CH648499A5 - Kokille zum horizontalen stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl. - Google Patents

Kokille zum horizontalen stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl. Download PDF

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CH648499A5
CH648499A5 CH6114/80A CH611480A CH648499A5 CH 648499 A5 CH648499 A5 CH 648499A5 CH 6114/80 A CH6114/80 A CH 6114/80A CH 611480 A CH611480 A CH 611480A CH 648499 A5 CH648499 A5 CH 648499A5
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Roland Leder
Alfred Adamec
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Alfred Adamec
Roland Leder
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
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    • B22D11/04Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Kokille zum horizontalen Stranggiessen von Metallen, insbesondere von Stahl, mit einem ersten Kokillenteil mit intensiv kühlender Wirkung, der gegebenenfalls einen gegenüber dem Formhohlraum verkleinerten Metalleinströmquerschnitt aufweist, sowie mit einem zweiten Kokillenteil.
Bekannte Kokillen für das horizontale Stranggiessen von Nichteisenmetallen bestehen aus einem mit einem Formhohlraum ausgebildeten, vorzugsweise aus Elektrographit gefertigten Formkörper, der von einem aus Metall, insbesondere aus Kupfer, gefertigten Mantel umschlossen ist.
Der Mantel ist dabei mit einem Kühlsystem ausgebildet. Elektrographit eignet sich zur Fertigung des Kokillenkörpers insbesondere aufgrund seiner guten Gleit- und Selbstschmiereigenschaften, der geringen Benetzbarkeit sowie der guten Wärmeleitfähigkeit.
Für das horizontale Stranggiessen von Eisenmetallen, insbesondere Stahl, muss aufgrund einer möglichen Reaktion des flüssigen Metalles mit Graphit ein Aufbau gewählt werden, wie er z. B. aus der US-PS 3 731 728 bekannt ist:
Zum Schutz der Kokille wird auf deren Einströmseite eine sogenannte Einströmdüse aus hochwertigem Material angeordnet, deren lichter Querschnitt gegebenenfalls kleiner ist als der Querschnitt des Formhohlraumes. In Abzugsrichtung des Stranges ist nach der Einströmdüse ein erster Kokillenteil, der der intensiven Kühlung des Stranges dient, vorgesehen. Die Länge des Kokillenteiles beträgt nur einen Teil der Länge der gesamten Kokille. Dieser Kokillenteil ist vorzugsweise durch ein Formrohr aus Kupfer, dessen Querschnitt dem Querschnitt des Stranges entspricht, gebildet. Hierauf folgt eine Graphitkokille derjenigen Art, wie sie für das Giessen von Nichteisenmetallen bekannt ist.
Durch diesen Aufbau einer Kokille werden nach der ersten Schalenbildung am Strang die guten Gleit- und Selbst-schmiereigenschaften des Graphites ausgenützt,-wodurch die an sich sehr komplizierte Zuführung von Trenn- bzw. Schmiermitteln vermieden wird.
Wie aus der Zeitschrift «Aluminium», Heft 5,1975 sowie aus der DE-OS 2 737 835 und der DE-OS 2 854 144 hervorgeht, ist es auch zum Giessen von Nichteisenmetallen bekannt geworden, an der Einlaufstelle von Kokillen Einströmdüsen anzuordnen.
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Der wesentliche Unterschied der vorstehend beschriebenen Ausführungen von Kokillen besteht somit darin, dass bei Kokillen zum Vergiessen von Stahl zwischen der Einströmdüse und der Graphitkokille eine kurze Intensivkühlstrecke, die aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit gefertigt ist, vorgesehen ist. Beide diese Ausführungsformen sind jedoch insoferne nachteilig, als nach Bildung der Strangschale ein Abheben des Gussstranges von der gekühlten Formwand einsetzt, wodurch sich ein Schrumpfspalt ausbildet, der den Wärmetransport so behindert, dass infolge der Verminderung der Kühlleistung der Kokille deren Produktionsleistung stark vermindert wird.
Um einen verbesserten Kontakt des Gussstranges mit der Innenwand der Kokille und damit eine Verbesserung der Kokillenkühlleistung zu ermöglichen, wurde vorgeschlagen, den Formhohlraum der Kokille in Abzugsrichtung des Stranges sich konisch verjüngend auszubilden (Mitkonus). So ist auch z. B. die Kokille gemäss der US-PS 3 731 728 sich konisch verjüngend ausgebildet.
Beim horizontalen Stranggiessen wird der Gussstrang vorwiegend absatzweise, entweder nach dem sogenannten Go-Stop-Verfahren bzw. nach dem sogenannten Pilgerschrittverfahren, bei welchem nach Abzugsbewegungen kurze Rückbewegungen des Stranges erfolgen, oder nach einer Kombination dieser beiden Verfahren abgezogen. Auf der Metalleinströmseite ist ein Kokillenteil mit sich nicht verjüngendem Formhohlraum bzw. bei kleinen Querschnitten sogar mit einem über mehrere Ziehlängen sich konisch erweiternden Formhohlraum (Gegenkonus) erforderlich, um die relativ dünne erhärtete Schale des Stranges keinen zu grossen Reibungskräften auszusetzen. Im Intensivkühlteil mit der einsetzenden Erstarrung des Metalles befindet sich auch der Beginn des Schrumpfspaltes, der eine Behinderung in der Kühlung des Stranges bedingt. Selbst eine nachfolgende konische Verjüngerung des Formhohlraumes (Mitkonus) der Kokille kann aufgrund der absatzweisen bzw. der teilweise auch rückläufigen Bewegungsvorgänge keine wirksame Verbesserung der Kühlleistung erbringen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die angeführten Nachteile zu vermeiden, also bei jeder Betriebsweise, d.h. z.B. auch wenn Rückbewegungen des Gussstranges erfolgen, einen guten Kontakt zwischen dem Gussstrang und der Wand des Formhohlraumes der Kokille sicherzustellen. Dies wird erfindungsgemäss durch eine Kokille gemäss dem Patentanspruch I erreicht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine mehrteilige Stranggiesskokille,
Fig. 2 das Traggerüst für diese Kokille in vertikalem Mittelschnitt, teilweise abgebrochen,
die Fig. 2a und 2b Ansichten des Traggerüstes in Richtung der Pfeile A und B der Fig. 2 gesehen,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Kokille längs der Linie III-III der Fig. 1 in vergrössertem Massstab,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Kokille längs der Linie IV-IV der Fig. 1 in vergrössertem Massstab und Fig. 5 ein Detail in nochmals vergrössertem Massstab. Eine erfindungsgemässe Kokille weist ein Traggerüst 1 auf, von dem ein erster Kokillenteil 10 und ein zweiter Kokillenteil 20, die nachstehend näher erläutert sind, gehaltert sind. Am einlaufseitigen Ende des ersten Kokillenteiles 10 ist eine Einströmdüse 9 angeordnet.
Wie insbesondere aus den Fig. 2,2a, 2b ersichtlich ist, ist das Traggerüst 1 durch hroizontale Tragschienen 2 gebildet,
die durch an deren Enden angeordnete Abschlussrahmen bzw. -ringe 3 und 4 miteinander verbunden sind. Der in der Zeichnung links dargestellte Abschlussrahmen 3 ist mit einem mit Befestigungslöchern 5 versehenen Flansch 3' ausgebildet, mittels dessen er an einem Metallaufnahmegefäss befestigt werden kann. Vom Abschlussring 3, der sich an der Einströmdüse der Kokille befindet, ist ein erster Druckring 6 gehaltert, dessen innere Stirnfläche am ersten Kokillenteil 10 zur Anlage kommt. Der erste Kokillenteil 10, der längs der Schienen 2 in das Traggerüst 1 eingeschoben ist, wird dabei zwischen einem Anschlag des Traggerüstes 1 und dem Druckring 6 in seiner axialen Lage gehalten. In der Bohrung dieses Druckringes 6 ist ein aus Keramik gefertigter weiterer Ring 7 angeordnet. Die Halterung dieses Ringes 7 erfolgt mittels eines zweiten Druckringes 8, der in eine ringförmige, im Druckring 6 und im Keramikring 7 angeordnete Nut eingesetzt ist. Zwischen dem Keramikring 7 und dem ersten Kokillenteil 10 befindet sich die Einströmdüse 9, die als Ring ausgebildet ist, dessen lichte Weite kleiner ist als die lichte Weite des anschliessenden Formhohlraumes des ersten Kokillenteiles 10.
Der erste Kokillenteil 10 ist aus gut wärmeleitendem Material, z. B. Kupfer, gefertigt. Zur Ableitung der Wärme ist er mit einem Kanalsystem 11 ausgebildet, durch das ihm Kühl-flüssigkeit, z. B. Wasser, zugeführt werden kann.
In Abzugsrichtung des Stranges schliesst an den ersten Kokillenteil 10 der zweite Kokillenteil 20 an. Der zweite Kokillenteil 20 besteht aus mehreren Elementen 20', deren dem Formhohlraum zugewandte Flächen mit Graphit 24, insbesondere mit Elektrographit, beschichtet sind. Vorzugsweise ist der Formhohlraum des zweiten Kokillenteiles 20 in Abzugsrichtung des Stranges sich leicht konisch verjüngend ausgebildet. Zur Kühlung des zweiten Kokillenteiles 20 sind dessen Elemente 20' gleichfalls jeweils mit einem Kanalsystem 21 ausgebildet.
Der erste Kokillenteil 10 ist einstückig ausgebildet. Demgegenüber ist der zweite Kokillenteil 20 - wie erwähnt - aus mehreren, sich in Längsrichtung der Kokille erstreckenden Elementen 20' gebildet, die entgegen der Wirkung von auf die Aussenseiten dieser Elemente einwirkenden Federn 25 im Sinne einer Vergrösserung des Querschnittes des Kokillenhohlraumes radial auseinanderbewegt werden können.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der erste Kokillenteil 10 mit Führungslaschen 13 ausgebildet, die an den Tragschienen 2 zur Anlage kommen. In den Tragschienen 2 sind Schrauben 14 geführt, mittels welcher der erste Kokillenteil 10 in Bezug auf die Achse der Kokille in die richtige Lage gebracht werden kann. Von diesen Schrauben 14 ist nur eine genau dargestellt, wogegen die anderen strichpunktiert angedeutet sind. Aus dieser Figur ist weiter ersichtlich, dass der Düsenring 9 so weit nach unten versetzt sein kann, dass seine unteren Begrenzungsflächen mit den unteren Wandflächen des Formhohlraumes des ersten Kokillenteiles 10 fluchten. Der Sinn dieser besonderen Anordnung des Düsenkörpers 9 ist nachstehend noch erläutert.
Aus Fig. 4 der Zeichnung ist erkennbar, dass der zweite Kokillenteil 20 aus vier Elementen 20', von denen in der Zeichnung drei Elemente 20' dargestellt sind, gefertigt ist. Diese Elemente 20' sind - vorzugsweise im Bereich ihrer beiden Enden - mit Haltelaschen 21 ' ausgebildet, die zur Führung und beweglichen Halterung dieser Elemente 20' dienen. Zur Justierung dieser Elemente 20' sind die Tragschienen 2 von Justierschrauben 22 durchsetzt, an deren Enden Lagerkugeln 23 vorgesehen sind, die an Führungsflächen 28 der Laschen 21' zur Anlage kommen. Diese Schrauben 22 dienen zur Mittelzustellung der Elemente 20', d. h. zu deren Ausrichtung zwischen den Schienen 2. Weiter sind in Fig. 5 dargestellte, zu diesen normal stehende Stellschrauben 29
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Aufgrund dieser Halterung der Elemente 20' des zweiten Kokillenteiles 20 sind diese radial im Sinne einer Vergrösse-rung des Querschnittes des Formhohlraumes der Kokille bewegbar. Diese Bewegung kann beim Abziehen des Stranges durch diesen bewirkt werden oder sie kann durch zusätzliche Bewegungseinrichtungen bewirkt werden.
In Fig. 5 sind die einzelnen Halte- und Stellelemente ver-grössert dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, sind bei den Federn 25 auch Führungskörper 26 vorgesehen, mittels welcher der Öffnungsweg der Elemente 20' bestimmt werden kann.
Nachstehend ist die Funktion der erfindungsgemässen Kokille erläutert und ist weiter dargelegt, woraus die einzelnen Teile bestehen:
Da einerseits beim Abziehen des Stranges die zwischen dessen Oberfläche und der Innenfläche der Kokille auftretende Reibung möglichst gering gehalten werden soll, insbesondere um Verletzungen der Strangschale vermeiden sowie die Standzeit der Kokille erhöhen zu können, und da andererseits zur Erzielung einer hohen Kühlwirkung der Kokille auch der Schrumpfspalt möglichst gering gehalten werden soll, ist der zweite Kokillenteil 20 aus einer Mehrzahl von Elementen 20', die im Sinne einer Vergrösserung des Formhohlraumes radial verstellbar sind, gebildet. Somit können sich diese Elemente 20' an den Strang immer optimal anschmiegen. Voraussetzung für die ordnungsgemässe Funktion dieses zweiten Kokillenteiles 20 ist, dass der in diesen eintretende Strang schon mit einer Schale ausgebildet ist. Diese Schale bildet sich in dem dem Kokillenteil 20 vorgeschalteten Kokillenteil 10 mit intensiv kühlender Wirkung aus.
Aus diesem Grund muss der erste Kokillen teil 10 aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit gefertigt sein. Die Bildung der Strangschale im Kokillenteil 10 wird auch dadurch gefördert, dass die ringförmige Einströmdüse 9 gleichfalls aus gut wärmeleitfähigem Material gefertigt ist. Um den Düsenring 9 gegenüber dem Warmhalteofen zu isolieren, ist demgegenüber der Ring 7 aus hochisolierendem Material hergestellt. Hierdurch wird die Rückkühlung vermindert.
Der Ring 7, der mittels des Druckringes 8 an den Düsenring 9 angepresst ist, ist vorzugsweise aus Zirkonoxyd gefertigt. Um die erforderliche Metalldichtheit zwischen dem Düsenring 9 und dem Ring 7 auch ohne Anwendung von Mörtelstoff zu gewährleisten, weisen diese beiden Ringe eine hohe Oberflächenqualität auf.
Die Einströmdüse 9 ist aus einem hochwertigen Material mit guter Wärmeleitfähigkeit und mit geringer Benetzbarkeit gefertigt. Je nach dem Giessen können hierfür z. B. Graphit, Bornitrid oder Siliziumnitrid herangezogen werden. Die Querschnittsform der Einströmdüse ist der Querschnittsform des Gussproduktes entsprechend gewählt. Bei Rechteck* oder Quadratformen weist die Einströmöffnung einen Kantenradius von mindestens 10 mm auf. Die Einströmdüse 9 ist mit dem Kokillenteil 10, z. B. durch Einpressen in diesen, formschlüssig verbunden. Die Einströmdüse kann dabei mit einer konischen Mantelfläche ausgebildet sein.
Weiter soll die Einströmöffnung bei Nichteisenmetallen eine Metallströmung von mindestens 0,2 m/sec und bei Eisenmetallen eine Metallströmung von mindestens 0,5 m/sec ermöglichen. Zur Berechnung der Düsenöffnung 9 dient die
Formatquerschnitt und V die Einströmgeschwindigkeit darstellen.
Wie dies schon erwähnt wurde, ist der erste Kokillenteil 10 mit intensiv kühlender Wirkung aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie z. B. Kupfer, gefertigt. Der Formhohlraum des Kokillenteiles 10 kann je nach dem Giessgut z. B. mit Bornitrid, Siliciumnatrid oder Graphit beschichtet sein. Diese gut wärmeleitfähigen Materialien mit optimalen Gleiteigenschaften und geringer Benetzbarkeit können eingepresst sein oder es kann der Kupfermantel auf den aus diesen Materialien gefertigten Formkörper aufgeschrumpft sein. Schliesslich kann die Oberfläche des Formhohlraumes auch vergütet, wie beschichtet, z. B. verchromt, sein. Als bevorzugte Werkstoffe für die Herstellung des ersten Kokillenteiles 10 können die Legierungen Cu-Ag, Cu-Cr und Cu-CrZr verwendet werden. Der Kühler kann je nach Giessgut und Format eine Länge von 5 bis 20 cm aufweisen. Demgegenüber kann der zweite Kokillenteil bei Eisenmetallen eine Länge von z. B. 70 bis 100 cm und bei Nichteisenmetallen eine Länge von mindestens 20 cm aufweisen.
Wie dies schon vorstehend erwähnt wurde, besteht der zweite Kokillenteil 20 aus mehreren, radial im Sinne einer Vergrösserung des Querschnittes des Formhohlraumes beweglichen Elementen aus Kupfer, von welchen jeden mit einem Kühlsystem ausgebildet ist. Diese Elemente sind vorzugsweise an ihrer den Formhohlraum umschliessenden Fläche mit Graphit belegt. Da aufgrund der Beweglichkeit der Elemente die Reibung stark vermindert wird, kann die Innenfläche auch aus Kupfer bestehen, wodurch eine besonders gute Kühlleistung gewährleistet wird.
Weiter können die Elemente entsprechend der Schwindung des Giesswerkstoffes mit einem Mitkonus ausgebildet sein. Infolge der Beweglichkeit der Elemente kann jedoch auf einen solchen auch verzichtet werden. Bei Rund- bzw. Rechtecksformaten werden vorzugsweise vier Einzelelemente verwendet. Je nach Giessformat sind die Elemente als Flachsegmente, Ecksegmente oder Kreisbogensegmente ausgebildet.
In Fig. 4 der Zeichnung sind für ein Quadratformat als Ecksegmente ausgebildete Elemente 20' dargestellt. Bei Quadratformaten mit abgerundeten Kanten ist es vorteilhaft, Ecksegmente heranzuziehen. Bei scharfkantigen Formaten können hingegen auch Flachsegmente verwendet werden.
Jedem Element 20' sind mindestens zwei Federn 25 zugeordnet, deren Vorspannung so gewählt ist, dass die Anpressdrücke der Elemente 20' auf den Gussstrang etwa 80% des metallostatischen Druckes betragen. Die Presskraft der Federn 25 wird entsprechend der Kennlinie der verwendeten Tellerfedern mit einem Drehmomentenschlüssel eingestellt. Mittels des Federführungskörpers wird der gewünschte Öffnungsweg festgelegt. Die Wirkungsweise dieses aus bewegbaren Elementen zusammengesetzten Kokillenteiles ist wie folgt:
Sobald beim Ziehvorgang die durch die Reibung des Stranges mit den Elementen der Kokille bewirkten Radialkräfte die eingestellte Presskraft übersteigen, werden die Elemente 20' des Kokillenteiles 20 radial auseinanderbewegt. Die Stellbewegungen liegen in der Grössenordnung von 0,01 bis 0,1 mm.
Während der anschliessenden Abkühlphase, d.h. in der der Ziehzeit folgenden Stehzeit bzw. langsamen Retourbewegung, werden die Elemente durch die Federn wieder zurückverstellt. Hierdurch wird eine optimale Anschmiegung der Elemente 20' des Kokillenteiles 20 an den Gussstrang bewirkt und wird somit eine bislang nicht erzielbare Kühlung des Stranges gewährleistet.
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Dieser Betrieb setzt freilich voraus, dass der Strang nach dem Verlassen des relativ kurzen ersten Kokillenteiles 10 eine absolut formstabile Strangschale aufweist. Da eine solche Formstabilität bei den einzelnen Stahlsorten nicht immer sichergestellt ist, kann es auch zweckmässig sein, die Auseinanderbewegung der Elemente 20' des zweiten Kokillenteiles 20 bzw. die Freistellung des Gussstranges durch hierfür vorgesehene eigene Bewegungseinrichtungen, die in Abhängigkeit vom Ziehvorgang des Gussstranges gesteuert werden, zu bewirken. Hierdurch kann im zweiten Kokillenteil ein absolut reibungsfreier Ziehvorgang bewirkt werden. Diese Bewegung der Elemente kann mechanisch, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Der Idealzustand in Bezug auf den Betrieb des Strangabzuges wird dann erreicht, wenn während des Ziehvorganges die Elemente an den Gussstrang reibungslos anliegen.
Die Steuerung der Bewegung der Elemente kann durch ein programmiertes elektronisches Ansteuergerät, z. B. durch einen Mikroprozessor, erfolgen. Die Verstellung der Elemente kann z. B. durch einen elektro-hydraulischen Linearverstärker 30 bewirkt werden. Es ist dies ein Stellglied für kraftschlüssige Linearbewegungen, bei dem der Sollwerteingang vorzugsweise an einen elektrischen Schrittmotor gelegt wird, wobei die drehende Bewegung in eine lineare Bewegung mit einer Positionsgenauigkeit von 1 /1000 mm umgeformt wird. Weiter können für die Verstellung der Elemente auch Hydro-Zylinder herangezogen werden.
Wie aus Fig. 4 der Zeichnung erkennbar ist, ist in dieser Darstellung die Einströmdüse 9 derart nach unten versetzt,
dass ihre unten liegenden Innenseiten mit den unten liegenden Flächen des Formhohlraumes des Kokillenteiles 10 fluchten.
Hiezu wird folgendes bemerkt:
Es ist dem Fachmann bekannt, dass beim horizontalen Strangguss mit normaler Kokille das Erstarrungszentrum des Gussstranges gegenüber der geometrischen Achse immer nach oben hin verschoben ist. Weiter erfolgt im oberen Querschnittsbereich eine verzögerte Schalenbildung. Ursache für diese Ungleichheit im Temperaturverlauf über den Querschnitt des Stranges ist die thermische Konvektion im flüssigen Metall des Stranges.
Um diese thermische Ungleichheit im Strang zu vermeiden, wird die am Einlauf des ersten Kokillenteiles 10 vorgesehene Einströmdüse 9 gegenüber der Achse der Kokille nach unten versetzt, wodurch eine verstärkte Anströmung des unteren Bereiches des Stranges erfolgt und die vorstehend angeführten Effekte weitestgehend vermieden werden. Derart kann im flüssigen Stranggusskern ein Temperaturausgleich herbeigeführt werden.
Der Effekt dieser Massnahme kann dadurch verstärkt werden, dass die Einströmdüse aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit gerfertigt wird. Hierdurch bewirkt die obere Düsenwand im Vergleich zur intensiv kühlenden Kokille eine zusätzliche Kristallisation. Um die erforderliche thermische Isolierung der Einströmdüse gegenüber dem anliegenden Metallaufnahmegefäss zu gewährleisten, ist sie -wie erwähnt - von diesem durch einen isolierenden Ring distanziert.
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Claims (19)

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1. Kokille zum horizontalen Stranggiessen von Metallen, insbesondere von Stahl, mit einem ersten Kokillenteil (10) mit intensiv kühlender Wirkung, der einen gegenüber dem Formhohlraum verkleinerten Metalleinströmquerschnitt aufweist, sowie einem zweiten Kokillenteil, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kokillenteil (20) aus mehreren gegenüber einem Traggerüst (1) radial bewegbaren Elementen (20'), die durch den Abzug des Stranges oder durch Bewegungseinrichtungen (30) verstellbar sind, gebildet ist.
2. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (20') des zweiten Kokillenteiles (20) entgegen der Wirkung von Federn (25) radial und durch diese zueinander verstellbar sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (20') des zweiten Kokillenteiles (20) elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch verstellbar sind.
4. Kokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kokillenteil (10) und der zweite Kokillenteil (20) von einem gemeinsamen Traggerüst (1) gehalten sind.
5. Kokille nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (25) zwischen dem Traggerüst (1) und den Elementen (20') des zweiten Kokillenteiles (20) vorgesehen sind.
6. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (20') des zweiten Kokillenteiles (20) mit Führungsflächen (28) ausgebildet sind, an denen Justiereinrichtungen (22, 23) anliegen und dass die Elemente (20') parallel zu diesen Führungsflächen (28) bewegbar sind.
7. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Elementen (20') des zweiten Kokillenteiles (20) Abwinkelungen angeordnet sind, deren ein Schenkel jeweils die Führungsfläche (28) aufweist und dass an zu den Führungsflächen normal stehenden Flächen die Federn (25) anliegen.
8. Kokille nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiereinrichtungen jeweils durch eine Kugel (23), die mittels einer in der Trageinrichtung (1) geführten Schraube (22) verstellbar ist, gebildet sind.
9. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Traggestell (1) Bolzen (27) vorgesehen sind, von denen die Federn (25) gehaltert sind, die an die Elemente (20') des zweiten Kokillenteiles (20) anliegen.
10. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (20') des zweiten Kokillenteiles (20) mit einem Kühlsystem (11) ausgebildet und vorzugsweise an ihrer dem Formhohlraum zugewandten Fläche mit Graphit (24) beschichtet sind.
11. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kokillenteil (10) im Vergleich zum zweiten Kokillenteil (20) wesentlich kürzer ausgebildet ist.
12. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einlaufseite eine Einströmdüse (9) mit einem gegenüber dem Formhohlraum kleinerem lichten Querschnitt angeordnet ist, wobei deren Achse gegenüber der Kokillenachse nach unten versetzt ist, und vorzugsweise die unteren Begrenzungsflächen der Düse (9) und der Kokille (10,20) miteinander fluchten.
13. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmdüse (9) aus einem gut wärmeleitfähigen Material mit geringer Benetzbarkeit gefertigt ist.
14. Kokille nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmdüse (9) aus Graphit, Bornitrid oder Sili-ciumnitrid gefertigt ist.
15. Kokille nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einströmdüse (9) gegen die Stirnseite der Kokille hin durch einen isolierenden Ring (7), vorzugsweise aus Keramik, abgedeckt ist.
16. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kokillenteil (10) im wesentlichen aus Metall, insbesondere aus Kupfer, gefertigt ist, wobei vorzugsweise die dem Formhohlraum zugewandte Oberfläche vergütet oder beschichtet ist.
17. Kokille nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Oberfläche des ersten Kokillenteiles (10) verchromt oder dass sie mit Graphit, Bornitrid oder Siliciumni-trid beschichtet ist.
18. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (9) abgerundet ist.
19. Verfahren zum Betrieb einer Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Nichteisenmetalle mit einer Geschwindigkeit von mindestens 0,2 m/ sec und Eisenmetalle mit einer Geschwindigkeit von mindestens 0,5 m/sec durch die Düse (9) hindurchströmen.
CH6114/80A 1979-09-24 1980-08-14 Kokille zum horizontalen stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl. CH648499A5 (de)

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CH648499A5 true CH648499A5 (de) 1985-03-29

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CH6114/80A CH648499A5 (de) 1979-09-24 1980-08-14 Kokille zum horizontalen stranggiessen von metallen, insbesondere von stahl.

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