DE3715507A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung von staubkonzentrationen in gasen oder festpartikelkonzentrationen in fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung von staubkonzentrationen in gasen oder festpartikelkonzentrationen in fluessigkeitenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Messung von Feststoffen in Gasen oder Flüssigkeiten
auf optoelektronischem Wege.
Herkömmliche Staubdichtenmeßverfahren bestehen in der Regel darin,
daß dem zu messenden Gas definierte Volumina entnommen werden,
wonach der darin enthaltene Staubanteil auf Haftfolie, Filter oder
Membranfilter gesammelt und z. B. durch Gravimetrie, Photometrie
des Filters oder durch Mikroskopie bestimmt wird.
Diese Meßverfahren sind umständlich und zeitaufwendig, sie sind
insbesondere ungenau, nicht kontinuierlich und lassen auf Istzu
stände keine sicheren Rückschlüsse zu, zwischen zwei Messungen
liegende Spitzenwerte können daher so nicht erfaßt werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Messung von Staubdichten in
Gasen bzw. Festpartikelkonzentrationen in Flüssigkeiten zur Ver
fügung zu stellen, das in der Lage ist, kurzzeitige Spitzenwerte
zu erfassen, das über einen weiten Meßbereich für Konzentrationen
von 1 bis 1000 g/cm³ verfügt und Partikelgrößen zwischen 1 und
1000 Mikrometer zu messen in der Lage ist. Dabei wird eine hohe
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Reproduzierbarkeit der
Ergebnisse bei direkter Messung im Medium mit Hilfe eines preis
günstigen, handlichen Gerätes vorausgesetzt.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Verfahren
zur Messung von Staubkonzentrationen in Gasen oder Fest
partikelkonzentrationen in Flüssigkeiten auf optoelektronischem
Wege durch Messung der Transmission von Meßlichtströmen, das durch
folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist:
- a) es werden mit Hilfe einer Lumineszenz-Diode getaktete Lichtimpulse mit einer Frequenz von f=1 bis 100 kHz ausgesendet, über eine definierte Weglänge durch das zu messende Medium geleitet und von einem Wechsellichtempfänger aufgenommen, wobei als lichtempfindliches Bauteil eine Fotodiode verwendet wird, die sich vorzugsweise in Sperrichtung geschaltet in einer Brückenschaltung befindet,
- b) der der empfangenen Lichtintensität direkt proportional gemessene Sperrstrom der Fotodiode wird mit einer Eichung verglichen, die durch Dispergierung definierter Mengen des zu messenden Staubes in einer Eichflüssigkeit in einem Meßgefäß erhalten wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung geht dabei von folgenden Tatsachen aus:
Beim Durchtritt durch ein mit Feststoffpartikeln beladenes Medium
erfährt der ausgesandte Meßlichtstrom eine von der Feststoffpartikelkonzentration
abhängige Schwächung, die durch die Ab
sorption und Streuung an den Partikeln hervorgerufen wird. Das
Verhältnis von empfangenem zu ausgesandtem Meßlichtstrom ist die
Transmission T. Häufig wird in diesem Zusammenhang von Opazität
gesprochen, was die Größe (1-T) bedeutet.
Zwischen der Transmission T und der Staubbeladung C läßt sich
innerhalb gewisser Grenzen ein linearer Zusammenhang angeben. Es
läßt sich das durch "Beer" erweiterte Lambertsche Gesetz anwenden:
T = exp (-E′ CL) (1)
dabei bedeuten
E′
Extinktionskoeffizient
abhängig von den Eigenschaften des verwendeten Lichtes, der
Eigenschaften des Staubes (Korngröße, Brechungsindex etc.)
und gerätespezifischen Eigenschaften.
L
Lichtweg (Meßstrecke)
C
Staubkonzentration
Der Logarithmus des Kehrwertes der Transmission wird als Extinktion
E bezeichnet:
E = ln 1/T (2)
Daraus ergibt sich ein linearer Zusammenhang zwischen der Extink
tion und der Staubkonzentration in der Form:
E = E′ CL (3)
Damit wäre an sich eine Erfassung von Staubdichten in Gasen bzw.
eine Bestimmung von Festpartikeln in Flüssigkeiten durch Extinktions
messung möglich; Versuche haben jedoch ergeben, daß die Meßgenauigkeit
bzw. Reproduzierbarkeit nicht genügt. Überraschenderweise
hat sich aber herausgestellt, daß die Meßergebnisse genauer
werden, wenn der Meßlichtstrom taktweise in Impulsen mit der oben
genannten Frequenz ausgesendet wird. Es wird vermutet, daß damit
die sich sehr störend auswirkenden Fremdlichteinflüsse ausge
schaltet werden.
Eine zusätzliche Steigerung der Meßgenauigkeit wird durch Ver
wendung von Infrarotlicht im nahen IR-Bereich, d. h., mit Wellenlängen
(Maximum) bei etwa 900 Nanometern erreicht.
Als Meßlichtquelle wird hierfür vorzugsweise eine Galliumarsenid-
Lumineszenz-Diode verwendet. Diese hat neben der Eigenschaft, das
obengenannte Infrarotlicht auszusenden, den weiteren Vorteil eines
höheren Wirkungsgrades gegenüber Lumineszenz-Dioden für sichtbares
Licht. Außerdem weisen Galliumarsenid-Lumineszenz-Dioden eine hohe
Impulsbelastbarkeit bei einfacher Ansteuerschaltung für den
Impulsbetrieb auf.
Als Lichtempfänger wird erfindungsgemäß eine Siliciumdiode ver
wendet. Diese weist ein Empfindlichkeitsmaximum im nahen Infrarot
bereich auf und läßt sich hinsichtlich der Fotoempfindlichkeit,
der Grenzfrequenz und der Signal-Rausch-Verhältnisse optimieren.
Empfänger und Sender sind in ein optisches System integriert, mit
dessen Hilfe das Meßlicht für den Durchgang durch das zu messende
Gas oder die Flüssigkeit parallelisiert und danach zum Empfänger
hin fokussiert wird.
Die Empfangsdiode ist durch Polung des PN-Überganges in Sper
richtung geschaltet. Vom Sender wird vorzugsweise Licht mit Strom
impulsen (J max=200 mA) mit einer Frequenz f=10 kHz ausge
sendet.
Durch Extinktion beim Durchgang durch das staubbeladene Medium
wird das Meßlicht geschwächt. Da der Sperrstrom der Fotodiode der
empfangenen Lichtintensität direkt proportional ist, ist lediglich
das von der Empfangsdiode abgegebene Wechselsignal über eine
Brückenschaltung abzunehmen, gegebenenfalls zu differenzieren, um
tiefe Störfrequenzen zu unterdrücken und einem Operationsver
stärker zuzuführen, der das Empfangssignal so verstärkt, daß es
einem Anzeigeinstrument oder Pegelschreiber zugeführt werden kann.
Da der Fotostrom zur Beleuchtungsstärke über mehrere Zehner
potenzen in einem linearen Zusammenhang steht, ergibt sich so ein
sehr großer Meßbereich.
Die bei der Durchführung des Verfahrens verwendete Schaltung ist
dem Prinzip nach in Bild 8 dargestellt.
In zwei gegenüberliegend angeordneten Rohren 5, 6 mit einem Durchmesser
von etwa 10 mm befinden sich die Dioden 1 und 2. Den Dioden
sind Linsen 3, 4 zugeordnet, die das von der Sendediode 1 kegel
förmig ausgesendete Licht beim Durchgang parallel ausrichten und
mit Hilfe einer gegenüberliegenden Linse 4 auf die Empfangsdiode 2
fokussieren.
Die Rohre 5 und 6 sind mit Glasscheiben staubdicht verschlossen.
Zwischen den Rohren 5 und 6 befindet sich zur Eichung das Eich
gefäß 7. Es ist mit einer Trägerflüssigkeit gefüllt, die den ein
getragenen Staub weder löst noch quillt. Bei Lebensmittelstäuben
wird vorzugsweise Testbenzin oder Cyclohexan verwendet. Unterhalb
des Eichgefäßes wird ein Magnetrührer angeordnet, der den Inhalt
aufwirbelt und so die Teilchen statistisch verteilt.
Das Meßgefäß besitzt einen Meßabstand a, dessen Maß ebenso wie der
Lichtweg L grundsätzlich konstant zu halten ist.
Für die Dioden 1 und 2 können Schaltungen gemäß Bild 6 und 7 ver
wendet werden.
Als Sendediode 1 ist eine Gallium-Arsenid-Infrarot-Lumineszenz-
Diode des Typs LD 242 II (Siemens) und als Empfangsdiode 2 eine
Silicium-PIN-Fotodiode vom Typ BPX 65 (Siemens) eingesetzt.
Die Messung im zu untersuchenden Gas ist nicht an einen festen Ort
gebunden, das Gerät kann als Handgerät ausgeführt sein, so daß
Staubkonzentrationsprofile über größere Räume erstellt werden
können. Die Messung erfolgt außerordentlich schnell, so daß auch
große und schnelle Schwankungen aufgezeichnet werden können.
Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Vorrichtung daher auch bei
strömenden Gasen und entsprechenden Flüssigkeiten eingesetzt
werden.
Soll der Meßabstand a bzw. der Lichtweg L nach der Eichung ver
ändert werden, z. B. um das Gerät an Rohrleitungen anzuordnen, so
sind natürlich die gerätespezifischen Korrekturfaktoren experi
mentell zu ermitteln.
Nachstehend sei die Aufnahme von Eichkurven näher erläutert.
Für Staubzucker, Weizenmehl, Kakaopulver und Kartoffelstärke als
Nahrungsmittelstärke, sowie für Calciumcarbonat wurden Eichkurven
aufgenommen. Die Kurven sind in Bild 1 bis Bild 5 zu sehen.
Die einzelnen Meßwerte (siehe die Tabellen 1 bis 5) in Abhängigkeit
der Konzentration C sind durch Kreuze dargestellt. Nach Ein
gabe der Meßwerte in den Computer werden durch Regression nach der
Formel
T = A exp (KC)
mit
K
geräte- u. staubspezifische Konstante
C
Staubkonzentration in g/m³
die Kurven in die Koordinatensysteme eingezeichnet sowie die Konstanten
A und K berechnet (in den Bildern angegeben).
Es ergaben sich erstaunlicherweise nur sehr geringe Abweichungen
der Meßpunkte vom idealen Kurvenverlauf, wodurch das von "Beer"
erweiterte Lambertsche Gesetz mit hoher Genauigkeit zutrifft. Bei
halblogarithmischer Darstellung ergibt sich eine Gerade, so daß
grundsätzlich für schnelle Bestimmungen die Aufnahme von zwei
auseinanderliegenden Werten genügt.
Es gilt weiterhin:
T = exp (-E′CL)
K = -EL
K = -EL
mit
E′Extinktionskoeffizient
LLichtweg
Da der Lichtweg L bekannt ist (bei den durchgeführten Versuchen
48 mm) lassen sich aus den berechneten K-Werten die staub
spezifischen Extinktionskoeffizienten E′ berechnen.
In Bild 4 sind Eichkurven von Kartoffelstärkemischprodukten aufge
zeichnet. Die obere Kurve repräsentiert das Urprodukt. Für die
weiteren Kurven wurden Korngrößen 32 m, 63 m und 125 m ausgesiebt.
Die Kurven der Korngrößen 250 m bzw. 500 m wurden nicht einge
zeichnet, da sich diese mit der Kurve des Urmusters decken.
Wie zu erwarten war, ist die Lichtdämpfung für kleinere Korngrößen
stärker, d. h., die Transmission nimmt hier stärker ab.
Im folgenden sei die Korngrößenverteilung dieses Produktes ange
geben:
Kartoffel-Mischprodukt (Produkt Nr. 188 A)
Kornanalyse in %
Kornanalyse in %
Die Werte beziehen sich auf eine Feuchte von 7,1%.
Produkt:Staubzucker
Meßabstand:48 mm
Diodenstrom:20 mA
Dispersionsmittel:Testbenzin
Kuvette/Gefäß:60 ml
Produkt Nr. 174: Staubzucker
Kornanalyse in %
Kornanalyse in %
Produkt:Weizenmehl
Meßabstand:48 mm
Diodenstrom:20 mA
Dispersionsmittel:Testbenzin
Kuvette/Gefäß:60 ml
Produkt:Kakaopulver
Meßabstand:48 mm
Diodenstrom:20 mA
Dispersionsmittel:Testbenzin
Kuvette/Gefäß:60 ml
Produkt Nr. 179: Kakaopulver
Kornanalyse in %
Kornanalyse in %
Produkt:Kartoffelstärke
Meßabstand:48 mm
Diodenstrom:20 mA
Dispersionsmittel:Testbenzin
Kuvette/Gefäß:60 ml
Produkt:Calciumcarbonat
Meßabstand:48 mm
Diodenstrom:20 mA
Dispersionsmittel:Testbenzin
Kuvette/Gefäß:60 ml
Claims (9)
1. Verfahren zur Messung von Staubkonzentrationen in Gasen oder
Festpartikelkonzentrationen in Flüssigkeiten auf optoelektronischem
Wege durch Messung der Transmission von Meßlichtströmen,
gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen:
- a) es werden mit Hilfe einer Lumineszenz-Diode getaktete Lichtimpulse mit einer Frequenz von f=1 bis 100 kHz ausgesendet, über eine definierte Weglänge durch das zu messende Medium geleitet und von einem Wechsellicht empfänger aufgenommen, wobei als lichtempfindliches Bauteil eine Fotodiode verwendet wird, die sich vorzugsweise in Sperrichtung geschaltet in einer Brückenschaltung be findet,
- b) der der empfangenen Lichtintensität direkt proportional gemessene Sperrstrom der Fotodiode wird mit einer Eichung verglichen, die durch Dispergierung definierter Mengen des zu messenden Staubes in einer Eichflüssigkeit in einem Meßgefäß erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Herstellung des Meßlichtes eine Gallium-Arsenid-Diode ver
wendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtimpulse mit einer Frequenz von f=10 Kiloherz aus
gesendet werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das ausgesendete Licht mit Hilfe einer
Linse parallel ausgerichtet und nach dem Durchgang durch das
zu messende Gas bzw. die Eichdispersion auf die Empfangsdiode
fokussiert wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß man das von der Empfangsdiode abgegebene
Wechselsignal zur Unterdrückung niedriger Störfrequenzen
differenziert und anschließend einem Operationsverstärker
zuführt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Messung und die Eichung gleiche
Meßlichtweglängen und Meßabstände verwendet werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Eichflüssigkeit ein nicht-quellendes
und lösendes Medium, wie vorzugsweise Testbenzin oder Cyclo
hexan eingesetzt wird.
8. Vorrichtung zur Messung von Festpartikeln oder Stäuben in
Flüssigkeiten oder Gasen mit Lichtquelle und einer licht
empfindlichen Meßzelle, dadurch gekennzeichnet, daß als
Lichtquelle und Meßzelle Dioden (1, 2) vorgesehen sind, denen
Linsen (3, 4) zur parallelen Ausrichtung des Meßlichtes beim
Durchgang durch das zu messende Medium zugeordnet sind, daß
die Sendediode (1) über einen Taktgeber für Frequenzen von 1
bis 100 kHz angesteuert ist und daß die Empfangsdiode (2) durch
Polung des PN-Überganges in Sperrichtung geschaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sendediode eine Gallium-Arsenid-Lumineszenzdiode mit einer
Wellenlänge des ausgesendeten Lichtes bei etwa 900 nm und daß
die Empfangsdiode eine Siliciumdiode ist, die in Brücken
schaltung an einen Operationsverstärker angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873715507 DE3715507A1 (de) | 1987-05-09 | 1987-05-09 | Verfahren und vorrichtung zur messung von staubkonzentrationen in gasen oder festpartikelkonzentrationen in fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873715507 DE3715507A1 (de) | 1987-05-09 | 1987-05-09 | Verfahren und vorrichtung zur messung von staubkonzentrationen in gasen oder festpartikelkonzentrationen in fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3715507A1 true DE3715507A1 (de) | 1988-11-17 |
Family
ID=6327173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873715507 Ceased DE3715507A1 (de) | 1987-05-09 | 1987-05-09 | Verfahren und vorrichtung zur messung von staubkonzentrationen in gasen oder festpartikelkonzentrationen in fluessigkeiten |
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