprechende Fläche der Schienenführung bzw. der Abdeckhaube 15 mit quer verlaufenden Riffelungen zu versehen, die bei dem üblichen Druck von vorne auf das Schwert 3 so stark ineinanderhaken, daß sich das Schwert 3 während der Fahrt nicht von selbst aus der eingestellten Stellung löst. Über den Betätigungsknauf 9 läßt sich diese Selbsthemmung aber ohne weiteres aufheben, um das Schwert 3 zu verstellen. Bei einer zu starken Selbsthemmung durch die Riffelung bzw. zwei ineinander kämmende Wellenbänder kann der Fall auftreten, daß das Schwert bei Grundberührung nicht nachgibt und beschädigt wird. Hier bietet sich ein einfacher Ausweg dergestalt an, daß zumindest eines der ineinander greifenden Wellenbänder auf einer elastischen Auflage liegt oder selbst so elastisch ausgebildet ist, daß das Schwert bei Grundberührung auf jeden Fall nach achtern geschwenkt wird.
Wesentlich bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es, daß der im Schwertkasten 2 notwendigerweise vorhandene durchgehende Schlitz 6 in allen Fahrtstellungen des Schwertes 3 abgedichtet ist. Es hat sich gezeigt, daß die im Schwertkasten befindliche Wassersäule, die wegen der Abdichtung im oberen Bereich gefangen ist, im Bereich der unteren Öffnung des Schwertkastens 2 wie eine dort vorhandene Dichtung wirkt und Wirbelbildungen gänzlich verhindert. Mit der angegebenen Lösung ist es auch gelungen, trotz der Abdichtung im oberen Bereich des Schwertkastens 2 eine leicht herstellbare und gut handzuhabende Verstellbarkeit des Schwertes 3 zu erreichen.
In den folgenden Ausführungsbeispielen nach Fig. 4 und 5 ist die obere Öffnung des Schwertkastens 2 ebenfalls vollständig abgedichtet, jedoch wird die Verstellung des Schwertes 3 auf andere Art erreicht. Statt eines Schlittens mit Betätigungsknauf ist dort eine pneumatische Lösung vorgesehen, die von einer Kolben-Zylinder-Anordnung 19 Gebrauch macht. Der Kolben 20 ist mit einer Schubstange 21 verbunden, welche an das Schwert 3 angelenkt ist. Die Kolben-Zylinder-Anordnung 19 ist in das Segelbrett integriert. Sie ist als Doppelkolben ausgebildet, dessen beide Zylinderhälften jeweils mit einer Druckleitung 22 a und 22 b und einer Entlüftungsleitung 23 a und 23 b versehen sind. Die Druck- und Entlüftungsleitungen stehen mit je zwei Doppelventilen 24 a und 24 b in Verbindung, welche an einen Druckluftbehälter 25 angeschlossen sind. Die Doppelventile 24 a und 24 b sind jeweils durch ein mechanisches Betätigungselement 26 a und 26 b, welches in die Segelbrettoberfläche eingelassen sein kann, schaltbar.
Will man beispielsweise das Schwert 3 von seiner senkrecht nach unten stehenden Stellung in eine weiter nach hinten gekippte Stellung bewegen, muß in die linke Kolbenkammer Druckluft eingeblasen werden und gleichzeitig die rechte Kolbenkammer entlüftet werden. Dies wird dadurch erreicht, daß das Betätigungselement 26 b betätigt wird, das den Druckluftbehälter 25 mit der linken Kolbenkammer verbindet und gleichzeitig die in der rechten Kolbenkammer endende Entlüftungsleitung öffnet. Der Druckluftbehälter 25 weist ein Einlaßventil auf, über das mittels einer Handpumpe, der Druckluftquelle an einer Tankstelle oder einer in das Segelbrett integrierten Pumpe Luft eingeblasen werden kann. Da das Schwert nicht sehr häufig verstellt werden muß, reicht ein relativ kleiner Druckluftbehälter aus, um den Surfer einen ganzen Tag die nötige Druckluft zur Verfügung zu stellen. Alternativ kann auch eine Membranpumpe 27 vorgesehen sein, mit der der Druckluftbehälter während der Fahrt nachfüllbar ist. Statt eine doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Anordnung kann man auch eine einfach wirkende benutzen, wenn der Kolben eine Rückholfeder aufweist.
In den obigen Ausführungsbeispielen wurde die Schwertkonstruktion lediglich im Zusammenhang mit einem Segelbrett beschrieben. Auch bei Jollen und anderen Segelfahrzeugen, die mit einem verstellbaren Schwert arbeiten, ist man bemüht, die Strömung entlang des Rumpfes möglichst laminar zu halten. Die beschriebenen Lösungen lassen sich ohne weiteres auch bei Jollen und anderen Segelfahrzeugen realisieren. Bei Jollen mit freistehendem Schwertkasten, bei denen der Schwertkasten nicht viel breiter ist als die durchgehende Öffnung, kann natürlich die Schlittenführung nicht über die Breite des Schwertkastens hinaus erstreckt werden. Es bietet sich hier an, die Schlittenführung bündig mit dem Schwertkastenoberteil abzuschließen und die in der Schlittenführung gelagerte Schiene nur im Zahnstangenbereich einigermaßen starr auszubilden und die sich daran anschließenden Enden flexibel zu gestalten, so daß sie nach innen in den Schwertkasten umgelenkt werden können. Diese Lösung ist übrigens auch bei Segelbrettern möglich, wenn man Wert darauf legt, die Schlittenführung kurz zu gestalten.

Claims (11)

1. Schwertkonstruktion für ein Segelfahrzeug, insbesondere ein Segelbrett, mit einem Schwertkasten und einem darin angeordneten, um eine Drehaufhängung kippbaren Schwert, einem von oben zugänglichen, auf einem Schlitten gelagerten Betätigungsknauf, der mit dem Schwert eine Verbindung aufweist, um das Schwert um die Drehaufhängung zu kippen, wenn der Betätigungsknauf mit dem Schlitten bewegt wird, und einer den Schwertkasten abschließenden Dichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (11) im oberen Bereich des Schwertkastens (2) angeordnet und mit dem Schlitten (11, 12) verbunden ist, daß die Dichtung (11) ferner eine derartige Länge und Lage zur oberen Öffnung des Schwertkastens (2) aufweist, daß sie die obere Öffnung des Schwertkastens in beiden Extremstellungen des Schlittens (11, 12) verschließt.
2. Schwertkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schlitten (11, 12) aufnehmenden Schlittenführungen (10) eine Länge aufweisen, die um wenigstens den maximalen Verschiebeweg des Betätigungsknaufs (9) länger sind, als die Dichtung (11).
3. Schwertkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenführungen (10) im Bereich des Schwertkastens (2) auf dessen oberen Auflageflächen befestigt sind und in dem über dem Schwertkasten (2) überstehenden Bereich in die Decksoberfläche des Segelbretts (1) eingelassen sind.
4. Schwertkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenführungen (10) und die Dichtung (11) gegeneinander verspannbar ausgebildet sind, so daß sich ein vorgegebener Reibschluß des Schlittens relativ zu der Schlittenführung ergibt.
5. Schwertkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenführung (10) und die Dichtung (11) aus Neopren (Chloroprenkautschuk) besteht, und daß die Schlittenführung (10) durch Schraubverbindungen unter reibschlüssigem Einschluß der Dichtung (11) auf dem Schwertkasten (2) festgespannt ist.
6. Schwertkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des Betätigungsknaufs (9) mit dem Schwert (3) als eine an der Dichtung (11) angebrachte Zahnstange (12) ausgebildet ist, die in den Innenraum des Schwertkastens (2) ragt und mit einem auf dem Kopf des Schwertes (3) ausgebildeten Zahnradsegment (7) kämmt.
7. Schwertkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (3) im Bereich seines unteren Endes mit einem in Querrichtung symmetrisch ausgebildeten, randwirbelhemmenden Zusatzprofil ausgebildet ist.
8. Schwertkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung als den oberen Teil des Schwertkastens (2) verschließende Bürstendichtung ausgebildet ist.
9. Schwertkonstruktion für ein Segelfahrzeug, insbesondere ein Segelbrett, mit einem Schwertkasten und einem darin angeordneten, um eine Drehaufhängung kippbaren Schwert, einer mit dem Schwert in Verbindung stehenden Betätigungsvorrichtung, mit dem das Schwert kippbar ist, und einer den Schwertkasten schließenden Dichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung (19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26) wenigstens einen am Schwert angebrachten Druckzylinder (19) und wenigstens einen am Schwertkasten (2) abgestützten Druckkolben (19) umfaßt, daß der Druckkolben über eine Ventilanordnung (24) mit einem Druckbehälter (25) in Verbindung steht, und daß die obere Öffnung des Schwerkastens (2) vollständig geschlossen ist.
10. Schwertkonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (19) als Zwei-Kammer-Zylinder ausgebildet ist.
11. Schwertkonstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei räumlich voneinander getrennte Ventile (24 a, 24 b) vorgesehen sind, deren eines ein Vorwärtskippen und deren anderes ein Rückwärtskippen des Schwertes einleitet.
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