AT407351B - Stranggiesskokille - Google Patents
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
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Description
AT 407 351 B
Die Erfindung betrifft eine Stranggießkokiile zum kontinuierlichen Gießen eines Stahlstranges, vorzugsweise zum Gießen von Dünnbrammen unter 100 mm Dicke, mit einander gegenüberliegenden Breitseitenwänden und mit zwischen den Breitseitenwänden klemmbar und entlang der Breitseitenwände quer zur Gießrichtung verlagerbar angeordneten, einander gegenüberliegenden, in Gießrichtung keilförmig schmäler werdenden Schmalseitenwänden, wobei die Breitseitenwände einen trichterförmigen Eingießbereich aufweisen, der sich in Gießrichtung bis zum Kokillenende erstreckt und der Abstand der Breitseitenwände voneinander in Richtung zu den Schmalseitenwänden sowie in Gießrichtung zumindest über Teilbereiche ihrer Erstreckung kontinuierlich reduziert ist und die Breitseitenwände konvergierend ausgebildet sind.
Stranggießkokillen zum Gießen von Dünnbrammen bestehen aus zwei einander gegenüberliegenden Breitseitenwänden und zwei einander gegenüberliegenden Schmalseitenwänden, wobei die Schmalseitenwände zwischen den Breitseitenwänden geklemmt sind. Die Schmalseitenwände sind an Verschiebeeinrichtungen angelenkt und ermöglichen solcherart eine Formatverstellung in der Kokille. Um ein Tauchgießrohr in den freien Raum zwischen den Breitseitenwänden positionieren zu können, ist es aus der EP-A 149 734 bekannt, in einem begrenzten Raum um dieses Tauchgießrohr an den Breitseiten eine trichterförmige Erweiterung vorzusehen. Aus der US-A 5 279 354 ist eine Lösung bekannt, bei der die Breitseitenwände in einem ersten Abschnitt ihrer Längserstreckung konvergieren und in einem zweiten Abschnitt ihrer Längserstreckung zueinander parallel angeordnet sind. In beiden Fällen wird infolge des räumlich begrenzten Erweiterungsbereiches eine erhebliche Verformung der in diesem Bereich dünnen Strangschale erforderlich, wodurch einerseits die Gefahr besteht, daß der Strang in der Kokille hängenbleibt und andererseits eine erhöhte Rißbildungsneigung besteht. Um diesen Nachteilen zu begegnen, wurden Stranggießkokillen entworfen, die einen wesentlich größeren, sich teilweise über die gesamte Fläche der Breitseitenwände erstreckenden Erweiterungsbereich aufweisen.
Eine Stranggießkokiile der gattungsbildenden Art ist aus der DE-C 35 01 422 bereits bekannt. Ihre Breitseitenwände sind in Richtung zu den Schmalseitenwänden und in Gießrichtung konvergierend ausgebildet. Die Breitseitenwände weisen im Verstellbereich der Schmalseitenwände ebene Kontaktflächen auf, die mit den Seitenwänden der Schmalseitenwände Zusammenwirken. Wenn eine Formatverstellung in der Kokille vorgenommen werden soll, so handelt es sich hierbei zumeist um eine Verschiebung der Schmalseitenwände im Sinne einer Breitenveränderung des zu gießenden Stahlstranges. Die Strangdicke und damit der Abstand der Breitseitenwände zueinander soll hierbei konstant gehalten werden. Ein Konstanthalten des Abstandes der Breitseitenwände ist bei einer Formatverstellung der bekannten Stranggießkokiile jedoch nur möglich, wenn die Schmalseitenwände sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung versetzt werden. Die Ausbildung der Breitseitenwände im Verstellbereich der Schmalseitenwände mit einer ebenen Oberfläche bedingt deren windschiefe Lage in Bezug auf die Kokillenlängsachse. Durch diese geometrischen Einschränkungen ist es nicht mehr möglich, den Austrittsquerschnitt so zu gestalten, daß für jedes zu gießende Strangformat die Strangdicke über die gesamte Strangbreite konstant ist.
Auch aus der EP 0 658 387 A1 ist eine Stranggießkokiile bekannt, deren Breitseitenwände in Richtung zu den Schmalseitenwänden und in Gießrichtung in Teilbereichen konvergierend ausgebildet sind. Die Breitseitenwände weisen im Verstellbereich der Schmalseitenwände ebene Oberflächenkonturen auf, die mit den Seitenflächen der Schmalseitenwände Zusammenwirken und deren Abstand zueinander in Richtung zu den Schmalseitenwänden linear abnimmt und in Gießrichtung konstant ist. Diese Ausführungsform bedingt bei einer Verschiebung der Schmalseitenwände im Sinne einer Breitenveränderung des zu gießenden Stahlstranges automatisch auch dessen Dickenverstellung in einem durch die Geometrie fest vorgegebenen Verhältnis. Damit wird jedoch das Spektrum der mit einer derartigen Stranggießkokiile zu gießenden Strangformate unerwünscht eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, diese zuvor beschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine Stranggießkokiile mit einem trichterförmigen Eingießbereich vorzuschlagen, die eine Formatverstellung ermöglicht, bei der die Strangbreite des zu gießenden Stranges ohne Rückwirkung auf die Strangdicke eingestellt und die Strangdicke des zu gießenden Stranges über die gesamte Strangbreite konstant gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Abstand der Breitseitenwände 2
AT 407 351 B voneinander am Kokillenende über die gesamte Breite der Breitseitenwände konstant ist und mindestens eine der Breitseitenwände in bezug auf die gegenüberliegende Breitseitenwand auf einem Kokillentragwerk verschiebbar und kippbar angeordnet und mit einer Verstelleinrichtung verbunden ist. Gegenüber Trichterkokillen, bei denen die Breitseitenwände im Verstellbereich der Schmalseitenwände planparallel gegenüberstehen, ergeben sich durch den konvergierenden Verlauf der Breitseitenwände im Verstellbereich geringere Krümmungen im trichterförmigen Eingießbereich und damit eine problemlose Strangschalenbildung.
Die vorgeschlagene, insbesondere auf eine spannungsarme und damit rißfreie Strangschalenbildung gerichete Kokillengeometrie, verursacht bei einer Formatversteilung einen keilförmigen Spalt zwischen der Breitseitenwand und der Schmalseitenwand, der maximal jedoch nur wenige Millimeter beträgt und durch die Kippbewegung der Breitseitenwand problemlos ausgeglichen werden kann. Wenn eine der beiden einander gegenüberliegenden Breitseiten wände auf dem Kokillentragwerk fest verankert ist und somit eine Festseite bildet, wird durch die verschiebbare und kippbare Breitseitenwand auch die zwischen diesen beiden Wänden angeordnete Schmalseitenwand gekippt und solcherart für jedes einstellbare Strangformat ein spaltfreier Kokillenformhohlraum zur Schmelzenaufnahme gebildet.
Das Kippen der Schmalseitenwände wird bei ihrer Klemmung zwischen den Breitseitenwänden vermieden und der notwendige Kippwinkel für die Breitseitenwand halbiert sich, wenn jede der Breitseitenwände auf einem Kokillentragwerk verschiebbar und kippbar angeordnet und mit einer Verstelleinrichtung verbunden ist.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Stranggießkokille besteht darin, daß die einander gegenüberliegenden Breitseitenwände mit einer beide Breitseitenwände erfassenden Verstelleinrichtung verbunden sind. Eine spezielle konstruktive Lösung besteht darin, daß die kippbare Breitseitenwand mit der Versteileinrichung gelenkig verbunden ist. Für die Strangschalenbildung optimale Verhältnisse in der Stranggießkokille ergeben sich, wenn, bezogen auf eine den Gießspiegel bei konstanten Gießbedingungen aufnehmende Horizontalebene, die Neigung qc1 der Breitseitenwand im trichterförmigen Eingießbereich 1° bis 5° und die Neigung x2 der Breitseitenwand im Verstellbereich der Schmalseitenwand zwischen 0,1° und 0,3° beträgt.
In der Stranggießtechnik ist es allgemein üblich, die Schmalseitenwände mit einem formatabhängigen, d.h. gießbreitenabhängigen Gießkonus zwischen den Breitseitenwänden zu klemmen, wobei der Gießkonus während der Formatverstellung an das jeweils neue Strangformat angepaßt wird. Im Sinne der Lehre, die durch die DE C 35 01 422 vermittelt wird, ist es vorteilhaft, daß die Schmalseitenwände in einer in Gießrichtung voneinander divergierenden Position zwischen den Breitseitenwänden angeordnet sind. Bei der Festlegung des Gießkonus kann sowohl der Massefluß des Stahls in Richtung zu den Schmalseitenwänden als auch die abkühlungsbedingte Schrumpfung des Stranges berücksichtigt werden.
Ein einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Stranggießkokille wird dadurch erzielt, daß jede Breitseitenwand an einer Stützwand lösbar befestigt ist, und die Verstelleinrichtung mit mindestens einer der gemeinsam mit der Breitseitenwand verschiebbaren und kippbaren Stützwände verbunden ist. Die Kühlmittelkanäle für die Kokillenkühlung sind an der Kontaktebene zwischen der Breitseitenwand und der Stützwand in die Breitseitenwand oder die Stützwand in Form von Kühlmittelschlitzen eingearbeitet.
Nach einer alternativen Ausführungsform, ist zwischen der Breitseitenwand und der Stützwand eine Trägerwand angeordnet, wobei die Breitseitenwand an der Trägerwand und die Trägerwand an der Stützwand lösbar befestigt ist. Die Kühlmittelkanäle für die Kokillenkühlung sind an der Kontaktebene zwischen Breitseitenwand und Trägerwand in die Breitseitenwand oder in die Trägerwand in Form von Kühlmittelschlitzen eingearbeitet. Mit dieser Ausführungsform ist es möglich, die Breitseitenwand gemeinsam mit der Trägerwand und dem integriertem Kühlmittelleitungen als Baueinheit vorzumontieren und in einfacher Weise in die Stranggießkokille einzubauen.
Um den Bedarf nach zonenweise unterschiedlicher Wärmeabfuhr in der Stranggießkokille zu entsprechen, wird nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, daß die Geometrie der Kühlmittelkanäle im trichterförmigen Eingießbereich der Breitseitenwände und die Geometrie der Kühlmittelkanäle im Verstellbereich der Schmalseitenwände unterschiedlich ist. Unter Geometrie 3
AT 407 351 B der Kühlmittelkanäle ist einerseits der Abstand der Kühlmittelkanäle voneinander, andererseits die lichte Weite (Querschnittsfläche) der Kühlmittelkanäle und damit die Kühlmittelströmungsgeschwindigkeit oder die Kombination beider Einflußgrößen zu verstehen. Durch beide Maßnahmen wird die spezifische Wärmestromdichte der Breitseitenwände variiert. Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform wird dies dadurch erreicht, daß Gruppen benachbarter Kühlmittelkanäle mit individuell ansteuerbaren Kühlmittelstationen leitungsmäßig verbunden sind, wobei dem trichterförmigen Eingießbereich und den Verstellbereichen der Schmalseitenwände jeder Breitseitenwand mindestens je eine Kühlmittelversorgungsstation zugeordnet ist.
Um die Wärmeabfuhr in der Stranggießkokille optimal zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, daß zumindest die den Formhohlraum bildenden Innenwandungen der Breitseitenwände in Gießrichtung von unterschiedlichen Materialien gebildet sind, wobei das im Bereich des Gießspiegels verwendete Material eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist als das für den in Gießrichtung nachfolgenden Abschnitt der Breitseitenwände verwendete Material. Beispielsweise bestehen die Breitseitenwände im Bereich des Gießspiegels, wo besonders hohe Temperaturen auftreten und die Erstarrung nicht sofort erwünscht ist aus Nichteisenmetallen, feuerfesten Stoffen oder diversen Kombinationen daraus.
Die Ausstattung der Verstelleinrichtungen für die Breitseitenwände und die Schmalseitenwände mit elektromechanischen oder hydraulischen Antrieben ist besonders kostengünstig und betriebssicher. Günstige Bedingungen für den Anfahrvorgang und für eine spannungsfreie Strangschalenbildung ergeben sich gleichermaßen wenn die Kontur der Breitseitenwände im trichterförmigen Eingießbereich in Gießrichtung parabolisch ausgeformt ist. Eine weitere Verbesserung dieser Bedingungen stellt sich ein, wenn auch die Kontur der Schmalseitenwände in Gießrichtung parabolisch ausgeformt ist und die Schmalseitenwände, in einen Bereich der sich unterhalb des Gießspiegels bis zum Kokillenaustritt erstreckt, beidseitig mit Kantenfreistellungen versehen sind.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf die beiliegenden schematischen Figuren Bezug genommen wird, die folgendes zeigen:
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Stranggießkokille mit einer Festseite und einer Losseite,
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Stranggießkokille mit zwei Losseiten,
Fig. 3 veranschaulicht die Kokillengeometrie bei einer Stranggießkokille gemäß der ersten Ausführungsform und die Verlagerung der Kokillenwände bei einer Formatverstellung in einem Halbschnitt,
Fig. 4 veranschaulicht die Kokillengeometrie bei einer Stranggießkokille gemäß der zweiten Ausführungsform und die Verlagerung der Kokillenwände bei der Formatverstellung in einem Halbschnitt,
Fig. 5 zeigt in einem Vertikalschnitt entlang der Linie A - A von Fig. 3 die Verlagerung der beweglichen Breitseitenwand bei einer Stranggießkokille gemäß der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 3,
Fig. 6 zeigt in einem Vertikalschnitt entlang der Linie B - B von Fig. 4 die Verlagerung der beweglichen Breitseitenwände bei einer Stranggießkokille nach den Figuren 2 und 4,
Fig. 7a zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer Kokillen-Breitseite in einer ersten Ausführungsform, mit einer möglichen Ausführungsform der Kühlmittelversorgung,
Fig. 7b zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer Kokillen-Breitseite in einer zweiten Ausführungsform, mit einer möglichen Ausführungsform der Kühlmittelversorgung,
Fig. 8 zeigt den Querschnitt einer Breitseitenwand im trichterförmigen Eingießbereich mit parabolischer Innenkontur,
Fig. 9 zeigt den Querschnitt einer Schmalseitenwand mit parabolischer Innenkontur und Kantenfreistellung.
In den Fig. 1 und 2 sind erfindungsgemäße Stranggießkokillen zur Herstellung eines Stahlstranges in zwei grundlegenden Ausführungsformen schematisch dargestellt, wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Zwei Breitseitenwände 1, 2 und zwei Schmalseitenwände 3, 4 einer Stranggießkokille bilden einen Formhohlraum 5, in den Stahlschmelze über 4
AT 407 351 B ein nicht dargestelltes Gießrohr eingebracht und aus dem ein teilerstarrter Stahlstrang in Gießrichtung aus der Stranggießkokille ausgefördert wird. Die Breitseitenwände 1, 2 und die Schmalseitenwände 3, 4 sind üblicherweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung oder einem anderen sehr gut wärmeleitenden Material hergestellt. Die Breitseitenwände 1, 2 sind an Stützwänden 7, 8 abgestützt und mit diesen verschraubt. Analog sind die Schmalseitenwände 3, 4 an nicht dargestellten Stützwänden abgestützt und verschraubt. Zur Einstellung unterschiedlicher Gießformate sind die zwischen den Breitseitenwänden 1, 2 positionierten Schmalseitenwände 3, 4 quer zur Gießrichtung 6 verschiebbar, wobei eine mögliche Position mit strichlierten Linien dargestellt ist. Zur Durchführung dieser Verstellbewegung sind die Schmalseitenwände 3, 4 mit ihren vertikalen Endbereichen mit Schmalseiten-Verstelleinrichtungen 9, 10 gelenkig verbunden und am fest verankerten Kokillentragwerk 11 gegengelagert. Für die Schmalseitenwand 4 sind diese Schmalseiten-Verstelleinrichtungen nicht dargestellt. Die einander gegenüberliegenden Stützwände 7, 8 der Breitseitenwände 1, 2 sind von Zugankern 14, 15 der Verstelleinrichtungen 12, 13 durchsetzt und zueinander fixierbar, wobei bei Beaufschlagung dieser Verstelleinrichtungen 12, 13 die Schmalseitenwände 3, 4 zwischen den Breitseitenwänden 1, 2 geklemmt oder gelöst werden. Zur Durchführung dieser Manipulationen ist jeder Verstelleinrichtung 12, 13 ein separat ansteuerbarer Druckmittelzylinder 16 zugeordnet. Die Schmalseitenwände 3, 4 sind in Gießrichtung 6 keilförmig verengt. Grundsätzlich können die Verstelleinrichtungen 9, 10, 12, 13 mit beliebigen elektromechanischen oder hydraulischen Antrieben ausgestattet sein.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Strangießkokille ist die Breitseitenwand 2 als Festseite ausgebildet, d.h. sie nimmt zusammen mit der Stützwand 8 eine eindeutig definierte Position gegenüber dem Kokillentragwerk 11 ein. Die von der Breitseitenwand 1 und der zugehörigen Stützwand 7 gebildete Losseite ist im Kokillentragwerk 11 auf Führungen 17 quer zur Gießrichtung 6 verschiebbar abgestützt und mit den Verstelleinrichtungen 12, 13 gegen die Schmalseitenwände 3, 4 und mit diesen gemeinsam gegen die fest positionierte Breitseitenwand 2 anpreßbar, wobei dies durch ein Verschieben in Richtung der Führungen 17 und ein Kippen um die untere oder obere innere Kante 18,18a der Breitseitenwand 1 erfolgt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Stranggießkokille sind beide Breitseitenwände 1, 2 als Losseiten ausgebildet und im Kokillentragwerk 11 auf Führungen 17 quer zur Gießrichtung 6 verschiebbar abgestützt und mit den Verstelleinrichtungen 12, 13 beidseitig gegen die Schmalseitenwände 3, 4 anpreßbar, wobei dies durch ein Verschieben in Richtung der Führungen 17 und ein Kippen um die untere oder obere innere Kante 18,18a, 19,19a der Breitseitenwände 1, 2 erfolgt.
Die Figuren 3 und 4 zeigen in einem Horizontalschnitt durch die Stranggießkokillen gemäß den Figuren 1 und 2, der im Bereich des Gießspiegels angelegt ist, die geometrischen Bedingungen in diesem Bereich der Stranggießkokille und deren Veränderungen bei einer Formatverstellung. Mit Gießspiegel ist hierbei die Oberfläche der in die Stranggießkokille eingefüllten flüssigen Schmelze bezeichnet, wobei dieser Gießspiegel bei konstanten Gießbedingungen immer auf annähernd gleicher Höhe in der Stranggießkokille gehalten wird.
Zur Erzielung einer anschaulichen Darstellung sind in den Figuren 3 und 4 lediglich die Innenkanten der Breitseitenwände 1, 2 dargestellt. An den zentral angelegten trichterförmigen Eingießbereich 20 schließt beiderseits ein Verstellbereich der Schmalseitenwände 21, 22 an, innerhalb dessen die Schmalseitenwände 3,4 verschiebbar positioniert sind.
In Fig. 3 ist die Schmalseitenwand 4 für ein erstes Strangformat mit durchgehenden Linien dargestellt und die Breitseitenwände 1, 2 sind mit ebenfalls durchgehenden Linie daran angepaßt. Die Schmalseitenwand 3 ist in der linken Bildhälfte für ein kleineres Strangformat mit strichlierten Linien dargestellt. Die Verschiebebewegung der Schmalseitenwand 3 ist durch den Pfeil 23 angedeutet, der die Schmalseiten-Verstelleinrichtungen 9, 10 aus Fig. 1 versinnbildlicht. Die Breitseitenwand 1 ist als Losseite ausgebildet und in Richtung des Pfeiles 24, der die Verstelleinrichtungen 12, 13 aus Fig. 1 versinnbildlicht, zur von der Breitseitenwand 2 gebildeten Festseite gekippt und angepreßt mit strichlierten Linien dargestellt. Die Kippbewegung erfolgt hierbei um die untere innere Kante 18 der Breitseitenwand 1. Die untere innere Kante 18, die den Austrittsquerschnitt aus der Stranggießkokille in einem Teilabschnitt definiert, verändert ihre Position durch die Formatverstellung nicht, sodaß unverändert von gewünschten Strangformaten die Strangdicke im Austrittsquerschnitt stets konstant bleibt. In Fig. 5 ist mit strichlierten Linien die durch die 5
Claims (16)
- AT 407 351 B Kippbewegung um die untere innere Kante 18 bewirkte Positionsveränderung der Breitseitenwand 1 dargestellt. In Fig. 4 sind die Verhältnisse für den Fall, daß beide Breitseitenwände 1, 2 Losseiten bilden von zwei Losseiten, wie bereits in Fig. 2 dargestellt, in analoger Weise veranschaulicht. In diesem Fall kommt es bei der Formatverstellung, die durch die mit strichlierten Linien dargestellten Schmalseitenwand 3 veranschaulicht ist, zu einem synchronen Kippen der beiden Breitseitenwände 1, 2 in die im linken Halbschnitt mit strichlierten Linien dargestellten Position. Die gesamte Stranggießkokille verbleibt in einer zur zentralen Gießachse 25 symmetrischen Lage. Die Schmalseitenwände 3, 4 verändern ihre vertikale Ausrichtung nicht. In Fig. 6 sind mit strichlierten Linien die durch die Kippbewegung um die unteren inneren Kanten 18 bewirkten Positionsveränderungen der beiden Breitseitenwände 1, 2 dargestellt. Die ebenen Wandinnerteile der Breitseitenwände 1, 2, die zueinander unterschiedliche Neigungen aufweisen, sind mit bogenförmigen Übergängen Ri, R2 angeglichen. Die Neigung <χ, der Breitseitenwände 1, 2 im trichterförmigen Eingießbereich 20 liegt im Bereich von 1 bis 5° und die Neigung oc2 der Breitseitenwände im Verstellbereich der Schmalseitenwände 21, 22 liegt im Bereich von 0,1° bis 0,3°. Damit sind beste Bedingungen für die Strangschalenbildung gegeben. Der strukturelle Aufbau der Breitseite einer Stranggießkokille ist in den Fig. 7a und 7b schematisch dargestellt. Jede Breitseitenwand 1, 2 ist entweder direkt an einer Stützwand 7, 8 lösbar durch Schraubverbindungen befestigt (Fig. 7b), oder unter Zwischenschaltung einer Trägerwand 27 an dieser, und beide Wände gemeinsam an einer Stützwand 7, 8 lösbar befestigt (Fig. 7a). Kühlmittelkanäle 26 sind in jede Breitseitenwand 1, 2 nutenförmig, parallel zueinander und vertikal der Gießrichtung folgend eingearbeitet. Sie können allerdings auch in die an die Breitseitenwand anliegende Stützwand 7, 8 oder Trägerwand 27 eingearbeitet sein, wie zuvor für die Breitseitenwand beschrieben. Diese Variante ist in den Fig. 7a und 7b mit strichlierten Linien dargestellt. Zur Erzielung einer abschnittweise unterschiedlichen Kühlwirkung weicht die Geometrie der Kühlmittelkanäle 26 in ihrem Querschnitt und/oder in ihrem Abstand zueinander im trichterförmigen Eingießbereich von Verstellbereich der Schmalseitenwände ab. Derselbe Effekt ist erreichbar, wenn die Kühlmittelkanäle 26 gruppenweise mit Kühlmittel-Versorgungsstationen 28 verbunden sind, wodurch die Durchflußgeschwindigkeit in den Kühlmittelkanälen 26 variabel wird. Die Breitseitenwände 1, 2 sind im trichterförmigen Eingießbereich 20 in Gießrichtung 6 parabolisch ausgebildet (Fig. 8). Die Schmalseitenwände 3, 4 weisen, wie in Fig. 9 dargestellt, eine Oberflächenkontur auf, die insbesondere eingießseitig parabolisch ausgebildet ist und wobei zusätzlich in einem Bereich 29, der sich unterhalb des Gießspiegels bis zum Kokillenaustritt erstreckt, beidseitig Kantenfreistellungen 30 angeordnet sind. Diese Kantenfreistellungen sind in der AT-B 404 235 bereits im Detail beschrieben. PATENTANSPRÜCHE: 1. Stranggießkokille zum kontinuierlichen Gießen eines Stahlstranges, vorzugsweise zum Gießen von Dünnbrammen unter 100 mm Dicke, mit einander gegenüberliegenden Breitseitenwänden (1, 2) und mit zwischen den Breitseitenwänden klemmbar und entlang der Breitseitenwände quer zur Gießrichtung (6) verlagerbar angeordneten, einander gegenüberliegenden, in Gießrichtung keilförmig schmäler werdenden Schmalseitenwänden (3, 4), wobei die Breitseitenwände (1, 2) einen trichterförmigen Eingießbereich (20) aufweisen, der sich in Gießrichtung (6) bis zum Kokillenende erstreckt und der Abstand der Breitseitenwände (1, 2) voneinander in Richtung zu den Schmalseitenwänden (3, 4) sowie in Gießrichtung (6) zumindest über Teilbereiche ihrer Erstreckung kontinuierlich reduziert ist und die Breitseitenwände (1, 2) im Verstellbereich der Schmalseitenwände (21, 22) in Richtung zu den Schmalseitenwänden (3, 4) konvergierend ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Breitseitenwände (1, 2) voneinander am Kokillenende über die gesamte Breite der Breitseitenwände konstant ist und mindestens eine der Breitseitenwände (1, 2) in bezug auf die gegenüberliegende Breitseitenwand auf einem Kokillentragwerk (11) verschiebbar und kippbar angeordnet und mit einer Verstelleinrichtung (12, 13) verbunden ist. 6 AT 407 351 B
- 2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Breitseitenwände (1, 2) auf einem Kokillentragwerk (11) verschiebbar und kippbar angeordnet und mit einer Verstelleinrichtung (12,13) verbunden ist.
- 3. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Breitseitenwände (1, 2) mit einer beide Breitseitenwände erfassenden Verstelleinrichtung (12,13) verbunden sind.
- 4. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kippbare Breitseitenwand (1,2) mit der Verstelleinrichtung (12, 13) gelenkig verbunden ist.
- 5. Stranggießkokille nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf eine den Gießspiegel bei konstanten Gießbedingungen aufnehmende Horizontalebene, die Neigung x1 der Breitseitenwand im trichterförmigen Eingießbereich (20) 1° bis 5° und der Neigung «2 der Breitseitenwand im Verstellbereich der Schmalseitenwand (21, 22) 0.Γ bis 0,3° beträgt.
- 6. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseitenwände (3, 4) in einer in Gießrichtung voneinander divergierenden Position zwischen den Breitseitenwänden (1, 2) angeordnet sind.
- 7. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Breitseitenwand (1, 2) an einer Stützwand (7, 8) lösbar befestigt ist und die Verstelleinrichtung (12, 13) mit mindestens einer der gemeinsam mit der Breitseitenwand verschiebbaren und kippbaren Stützwände (7, 8) verbunden ist.
- 8. Stranggießkokille nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle (26) für die Kokillenkühlung an der Kontaktebene zwischen der Breitseitenwand (1, 2) und der Stützwand (7, 8) in die Breitseitenwand (1, 2) oder in die Stützwand (7, 8) in Form von Kühlmittelschlitzen eingearbeitet sind.
- 9. Stranggießkokille nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Breitseitenwand (1, 2) und der Stützwand (7, 8) eine Trägerwand (27) angeordnet ist, wobei die Breitseitenwand (1, 2) an der Trägerwand (27) und die Trägerwand (27) an der Stützwand (7, 8) lösbar befestigt ist.
- 10. Stranggießanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Kühlmittelkanäle (26) für die Kokillenkühlung an der Kontaktebene zwischen Breitseitenwand (1, 2) und Trägerwand (27) in die Breitseitenwand (1, 2) oder in die Trägerwand (27) in Form von Kühlmittelschlitzen eingearbeitet sind.
- 11. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrie der Kühlmittelkanäle (26) im trichterförmigen Eingießbereich der Breitseitenwände (20) und die Geometrie der Kühlmittelkanäle im Verstellbereich der Schmalseitenwände (21, 22) unterschiedlich ist.
- 12. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Gruppen benachbarter Kühlmittelkanäle (26) mit individuell ansteuerbaren Kühlmittel-Versorgungsstationen (28) leitungsmäßig verbunden sind, wobei dem trichterförmigen Eingießbereich (20) und den Verstellbereichen der Schmalseitenwände (21, 22) jeder Breitseitenwand (1, 2) mindestens je eine Kühlmittel-Versorgungsstation (28) zugeordnet ist.
- 13. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die den Formhohlraum (5) bildenden Innenwandungen der Breitseitenwände (1, 2) in Gießrichtung (6) von unterschiedlichen Materialien gebildet sind, wobei das im Bereich des Gießspiegels verwendete Material eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist als das für den in Gießrichtung (6) nachfolgenden Abschnitt der Breitseitenwände (1,2) verwendete Material.
- 14. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteileinrichtungen (9,10,12,13) mit elektromechanischen oder hydraulischen Antrieben ausgestattet sind.
- 15. Stranggießkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur der Breitseitenwände (1, 2) im trichterförmigen Eingießbereich (20) in Gießrichtung (6) parabolisch ausgeformt ist.
- 16. Stranggießkokille nach einem der Anspüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die 7 AT 407 351 B Kontur der Schmalseitenwände {3, 4) in Gießrichtung (6) parabolisch ausgeformt ist und die Schmalseitenwände (3, 4) in einem Bereich (29), der sich unterhalb des Gießspiegels bis zum Kokillenaustritt erstreckt, beidseitig mit Kantenfreistellungen (30) versehen sind. HIEZU 4 BLATT ZEICHNUNGEN 8
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