DE3712866A1 - Verfahren zur signaldetektion fuer einen peilempfaenger - Google Patents
Verfahren zur signaldetektion fuer einen peilempfaengerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Signaldetektion
für einen Peilempfänger nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Ein Peilempfänger, bei welchem die Spannungen der Peil
kanäle abgetastet und digitalisiert und aus den digitali
sierten Signalen in kurzen Zeitabständen fortlaufend
Einzelpeilwerte ermittelt werden, von denen eine größere
vorgegebene Anzahl durch Mittelwertbildung zu einem Peil
ergebnis zusammengefaßt wird, ist beispielsweise aus der
DE 31 18 767 A1 bekannt. Die Einzelpeilwerte werden dabei
vor der Mittelwertbildung durch Vergleich der einzelnen
Signalamplituden mit einem Amplitudenmittelwert
auf ihre Zuverlässigkeit überprüft und nur als zuverlässig
eingestufte Einzelpeilwerte zur Mittelwertbildung ver
wandt. Dabei ist jedoch bereits vorausgesetzt, daß ein
Signal vorliegt.
Um vorab zu prüfen, ob in einem Frequenzkanal ein Nutz
signal vorhanden ist und eine Peilauswertung nur einzu
leiten, wenn ein Signal erkannt wurde, ist es bekannt,
eine ggf. auch variabel einstellbare Rauschsperre vor
zusehen, die den Signal/Rauschabstand bestimmt und als
Entscheidungskriterium für die Kanalbelegung benutzt. Dies
erfordert jedoch wesentlichen zusätzlichen Schaltungs
aufwand und einen guten Signal-Rauschabstand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem
Zusatzaufwand eine zuverlässige Signaldetektion in einem
Peilempfänger zu gewährleisten.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich bei geringem
Zusatzaufwand durch hohe Signalerkennungssicherheit und
kurze Detektionszeit aus und ist deshalb besonders auch
zum Entdecken und Peilen nur kurzzeitig auftretender
Signale, wie beispielsweise bei Frequenzsprungverbindungen
geeignet.
Gemäß einer günstigen Ausführungsform wird bei mehr
kanaligen Peilern die Phasendifferenz der Signale zwischen
zwei oder mehr Kanälen ausgewertet. Damit können auch noch
Signale als solche erkannt weren, deren Peilauswertung
z.B. wegen extremer Trübung nicht mehr sinnvoll ist.
Besonders vorteilhaft ist die Auswertung der Phasen
differenzen bei Peilern, welche die Peilwinkelinformation
aus der Phasenbeziehung von Signalen in verschiedenen
Kanälen ableiten. Dies kann zur Peilung extrem kurz
zeitiger Signale in der Weise ausgenutzt werden, daß keine
Empfangskanäle mit geregelter Verstärkung, sondern be
grenzende Verstärker, die nur die Phaseninformation der
Signale erhalten, eingesetzt werden. Soll die Peilaus
wertung anhand der Abtastwerte der Kanalspannungen er
folgen, können diese jeweils bis zur Entscheidung über das
Vorliegen eines Signals zwischengespeichert werden.
Anstelle der Standardabweichung kann in einer anderen
Ausführungsform auch das arithmetische Mittel der Beträge
der Abweichungen von dem Mittelwert der in das gleitende
Auswerte-Zeitfenster fallenden Einzelmeßwerte oder Phasen
differenzwerte gebildet und mit einem Schwellwert ver
glichen werden.
Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Abbildungen noch eingehend veranschaulicht.
Dabei zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Verlauf der Signalverarbeitung
in einem Blockschaltbild
Fig. 2 ein Beispiel für den Zeitverlauf von Meßwerten
und deren Mittelwerten
Fig. 3 den Zeitverlauf des erfindungsgemäß gebildeten
Streuwerts für das Beispiel nach Fig. 2.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Blockschaltbild wird ausge
gangen von einem dreikanaligen Peilempfänger, dessen Peil
spannungen nach Verstärkung, Filterung, Frequenzumsetzung
als Kanalspannungen K 1, K 2, K 3 vorliegen. Aus den Kanal
spannungen werden in den synchron getakteten Analog-
Digital-Wandlern digitale Werte für die Realteile R 1, R 2,
R 3 und die Imaginärteile I 1, I 2, I 3 bezüglich einer
Referenz, als die auch eine der drei Kanalspannungen dienen
kann, gewonnen. Aus diesen digitalen Werten werden im
Peilwertbildner PW in an sich bekannter Weise als Meßwerte
Momentanpeilwinkel P i gebildet und dem Fensterspeicher FSp
zugeführt.
Der Fensterspeicher arbeitet nach dem FIFO (first-in-
first-out)-Prinzip und speichert aus den schrittweise
aufeinanderfolgenden Momentanpeilwerten jeweils eine
vorgegebene Anzahl zeitlich zusammenhängender Momentan
peilwerte, wobei bei Eintreffen eines neuen Meßwerts der
älteste im Fensterspeicher gespeicherte Meßwert ausgelesen
und durch den neuen Meßwert ersetzt wird.
In der Recheneinrichtung RE werden zu den jeweils im
Fensterspeicher gespeicherten Meßwerten ein arithmetischer
Mittelwert Pm und ein Streuwert Pst, beispielsweise die
Standardabweichung ermittelt. Der Streuwert wird in einem
Vergleicher Komp mit einem Schwellwert S verglichen. Aus
dem Vergleich wird eine Entscheidung der Art getroffen, daß
bei unter dem Schwellwert liegendem Streuwert ein Steuer
signal K die Weiterleitung des aus den aktuell im Speicher
FSp gespeicherten Meßwerten gebildeten Mittelwerts bei
spielsweise über eine Torschaltung G veranlaßt, während bei
über dem Schwellwert S liegendem Streuwert Pst die Weiter
leitung des aktuellen Mittelwerts unterbunden wird. Dadurch
werden nur Meßwerte bzw. aus diesen abgeleitete Mittelwerte
zur weiteren Peilauswertung freigegeben, die durch den
Schwellwertvergleich automatisch als einem Nutzsignal
zugehörig eingestuft sind.
Sollen andere Meßgrößen als die Mittelwerte P m oder die im
Fensterspeicher zwischengespeicherten Meßwerte P i zur
Peilauswertung herangezogen werden, so können diese anderen
Meßgrößen bis zur Entscheidung über das Vorliegen eines
Kanals zwischengespeichert und dann ggf. über ein von dem
Komparatarsignal gesteuertes Tor zur weiteren Auswertung
freigegeben werden.
Zur Ermittlung der Meßwerte, Mittelwerte, Streuwerte etc.
kann vorteilhafterweise ein Prozessar eingesetzt werden.
In Fig. 2 sind über der Zeitachse t Einzelazimutpeilwinkel
P i und über eine Fensterbreite von 10 Meßproben gebildete
Mittelwerte Pm als Punkte aufgetragen. Die Mittelwert
bildung erfolgt dabei vorzugsweise durch Mittlung der
Peilkomponenten sin P und cos P. Das Eingangssignal des
Empfängers enthalte bis zum Zeitpunkt t 1 nur Rauschen,
danach falle unter einem ersten Azimutwinkel A 1 ein erstes
Signal E 1 ein, dessen Momentanpeilwinkel um 20° um den
korrekten Einfallswinkel streue. Dieses Signal liege bis
zum Zeitpunkt tz vor und werde dann abgelöst (z.B. durch
Funkstellenwechsel) durch ein zweites Signal E 2, das unter
einem Azimutwinkel A 2 einfalle, dessen Momentanpeilwerte
aber nur um 5° streuen sollen. Das zweite Signal liege bis
zum Zeitpunkt t 3 vor, danach sei wieder nur Rauschen
vorhanden.
Der gesamte in Fig. 2 und 3 abgebildete Zeitabschnitt
umfasse beispielsweise 2000 aufeinanderfolgende Messungen,
was bei gebräuchlichen automatischen Peilern einem Meß
zeitabschnitt von einigen Sekunden entspricht. In den
Zeitabschnitten vor t 1 und nach t 3 sind die aus den Rausch
signalen ermittelten (scheinbaren) Momentanpeilwerte
zufällig und unzusammenhängend über den gesamten Winkel
bereich von 0° bis 360° verteilt. Auch die aus beispiels
weise jeweils 10 zeitlich zusammenhängenden Einzelmessungen
gebildeten Mittelwerte sind statistisch über den gesamten
Winkelbereich verteilt und heben sich nicht von den ein
zelnen Meßpunkten ab. In den Zeitabschnitten von t 1 bis t 2
und von t 2 bis t 3 sind die Meßwerte um den wahren Peil
winkel innerhalb der Streubreite verteilt, die Folge
Mittelwerte heben sich hierbei aber bereits deutlich er
kennbar von den Einzelmeßwerten ab.
In Fig. 3 ist in gleichem Zeitmaßstab der Verlauf des
wiederum aus jeweils 10 zeitlich zusammenhängende Einzel
messungen bestimmten Streuwerts Pst, z.B. als Standardab
weichung, aufgetragen. Deutlich zu erkennen ist, daß sich
aus einem reinen Rauschsignal Standardabweichungen ergeben,
die mit starken Schwankungen um einen Wert von 90° liegen.
Bei Vorliegen eines Nutzsignals sind aufeinanderfolgende
Einzelmessungen aber korreliert und der Streuwert fällt bei
Beginn des Nutzsignals E 1 schnell auf ein niedriges Niveau.
Durch Vergleich des fortlaufend für die vorgegebene Anzahl
von 10 einzelnen Meßwerten gebildeten Streuwerts mit einem
Schwellwert S kann sehr schnell das Vorliegen eines Nutz
signals erkannt werden.
Beim Ende des ersten Nutzsignals E 1 und Beginn des zweiten
Nutzsignals E 2 sind über kurze Zeit sowohl Winkelwerte aus
der Umgebung von A 1 als auch Winkelwerte um A 2 im Fenster
speicher vorhanden, so daß sich für diese Übergangsphase
relativ große Streuwerte der jeweils im Fensterspeicher
befindlichen Wertegruppen ergeben. Dies führt zu der kurzen
steilen Spitze im Verlauf des Streuwerts bei t 2 in Fig. 3.
Wenn das Zeitfenster über den Übergang von E 1 nach E 2
hinweggeglitten ist, liegen wieder nur Einzelpeilwerte zu
ein und demselben Nutzsignal im Fensterspeicher vor und der
Streuwert fällt schnell wieder auf niedrige Werte. Nach dem
Ende des Nutzsignals steigt der Streuwert wieder steil an
und übersteigt den Schwellwert S, worauf die Auswertung der
weiteren Meßwerte abgebrochen wird.
Nach dem gleichen Prinzip können auch Phasendifferenzen
zwischen den Signalen in verschiedenen Peilkanälen anstelle
der einzelnen Peilwinkelwerte zur Entscheidung über das
Vorliegen eines Nutzsignals herangezogen werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Signaldetektion für einen Peilempfänger,
bei dem die Peilspannungen abgetastet und digitalisiert
und aus den digitalisierten Signalen in kurzen Zeitab
ständen fortlaufend einzelne Meßwerte ermittelt werden und
aus einer vorgegebenen Anzahl von aufeinanderfolgenden
Meßwerten ein Mittelwert gebildet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich ein die Streuung der vorgegebenen
Anzahl von Meßwerten um den gebildeten Mittelwert
charakterisierender Streuwert bestimmt und mit einem
vorgegebenen Schwellwert verglichen wird, und daß nur bei
unterhalb des Schwellwerts liegendem Streuwert die der
Bestimmung des Streuwerts zugrunde gelegten Meßwerte
weiterverarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Streuwert die Standardabweichung gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Streuwert der arithmetische Mittelwert der Fehler
beträge der Meßwerte gegenüber dem Mittelwert gebildet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Ermittlung des Streuwerts
herangezogenen Meßwerte durch ein gleitendes Zeitfenster
vorgegebener Länge aus den fortlaufend gebildeten ein
zelnen Meßwerten ausgewählt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Meßwerte Momentanpeilwinkel er
mittelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Meßwerte Momentanwerte der Phasen
differenz der Signale in zwei oder mehr Empfangskanälen
ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
bei unter dem Schwellwert liegendem Streuwert der Phasen
differenzwerte diese zur Peilauswertung herangezogen
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
synchron zu den Phasendifferenzwerten Momentanpeilwinkel
werte bestimmt und zwischengespeichert werden, und bei
unter dem Schwellwert liegendem Streuwert der Phasendif
ferenzwerte die zeitlich zugeordneten zwischenge
speicherten Momentanpeilwinkelwerte ausgewertet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712866 DE3712866C2 (de) | 1987-04-15 | 1987-04-15 | Verfahren zur Signaldetektion für einen Peilempfänger |
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DE19873712866 DE3712866C2 (de) | 1987-04-15 | 1987-04-15 | Verfahren zur Signaldetektion für einen Peilempfänger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3712866A1 true DE3712866A1 (de) | 1988-11-03 |
DE3712866C2 DE3712866C2 (de) | 1995-10-19 |
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---|---|
DE (1) | DE3712866C2 (de) |
Cited By (2)
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DE19856621A1 (de) * | 1998-12-08 | 2000-06-15 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Bestimmen des Standortes eines Senders mit Hilfe mehrerer Funkpeiler |
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-
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- 1987-04-15 DE DE19873712866 patent/DE3712866C2/de not_active Expired - Fee Related
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D2 | Grant after examination | ||
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