DE19809446A1 - Verteilerrinnenwagen - Google Patents
VerteilerrinnenwagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verteilerrinnenwagen,
insbesondere für Zweistrang-Gießanlagen, mit einem auf
parallel beabstandeten Schienen verfahrbaren Fahrgestell zur
Aufnahme einer heb- und senkbaren sowie quer zur Gießrichtung
einstellbaren, mit zwei den beiden Strängen zuordenbaren
Gießrohren ausgestatteten Verteilerrinne, durch welche die
Stahleinleitung aus wenigstens einer Gießpfanne in zwei in
Längsrichtung beabstandete, vergleichsweise schmale Parallel-
oder Trichterkokillen erfolgt, wobei das Fahrgestell einen mit
zwei Längsträgern und diese verbindenden Querträgern
ausgebildeten Rahmen aufweist, dessen Ecken von je einem
Fahrschemel mit einem Schienenrad und einem damit
zusammenwirkenden Hubgetriebe aufgenommen sind und je einen
Auflagepunkt für die Verteilerrinne bzw. für den sie
aufnehmenden Rahmen aufweisen.
Bei herkömmlichen Verteilerrinnenwagen sind die Auflagepunkte
der Verteilerrinne bzw. des sie aufnehmenden Rahmens jeweils
an den Eckpunkten eines rechteckigen Fahrgestellrahmens
symmetrisch zur Längsachse angeordnet. Beim Positionieren der
beiden Gießrohre in den Kokillen von Brammenanlagen kann für
den Zentriervorgang der beiden Gießrohre eine begrenzte
Relativbewegung toleriert werden, weil zwischen Gießrohr und
den Breitseiten-Kupferplattenwänden der Kokille genügend
Freiraum vorhanden ist. Bei den vergleichsweise erheblich
engeren Platzverhältnissen des Gießrohres für
Dünnbrammen-Parallel- bzw. Trichterkokillen sind solche
Relativbewegungen nicht tolerierbar. Bei einem Abstand der
Breitseiten-Kupferplatten solcher Parallel- bzw.
Trichterkokillen von beispielsweise 35 mm sind
Relativbewegungen zwischen einem Gießrohr und den
Kupferplatten der Kokille nicht zulässig.
Die Verteilerrinne als erforderliches Element zwischen Pfanne
und Kokille hat wesentlichen Anteil an der Qualität des
Produktes. Eine Verschlechterung der Qualität des Stahls durch
Aufnahme unliebsamer Elemente wie beispielsweise Sauerstoff
und Stickstoff muß möglichst vermieden werden. Größe und Form
der Rinne sind daher so zu wählen bzw. zu gestalten, daß
infolge günstiger Strömungsverhältnisse in der Schmelze
befindliche Verunreinigungen abgeschieden werden können. Die
konstruktive Gestaltung muß so erfolgen, daß durch
Lasteinwirkung und Krantransport geringstmögliche elastische
Deformationen auftreten können, um Schäden am
Feuerfestmaterial zu vermeiden. Bleibende Formänderungen,
beispielsweise durch Temperaturbelastungen, insbesondere beim
Vorheizen, sind nicht zulässig.
Während Verteilerrinnen einer Zweistrang-Brammenanlage vor
nunmehr 10 Jahren ein durchschnittliches Fassungsvermögen von
15 bis 20 Tonnen hatten, beträgt diese Größe heute 50 bis 70
Tonnen. Dabei wurde die Arbeits- und Badspiegelhöhe von früher
0,6 bis 0,8 m auf über 1 m, in letzter Entwicklung sogar bis
1,3 m angehoben. Dies ergibt größere Verweilzeiten der
Stahlschmelze und geringere Strömungsgeschwindigkeiten und
somit bessere Abscheidemöglichkeiten von Verunreinigungen an
das Abdeckpulver.
Die Stahlausbringung wird beim Stand der Technik entweder über
Schieberregelungen oder über Stopfenregelung eingestellt
Beide Systeme funktionieren zufriedenstellend. Für den Fall
des automatischen Angießens, was für breite Brammen wegen der
Verteilung des ersten in die Kokille fließenden Stahles
zumeist mit Schwierigkeiten verbunden ist, hat die
Schieberregelung wegen der besseren Regelcharakteristik
erhebliche Vorteile. Nachteile sind geringere Haltbarkeit der
Schieberplatten gegenüber dem Stopfen sowie ein geringerer
Reinheitsgrad der Stahlschmelze, weil über die Schieberspalten
Luft angesaugt werden kann.
Die japanische Offenlegungsschrift 61-119358 (Anm.-Nr.
59-238244) beschreibt eine Verteilerrinne für ein
kontinuierliches Gießverfahren einer Zweistrang-Brammenanlage.
Die daraus ersichtliche Erfindung besteht darin, daß die
vergleichsweise breite Verteilerrinne quer zur Längsrichtung
in zwei durch eine Längswand getrennte Rinnenteile unterteilt
ist. Von diesen dient eine der Aufnahme der aus Gießpfannen
einströmenden Stahlschmelze, während die andere mit beiden
Strängen zuordenbaren Gießrohren ausgestattet ist. In der die
beiden Rinnenteile trennenden Längswand ist in Bodennähe eine
Durchströmöffnung angeordnet, die eine kommunizierende
Verbindung für die Stahlschmelze ergibt, wobei unerwünschte
Verunreinigungen zurückgehalten werden, wodurch die
Produktqualität verbessert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Verteilerrinnenwagen zur Aufnahme einer
Zweistrang-Verteilerrinne, insbesondere für
Dünnbrammen-Anlagen, derart zu verbessern und weiter
auszubilden, daß mit ihr ein äußerst exaktes Ausrichten eines
jeden Gießrohres in der Kokille eines Stranges ohne
Veränderung der Position des Gießrohres für den zweiten
Strang, und umgekehrt, zügig und millimetergenau durchgeführt
werden kann, um einerseits einer Beschädigung von Gießrohr
und/oder Kokille bei engen Platzverhältnissen in der Kokille
und andererseits ein Auskühlen des Gießrohres bei zu langsamem
Ausrichtvorgang zu vermeiden. Insbesondere soll die Anordnung
des Rahmens am Verteilerrinnenwagen auch so beschaffen sein,
daß eine visuelle Überwachung von Gießrohr und Kokille
während der Einführung des Gießrohres erleichtert wird.
Die Lösung der Aufgabe gelingt bei einem Verteilerrinnenwagen
der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit der
Erfindung dadurch, daß der Rahmen mit unterschiedlichen
Längen seiner beiden Längsträger trapezförmig und relativ zu
seiner Längsachse unsymmetrisch ausgebildet ist, und daß die
Fahrschemel an dem längeren Längsträger Verstellantriebe mit
Verstellgetrieben aufweisen, die ein Ausrichten eines
Gießrohres in der Kokille des einen Stranges ohne Veränderung
der Position des Gießrohres für die Kokille des anderen
Stranges ermöglichen und umgekehrt.
Ermöglicht wird dieses vorteilhafte Ergebnis infolge der
unsymmetrischen Ausbildung des Fahrgestells mit der sich
daraus ergebenden Schrägstellung der Querträger bzw. des
Fahrgestell-Rahmens, weil z. B. bei einer Verstellung eines
Fahrschemels quer zur Fahrtrichtung der die Längsträger
verbindende Querträger lediglich mit einer geringfügigen
Änderung seiner Winkelstellung reagiert, wobei die zugeordnete
Seite der Verteilerrinne in ihrer Mittelachslage korrigiert
wird, ohne die Lage des gegenüberliegenden Gießrohres zu
verändern.
Mit Vorteil ist dabei vorgesehen, daß die Querträger in einem
Winkel zwischen 30° und 60° zu den Längsträgern angeordnet
sind, bevorzugt in einem Winkel von 45°.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Verteilerrinne einen in eine Abweiserrinne mündenden
Notüberlauf besitzt, der infolge der erfindungsgemäßen
Konzeption bevorzugt in der Mitte der Verteilerrinne
angeordnet ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung eines in den
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht einen erfindungsgemäßen
Verteilerrinnenwagen mit aufliegender
Verteilerrinne,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen
Verteilerrinnenwagens mit Verteilerrinne.
Das Fahrgestell des in der Fig. 1 dargestellten
Verteilerrinnenwagens (1) ist auf parallel beabstandeten
Schienen (20) verfahrbar. Es kann beispielsweise zwischen
einer Heizposition und einer Gießposition auf den Schienen
(20) längsverfahren werden. Während eines Verfahrvorganges ist
die darauf gelagerte Verteilerrinne (4) mit ihren beiden
Gießrohren (2) bzw. (3) in einer gehobenen Position so
anordenbar, daß die Gießrohre (2, 3) genügend hoch aus der
Kokille herausgehoben und mit Freigang verfahrbar sind.
Weiterhin ist es erforderlich, daß die Gießrohre (2, 3) der
Verteilerrinne zur Einstellung beim Eintauchen in eine
vergleichsweise schmale Parallel- oder Trichterkokille (5, 6)
exakt positionierbar sind, weil infolge der engen
Platzverhältnisse dieser Kokillen Relativbewegungen nur in
äußerst engen Grenzen tolerierbar sind (Parallelkokille nicht
dargestellt). Die Verteilerrinne (4) besitzt einen in eine
Abweiserrinne (15) mündenden Notüberlauf (16).
Wie Fig. 1 weiter zeigt, besitzt der Verteilerrinnenwagen (1)
ein Fahrgestell mit einem Rahmen (9), der durch zwei
Längsträger (7, 7') und diese verbindende Querträger (8, 8')
ausgebildet ist, und dessen Ecken von je einem Fahrschemel
(10) bzw. (11) mit je einem Schienenrad (12) und einem damit
zusammenwirkenden Hubgetriebe (13) aufgenommen sind. Diese
weisen je einen Auflagepunkt (17) für die Verteilerrinne (4)
bzw. für den sie aufnehmenden Rahmen (9) auf.
Erfindungsgemäß ist der Rahmen (9) mit unterschiedlichen
Längen seiner beiden Längsträger (7, 7') trapezförmig und
relativ zu seiner Längsachse (x-x) unsymmetrisch ausgebildet.
Weiterhin weisen die Fahrschemel (10, 11) an dem Längeren
Längsträger (7) Verstellantriebe (14) mit Verstellgetrieben
(18) auf, die ein Ausrichten eines Gießrohres (2) bzw. (3) in
wenigstens einer Kokille (5) bzw. (6) eines Stranges ohne
Veränderung der Position eines anderen Gießrohres (3) bzw. (2)
für die Kokille (5) oder (6) des anderen Stranges ermöglichen
und umgekehrt.
Wie Fig. 1 ferner zeigt, sind infolge der unsymmetrischen
Anordnung die Querträger (8, 8') in einem Winkel zwischen 30°
und 60° zu den Längsträgern (7) bzw. (7') angeordnet.
Bevorzugt bilden die Querträger (8, 8') einen Winkel von 45°
zu den Längsträgern (7, 7').
Fig. 2 zeigt in perspektivischer Ansicht schräg- von oben
einen Verteilerrinnenwagen (1) üblicher Bauart mit einem
annähernd rechteckigen, symmetrisch zur Längsachse (x-x)
ausgebildeten Rahmen (9). Dieser tragt, unterstützt durch vier
Hubgetriebe (13), eine Verteilerrinne (4) mit zwei
abfluß-geregelten Gießrohren. Der Verteilerrinnenwagen (1)
ist auf parallelen Doppelschienen (20) in Richtung seiner
Mittelachse (x-x) einerseits in eine Heizposition und
andererseits in eine Gießposition verfahrbar. Bei der
bekannten Konstruktion ist ein Ausrichten der Gießrohre
relativ zur Öffnung von Kokillen nicht möglich, weshalb die
herkömmliche Bauart des Verteilerrinnenwagens nur mit Kokillen
von Brammenanlagen toleriert werden kann, weil bei diesen
genügend Freiraum zur Kompensation von größeren
Positionstoleranzen vorhanden ist.
Der Verteilerrinnenwagen nach der Erfindung, entsprechend der
Darstellung in Fig. 1, ist unkompliziert und ermöglicht in
optimaler Weise ein exaktes Ausrichten der Gießrohre (2, 3)
einer Verteilerrinne (1) auch in engen Raumverhältnissen von
Parallel- oder Trichterkokillen (5, 6). Insofern löst die
Erfindung in optimaler Weise die eingangs gestellte Aufgabe.
Claims (4)
1. Verteilerrinnenwagen (1), insbesondere für
Zweistrang-Gießanlagen, mit einem auf parallel beabstandeten
Schienen (20) verfahrbaren Fahrgestell zur Aufnahme einer heb-
und senkbaren sowie quer zur Gießrichtung einstellbaren, mit
zwei den beiden Strängen zuordenbaren Gießrohren (2) bzw. (3)
ausgestatteten Verteilerrinne (4), durch welche die
Stahleinleitung aus wenigstens einer Gießpfanne in zwei in
Längsrichtung (x-x) beabstandete, vergleichsweise schmale
Parallel- oder Trichterkokillen (5, 6) erfolgt, wobei das
Fahrgestell einen mit zwei Längsträgern (7) und diese
verbindenden Querträgern (8) ausgebildeten Rahmen (9)
aufweist, dessen Ecken von je einem Fahrschemel (10) bzw. (11)
mit einem Schienenrad (12) und einem damit zusammenwirkenden
Hubgetriebe (13) aufgenommen sind und je einen Auflagepunkt
(17) für die Verteilerrinne (4) bzw. den sie aufnehmenden
Rahmen (9) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(9) mit unterschiedlichen Längen seiner beiden Längsträger (7)
trapezförmig und relativ zu seiner Längsachse (x-x)
unsymmetrisch ausgebildet ist, und daß die Fahrschemel (10,
11) an dem längeren Längsträger (7) Verstellantriebe (14) mit
Verstellgetrieben (18) aufweisen, die ein Ausrichten eines
Gießrohres (2) bzw. (3) in der Kokille (5) bzw. (6) eines
Stranges ohne Veränderung der Position des Gießrohres (3) für
die Kokille (6) des anderen Stranges ermöglichen und
umgekehrt.
2. Verteilerrinnenwagen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querträger (8) in einem Winkel
zwischen 30° und 60° zu den Längsträgern (7) angeordnet sind.
3. Verteilerrinnenwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querträger (8) bevorzugt in einem
Winkel von 45° zu den Längsträgern (7) angeordnet sind.
4. Verteilerrinnenwagen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerrinne (4)
einen in eine Abweiserrinne (15) mündenden Notüberlauf (16)
besitzt, der bevorzugt in der Längsmitte der Rinne angeordnet
ist.
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