DE3714762A1 - Kolben mit variabler bauhoehe - Google Patents
Kolben mit variabler bauhoeheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolben der im
Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art sowie
auf eine mit diesem Kolben versehene Brennkraftmaschine
und geht aus von der gattungsbildenden DE-OS 34 16 346.
Beschrieben ist darin ein Kolben, dessen Kompressions
höhe während des Betriebes der Brennkraftmaschine durch
in dem Kolben vorgesehene ölbeaufschlagte Steuerkammern
veränderbar ist. Im Ansaughub einer Viertakt-Hubkolben-
Brennkraftmaschine vergrößert sich dabei aufgrund der
Massenkräfte die Kompressionshöhe, so daß die Steuer
kammer mit Öl befüllt wird. Treten bei der anschließen
den Verbrennung der Zylinderfüllung unzulässig hohe
Druckwerte im Brennraum auf, überschreitet also der vom
Kolbenboden auf die Steuerkammer übertragene Druck einen
durch ein Druckbegrenzungsventil vorgegebenen Grenzwert,
so öffnet dieses Ventil, wodurch ein Teil der in der
Steuerkammer befindlichen Ölmenge entweicht und dadurch
die Kolbenkompressionshöhe soweit verringert wird, daß
der Brennraumdruck unter dem vorgegebenen Grenzwert
liegt.
Der Hauptnachteil dieses Systemes besteht darin, daß der
Kolben erst dann reagieren kann, wenn ein bestimmter
(unzulässiger) Betriebszustand vorliegt. Beispielsweise
wird das Druckregelventil erst dann öffnen, wenn sich
durch den hohen Spitzendruck eine klopfende Verbrennung
eingestellt hat. Eine durch zu hohe Temperaturen be
dingte klopfende Verbrennung kann dabei nicht berück
sichtigt werden.
Weiterhin ist nachteilig, daß stets eine Vergrößerung
der Kompressionshöhe im oberen Totpunkt der Gaswechsel
phase stattfindet. Da sich jedoch bei höheren Drehzahlen
der Brennkraftmaschine die Zeit reduziert, während derer
das Druckbegrenzungsventil geöffnet ist, wird der
mögliche Verstellweg zur Verringerung der Kompressions
höhe kleiner. Im Grenzfall kann dies dazu führen, daß
sich die Kompressionshöhe nicht mehr verkleinern kann,
wenn die massenkraftbedingte Kompressionshöhen-Ver
größerung die druckverursachte Kompressionshöhen-Ver
ringerung ausgleicht. Um dem abzuhelfen, wäre es zwar
möglich, das Druckbegrenzungsventil insbesondere für den
Betrieb bei hohen Massenkräften, also hohen Drehzahlen
der Brennkraftmaschine auszulegen, damit ergäbe sich
jedoch bei niedrigen Massenkräften, also bei niedrigen
Drehzahlen der Brennkraftmaschine eine zu geringe
Kompressionshöhe.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kolben der im
Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art dahin
gehend weiterzubilden, daß sich unabhängig von den
auftretenden Kräften stets die optimale Bauhöhe ergeben
kann.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des
ersten Anspruchs gelöst.
Wenn das die Zufuhr bzw. den Ablauf des Fluids zur
Steuerkammer beeinflußende Steuerelement frei ansteuer
bar ist, so kann die Kolbenbauhöhe gezielt verändert
werden. Unabhängig von äußeren Randbedingungen läßt sich
somit die Steuerkammer auf das jeweils erforderliche
Volumen befüllen bzw. entleeren.
Ein nach den Ansprüchen 2 und 3 als Schieber ausgebil
detes Steuerelement zeichnet sich durch hohe Funktions
sicherheit sowie einen einfachen Aufbau aus. Eine
Aufteilung in einen separaten Zufuhr- und Ablaufkanal
für das Fluid ist vorteilhaft, da damit für die Befül
lung bzw. Entleerung der Steuerkammer keine Umkehr der
Fluidströmungsrichtung erforderlich ist. Das bereits aus
der gattungsbildenden Schrift bekannte im Zufuhrkanal
angeordnete Rückschlagventil ermöglicht es, den Schieber
des Zufuhrkanales auch dann geöffnet zu halten, wenn auf
den Kolbenboden hohe Druckwerte aufgebracht werden. In
diesem Falle sperrt das Rückschlagventil; entleert wird
die Steuerkammer nur dann, wenn daneben der Schieber des
Ablaufkanales geöffnet ist.
Im Sinne einer Bauteilevereinigung ist es besonders
vorteilhaft, den Schieber des Zufuhrkanales und den
Schieber des Ablaufkanales in einem gemeinsamen Steuer
kolben zu integrieren.
Anspruch 5 bildet einen erfindungsgemäßen Kolben,
welcher neben der Steuerkammer eine Dämpfungskammer
aufweist, weiter. Mittels eines Schieberelementes,
angeordnet in dem die Dämpfungskammer befüllenden
Fluidkanal, ist auch deren Volumen gezielt steuerbar.
Wird dabei die Dämpfungskammer von der Steuerkammer aus
befüllt, ist also der Fluidkanal mit der Austrittsöff
nung des Ablaufkanales der Steuerkammer verbunden, so
empfiehlt es sich, im Fluidkanal eine Abspritzbohrung
vorzusehen, wenn das Volumen der zumeist ringförmigen
Dämpfungskammer geringer ist als jenes der Steuerkammer.
Vorteilhafterweise ist dabei die Abspritzbohrung gegen
heiße Kolbenbauteile gerichtet, wodurch diese mit Hilfe
des abgezweigten Fluids gleichzeitig gekühlt werden.
Auch das Schieberelement des Fluidkanales kann im Sinne
einer Bauteilevereinigung wieder in den gemeinsamen
Steuerkolben integriert sein.
Eine besonders vorteilhafte Anordnung für diesen ge
meinsamen Steuerkolben nennt Anspruch 8. Ein hohl
ausgebildeter Kolbenbolzen vermag diesen aufzunehmen und
bildet zugleich den Zylinder für den gemeinsamen Steu
erkolben, so daß sich diese Anordnung durch einen
äußerst geringen Platzbedarf auszeichnet. Da der ge
meinsame Steuerkolben zur Regelung des Fluidstromes
ohnehin von diesem beaufschlagt wird, ist es nach
Anspruch 9 besonders vorteilhaft, die Position des
Steuerkolbens auch mit einer Kerngröße des Fluidstromes,
so beispielsweise mit Hilfe eines veränderbaren Fluid
druckes zu bestimmen. Eine besonders funktionssichere
Ausführung hierzu nennt Anspruch 10, indem ein gegen den
Steuerkolben wirkender Kraftspeicher, beispielsweise ein
Federelement, vorgesehen ist.
Ein zusätzlich nach Anspruch 11 im Ablaufkanal angeord
netes Druckbegrenzungsventil erhöht die Funktionssi
cherheit eines erfindungsgemäßen Kolbens. Bei Ausfall
eines Steuerelementes bzw. des gemeinsamen Steuerkolbens
arbeitet ein Kolben mit jenem Merkmal ähnlich dem der
gattungsbildenden Schrift; Schäden aufgrund zu großer
Bauhöhe sind somit ausgeschlossen.
Um bei Fehlen eines Fluidstromes, also beispielsweise
bei stillstehender Brennkraftmaschine eine definierte
Kompressionshöhe erzielen zu können, ist nach Anspruch
12 zwischen dem Kolbenbodenteil und dem Innenteil ein
auf diese beiden Teile wirkendes Kraftspeicherelement
vorgesehen. Für die Startphase der Brennkraftmaschine
weist der Kolben dann die maximale Bauhöhe auf, es
stellt sich also eine erwünschte hohe Verdichtung ein.
Ein gemäß Anspruch 13 im Kolben vorgesehenes Geberele
ment zur Ermittlung der Bauhöhe liefert eine Rückmeldung
über die tatsächlich herrschende, durch freie Ansteue
rung veränderbare Abmessung in der Kolbengeometrie, die
weitere Ansteuerung erfolgt somit unter Berücksichtigung
dieser Rückmeldung.
Die folgenden Ansprüche beziehen sich auf eine mit einem
erfindungsgemäßen Kolben versehene Hubkolben-Brenn
kraftmaschine.
Nach Anspruch 14 sind verschiedene Fluid-Druckwerte zur
Ansteuerung des gemeinsamen Steuerkolbens besonders
einfach dann erzielbar, wenn das Fluid bzw. das
Schmieröl dem Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine
vor bzw. nach einer Drosselstelle entnommen wird. Dazu
kann ein Umschaltelement vorgesehen sein, welches
vorteilhafterweise als taktendes Magnetventil ausgeführt
ist, um somit beliebige Druckwerte auch zwischen den
durch die Drosselstelle vorgegebenen Extremwerten
einstellen zu können.
Nach Anspruch 16 erfolgt die Ansteuerung dieses Um
schaltelementes über eine aktuelle Betriebsdaten verar
beitende Steuereinheit. So kann beispielsweise in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
(Last, Drehzahl) ein vorgegebenes Verdichtungsverhältnis
eingestellt werden, daneben ist aber auch eine Regelung
der momentanen Kompressionshöhe aufgrund von Signalen
eines Klopfsensors, eines Temperatursensors oder eines
Drucksensors möglich. Selbstverständlich kann hiermit
auch eine Umschaltung in Abhängigkeit der Kraftstoff-
Oktanzahl realisiert werden.
Anspruch 17 nennt eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Drosselstelle im Schmierölkreislauf. Zur Erzielung
definierter Fluid-Druckwerte kann diese als ein einem
Druckspeicher nachgeschaltetes Druckregelventil ausge
bildet sein.
Ist gemäß Anspruch 18 bei einer mehrzylindrigen Brenn
kraftmaschine für den Kolben jedes Zylinders ein sepa
rates Umschaltelement vorgesehen, so kann die Verdich
tung jedes Zylinders, beispielsweise aufgrund von
Signalen eines Klopfsensors, optimal eingestellt werden.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben,
erfindungswesentlich sind dabei alle bezeichneten
Merkmale. Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen
Kolbens im Falle konstanter Kompressionshöhe,
Fig. 2 diesen Kolben bei Vergrößerung der
Kompressionshöhe, dabei ist - ebenso wie in
den weiteren Figuren - der Fluidstrom durch
Pfeile dargestellt,
Fig. 3 diesen Kolben bei Verringerung der
Kompressionshöhe,
Fig. 4 eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit einem
erfindungsgemäßen Kolben,
Fig. 5 die Prinzipskizze für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine
Fig. 6 einen weiteren konstruktiv vorteilhaft
ausgestalteten Kolben bei Vergrößerung der
Kompressionshöhe,
Fig. 7 den Schnitt A-A aus Fig. 6
Fig. 8 jenen Kolben bei Verringerung der
Kompressionshöhe, sowie
Fig. 9 den Schnitt B-B aus Fig. 8
Ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneter Kolben mit
variabler Kompressionshöhe besteht aus einem Kolbenboden
2 sowie einem Innenkolben 3. Zwischen diesen befindet
sich eine fluidbefüllbare Steuerkammer 4 sowie eine
ringförmige ebenfalls befüllbare Dämpfungskammer 5.
Letztere ist abgeschlossen durch einen am Kolbenboden
teil 2 angebrachten Anschlagring 6. Befüllt wird die
Steuerkammer 4 über einen Zufuhrkanal 7, in welchem ein
in Abhängigkeit vom Steuerkammerdruck sperrendes Rück
schlagventil 8 angeordnet ist und dessen Eintrittsöff
nung 9 im Bereich des im Innenkolben 3 angeordneten
Kolbenbolzens 10 mündet. Auch ein mit der Steuerkammer 4
verbundener Ablaufkanal 11 mündet mit der Austrittsöff
nung 12 im Bereich jenes Kolbenbolzens 10. Dieser ist im
Innenkolben 3 gelagert und mit Durchgangsbohrungen 13
und 14 versehen, welche sich an die Eintrittsöffnung 9
sowie die Austrittsöffnung 12 anschließen. Diese Durch
gangsbohrungen setzen sich fort in einem Fluidkanal 15
sowie in einem Ableitkanal 16. Beide münden in der
Dämpfungskammer 5, wobei diese über den Fluidkanal 15
befüllt und über den Ableitkanal 16 entleert wird.
Ferner ist im Fluidkanal 15 ein in Abhängigkeit vom
Dämpfungskammerdruck sperrendes Rückschlagventil 17
sowie eine Abspritzbohrung 18 vorgesehen.
Im hohl ausgebildeten stirnseitig verschlossenen Kol
benbolzen 10 ist ein Steuerkolben 19 gelagert. Dieser
ist im wesentlichen becherförmig gestaltet, stützt sich
an seinem geschlossenen Ende mit einer Feder 20 am
Kolbenbolzen 10 ab und ist mit einer Eintrittsbohrung 21
sowie umfangsseitigen Steuernuten 22 und 23 versehen.
Auf dem Kolbenbolzen 10 ist in üblicher Weise ein Pleuel
24 gelagert, welches mit einer Zulaufbohrung 25 für das
Fluid versehen ist, wobei diese Zulaufbohrung 25 über
eine Durchgangsbohrung 26 in den Innenraum des Kolben
bolzens 10 mündet.
Nimmt der Steuerkolben 19 die in Fig. 1 gezeigte Posi
tion ein, so wird der Kolben 1 keine Veränderung seiner
Kompressionshöhe erfahren, da der Zufuhrkanal 7 an
seiner Eintrittsöffnung 9, der Ablaufkanal 11 an seiner
Austrittsöffnung 12 und ebenso der Fluidkanal 15 sowie
der Ableitkanal 16 durch den Steuerkolben 19 verschlos
sen sind.
Fig. 2 zeigt die Position des Steuerkolbens 19 für eine
Befüllung der Steuerkammer 4, also für eine Erhöhung der
Kompressionshöhe des Kolbens 1. Indem das offene Ende
des becherförmigen Steuerkolbens 19 an der Stirnseite
des Kolbenbolzens 10 anliegt, gibt dessen Steuernut 23
die Eintrittsöffnung 9 des Zufuhrkanals 7 frei und
verbindet diese sowohl mit der im Pleuel 24 vorgesehenen
Zulaufbohrung 25 als auch mit dem Ableitkanal 16 der
Dämpfungskammer 5. Unter Zuhilfenahme auch der Massen
kräfte wird nun das Fluid in die Steuerkammer 4 geför
dert; eine Entleerung der Steuerkammer 4 über jenen
Zufuhrkanal 7 aufgrund hoher auf das Kolbenbodenteil 2
einwirkender Drücke wird durch das Rückschlagventil 8
vermieden. In dieser Position weiterhin gesperrt ist der
Ablaufkanal 11 sowie der Fluidkanal 15.
Eine Verringerung der Kompressionshöhe durch eine
Entleerung der Steuerkammer 4 sowie eine Befüllung der
Dämpfungskammer 5 ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem
Falle liegt das geschlossene Ende des becherförmigen
Steuerkolbens 19 an der Stirnseite des Kolbenbolzens 10
an. Die Steuernut 22 gibt die Austrittsöffnung 12 des
Ablaufkanales 11 sowie den Fluidkanal 15 frei, während
der Zufuhrkanal 7 sowie der Ableitkanal 16 geschlossen
sind. Somit gelangt das Fluid unter dem Einfluß von auf
das Kolbenbodenteil 2 wirkenden Druckkräften über den
Ablaufkanal 11 aus der Steuerkammer 4 und weiter in die
Dämpfungskammer 5, wobei das Rückschlagventil 17 den
Fluidkanal 15 freigibt. Da das Volumen der Steuerkammer
4 größer ist als jenes der Dämpfungskammer 5, wird dabei
eine Fluidteilmenge über die Abspritzbohrung 18 in den
offenen Innenraum des Innenkolbens 3 abgeführt. Jene
Abspritzbohrung 18 ist dabei vorteilhafterweise gegen
die Unterseite des Innenkolbens 3 gerichtet, so daß die
abgespritzte Fluidmenge jenes Kolbenbodenteil 3 zu
kühlen vermag.
Bevor die Ansteuerung des Steuerkolbens 19 näher erläu
tert wird, sei noch auf die zwischen dem Kolbenbodenteil
2 und dem Innenkolben 3 angeordnete Druckfeder 44 sowie
auf das vom Ablaufkanal 11 abzweigende Druckbegren
zungsventil 27 hingewiesen. Letzteres öffnet bei unzu
lässig hohen Druckwerten und ist insbesondere als
Notlaufsystem für Fälle vorgesehen, in denen beispiels
weise aufgrund ungewünschter oder falscher Positionen
des Steuerkolbens 19 in der Steuerkammer 4 unzulässig
hohe Druckwerte auftreten würden.
Die Druckfeder 44 verursacht bei fehlendem Fluidstrom
durch die Zulaufbohrung 25 - also beispielsweise bei
stillstehender Brennkraftmaschine - eine Vergrößerung
der Kompressionshöhe des Kolbens 1. Auf diese Weise wird
für die Startphase der Brennkraftmaschine eine er
wünschte hohe und genau definierte Verdichtung erzielt.
Die Positionierung des Steuerkolbens 19 erfolgt eben
falls mittels des über die Zulaufbohrung 25 zugeführten
Fluidstromes. Dieser gelangt über eine im Kolbenbolzen
10 vorgesehene und sich an die Zulaufbohrung 25 an
schließende Durchgangsbohrung 26 sowie über die Steuer
nut 22 und die Eintrittsbohrung 21 in das Innere des
Steuerkolbens 19. Liegt dabei ein relativ hoher Fluid
druck an, so wird dieser den Steuerkolben 19 gegen die
Kraft der Feder 20 bewegen, so daß der becherförmige
Steuerkolben 19 mit seinem geschlossenen Ende an der
Stirnseite des Kolbenbolzens 10 zum Anliegen kommt. Eine
Reduzierung des Fluiddruckes führt aufgrund von Undich
tigkeiten im System zu geringeren Druckwerten im Inneren
des Steuerkolbens 19, so daß die Feder 20 jenen gegen
die entgegengesetzte Stirnseite des Kolbenbolzens 10
bewegt. Durch in seiner Höhe alternierenden Fluiddruck
kann der Steuerkolben 19 auch in die in Fig. 1 darge
stellte Position gebracht werden.
Die hierfür erforderliche Steuervorrichtung ist in
Fig. 4 dargestellt.
Eine in ihrer Gesamtheit mit 28 bezeichnete Hubkolben-
Brennkraftmaschine ist mit dem erfindungsgemäßen Kolben
1 versehen. Dessen Verbindung zur Kurbelwelle 29 stellt
das Pleuel 24 her, die Versorgung mit Schmieröl bzw.
Fluid erfolgt in an sich bekannter Weise über die
Zulaufbohrung 25 sowie die Kurbelwellen-Lagerschale 30.
Über eine Stichbohrung 31 sowie eine Ölleitung 32 ist
diese mit einem Magnetventil 33 verbunden. In Abhängig
keit von der Position eines in dem Magnetventil 33
angeordneten Regelkolbens 34 wird die Ölleitung 32 mit
verschiedenen Abzweigungen 35 und 36 in dem in seiner
Gesamtheit mit 37 bezeichneten Schmierölkreislauf der
Brennkraftmaschine 28 verbunden.
Dieser Schmierölkreislauf 37 weist eine Schmiermittel
pumpe 38 auf, welche das Öl aus der Ölwanne 39 der
Brennkraftmaschine absaugt. An die Schmiermittelpumpe 38
schließt sich ein Druckspeicher 40 an, welcher einen
ersten Ausgang in Form der Abzweigung 35 sowie einen
zweiten mit einem Druckregelventil 41 versehenen Ausgang
aufweist, welcher mit dem Hauptölkanal 42 der Brenn
kraftmaschine 28 verbunden ist. Der an der Abzweigung 35
sowie im Druckspeicher 40 vorliegende Schmieröldruck
wird also stets größer sein als der durch das Druckre
gelventil 41 bestimmte Schmieröldruck im Hauptölkanal 42
sowie in der davon ausgehenden Abzweigung 36 zum Mag
netventil 33. Durch Takten des Magnetventiles 33 lassen
sich somit in der Zulaufbohrung 25 die verschiedensten
Druckwerte einstellen, womit die Kompressionshöhe des
erfindungsgemäßen Kolbens 1 wie oben erläutert ein
stellbar ist. Vorteilhafterweise ist das Magnetventil 33
dabei so geschaltet, daß bei dessen Ausfall am Steuer
kolben 19 der maximale Fluiddruck anliegt so daß der
Kolben 1 sicherheitshalber seine minimale Kompressions
höhe einnimmt.
Die Ansteuerung des Magnetventiles 33 kann dabei auf
grund unterschiedlichster Kriterien erfolgen. So kann in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
(Last, Drehzahl) eine bestimmte Kompressionshöhe des
Kolbens 1 vorgegeben sein, vorteilhafterweise ist in
diesem Fall im Kolben 1 ein Geber zur Ermittlung der
tatsächlichen Kompressionshöhe vorgesehen. Selbstver
ständlich kann die Ansteuerung des Magnetventiles 33
auch aufgrund bestimmter Sensorsignale, so beispiels
weise Temperatursensoren, Drucksensoren oder Klopfsen
soren erfolgen. Letztere sind insbesondere dann von
Vorteil, wenn bei einer mehrzylindrigen Brennkraftma
schine für jeden Kolben ein separates Magnetventil 33
vorgesehen ist.
Eine derartige Anordnung ist in der Prinzipdarstellung
von Fig. 5 gezeigt.
Die vierzylindrige Brennkraftmaschine 28 ist mit erfin
dungsgemäßen Kolben 1 a-1 d sowie mit diesen zugeord
neten Magnetventilen 33 a-33 d versehen. Von diesen aus
fördern Ölleitungen 32 a-32 d Schmieröl verschiedenen
Druckes zu den Kolben 1 a-1 d. Die Magnetventile 33 a-33 d
sind ihrerseits mit dem Schmieröl-Druckspeicher 40
sowie dem Hauptölkanal 42 der Brennkraftmaschine 28
verbunden. Angesteuert werden die Magnetventile 33 a-33 d
von einer zentralen Steuereinheit 43, welche, wie
schematisch dargestellt, Signale aus den einzelnen
Zylindern der Brennkraftmaschine verarbeitet.
Ein weiterer erfindungsgemäßer sowie konstruktiv vor
teilhafter ausgestalteter Kolben ist in den Fig. 6 bis 9
dargestellt.
Aus Gewichtsgründen ist dabei auch die Steuerkammer 4
ringförmig gestaltet. Der Anschlagring 6 ist in den
Kolbenboden 2 eingeschraubt und so ausgebildet, daß auch
das Volumen der Dämpfungskammer 5 äußerst gering ge
halten wird. Gebildet werden diese beiden Kammern dabei
mit Hilfe eines Ringelementes 45, welches - mit Dicht
schnüren versehen - am Innenkolben 3 verschraubt ist.
Klar ersichtlich sind in diesem Ausführungsbeispiel die
Anordnung des Zufuhrkanales 7, des Ablaufkanales 11, des
Fluidkanales 15 sowie des Ableitkanales 16. Die Verbin
dung mit den im Kolbenbolzen 10 vorgesehenen Durch
trittsbohrungen 13, 14 und 26 erfolgt dabei über im
Kolbenbolzenauge 46 vorgesehene segmentförmige Ausspa
rungen 47 und 48. Da zugleich die Durchgangsbohrungen
13, 14 und 26 im Kolbenbolzen 10 jeweils dreifach
vorgesehen und um 180° versetzt angeordnet sind, kann
der Kolbenbolzen 10 innerhalb des Kolbenbolzenauges 46
jede beliebige Stellung einnehmen. In den Fig. 6 bzw. 8
sind dabei jene Durchgangsbohrungen 13, 14 und 26 in die
Schnittebene hineingedreht.
Auch aus Gründen der Materialersparnis ist die in den
Steuerkolben 19 mündende Eintrittsbohrung 21 als ein
bzw. mehrere Langlöcher ausgebildet. Am offenen Ende
jenes Steuerkolbens 19 ist der Kolbenbolzen 10 mittels
eines verschraubten Verschlußdeckels 49 verschlossen, am
entgegengesetzten Ende ist eine eingesetzte Abstütz
platte 50 für die Feder 20 ausreichend.
Eine mit erfindungsgemäßen Kolben ausgestattete Brenn
kraftmaschine erfährt insbesondere im Teillastbereich
eine deutliche Steigerung des Wirkungsgrades, da das
tatsächliche Verdichtungsverhältnis hinsichtlich des
jeweiligen Betriebszustandes optimal einstellbar ist.
Sollten sich dabei durch Verschleiß oder Brennraumab
lagerungen die Betriebsbedingungen ändern, kann das
Verdichtungsverhältnis auch anhand gemessener Temperatur
und Druckwerte bzw. aufgrund von Klopfsensorsignalen
jederzeit den aktuellen Gegebenheiten angepaßt werden.
Claims (18)
1. Kolben mit variabler Bauhöhe, insbesondere für
Hubkolben-Brennkraftmaschinen, wobei zwischen einem
Kolbenbodenteil und einem Innenkolben eine Steuer
kammer vorgesehen ist, deren Volumen durch Zufuhr
bzw. Ablauf eines Fluids über zumindest einen
Kanal, in welchem ein Steuerelement angeordnet ist,
veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement frei
ansteuerbar ist.
2. Kolben nach Anspruch 1 mit einem Zufuhrkanal (7)
wobei zwischen dessen Eintrittsöffnung (9) und der
Steuerkammer (4) ein abhängig vom Steuerkammerdruck
sperrendes Rückschlagventil (8) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement als
ein die Eintrittsöffnung (9) verschließender bzw.
freigebender Schieber ausgebildet ist.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Ablauf
kanal (11),
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement als
ein die Austrittsöffnung (12) des Ablaufkanales
(11) verschließender bzw. freigebender Schieber
ausgebildet ist.
4. Kolben nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber des
Zufuhrkanales (7) und der Schieber des Ablaufka
nales (11) als gemeinsamer Steuerkolben (19)
ausgebildet sind.
5. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit
einer zwischen Kolbenbodenteil (2) und Innenkolben
(3) vorgesehenen fluidbefüllbaren Dämpfungskammer
(5), deren Volumen reziprok zu dem der Steuerkammer
(4) veränderbar ist und deren Befüllung über einen
Fluidkanal (15) erfolgt, in welchem ein abhängig
vom Dämpfungskammerdruck sperrendes Rückschlagven
til (17) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fluidkanal (15)
durch ein zwischen dem Rückschlagventil (17) und
der Steuerkammer (4) angeordnetes Schieberelement
sperrbar ist.
6. Kolben nach Anspruch 5, wobei der Fluidkanal (15)
der Dämpfungskammer (5) mit der Austrittsöffnung
(12) des Ablaufkanals (11) der Steuerkammer (4)
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Fluidkanal (15) eine
gegen zu kühlende Bauteile des Kolbens (1) gerich
tete Fluid-Abspritzbohrung (18) vorgesehen ist.
7. Kolben nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schieberelement des
Fluidkanals (15) in den gemeinsamen Steuerkolben
(19) integriert ist.
8. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben im
Kolbenbolzen angeordnet ist und das Fluid für die
Steuerkammer (4) und die Dämpfungskammer (5) diesem
über den Kolbenbolzen (10) sowie über ein auf
diesem angeordnetes und eine Zulaufbohrung (25)
aufweisendes Pleuel (24) zugeführt wird.
9. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Position des
gemeinsamen Steuerkolbens (19) in Bezug zu den zu
verschließenden bzw. freizugebenden Öffnungen bzw.
Kanälen durch veränderbaren Fluiddruck beeinflußbar
ist.
10. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben
becherförmig ausgebildet ist, wobei dessen Innen
raum über eine Eintrittsbohrung (21) befüllbar ist
und wobei an dessen Boden ein Kraftspeicher (20)
angreift.
11. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ablaufkanal (11)
zusätzlich ein Druckbegrenzungsventil (27) vorge
sehen ist.
12. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kolben
bodenteil (2) und dem Innenkolben (3) ein auf diese
beiden Teile wirkendes Kraftspeicherelement (44)
vorgesehen ist.
13. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kolben ein Geber
element zur Ermittlung der Bauhöhe vorgesehen ist.
14. Hubkolben-Brennkraftmaschine mit zumindest einem
Kolben nach den Ansprüchen 1-13, wobei das Fluid
dem Schmierölkreislauf der Brennkraftmaschine
entnommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid mittels eines
Umschaltelementes vor bzw. nach einer Drosselstelle
im Schmierölkreislauf (37) entnommen wird.
15. Brennkraftmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltelement als
taktendes Magnetventil (33) ausgebildet ist.
16. Brennkraftmaschine nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Ansteuerung des
Umschaltelementes eine aktuelle Betriebsdaten der
Brennkraftmaschine verarbeitende Steuereinheit (43)
vorgesehen ist.
17. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche
14-16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselstelle als
ein einem Druckspeicher (40) nachgeschaltetes
Druckregelventil (41) ausgebildet ist.
18. Mehrzylindrige Brennkraftmaschine nach einem der
Ansprüche 14-17,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Kolben jedes
Zylinders ein separates Umschaltelement vorgesehen
ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873714762 DE3714762A1 (de) | 1987-05-04 | 1987-05-04 | Kolben mit variabler bauhoehe |
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