DE3714465C3 - Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutemaschine und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutemaschine und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutemaschine beim Hochläuten der Glocke in Abhängigkeit von ihrer Schwingungslage, wobei für den eingeschwungenen Zustand beim Hochläuten der Glocke ein bestimmter Sollwert für den Ausschwungwinkel vorgegeben ist und das Ein- bzw. das Ausschalten des Antriebsmotors für jede Schwingungsrichtung getrennt jeweils bei einer bestimmten Winkellage der Glocke erfolgt, wobei die Schwingungslage der Glocke während des Anläutens und des Hochläutens kontinuierlich mittels eines Drehwinkelgebers gemessen wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Glockenläutemaschinen dienen dazu, eine pendelnd aufgehängte Glocke, beispielsweise eine Kirchenglocke, mit Hilfe eines Elektromotors so in Schwingung zu versetzen und diese Schwingung aufrecht zu erhalten, daß nach Erreichen des eingeschwungenen Zustandes, dem sogenannten Hochläuten, der Klöppel je Halbschwingung einmal weich und gleichmäßig an der Glocke anschlägt.
Aus der DE-OS 35 05 062 ist eine Glockenläutemaschine bekannt, bei der für den eingeschwungenen Zustand der Glocke ebenfalls ein Sollwert für den Ausschwungwinkel vorgegeben wird. Sobald dieser Sollwert am Ende des Anläutevorgangs erstmals erreicht wird, durchläuft die Glocke eine antriebsfreie Halb- oder Vollschwingung. Aus der Differenz des letzten Ausschwungwinkels, den die Glocke mit der Beendigung der Anläutephase erreicht hatte, und des verminderten Ausschwungwinkels am Ende der antriebsfreien Schwingung wird dann die Verlustenergie des Schwingungssystems ermittelt, die derjenigen elektrischen Energie entspricht, die dem Antriebsmotor zur Aufrechterhaltung der Hochläutephase zugeführt werden muß. Diese verminderte Betriebsleistung wird anschließend während der gesamten Hochläutephase konstant aufrecht erhalten.
Dies bedeutet jedoch in der Praxis, daß im Anschluß hieran auf das Schwingungssystem einwirkende Einflüsse, beispielsweise auch Änderungen der den Antriebsmotor speisenden Spannungsquelle, keine Berücksichtigung mehr finden können. Es ist somit nicht gewährleistet, daß die Glocke über den ganzen Zeitraum des Hochläutens hinweg tatsächlich stets genau den Sollwert des Ausschwungwinkels erreicht. Vielmehr kann dieser Sollwert je nach Einfluß der Störgröße sowohl über- als auch unterschritten werden.
Aus der US-PS 29 52 013 ist eine Glockenläutemaschine bekannt, die mit einem lageabhängigen, beispielsweise am Glockenjoch befestigten Schalter, etwa in Form eines Quecksilberschalters versehen ist. Dieser Schalter hat die Aufgabe, bei einer festen Schwingungslage der Glocke die Einschaltdauer des Antriebsmotors beeinflussende Zeitglieder anzustoßen. Der jeweilige maximale Ausschwungwinkel stellt sich hierbei nur mittelbar über die Zeitdauer ein, für die der Antriebsmotor durch die Zeitglieder eingeschaltet ist. Eine Erfassung des tatsächlichen Ausschwungwinkels ist somit weder vorgesehen noch möglich, so daß auch nicht die Möglichkeit besteht, eine Nachregelung dann vorzunehmen, wenn sich der tatsächliche maximale Ausschwungwinkel in Folge von Störeinflüssen ändert.
Die DE-OS 33 10 567 beschreibt ein Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutemaschine sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bei welcher die Winkelgeschwindigkeit der Glocke abgegriffen und daraus ein der jeweiligen Winkelgeschwindigkeit entsprechendes Ausgangssignal erzeugt wird. Dieses Ausgangssignal dient dann zur Steuerung des Einschaltzeitpunktes sowie der Einschaltzeitdauer des Antriebsmotors.
Auch hierbei läßt sich der tatsächliche Ausschwungwinkel der Glocke zumindest nicht ohne weiteres bestimmen, da hier unmittelbar die Winkelgeschwindigkeit zur Ansteuerung des Antriebsmotors herangezogen wird. Eine meßtechnische Aufbereitung dieses Signals, also eine Integration der Winkelgeschwindigkeit, durch die eine dem Ausschwungwinkel entsprechende Signalgröße erreicht würde, scheidet in der Regel aus, da die hierfür erforderlichen elektronischen Bauelemente unter den gerade hier sich stark ändernden Umgebungstemperaturen erheblichen Drifterscheinungen und dergl. ausgesetzt sind, so daß die geforderte Genauigkeit kaum erzielt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der eingangs genannten Art anzugeben, wonach die richtige Einstellung des Geläutes einfach und schnell vorgenommen werden kann, wobei weiter Störeinflüsse durch Netzspannungsschwankungen, Reibung, Temperatur und dergl. auf den maximalen Ausschwungwinkel verringert bzw. eliminiert werden und wobei auch eine getrennte Regelung der linksseitigen und rechtsseitigen Auslenkung der Glocke möglich sein soll.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Winkellagen, bei denen der Antriebsmotor ein- bzw. ausgeschaltet wird, aus der Abweichung zwischen dem Sollwert und dem tatsächlich erreichten Ausschwungwinkel jeweils automatisch gesteuert so verwendet werden, daß die Glocke in jeder Schwingungsrichtung den jeweils vorgesehenen Sollwert des Ausschwungwinkels gerade erreicht oder sich ihm zumindest kontinuierlich annähert.
Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen darin, daß die Ein- und Ausschaltzeitpunkte bzw. die Antriebsleistung des Antriebsmotors während des Hochläutens der Glocke nicht mehr starr festgelegt sind, sondern kontinuierlich nachgeregelt werden, so daß sich stets der vorgesehene Ausschwungwinkel der Glocke einstellt. Dadurch wird unabhängig von den möglichen diversen Störeinflüssen sichergestellt, daß während des Geläuts durch Einhaltung des vorgegebenen Ausschwungwinkels auch stets die optimale Intonation erreicht wird. Die getrennte Regelung der links- bzw. rechtsseitigen Auslenkung, die natürlich nur in geringem Umfang möglich ist, erlaubt die Korrektur kleiner Unsymmetrien der Klöppelaufhängung.
Die Schwingungslage der Glocke wird zweckmäßigerwei­ se über einen Inkremental-Drehwinkelgeber bestimmt, der mit dem Glockenjoch oder der Welle des Antriebs­ motors verbunden sowie mit einer Einrichtung zur Er­ mittlung der Schwingungsrichtung versehen ist. Weiter ist es von Vorteil, wenn die Winkellagen, in denen das Ein- bzw. Ausschalten des Antriebsmotors erfolgt, in der Nähe der unteren Ruhelage der Glocke liegen. Ferner ist es für die optimale Intonation der Glocke vorteilhaft, wenn die Winkellagen, in denen das Ein- bzw. Ausschalten des Antriebsmotors erfolgt, symme­ trisch zur unteren Ruhelage der Glocke liegen.
In vorrichtungsmäßiger Hinsicht wird die der Erfin­ dung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß ein starr mit der Drehlage des Glockenjochs gekoppel­ ter Drehwinkelgeber vorgesehen ist, dessen Ausgangs­ signal die jeweilige Schwingungslage und die Schwin­ gungsrichtung der Glocke angibt und einer Ansteuer­ schaltung zugeführt wird, die für jede Schwingungs­ richtung getrennt bei einer ersten, frei vorwählbaren und während des Betriebs gesteuert ver­ änderbaren Winkellage den Antriebsmotor ein- und in entsprechend gleicher Weise bei einer zweiten Winkel­ lage den Antriebsmotor wieder ausschaltet.
Der Drehwinkelgeber weist zweckmäßigerweise einen Inkrementalgeber auf, der von einer mit gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten Aussparungen versehenen Scheibe gebildet ist, wobei die Ausspa­ rungen von zwei Lichtschranken abgetastet werden, die so angeordnet sind, daß die von ihnen bei Dre­ hung der Scheibe abgegebenen Rechtecksignale um 90° phasenverschoben sind, aus denen ein nachgeschalte­ ter Richtungsdiskriminator die Drehrichtung der Schei­ be ermittelt und ein Auf-/Abwärtszähler durch Zählen der Impulse unter Berücksichtigung der Drehrichtung die Drehlage der Scheibe angibt. Der Drehwinkelgeber bzw. die Scheibe können beispielsweise direkt an das Glockenjoch angeschlossen sein. Im Rahmen der Erfin­ dung ist es jedoch vorteilhafter, wenn die Scheibe mit der Welle des Antriebsmotors und diese mit dem Glockenjoch drehfest verbunden ist, da wegen des üb­ lichen Übersetzungsverhältnisses der Drehwinkel der Motorwelle ein vielfaches größer ist als der des Glockenjochs, so daß der Drehwinkelgeber nur ein entsprechend geringeres Auflösungsvermögen aufzu­ weisen braucht.
Die Ansteuerschaltung weist in bevorzugter Ausfüh­ rungsform der Erfindung einen Sollwertgeber für den maximalen Ausschwungwinkel der Glocke in jeder Schwingungsrichtung sowie einen Regler auf, der die Einschaltdauer des Antriebsmotors für jede Schwingungs­ richtung getrennt auf minimale Abweichung des maxima­ len Ausschwungwinkels vom vorgegebenen Sollwert re­ gelt. Dabei ist der Regler zweckmäßigerweise als Pro­ portional-Integral-Regler ausgebildet, wobei der Integralteil des Reglers während des Anläutens ab­ schaltbar ist. Dadurch wird ein unerwünschtes Über­ schwingen der Glocke über den maximalen Ausschwung­ winkel hinaus vermieden, das sonst wegen des sich auf­ bauenden Integralanteils im Regler auftreten würde.
Die Ansteuerschaltung weist ferner zweckmäßigerwei­ se ein Multiplizierwerk auf, das den Zählerstand des Auf-/Abwärtszählers im Drehwinkelgeber unter Berück­ sichtigung eines das Übersetzungsverhältnis zwischen Motorwelle und Glockenjoch angebenden Faktors in die Winkellage umrechnet. Durch einfache Vorgabe dieses Faktors kann damit die Glockenläutemaschine an be­ liebige Übersetzungsverhältnisse zwischen der Motor­ welle und dem Glockenjoch angepaßt werden.
In besonders einfacher und daher im Rahmen der Erfin­ dung bevorzugter Ausführungsform ist die Ansteuer­ schaltung von einem Mikrocomputer gebildet, an den zum Intonieren der Glocke eine Bedienerschaltung anschließbar ist, die die Sollwerte einstellbar veränderlich vorgibt und diese nach Abschluß der Intonation in den programmierbaren Festwertspeicher des Mikrocomputers ablegt, wobei ein gegebenenfalls früher abgelegter Datensatz von Sollwerten in der Art einer Löschung für den Prozessor erkennbar über­ schrieben und der neue Datensatz nach aufsteigenden Adressen des Speichers daran anschließend abgelegt wird.
Das Intonieren der Glocke über die Bedienerschaltung, die in der Regel nur dem Servicepersonal zur Verfü­ gung steht, stellt sicher, daß ein unbefugtes Ver­ stellen der Sollwerte nicht möglich ist, wodurch die Gefahr einer Beschädigung der Glocke bestehen könnte. Dennoch ist jederzeit die Möglichkeit gegeben, mit minimalem Aufwand eine erneute Intonation der Glocke vorzunehmen, wenn dies im Einzelfall gewünscht wird. Die Bedienerschaltung kann im übrigen zweckmäßiger­ weise Anzeigeelemente für die vorgegebenen Sollwerte sowie die aus der Zeit zwischen zwei Umkehrpunkten der Glocke ermittelte Anschlagzahl pro Minute und die Einschaltzeit des Antriebsmotors aufweisen. Da­ bei sind die letztgenannten Größen insbesondere auch für die Intonation der Glocke und auch für die Auswahl des geeigneten Antriebsmotors von Bedeutung. Stellt sich nämlich heraus, daß die Einschaltzeit des Motors während des Hochläutens der Glocke verhältnismäßig groß ist, so gibt dies einen Hinweis darauf, daß die Motorleistung zum Betrieb der Glocke nicht ausreichend ist.
Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; die einzige Figur zeigt eine Glockenläutemaschine nach der Erfindung als schematisches Blockschaltbild.
Die in der Zeichnung lediglich schematisch dargestell­ te Glockenläutemaschine weist einen Antriebsmotor 1 auf, der in bekannter und daher nicht näher dargestell­ ter Weise mit der Glockendrehachse über eine Antriebs­ kette drehfest verbunden ist. Bei dem Antriebsmotor 1 handelt es sich um einen üblichen Drehstrommotor, der über eine Relaissteuerung 2 wahlweise zur einen oder anderen Drehrichtung an das lediglich durch die Lei­ tung 3 angedeutete Netz anschaltbar ist. Die Relais­ steuerung 2 kann beispielsweise durch die Reihenschal­ tung eines Bremswiderstandes 4 und eines Bremstrafos 5, ebenso aber auch durch einen thyristorgesteuerten Gleich­ richter überbrückt sein, die in ebenfalls bekannter Weise eine Gleichstrombremsung des Motors nach dem Hochläuten der Glocke ermöglichen.
An der Motorwelle 6 ist ein Drehwinkelgeber 7 ange­ schlossen, der über die drehfeste Verbindung zwischen der Motorwelle 6 und dem Glockenjoch starr mit der Drehlage der Glocke gekoppelt ist. Im einzelnen weist der Drehwinkelgeber 7 einen Inkrementalgeber auf, der von einer mit gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten Aussparungen 8 versehenen Scheibe 9 ge­ bildet ist, wobei die Aussparungen von zwei Licht­ schranken 10 abgetastet werden. Die Lichtschranken 10 sind gegenseitig so angeordnet, daß die von ihnen bei Drehung der Scheibe 9 abgegebenen Rechtecksigna­ le um 90° phasenverschoben sind. Aus diesen Signalen ermittelt ein nachgeschalteter Richtungsdiskriminator 11 die Drehrichtung der Scheibe 9, so daß ein Auf-/Ab­ wärtszähler 12 durch Zählen der Impulse unter Berück­ sichtigung der Drehrichtung die jeweilige Drehlage der Scheibe 9 und somit die Winkellage der Glocke an­ gibt. Dabei kann eine Nullstellung des Zählers bei­ spielsweise in der Ruhelage der Glocke vor Beginn des Läutevorgangs erfolgen. Das Ausgangssignal des Zählers 12 sowie die Schwingungsrichtung der Glocke werden einer Ansteuerschaltung 13 zugeführt, die für jede Schwingungsrichtung getrennt bei einer ersten, frei wählbaren und während des Betriebs einstell- und gesteuert veränderbaren Winkellage der Glocke den Antriebsmotor 1 ein- und in entsprechend gleicher Weise bei einer zweiten Winkellage den Antriebsmotor 1 wieder ausschaltet. Dazu ist die Ansteuerschaltung 13 mit einem Sollwertgeber versehen, in dem der Wert für den maximalen Ausschwungwinkel der Glocke in je­ der Schwingungsrichtung abgelegt ist. Weiter weist die Ansteuerschaltung 13 einen Regler auf, der die Einschaltdauer des Antriebsmotors 1 für jede Schwin­ gungsrichtung getrennt auf minimale Abweichung des maximalen Ausschwungwinkels vom vorgegebenen Sollwert regelt. Dabei ist der Regler als üblicher Proportional- Integral-Regler ausgebildet mit der Besonderheit, daß während des Anläutens der Integral-Anteil abge­ schaltet bleibt, bis die Glocke einen bestimmten vorgesehenen maximalen Ausschwungwinkel, also etwa 90% des Endwertes erreicht hat. Dadurch wird ver­ mieden, daß während des Anläutens der Integral-An­ teil so stark anwächst, daß er anschließend nur durch ein Überschwingen der Regelgröße über den Sollwert allmählich wieder abgebaut werden könnte.
Um ein gesteuertes Anläuten der Glocke zu ermög­ lichen, weist die Ansteuerschaltung 13 ferner einen Winkelinkrementgeber auf, der die Zunahme des maximalen Ausschwungwinkels während des Anläutens nach jeder Glockenschwingung vorgibt, bis der Wert des Sollwertgebers für den maximalen Ausschwung­ winkel erreicht ist. Auf diese Weise kann das An­ läuten so gesteuert werden, daß der Motor 1 stets vor der Schwingrichtungsumkehr der Glocke wieder ab­ geschaltet ist, so daß er nie auf sein Kippmoment beansprucht wird. Da aber hierdurch die Anschalt­ zeiten während des Anläutens variabel sind, läßt sich der Anläutevorgang gegenüber solchen Glocken­ läutemaschinen, bei denen eine feste, auf das Hoch­ läuten ausgerichtete Winkelsegment- oder Zeitsteue­ rung vorgesehen ist, erheblich verkürzen.
Schließlich weist die Ansteuerschaltung 13 ein vor­ geschaltetes Multiplizierwerk 14 auf, das den Zähler­ stand des Auf-/Abwärtszählers 12 im Drehwinkelgeber unter Berücksichtigung eines das Übersetzungsverhält­ nis zwischen Motorwelle 6 und Glockenjoch angebenden Faktors in die tatsächliche Winkellage der Glocke um­ rechnet. Dadurch ist es nicht nur möglich, bei der Intonation der Glocke unmittelbar den Zahlenwert des maximalen Ausschwungwinkels einzugeben, sondern es können darüber hinaus beliebige Übersetzungsverhält­ nisse bei der Kraftübertragung von der Motorwelle 6 zum Glockenjoch gewählt werden.
Die gesamte Ansteuerschaltung ist in in der Zeich­ nung nicht näher dargestellter Weise von einem Mikro­ computersystem gebildet, das zweckmäßigerweise auch den Richtungsdiskriminator 11, den Auf-/Abwärts­ zähler 12 des Drehwinkelgebers sowie das Multipli­ zierwerk 14 mit umfassen kann. Zur Intonation der Glocke ist an den Mikrocomputer eine Bedienerschal­ tung 15 anschließbar, die die diversen Sollwerte zu­ nächst einstellbar veränderlich vorgibt. Dabei ist die Bedienerschaltung 15 mit Anzeigenelementen für die jeweils vorgegebenen Sollwerte versehen, wobei die Sollwerte über eine Tastatur, über Daumenrad­ schalter oder dergl. eingegeben und verändert werden können. Weiter besitzt die Bedienerschaltung 15 An­ zeigeelemente für die beim Anläuten jeweils im Umkehr­ punkt maximal erreichte Winkellage der Glocke in jeder Schwingungsrichtung, ferner für die aus der Zeit zwischen zwei Umkehrpunkten der Glocke ermittelte Anschlagzahl pro Minute sowie für die Einschaltzeit des Antriebsmotors 1. Durch die Anzeige dieser zu­ sätzlichen Betriebsparameter wird die Intonation der Glocke außerordentlich erleichtert, insbeson­ dere lassen sich die Auswirkungen von Änderungen an den Sollwerten unmittelbar ablesen und somit besser beurteilen. Nach dem Abschluß der Intonation werden die Sollwerte aus der Bedienerschaltung 15 in den programmierbaren Festwertspeicher (EPROM) des Mikro­ computers übertragen und dort dauerhaft abgelegt, so daß der Prozessor des Mikrocomputers dann be­ triebsmäßig darauf zurückgreifen kann. Dabei wird ein gegebenenfalls früher abgelegter Datensatz von Sollwerten in der Art einer Löschung für den Prozes­ sor erkennbar überschrieben und der neue Datensatz nach aufsteigenden Adressen des Speichers daran anschließend abgelegt. Auf diese Weise besteht grund­ sätzlich die Möglichkeit, je nach verwendeter Spei­ chergröße mehrere hundert Intonationen vorzunehmen und abzuspeichern, ehe der Speicherbaustein entnommen und durch einen gelöschten Speicher ersetzt werden muß.
Die Verwendung einer nur zum Zweck des Intonierens der Glocke an den Mikrocomputer anzuschließenden Be­ dienerschaltung 15 hat den Vorteil, daß Manipula­ tionen an der Einstellung der einmal intonierten Glocke nicht möglich sind. Dadurch werden beispielsweise Be­ schädigungen am Glockenlager, an der Glocke selbst oder den übrigen Antriebselementen vermieden, die beispiels­ weise dadurch auftreten können, daß ein für das Glocken­ gewicht wesentlich zu großer Ausschwungwinkel eingestellt wird.
Sofern für die Gleichstrombremsung des Motors ein thyristorgesteuerter Gleichrichter vorgesehen ist, kann dieser zur Einstellung der gewünschten Brems­ leistung durch die Ansteuerschaltung 13 bzw. den Mikroprozessor des Mikrocomputersystems pulsbreiten­ moduliert werden. Dabei besteht weiter die Möglich­ keit, die jeweilige Bremsleistung beim Intonieren der Glocke ebenfalls über die Bedienerschaltung 15 fest einzuprogrammieren.

Claims (12)

1. Verfahren zum Steuern des Antriebsmotors einer Glockenläutemaschine beim Hochläuten der Glocke in Abhängigkeit von ihrer Schwingungslage, wobei für den eingeschwungenen Zustand beim Hochläuten der Glocke ein bestimmter Sollwert für den Ausschwungwinkel vorgegeben ist und das Ein- bzw. das Ausschalten des Antriebsmotors für jede Schwingungsrichtung getrennt jeweils bei einer bestimmten Winkellage der Glocke erfolgt, wobei die Schwingungslage der Glocke während des Anläutens und des Hochläutens kontinuierlich mittels eines Drehwinkelgebers gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkellagen, bei denen der Antriebsmotor (1) ein- bzw. ausgeschaltet wird, aus der Abweichung zwischen dem Sollwert und dem tatsächlich erreichten Ausschwungwinkel jeweils automatisch gesteuert so verändert werden, daß die Glocke in jeder Schwingungsrichtung den jeweils vorgesehenen Sollwert des Ausschwungwinkels gerade erreicht oder sich ihm zumindest kontinuierlich annähert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungslage der Glocke über einen Inkremental-Drehwinkelgeber bestimmt wird, der mit dem Glockenjoch oder der Welle (6) des Antriebsmotors (1) verbunden sowie mit einer Einrichtung zur Ermittlung der Schwingungsrichtung versehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Winkellagen, in denen das Ein- bzw. Ausschalten des Antriebsmotors (1) er­ folgt, in der Nähe der unteren Ruhelage der Glocke liegen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Winkellagen, in denen das Ein- bzw. Ausschalten des Antriebsmotors (1) er­ folgt, symmetrisch zur unteren Ruhelage der Glocke liegen.
5. Vorrichtung zum Steuern des Antriebsmotors (1) einer Glockenläutemaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein starr mit der Drehlage des Glockenjochs gekoppelter Drehwinkelgeber (7) vorgesehen ist, dessen Ausgangssignal die jeweili­ ge Schwingungslage und die Schwingungsrichtung der Glocke angibt und einer Ansteuerschaltung (13) zugeführt wird, die für jede Schwingungsrich­ tung getrennt bei einer ersten, frei vorwählbaren und während des Betriebs gesteuert veränderbaren Winkellage den Antriebsmotor (1) ein- und in entsprechend gleicher Weise bei einer zweiten Winkellage den Antriebsmotor (1) wieder ausschaltet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß der Drehwinkelgeber (7) einen Inkremental­ geber aufweist, der von einer mit gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten Aussparungen (8) versehenen Scheibe (9) gebildet ist, wobei die Aussparungen (8) von zwei Lichtschranken (10) ab­ getastet werden, die so angeordnet sind, daß die von ihnen bei Drehung der Scheibe (9) abgegebenen Rechtecksignale um 90° phasenverschoben sind, aus denen ein nachgeschalteter Richtungsdiskrimina­ tor (11) die Drehrichtung der Scheibe (9) ermittelt und ein Auf-/Abwärtszähler (12) durch Zählen der Impulse unter Berücksichtigung der Drehrichtung die Drehlage der Scheibe (9) angibt.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (9) mit der Welle (6) des Antriebsmotors (1) und diese mit dem Glockenjoch drehfest verbunden ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerschaltung (13) einen Sollwertgeber für den maximalen Ausschwung­ winkel der Glocke in jeder Schwingungsrichtung so­ wie einen Regler aufweist, der die Einschaltdauer des Antriebsmotors (1) für jede Schwingungsrich­ tung getrennt auf minimale Abweichung des maxima­ len Ausschwungwinkels vom vorgegebenen Sollwert regelt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß der Regler als Proportional-Integral- Regler ausgebildet ist, wobei der Integralteil des Reglers während des Anläutens abschaltbar ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerschaltung (13) ein Multiplizierwerk (14) aufweist, das den Zähler­ stand des Auf-/Abwärtszählers (12) im Drehwinkel­ geber unter Berücksichtigung eines das Übersetzungs­ verhältnis zwischen Motorwelle und Glockenjoch angebenden Faktors in die Winkellage umrechnet.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerschaltung (13) von einem Mikrocomputer gebildet ist, an den zum Intonieren der Glocke eine Bedienerschaltung (15) anschließbar ist, die die Sollwerte einstellbar veränderlich vorgibt und diese nach Abschluß der Intonation in den programmierbaren Festwertspeicher (EPROM) des Mikrocomputers ablegt, wobei ein ge­ gebenenfalls früher abgelegter Datensatz von Soll­ werten in der Art einer Löschung für den Prozessor erkennbar überschrieben und der neue Datensatz nach aufsteigenden Adressen des Speichers daran an­ schließend abgelegt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bedienerschaltung (15) An­ zeigeelemente für die vorgegebenen Sollwerte sowie die aus der Zeit zwischen zwei Umkehrpunkten der Glocke ermittelte Anschlagzahl pro Minute und die Einschaltzeit des Antriebsmotors (1) aufweist.
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