DE3715142A1 - Hydraulische oder pneumatische antriebsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische oder pneumatische An­ triebsvorrichtung mit einem Zylindergehäuse, in dem ein von Druckmedium beaufschlagter Arbeitskolben verschiebbar gelagert ist, dessen Kolbenstange durch eine Stirnwand des Zylindergehäu­ ses aus diesem herausgeführt ist.

Derartige Vorrichtungen dienen beispielsweise zum Antrieb von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen, etwa des Stempels einer Pres­ se. Wenn mehrere Werkzeuge gleichzeitig oder nacheinander betä­ tigt werden müssen, ist es erforderlich, jedem eine eigene An­ triebsvorrichtung zuzuordnen, was sich auf den Konstruktionsauf­ wand, die Herstellungskosten, die Baumaße und die Übersichtlich­ keit bei der Bedienung und Wartung nachteilig auswirkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrich­ tung der eingangs umrissenen Bauart zur Verfügung zu stellen, die so ausgebildet ist, daß gleichzeitig oder nacheinander meh­ rere Arbeitsorgane unabhängig voneinander betätigt werden kön­ nen.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei der gattungsgemäßen Antriebsvorrichtung dadurch gelöst, daß das Zylindergehäuse durch eine radiale Trennwand, durch die die Kolbenstange des Ar­ beitskolbens abgedichtet hindurchläuft, in zwei Zylinderräume unterteilt ist, von denen ein erster Zylinderraum dem Arbeits­ kolben und ein zweiter Zylinderraum einem davon unabhängigen Zu­ satzkolben zugeordnet sind.

Eine derartige Antriebsvorrichtung vereinigt in sich zwei von­ einander unabhängige Antriebe, so daß zwei Arbeitsorgane ge­ trennt voneinander betrieben werden können, ohne daß dadurch der Konstruktionsaufwand oder der Platzbedarf wesentlich erhöht werden. Die Vorrichtung eignet sich beispielsweise für den Ein­ satz bei Pressen oder Stanzen, bei denen etwa das Preßwerkzeug und eine Niederhalteeinrichtung betätigt werden müssen. In die­ sem Fall können der Arbeitskolben mit dem Preßwerkzeug und der Zusatzkolben mit der Niederhalteeinrichtung gekoppelt werden.

Die günstigste Lösung ergibt sich dann, wenn die Kolbenstange des Zusatzkolbens und der Zusatzkolben eine axiale Durchgangs­ bohrung für die darin verschiebbare Aufnahme der Kolbenstange des Arbeitskolbens haben.

Am aus dem Zylindergehäuse herausragenden Ende beider Kolben­ stangen sind Mittel zum Anschluß eines Arbeitsorgans vorgese­ hen, beispielsweise in Form eines Gewindes.

Für die Zufuhr bzw. die Abfuhr des Druckmediums hat die Trenn­ wand zwei in jeweils einen Zylinderraum mündende Kanäle.

Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel er­ läutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Diese zeigt in der einzigen Figur einen Längsschnitt durch eine Antriebsvor­ richtung gemäß der Erfindung.

Die in der Figur gezeigte, hydraulische oder pneumatische An­ triebsvorrichtung hat ein Zylindergehäuse 10, das durch eine ra­ diale Trennwand 12 in einen Zylinderraum 14 und einen Zylinder­ raum 16 unterteilt ist. Beide Zylinderräume sind durch je ein Zylinderrohr 18 begrenzt, dessen zur Trennwand 12 weisendes Ende auf einen entsprechenden, axialen Fortsatz 20 der Trenn­ wand 12 unter Zwischenschaltung eines Dichtringes 22 aufgesetzt ist. Auf der der Trennwand 12 gegenüberliegenden Seite ist der Zylinderraum 14 durch einen Boden 24 abgeschlossen, während der andere Zylinderraum 16 auf dem von der Trennwand 12 abgekehrten Ende durch eine Stirnwand 26 begrenzt ist.

Der Boden 24 und die Stirnwand 26 sind durch insgesamt vier Zug­ anker 28 gegeneinander verspannt.

Im Zylinderraum 14 ist ein Arbeitskolben 30 axial verschiebbar gelagert, dessen Kolbenstange 32 durch eine zentrale Bohrung 34 in der Trennwand 12 hindurchläuft und über eine dazu koaxiale Bohrung 36 in der Stirnwand 26 aus dem Zylindergehäuse 10 her­ ausragt. In die Bohrung 34 sind eine Lagerbuchse 38 für die Kol­ benstange 32 sowie an beiden Ende je ein Dichtring 40 einge­ setzt.

Die Antriebsvorrichtung hat einen Zusatzkolben 42, der im zwei­ ten Zylinderraum 16 axial verschiebbar gelagert ist und dessen Kolbenstange 44 ebenfalls durch die Bohrung 36 der Stirnwand 26 nach außen ragt. Sowohl der Zusatzkolben 42 als auch die Kolben­ stange 44 haben eine koaxiale Durchgangsbohrung 46 für die da­ rin radial verschiebbare Aufnahme der Kolbenstange 32 des Ar­ beitskolbens 30. Zur radialen Führung der Kolbenstange 32 in der Kolbenstange 44 ist eine Lagerbuchse 48 vorgesehen, die am äußeren Ende der Kolbenstange 44 in deren Durchgangsbohrung 46 eingesetzt ist. Die Kolbenstange 44 des Zusatzkolbens 42 ist in der Stirnwand 26 durch eine Lagerbuchse 50 radial geführt.

Zur Abdichtung des Zusatzkolbens 42 gegen die Durchgangsbohrung 46 dient ein Dichtring 52, der in eine Nut des Zusatzkolbens 42 eingesetzt ist und gleitend an der Kolbenstange 32 des Arbeits­ kolbens 30 anliegt. Die Abdichtung des Zylinderraums 16 nach au­ ßen übernehmen ein Radialdichtring 54 und ein Abstreifring 56, die in entsprechende Ringnuten der Stirnwand 26 eingesetzt sind und an der Außenseite der Kolbenstange 44 des Zusatzkolbens 42 anliegen.

Für die Zufuhr von Druckmedium zu dem Zylinderraum 14 und für die Rückführung des Druckmediums sind ein in den Boden 24 einge­ arbeiteter Kanal 58 und ein in die Trennwand 12 eingearbeiteter Kanal 60 vorgesehen. Für denselben Zweck haben die Trennwand 12 einen weiteren, zum zweiten Zylinderraum 16 führenden Kanal 62 und die Stirnwand 26 einen Kanal 64, der ebenfalls in den Zylin­ derraum 16 führt.

An den aus dem Zylindergehäuse 10 herausragenden Enden der bei­ den Kolbenstangen 32 und 44 sind Mittel zum Anschluß eines Ar­ beitsorgans vorgesehen. Im dargestellten Beispiel hat zu diesem Zweck die Kolbenstange 32 ein Gewinde 66; eine ähnliche Maßnah­ me kann am Ende der Kolbenstange 44 vorgesehen sein.

Die Erfindung erstreckt sich auch auf Zylindergehäuse, die durch mehr als eine Trennwand in entsprechend viele Zylinder­ räume unterteilt sind. In Abänderung der dargestellten Ausfüh­ rungsform wäre dann beispielsweise in einem weiteren Zylinder­ raum ein zweiter Zusatzkolben vorgesehen, durch dessen hohle Kolbenstange die Kolbenstangen der beiden anderen Kolben hin­ durchgeführt sind.

Claims (4)

1. Hydraulische oder pneumatische Antriebsvorrichtung mit einem Zylindergehäuse, in dem ein von Druckmedium beaufschlagter Ar­ beitskolben verschiebbar gelagert ist, dessen Kolbenstange durch eine Stirnwand des Zylindergehäuses aus diesem herausge­ führt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylin­ dergehäuse (10) durch eine radiale Trennwand (12), durch die die Kolbenstange (32) des Arbeitskolbens (30) abgedichtet hin­ durchläuft, in zwei Zylinderräume (14, 16) unterteilt ist, von denen ein erster Zylinderraum (14) dem Arbeitskolben (30) und ein zweiter Zylinderraum (16) einem davon unabhängigen Zusatz­ kolben (42) zugeordnet sind.

2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (44) des Zusatzkolbens (42) und der Zusatz­ kolben (42) eine axiale Durchgangsbohrung (46) für die darin verschiebbare Aufnahme der Kolbenstange (32) des Arbeitskolbens (30) haben.

3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am aus dem Zylindergehäuse (10) herausragenden Ende beider Kolbenstangen (32, 44) Mittel (66) zum Anschluß ei­ nes Arbeitsorgans vorgesehen sind.

4. Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (12) zwei in jeweils einen Zylinderraum (14, 16) mündende Kanäle (60, 62) für das Druckmedium aufweist.