DE371529C

DE371529C - Verfahren zur Erhitzung von OElen, insbesondere Schweroelen, auf hoehere Temperaturen

Info

Publication number: DE371529C
Application number: DEM71245D
Authority: DE
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Publication date: 1923-03-16

Description

Verfahren zur Erhitzung von Ölen, insbesondere Schwerölen, auf höhere Temperaturen. Für die Verarbeitung von ölen, insbesondere Schwerölen, ist es häufig notwendig, die öle auf höhere Temperaturen zu erhitzen. So erfordert z. B. die Verarl:eitung von Gasöl, Teeröl u. dgl. in Explosionsmotoren eine Vorwärtnung des öles bis zu Temperaturen von 3oo° C und mehr. Wird hierbei das öl in der bisher üblichen Weise durch Heizflächen erwärmt, die etwa elektrisch oder durch die Abgase der Maschinen geheizt oder durch gegenseitige Reibung aneinander auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden, so kommt es teilweise mit Flächen von höherer Temperatur als der gewünschten Anwärmungstemperatur in Berührung und erfährt hierbei örtliche Üherhitzungen, durch welche bei den in Frage kommenden Temperaturen die Zersetzung des Öles und die Ausscheidung von Koks wesentlich gefördert werden.
Gemäß der Erfindung soll dieser Übelstand dadurch vermieden werden, daß das Öl nicht durch Heizflächen, sondern durch Flüssigkeitsreibungswärme erhitzt wird, indem es in einer Flüssigkeitsbremse (nach Art der Wasserbremse) Reibungswärme aufnimmt. Bei einem derartigen Verfahren kommt das Öl überhaupt nicht mit Heizflächen von höherer Temperatur in Berührung, auch werden infolge der kräftigen Durchwirbelung örtliche Überhitzungen über die gewünschte Anwärmetemperatur mit Sicherheit vermieden. Bei der Anwendung der erhitzten Öle für Motorenbetrieb bietet ein derartiges Verfahren auch noch die Möglichkeit, den Brennstoff vor dem Anfahren der Maschine, wenn noch keine Wärme durch Abgase oder Heizstrom zur Verfügung steht, durch Betätigung der Bremse von Hand zu erhitzen, so daß ohne Verwendung eines leichtflüchtigen Brennstoffes, wie Benzin u. dgl., angefahren werden kann.
In der Zeichnung ist eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Flüssigkeitsbremse in Abb. i ,in Anordnung an der Maschine und in Abb. 2 im senkrechten Längsschnitt dargestellt.
In Abb. i ist a die Flüssigkeitshremse, die seitlich von den Motorzylindern b auf einem Tragbock angeordnet ist und von der Motorwelle aus durch ein geeignetes Übertragungsgetriebe c, z. B. einen Riemen- oder Kettentrieb, während des normalen Betriebes der Maschine angetrieben wird. Sie besteht aus einem zylindrischen Gehäuse d, in dem ein Läufer e gelagert ist, der eine beliebige Anzahl von Scheiben f trägt, die zwischen clen festen Scheiben des Gehäuses kreisen. Zwischen den kreisenden Scheif.en f des Läufers und der Gehäusewandung einerseits und den festen Scheiben g und der Läuferachse anderseits ist so viel Spielraum vorhanden, daß das l:ei 1a in das Gehäuse eintretende (5l in Richtung des Pfeiles zwischen den Scheil-,en hindurch nach der Austrittsleitung i gelangen kann. Auf diesem Wege wird es durch die kreisenden Scheiben f reitgerissen, so daß es außer der achsialen auch eine Bewegung in Richtung des Umfanges der Scheiben erfährt. Infolge dieser letzteren Bewegung, bei der die feststehenden Scheiben g eine hemmende, die kreisenden Scheibenfeine mitnehmende Wirkung auf das Öl ausüben, findet eine kräftige gegenseitige Reil;ung der einzelnen Ölteilchen aneinander und damit eine starke Erwärmung des Öles durch die entwickelte Flüssigkeitsreibungswärme statt. Durch entsprechende Bemessung der Zahl der Scheiben der Flüssigkeitsbremse kann diese Erwärmung so geregelt werden, daß das Öl beim Austritt die verlangte Temperatur besitzt.
Neben dem Kraftantrieb der Bremse ist noch ein Antrieb von Hand mittels einer aufsteckbaren Kurbel k vorgesehen, der zur Betätigung der Bremse während des Anlassees der Maschine benutzt wird.

Claims

PATE\TT-ANSPR1iCHE: i. Verfahren zur Erhitzung von ölen, insbesondere Schwerölen, auf höhere Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß dieErwärmung durchFlüssigkeitsreibungswärme erfolgt.
2. Verfahren zur Erwärmung von Treiböl für hlotorenbetrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl in einer Flüssigkeitsbremse erhitzt wird, die während des normalen Betriebes durch die Maschine, heim Anlassen der Maschine jedoch von Hand in Drehung versetzt wird.