DE3714139A1 - Stranggiessvorrichtung - Google Patents
StranggiessvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stranggießvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Herkömmliche Stranggießvorrichtungen bestehen aus einer
Kokille, die aus einem Graphitrohr gefertigt ist oder zumin
dest an ihrer inneren Oberfläche eine Graphitschicht aufweist.
Um einen einwandfreien und heißen Metalldurchfluß von einem
Warmhalteofen oder einem Tiegel zu gewährleisten, werden her
kömmliche Kokillen meist bis in den Schmelzraum hineinragend
ausgebildet.
Dies hat aber den verfahrenstechnischen Nachteil zur Folge,
daß über die Kokillen dem Ofen und vor allem dem darin
befindlichen zu gießenden Metall beträchtliche Wärmemen
gen entzogen werden, die dann über die Kokillenwand
an dem umgebenden Kühler abströmt.
Zwar könnte durch eine Verlängerung des Kokillenkopfes dem
Wärmeverlust entgegengewirkt werden. Dies findet aber seine
Grenzen einmal in der dadurch bedingten Kostensteigerung.
Denn bei dem Graphit handelt es sich um ein Verschleißteil,
weshalb bei Verwendung bekannter Graphit-Kokillen ganz
enorme Herstellungs- und Produktionskosten bedingt sind.
Zum anderen aber löst sich Graphit in bestimmten Legierungen
mit steigender Temperatur zunehmend auf. Festzustellen ist
vor allem eine Neigung zur Karbidbildung, so daß auch von
daher der Verlängerung einer Graphitkokille Grenzen ge
setzt sind.
Schließlich neigen relativ lange und weite Metallkühler zum
Verwerfen und Ausbauchen, wodurch eine gleichmäßige Wärme
übertragung von der Kokille an einen sie umgebenden Kühler
verhindert wird.
Eine zweigeteilte Kokille ist beispielsweise aus der DE-OS 20
58 051 und aus dem DE-GM 18 54 884 bekannt geworden. In
beiden Fällen handelt es sich um eine in Längsrichtung zwei
geteilte Kokille, wobei in der zuerst genannten Druckschrift
die nach dem Einführungsteil nachfolgende Kühleinrichtung
in zwei unterschiedliche Zonen unterteilt wird, die sich durch
die Verwendung der unterschiedlichen Materialien am inneren
Kühlzentralrohr unterscheiden. Der bei weitem größere und
längere Teil des Kühlzentralrohres ist aber auch bei diesem
Stand der Technik aus Graphit gefertigt, weshalb auch hier
die eingangs genannten Nachteile bestehen und auftreten.
Verbesserte Verhältnisse sind durch eine aus der EP-A-1 58 898
bekannt gewordenen Stranggießvorrichtung erzielt worden.
Um bei dieser vorbekannten Stranggießvorrichtung die Her
stellungs- und Betriebskosten zu vermindern und die Strang
qualität zu verbessern, ist vorgesehen worden, daß die
Stranggießkokille in ein gegebenenfalls einen Gießdorn auf
nehmendes Zuführungsteil und quer zur Stranggießrichtung
in eine in ihrer Temperatur regelbare Kühlkokille unterteilt
ist, wobei die Kühlkokille als Basismaterial aus Metall be
steht. Dabei ist die Kühlkokille aus einem Gußmaterial ge
fertigt, welches im Schrumpfsitz das eingegossene Kühlzen
tralrohr und die spiralförmig umgebenen Kühlrohre umgibt.
Durch ein spezifisches Gleitmittel im Inneren des Kühlzentral
rohres kann der benötigte Graphitanteil gegenüber früheren
vorbekannten Vorrichtungen drastisch minimiert und gleich
zeitig die Qualität des Stranggusses verbessert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von
dem zuletzt genannten Stand der Technik eine Stranggießvor
richtung weiter dahingehend zu verbessern, daß ebenfalls
bei niedrigen Herstellungs- und Betriebskosten zumindest we
sentliche Teile der Kokille nicht als nur einmal verwendbare
Verschleißteile, sondern als wiederverwendbare Bauteile aus
gebildet sind, wobei die Qualität des Stranggusses gegenüber
herkömmlichen Stranggießvorrichtungen noch weiter verbessert
sein soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kenn
zeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Durch die vorliegende Erfindung wird erstmals eine Strang
gießvorrichtung geschaffen, die neben einem Zuführungsteil
einen Primärkühler und einen Sekundärkühler umfaßt, die
jeweils mit einer getrennten Kühleinrichtung versehen sind.
Durch die getrennte Kühleinrichtung ist auch eine getrennte
Steuerung der Kühlung möglich, die es ermöglicht, daß in
dem Primärkühler gerade erst die Erstarrung der äußersten
Schale des Stranggusses beginnt, die dann in den Sekundär
kühler weiter überführt wird.
Der vordere Zuführungsteil, vor allem die Länge des Pri
märkühlers ist extrem kurz gehalten. Dabei kann in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform das rohrförmige am
Tiegel verankerte Zuführungsteil bis zum Sekundärkühler
reichen, wobei der extrem kurze Primärkühler lediglich den
unteren Abschnitt des rohrförmigen Zuführungsteiles unmittel
bar benachbart vor dem Sekundärkühler umgibt. Dieser vordere
Zuführungsteil kann aus gut wärmeleitendem, in der Schmelze
nicht löslichen, hochwertigen Graphit bestehen. Durch diese
geringe Länge werden aber die Graphitkosten für dieses Ver
schleißteil extrem niedrig gehalten. Durch die gezielte Steue
rung der Kühltemperatur kann die Wandtemperatur dieses
kurzen Primärkühlers so hoch geregelt werden, daß in ihm
über den gesamten Strangumfang eine vollständige Rander
starrung eintritt, ohne daß eine merkliche Schrumpfung
stattfindet.
Zudem wird durch die geringe Längserstreckung der das
rohrförmige Zuführungsteil scheibenförmig umgebenden Primär-
Kühlereinrichtung gegenüber herkömmlichen Lösungen bei wei
tem weniger Wärme der Kühlkokille entzogen.
Ferner wird dadurch der Vorteil erzielt, daß in dem kurzen
heißen Zuführungsteil der Kühlvorrichtung stets ausreichend hei
ßes Metall zufließt und dadurch die bei der Erstarrung freiwer
denden, in der Schmelze gelösten Gase im Gegenstrom entweichen
können, ohne die Metalltemperatur der Schmelze und damit
verbunden auch ihren Gasgehalt unvorteilhaft hoch anheben
zu müssen.
Der größere Teil der Kühlkokille, nämlich der Sekundär
kühler ist als wieder verwendbares Bauteil ausgebildet.
Als besonders vorteilhaft erweist sich dabei, daß bei der
erfindungsgemäßen Stranggießvorrichtung bei diesem den grö
ßten Teil der Längserstreckung ausmachenden Sekundärkühler
auf die Verwendung von Graphit verzichtet werden kann.
Dadurch werden extreme Kosten eingespart und zudem die
stetige Wiederverwendung des Sekundärkühlers sichergestellt.
Besonders gut eignet sich für das Kühlzentralrohr im Sekun
därkühler eine Karbidverbindung, insbesondere Silizium
karbid. Durch die Verwendung von Aluminium oder einer
AL-Legierung, welches im Schrumpfsitz sowohl das innere Kühl
zentralrohr vorzugsweise aus Siliziumkarbid, wie auch die Kühl
schlangen umgibt, wird eine optimale Wärmeleitfähigkeit und
Kühlwirkung erzielt. Zudem ist diese Kokille extrem leicht und
damit auch leicht handhabbar.
Durch Verwendung des erwähnten Spezial-Siliziumkarbids,
welches bei geringsten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
eine extrem hohe Härte aufweist, wird auch eine hohe Ober
flächengüte der Kokillenwand mit einer Rauhtiefe von z. B. 2
bis 5 µ erzielt. Dadurch wird dem in diesem Kühlzentralrohr hin
durch laufenden Strangguß, der zunächst nur am Rand er
starrt ist, nur eine sehr geringe Reibung entgegengesetzt.
Dies, sowie die große Härte des Materials führt dazu, daß
keine den Wärmeübergang beeinträchtigenden Ansätze im
Kühlzentralrohr gebildet werden können. Schließlich wird
durch eine dem "schwarzen Körper" nahekommende Strahlungs
zahl ein konstanter hoher Wärmeübergang/Wärmeaustausch
zwischen dem heißen nur randerstarrten durchlaufenden
Strangguß und dem Sekundärkühler bewirkt, ohne daß dabei
der Strang ungewollt zu sehr abgeschreckt wird. Ein Vor
gang, der besonders beim Vergießen von Gußeisen zu der be
kannten "Weißeinstrahlung" der äußeren Gußhaut führen
würde.
Durch die erfindungsgemäße Stranggießvorrichtung kann zudem
die Gießleistung um mehr als 30% gegenüber herkömmlichen
Stranggießvorrichtungen gesteigert werden. Dabei eignet sich
die erfindungsgemäße Stranggießvorrichtung sowohl für den
Horizontal- wie auch den Vertikalbetrieb. Mit ihr kann vor
allem ein kontinuierlicher Stranggießvorgang durchgeführt
werden, wobei sie sich aber natürlich auch für diskonti
nuierlichen Betrieb eignet. Gerade hier zeigen sich die be
sonderen Vorteile der Erfindung durch die Verwendung eines
hochverschleißfesten, hochwärmeleitenden, thermoschockbe
ständigen und zugleich extrem harten, polierfähigen Werk
stoff wie keramisches Material für das innere Kühlzentral
rohr, das vielfach ohne ansonsten erforderliches Nacharbei
ten der Innenfläche der Gießform verwendbar ist. Der anson
sten beachtliche Verschleiß von Graphitkokillen beim dis
kontinuierlichen Stranggießen wird hier augenfällig vermie
den.
Durch die sichere Stütz- und Führungswirkung des im Se
kundärkühler weiter erstarrenden Gießstranges wird dieser
gegen Durchbiegung und mechanische Einflüsse ge
schützt und auch in der Primärkühlzone
sicher geführt und zentriert. Hierdurch
wird eine gleichmäßige, zentrische Primär-Erstarrung ge
fördert und ungleichmäßiger Verschleiß der empfindlichen,
weichen Primär-Graphitkokille vermieden, was sich besonders
deutlich auch bei einer Horizontal-Stranggießvorrichtung be
merkbar macht.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
ergeben sich nachfolgend aus den anhand von Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im einzel
nen:
Fig. 1 : ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Stranggießvorrichtung für Horizontal
stranggießen von Rundbolzen;
Fig. 2: eine weitere Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Stranggießvorrichtung, insbesondere
für Vertikalstranggießen von Rohren aus Me
tall-, insbesondere Schwermetallegierungen.
Nachfolgend wird auf Fig. 1 Bezug genommen, in der eine
Stranggießvorrichtung für Horizontalbetrieb im schematischen
Längsschnitt gezeigt ist. Dabei sind mit 1 die Boden- und
Seitenwände eines Warmhalteofens bezeichnet, in dem sich
eine Schmelze 3 befindet. In einer Stirnwand des Warmhalte
ofens ist ein Zuführungsteil 5 der Stranggießvorrichtung hin
einragend vorgesehen, dessen Öffnung in bekannter Weise
mit einem Einsatz 7 aus feuerfestem und in der Schmelze
nicht löslichem Material mit Durchlässen 9 versehen ist.
Das in Stranggießrichtung zum Einsatz 7 gegenüberliegende
Ende des Zuführungsteiles 5 ist in einem konischen oder
zylindrischen Sitz einer Primärkühlung 11 nach Art eines
Kühlringes eingepaßt. Mit 13 ist eine Wärmeisolierung bezeich
net, die zwischen der Ofenwand 1 und dem als Kühlring aus
gebildeten Primärkühler 11 sitzt. Die Kühlung selbst erfolgt
durch eine im Primärkühler 11 vorgesehene Kühlspirale 15.
Die zur Kühlung benötigte Kühlwassermenge wird durch ein
in der Zuflußleitung 17 für die Kühlspirale 15 angeordnetes
Regelventil 19 entsprechend eingestellt, welches über einen
im Auslaufrohr 21 angeordneten Thermo-Sensor 23 in bekannter
Weise durch die Temperatur des austretenden erwärmten Kühl
wassers geregelt und gesteuert wird.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sitzt die als Kühlring
ausgebildete Primärkühlung 11 mit nur geringer Längser
streckung am Ende des Zuführungsteiles 5 unmittelbar vor dem
nachfolgenden Sekundärkühler 25. Ein günstiges Verhältnis
der Länge dieses gekühlten, also im umgebenden Metallkühler
eingepreßten Primär- oder Zuführungsteiles 5 zum Außen
durchmesser des vergossenen Stranges beträgt beispielsweise
weniger als 70:100 oder weniger als 60:100, 50:100, 40:100
oder 35:100. Die vorstehend erwähnten Verhältniszahlen gel
ten also gleichermaßen im Prinzip auch, wenn die Länge des
Primärkühlers 11 im Verhältnis gesetzt wird zum Innendurch
messer des rohrförmigen Zuführungsteiles 5, der dem Außen
durchmesser des Gießstranges (Schrumpfungsfaktors) entspricht.
Als Material für das Zuführungsteil 5 wird in der Regel
gut wärmeleitender, in der Schmelze nicht löslicher hoch
wertiger Graphit verwendet.
Möglich ist aber ebenso auch der Einsatz von z. B. Bornitrid. Durch
die relative Kürze des gekühlten Zuführungsteiles 5 beträgt die
Temperatur bei dem in den Tiegel ragenden vordersten Teil
des Zuführungsteiles 5 nur ca. 60° bis 110°C weniger als
der Temperaturbereich der Schmelze 3. Hierdurch wird der
Vorteil realisiert, daß der Schmelze dadurch wenig Wärme
entzogen wird. Durch das extreme Verhältnis der geringen
Länge des Primärkühlers zu dessen Durchmesser ergibt sich
vor allem beim Eintritt in den Primärkühler ein hohes Δ T
von wenigstens 550°C bis 600°C am Eintritt des Primärkühlers
11 und von weniger als 200°C am Kühlerende. Die Wandtem
peratur am kurzen Primärkühler liegt jedoch noch so hoch,
daß in diesem vorderen Primärkühlteil über den gesamten
Strangumfang eine vollständige Randerstarrung, jedoch noch
keine merkliche Schrumpfung einsetzt.
In Fig. 1 ist die Kühlscheibe 11 nach Art eines flachen Kegels
ausgebildet. Sie besteht aus hoch wärmeleitendem Metall oder
aus einer ebenfalls hoch wärmeleitenden Metall-Legierung,
z. B. Kupfer oder Kupfer mit z. B. 0,5 bis 0,7% Si bei
1% bis 1,2% Ni, also einer aushärtbaren warmfesten
Cu-Legierung. Ein Verwerfen dieser Primär-Kühlscheibe 11
ist durch ihre besondere, kompakte Form nahezu ausgeschlos
sen. Durch die eingegossenen Kühlspiralen 15 fällt teures,
spanabhebendes Ausarbeiten von Kühlkanälen, wie bei her
gebrachten Kühlern, weg. Ebenso wird das sonst erforderliche
Schweißen oder Hartlöten nicht erforderlich.
An dem Primärkühler 11 schließt sich - wie bereits
erwähnt - der Sekundärkühler 25 an, dessen inneres Kühl
zentralrohr 27 aus hoch wärmeleitendem keramischen Material
besteht.
Umgeben ist das Kühlzentralrohr 27 durch den eigentlichen
Kühler aus hoch wärmeleitendem Metall, wie beispielsweise
Aluminium oder einer Aluminium-Legierung, die durch einen
Paßsitz 31 und Ankerbolzen 33 mit dem Zuführungsteil 5 fu
gendicht, jedoch leicht lösbar verbunden sind. Dabei sind
die Kühlrohre 17 und 21 des Primärkühlkreises in axialer
Ausrichtung so durch den Kühler 25 hindurch geführt,
daß sie im Primärkühler 11 in die dortigen Kühlspiralen
15 übergehen.
Die Kühlspirale 35 des Sekundärkühlers 26 ist ebenso wie
auch das aus keramischem Material bestehende innere Kühl
zentralrohr 27 durch das beide umschrumpfende Metall des
Kühlers 28 wärmeleitend verbunden. Die Regelung der Tempe
ratur des Sekundärkühlers 25 erfolgt durch einen im Aus
laufrohr 37 befindlichen weiteren Thermosensor 39, der das
Regelventil 41 im Zulaufrohr 43 des Sekundärkühlers 25
steuert.
Mit 45 ist ein Thermoelement bezeichnet, das zwischen der
inneren Wand des Kühlers 25 und dem keramischen Kühl
zentralrohr 27 kurz hinter dem Übergang des Zuführungstei
les 5 zum Sekundärkühler 25 eingebaut ist. Durch dieses
Thermoelement 45 wird die Gießgeschwindigkeit, d.h. der
Strangtransport und dessen -geschwindigkeit so beeinflußt,
daß sichergestellt ist, daß die Randerstarrung des Guß
stranges im Zuführungsteil 5 abgeschlossen ist. Zur Verdeut
lichung der Funktion dieses Thermoelementes ist in Fig. 1
schematisch die Lage der Phasengrenze flüssig/fest bzw.
die Liquidus/Solidus-Linie dargestellt. Dabei ist mit 47 die
Lage der Phasengrenze unmittelbar nach Beendigung der Zug
periode bezeichnet, während die Linie 49 die während der
Stopp-Periode in Richtung Ofen zurückverlegte Erstarrungs
front verdeutlicht.
Das Thermoelement 45 bewirkt über die Regelung der Abzieh
geschwindigkeit, wozu das Thermoelement 45 einen in der
Zeichnung mit 51 bezeichneten Geber ansteuert, die Begren
zung der Phasengrenze in Höhe der Verbindung bzw. kurz
vor der Verbindung zwischen dem Zuführungsteil 5 und dem
Sekundärkühler 25. Zeigt der Thermofühler 45 eine ansteigen
de Temperatur über einen eingestellten Wert in Folge der
Verlagerung einer Phasengrenze an, so wird über den Geber
51 die Gießgeschwindigkeit vermindert, wodurch die am Ther
moelement 45 wieder gemessene Temperatur sinkt. Die Herstel
lung des Sekundärkühlers durch gleichzeitiges Umgießen des
inneren keramischen Kühlzentralrohres 27 und der Kühlspirale
35 ist besonders kostensparend und rationell. Nach dem Ein
gießen bildet das innere Kühlzentralrohr 27 mit dem umge
benen Metall des Sekundärkühlers 25 eine feste unlösbare
Schrumpfverbindung, deren innere Kühlfläche nicht mehr
bearbeitet werden muß. Vor allem die Verwendung von hoch
wärmeleitenden keramischen Werkstoffen, wie beispielsweise
Siliziumkarbid, haben sich als besonders günstig erwiesen.
Derartige Materialien, wie eben Spezialsilizium-Karbid weisen
eine hohe Wärmeleitfähigkeit und niedrige Wärmeausdehnung
und dabei eine hohe Thermo-Schockbeständigkeit und Alters
beständigkeit auf. Sie sind zudem extrem hart und polier
fähig.
Nachfolgend wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung anhand von Fig. 2 erläutert, in der gleiche Bauteile
wie in Fig. 1 mit entsprechenden gleichen Bezugszeichen ver
sehen sind.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 betrifft eine Vertikal-
Stranggießvorrichtung insbesondere für Schwermetall-Legierungen.
Der gesamte Ofen kann hier durch zusätzliche Bodenisolie
rungen 61 geschützt sein, wobei mit 63 ein Bodenblech dar
gestellt ist.
Das Zuführungsteil ist in dieser Ausführungsform mittels
eines Paßstückes 65 in den Ofenboden 1 eingelassen. Das
Paßstück 65 liegt auf dem kühlringartigen Primärkühler 11
bzw. auf der dort vorgesehenen Isolierung 13.
Mit 67 ist bei dieser Ausführungsform ein hohler, vorzugs
weise aus Graphit bestehender Gießdorn bezeichnet, der mit
tels eines ebenfalls aus Graphit bestehenden Stopfens 69
und einer Zentrierung 71 genau in der Mitte des Zuführungs
teiles 5 gehalten wird. Der aus feuerfestem Zement beste
hende Stopfen 69 verhindert einen direkten Wärmefluß von
der Schmelze an den Gießdorn und verhütet mögliche Leckagen
von Schmelze durch das Gewinde 73 in das Innere des Gieß
stranges 75.
Oben ist ausgeführt, daß sich vor allem keramische Materia
lien für das Kühlzentralrohr eignen. Dabei sind vor allem
Karbide bzw. Karbidverbindungen zu empfehlen. Als kovalente
Karbide werden in der Regel nur Bor- und Siliziumkarbide
angesehen, die hart, schwer schmelzbar und chemisch inert
sind. Die meisten metallischen Karbide sind nichtstöchiome
trische Verbindungen von Legierungscharakter. Sie sind gegen
Säuren beständig, in der Regel härter als die reinen Me
tallkomponenten und leiten den elektrischen Strom. Technisch
wichtig sind Karbide von Chrom, Wolfram, Hafnium, Molybdän,
Nadium, Niob, Tantal und Titan.
Claims (10)
1. Stranggießvorrichtung für Vertikal- und/oder Horizontal
betrieb mit einer an einem Tiegel (1) ansetzbaren und ge
gebenenfalls einen Gießdorn (67) umfassenden Zuführungsteil
(5) und einem anschließenden, ein Kühlzentralrohr (27) um
fassenden Kühlkokillenabschnitt, der vorzugsweise aus dem
Kühlzentralrohr (27), der Kühlspirale (35) sowie aus dem,
das Kühlrohr (27) und die Kühlspirale (35) im Schrumpf
sitz umgossenen Kühlermaterial besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Zuführungsteil (5) in
Axialrichtung versetzt zueinander liegend ein Primär- und
ein Sekundärkühler (11, 25) vorgesehen ist, daß der Pri
mär- und der Sekundärkühler (11, 25) mit einem getrennten
Kühlmittelkreislauf (Kühlspiralen 15 bzw. 35) in ihren Kühl
körpern versehen sind daß das Verhältnis der Längser
streckung in Stranggußrichtung zum Außen- bzw. Innen
durchmesser des Primärkühlers (11) weniger als 70:100, vor
zugsweise weniger als 60:100 aufweist, und daß das gegen
über dem Primärkühler (11) sich länger erstreckende Kühl
zentralrohr (27) des Sekundärkühlers (25) zumindest an der
Innenfläche aus graphitfreiem Material besteht, dessen Härte
größer ist als die von Graphit.
2. Stranggießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innenrohr des Primärkühlers (11) bzw.
dessen Innenbeschichtung aus Bornitrit bzw. vorzugsweise
Graphit besteht.
3. Stranggießvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das rohrförmige Zuführungsteil (5) in
Stranggußrichtung bis zum Kühlzentralrohr (27) des Sekun
därkühlers (25) reicht, und daß der Primärkühler (11) nach
Art eines das Zuführungsteil (5) umgebenden Kühlringes aus
gebildet ist.
4. Stranggießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der das Zuführungsteil (5) umgebende Kühl
ring (11) am Ende des rohrförmigen Zuführungsteiles (5)
benachbart zum Sekundärkühler (25) liegt.
5. Stranggießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Längs
erstreckung zum Außen- bzw. Innendurchmesser des Kühl
rohres (Zuführungsteil 5) der Primärkühlung (11) weniger
als 50:100, vorzugsweise weniger als 40:100 beträgt.
6. Stranggießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Kühlzen
tralrohres (27) aus thermoschockbeständigem, extrem hartem
Material mit geringer Wärmeausdehnung besteht.
7. Stranggießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlzentralrohr (27)
aus Karbid, einer Karbidverbindung, vorzugsweise Silizium
karbid bzw. Keramik besteht oder umfaßt.
8. Stranggießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß auch im Kühlkreislauf des
Primärkühlers (11) ein Thermosensor (23) zur Steuerung
eines die Kühlmittelmenge regelnden Regelventiles (19) vor
gesehen ist.
9. Stranggießvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Thermosensor (23) im zugehörigen Aus
laufrohr (21) der Kühlspirale (35) zur Temperaturmessung
des erwärmten Kühlmediums angeordnet ist.
10. Stranggießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Thermoelement (45) im
Übergangsbereich vom Primär- zum Sekundärkühler (11, 25)
zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit des erstarrenden
Gießstranges (75) angeordnet ist.
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