DE3711984C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C309/00—Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
- C07C309/01—Sulfonic acids
- C07C309/28—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
- C07C309/45—Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton
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Description
Diese Erfindung betrifft die Herstellung von sulfonierten aromatischen
Aminen, und insbesondere die Direktherstellung derartiger
sulfonierter Amine in einem Reaktionsmedium, das aus
konzentrierter Schwefelsäure besteht.
Die erfindungsgemäßen sulfonierten Amine haben die Formel
worin R Halogen, H, CH3, C2H5 oder
und x eine ganze Zahl mit einem Wert von 2 bis 5 bedeutet.
Die sulfonierten Amine dieser Erfindung sind wichtige Zwischenverbindungen
bei der Herstellung von sehr verschiedenartigen
Produkten im Bereich von Farbstoffen bis Sulfa-Arzneimitteln.
Die besonders häufig verwendeten und demzufolge ökonomisch
wichtigen sulfonierten Amine sind solche, die sich von Anilin,
den Toluidinen, Xylidinen, Chloranilinen, Naphthylaminen,
Aminoanthrachinonen, und dergleichen, ableiten.
Das einfachste der sulfonierten aromatischen Amine ist Sulfanilsäure
der Formel:
Es werden jährlich große Mengen an Sulfanilsäure verbraucht,
hauptsächlich zur Herstellung von Farbstoffen, jedoch auch
in der Synthese von anderen Materialien, einschließlich wesentlicher
Mengen an Phenylhydrazin-p-sulfonsäure.
Nach Diazotierung wird Diazobenzolsulfonsäure gebildet. Diese
ist ein wichtiges Zwischenprodukt in der Farbstoffindustrie.
Die Hauptmenge der Sulfanilsäure wird bei der Herstellung von
Mitteln zur optischen Aufhellung verbraucht. Derartige fluoreszierende
Farbstoffe werden auf Papier, gewebte Textilien
und Faservliese aufgebracht, und sie sind Komponenten von Seife
und Waschmittel-Detergentien. Beispielsweise werden große
Mengen für die Herstellung von einem der für Papier verwendeten
optischen Aufheller eingesetzt. Daher sind durchgeführte
Einsparungen bei der Herstellung von Sulfanilsäure von hohem
ökonomischen Interesse.
Die einfachste Synthese dieser Amine, und insbesondere von
Sulfanilsäure, besteht in der Umsetzung des Amins, Anilins,
mit Schwefelsäure in im wesentlichen stöchiometrischen Verhältnissen
unter Bildung von Anilinhydrogensulfat (AHS), gefolgt
von Wasserabspaltung und der Umlagerung der resultierenden
Sulfonsäuregruppe unter Wanderung in die para-Stellung
gemäß den nachfolgenden Gleichungen:
Diese Reaktionen wurden direkt oder in Gegenwart von inerten,
hochsiedenden, mit Wasser nichtmischbaren Lösungsmitteln
(Jacobs: Ind. Eng. Chem. 35; Seiten 321 bis 323) durchgeführt.
Die Synthese unter Verwendung derartiger Lösungsmittel liefert
ein Produkt von gutem Aussehen (Gardner-Farbe einer 17-
gewichtsprozentigen Lösung des Natriumsalzes ≦ωτ9), jedoch sind
die Kosten für Lösungsmittel, Betriebsabwicklung, Entfernung
und Rückführung übermäßig hoch, so daß sie aus Konkurrenzgründen
nicht tragbar sind. Daher wurde bis heute die Hauptmenge
an Sulfanilsäure in Abwesenheit von Lösungsmitteln hergestellt.
Die Reaktion (I) zwischen Anilin und Schwefelsäure unter Bildung
des Anilinhydrogensulfats geht so rasch vonstatten, wie
die Reaktionsteilnehmer gemischt werden und ist exotherm. Die
Wärme der exothermen Reaktion bewirkt, daß die Temperatur der
Reaktionsmasse steigt. Anilinhydrogensulfat schmilzt bei etwa
160°C. Es ist in Wasser bei erhöhten Temperaturen sehr gut
löslich. Die Temperatur, bei welcher es sich verflüssigt, variiert
mit der Menge an Wasser in der Mischung.
Um das Wasser abzuspalten und die Reaktion der para-Umlagerung (II)
bei einer langsamen, jedoch meßbaren Geschwindigkeit
zu fördern, muß die Minimaltemperatur etwa 165°C bis
170°C betragen. Bei dieser Temperatur wird das Anilinhydrogensulfat
durch eine endotherme Reaktion langsam in Sulfanilsäure
umgewandelt. Sulfanilsäure ist (im Gegensatz zu dem
Anilinhydrogensulfat-Salz) stabil und schmilzt nicht bis zu
seiner Zersetzungstemperatur, die ungefähr 280°C beträgt.
Es ist lehrreich, die lösungsmittelfreie Umwandlung einer geschmolzenen
Masse von Anilinhydrogensulfat in Sulfanilsäure
visuell zu beobachten. Wie oben angegeben, bildet die Mischung,
falls Wasser in dem Anilinhydrogensulfat vorhanden
ist, eine flüssige oder pastöse Masse bei Temperaturen unterhalb
160°C. Beim Erhitzen der Masse wird Wasser abgetrieben,
so daß bei etwa 160°C im wesentlichen keines mehr vorhanden
ist.
Wenn die Temperatur auf die Umwandlungstemperatur angehoben
ist, beginnt die Umwandlung.
Sulfanilsäure ist im geschmolzenen Anilinhydrogensulfat unlöslich.
Während der Anfangsstufen der Umwandlung wird die
geschmolzene Masse eine pastöse, klebrige Masse aus flüssiger
Phase und einer dispergierten festen Phase. In der Flüssigkeit
bilden sich Blasen aus dem entweichenden Wasserdampf.
Wenn die Umwandlung weitergeht, wird die Masse in steigendem
Maße fest mit einer darin dispergierten flüssigen Phase. Die
obere Oberfläche ist nicht länger glatt. Sie nimmt wegen des
gleichzeitigen Entweiches von Wasserdampf und der Verfestigung
von dem Teil der Mischung, aus welchem er ausgetreten
ist, ein pockennarbiges Aussehen an.
Beim Halten der Probe während eines ausreichenden Zeitraums
über der Umwandlungstemperatur ist die Probe im wesentlichen
vollständig in einen Block von fester Sulfanilsäure umgewandelt,
die fest an der Oberfläche haftet, mit der sie während
der Umwandlung in Kontakt war. Es ist dieses Verhalten der
Mischung während ihrer Umwandlung, die zu den früher verwendeten,
weiter unten kurz beschriebenen Trockenverfahren geführt
hat.
Während dieses Zeitraums der Trockenumlagerung und Wassereliminierung
bilden sich Farbkörper von unbekannter Zusammensetzung
und führen zu einem Produkt mit Grauton oder einem tiefpurpurfarbenen
Produkt (Gardner-Farbe einer 17gewichtsprozentigen
Lösung ∼8 bis 9). Für viele Zwecke kann dieses Produkt,
falls es nicht zu intensiv gefärbt ist, ohne weitere Aufarbeitung
eingesetzt werden. Es ist bekannt, daß Eisen dazu
neigt, eine Reaktion zu katalysieren, die ebenfalls Farbkörper
in dem Produkt bildet.
Bei den Trockenverfahren wird Anilin und Schwefelsäure in im
wesentlichen äquimolaren Mengen in den Reaktor zur Herstellung
von Anilinhydrogensulfat eingetragen. Wenn das Eintragen
beendet ist, wird die Temperatur innerhalb des umhüllenden
Ofens zur Erhitzung des Reaktors und seines Inhalts über
die Umlagerungstemperatur angehoben. Das freigesetzte Wasser
wird abgezogen und außerhalb kondensiert.
Trockenstabmühlen-Reaktoren und die üblicherweise verwendeten
Tunnelöfen-Verfahren sind im Grunde Chargenverfahren. Die Reaktoren
müssen beheizt und anschließend gekühlt werden. Der
Wärmeübergang durch die festen und halbfesten Phasen ist
schlecht. Stabmühlen-Reaktoren dienen auch als Mühle zum Aufbrechen
der Klumpen und Abbrechen der Schuppen, wodurch sie
den Produktionskreislauf unterstützen.
Andere lösungsmittelfreie "trockene" Verfahren umfassen die
Bildung eines Bades von geschmolzenem Anilinhydrogensulfat,
in welchem ein Segment eines kontinuierlich rotierenden Walzentrockners
eingetaucht ist. Das Innere des Trockners wird
durch Hochdruckdampf oder irgendeine andere Wärmeübertragungsflüssigkeit
beheizt. Das an der äußeren Oberfläche der Walze
nach dem Austreten aus dem Schmelzbad anhaftende Anilinhydrogensulfat
wird so über die Umwandlungstemperatur erhitzt. Die
Rotationsgeschwindigkeit der Walze und die Temperatur, auf
welche der anhaftende Film gebracht wird, stehen in einer solchen
wechselseitigen Beziehung zueinander, daß die Umwandlung
in Sulfanilsäure vollständig ist und das Produkt vor dem Wiedereintritt
des Walzenteils in das Schmelzbad entfernt wird.
Obwohl durchführbar, machen die Parameter von Temperatur, Rotationsgeschwindigkeit,
Produkthaftung, Abtrennung, etc., die
Steuerung der Produktion schwierig, so daß dieses Verfahren
ökonomisch nicht haltbar ist.
Ein anderes "trockenes" Verfahren basiert auf dem Mischen von
Schwefelsäure, Anilin und einer geringen Menge Wasser bei etwa
125°C bis 145°C und Sprühen der erhaltenen Lösung zusammen mit
auf etwa 400°C erhitzter Luft in einem Sprühtrockner. Die Temperatur
der austretenden Luft wird auf etwa 260°C bis 270°C
gehalten. Der resultierende Luftstrom, in welchem feste Sulfanilsäure-
Teilchen mitgerissen werden, wird durch einen Zyklon
und Sackfilter geführt. Dies trennt die Luft von den Feststoffen
ab. Das Verfahren erfordert die Beendigung der Umlagerung
in einem sehr kurzen Zeitraum - in der Größenordnung von 1 Sekunde.
Die derzeitigen Anforderungen bezüglich des Umweltschutzes
sind sehr streng und es sind außergewöhnlich kostspielige
Anordnungen und Investitionen erforderlich, um auch
die minimalen Anforderungen hinsichtlich der Abtrennung des
Festprodukts aus den Gasen zu erfüllen.
Eine andere "trockene" Variante bezieht die Anwendung der
Wirbelbett-Technologie ein, wobei entweder festes oder geschmolzenes
Anilinhydrogensulfat kontinuierlich in ein Wirbelbett
von Sulfanilsäure eingespeist wird. Das Bett wird
durch ein ausreichend heißes Inertgas gewirbelt, um das Bett
über der Umlagerungstemperatur zu halten. Der entwickelte
Wasserdampf zieht ab, getragen von dem austretenden inerten
Wirbelgas. Sulfanilsäure wird kontinuierlich oder periodisch
aus dem Reaktionsbett abgezogen. Das Inertgas, welches auf
etwa 200°C bis 250°C erhitzte Luft sein kann, wird nicht
allein als Wibelmedium verwendet, sondern auch als Heizelement
und als Träger für die Beseitigung des Wassers. Selbstverständlich
erfordert dieses Verfahren sehr wirksame Zyklone
und/oder Sackfilter und oftmals poröse Metallfilter, die
mit zyklischen Filterreinigungsmitteln zur Entfernung des
Produkts aus den Abluftgasen versehen sind. Diese sind kostspielig,
so daß dieses Verfahren mit dem Stabmühlen-Chargenverfahren
nicht konkurrenzfähig ist.
Alle vorstehend beschriebenen Trockenverfahren liefern Sulfanilsäure
und/oder aromatische Amin-p-sulfonate mit beträchtlicher
Färbung. Diese gefärbten Produkte erfordern gewöhnlich
zur Entfernung der unerwünschten gefärbten Zwischenprodukte,
welche die Reinheit der weiteren daraus hergestellten
Produkte nachteilig beeinflussen, eine Reinigung. Die Stufen
der Entfärbung durch Absorption mit Kohlenstoff und anderen
Hilfsmitteln erhöhen die Endkosten dieser wichtigen Zwischenprodukte,
und insbesondere von Sulfanilsäure.
Es ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung die oben beschriebenen
sulfonierten Amine mit einem vernünftigen Kostenaufwand
in hoher Reinheit und in guter Ausbeute herzustellen.
Weitere Aufgaben der Erfindung bestehen darin, ein Verfahren
zur Herstellung von derartigen sulfonierten Aminen von
guter Färbung (etwa Gardner-Farbe von 1,0) zur Verfügung zu
stellen, das ökologisch vertretbar ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
anzugeben, welches eine vollständige Rückführung der anfänglich
nichtumgesetzten Reaktionsteilnehmer erlaubt, so daß
kein Abfall produziert und die gesamte, durch die Reaktionsstufen
gelieferte verfügbare Energie zur Fortführung der Reaktion
verbraucht wird.
Eine andere Aufgabe besteht darin, die Herstellung der sulfonierten
Amine, der Sulfanilsäure, mit ausgezeichneter Farbe
und mit konkurrenzfähigen Kosten durch Eliminierung der
kostspieligen Entfärbungsstufen vorzusehen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung von sulfonierten aromatischen Aminen der allgemeinen
Formel I
worin R Halogen, H, CH3, C2H5 oder
und x eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 2 bedeuten, durch
Umsetzen eines aromatischen Amins der allgemeinen
Formel II
worin R x die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit konzentrierter
Schwefelsäure
zur Bildung des intermediären aromatischen Aminhydrogensulfats
der allgemeinen Formel III
Erhitzen dieses Aminsulfats unter Herbeiführung einer Umlagerung
desselben und Bildung einer Sulfonatgruppe unter Eliminierung eines
Mols Wasser und Anordnung der Sulfonatgruppe in para- oder ortho-
Stellung zu der rückgebildeten Aminogruppe, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) das aromatische Amin mit konzentrierter Schwefelsäure in einem Molverhältnis Amin zu Schwefelsäure von 1 : 2,0 bis 1 : 2,5 umsetzt, wobei der Überschuß an Schwefelsäure als Reaktionslösungsmittel und Medium für die Aminhydrogensulfat-Bildung und anschließende Umlagerungsreaktion dient, sowie die exotherme Reaktion des Amins mit der Schwefelsäure unter Bildung des Aminsulfats die Temperatur der Reaktionsmischung zwischen der Umlagerungs temperatur für das Aminhydrogensulfat und der Zersetzungs temperatur des Aminhydrogensulfats und Aminsulfonats im Bereich von 180 bis 230°C hält,
- b) das während der Sulfonatbildung sich bildende Wasser aus der Reaktionsmischung destilliert und sammelt,
- c) die Reaktionsmischung nach Beendigung der Destillation auf unter 130°C und einen Schwefelsäuregehalt von 30 bis 75% durch Zugabe von rückgeführter verdünnter Schwefelsäure und/oder rückgeführtem Wasser bringt,
- d) das unter diesen Bedingungen ausgefällte Aminsulfat abtrennt und mit dem oben abdestillierten Wasser wäscht und
- e) das resultierende saure Filtrat zusammen mit dem Waschwasser und unvollständig oder nicht umgesetzten Aminen in die Anfangs reaktionsmischung zurückführt, nachdem das Filtrat mit Oleum auf einem Schwefelsäuregehalt von mindestens 93% aufkonzentriert worden ist.
Auf diese Weise wird eine vollständige Verwendung des Ausgangsamins
erzielt und der Überschuß an Säure ständig wieder
hergestellt und zurückgeführt. Ebenso wird das eine kleine
Menge Schwefelsäure enthaltende abdestillierte Wasser für das
kühlende Verdünnungsmittel eingesetzt, das zur Ausfällung des
Aminsulfonats verwendet wird und anschließend wird durch die
Zugabe von Oleum die Säure wieder aufkonzentriert.
Das Verfahren ist zur Herstellung von all den oben genannten
Aminsulfonaten, von denen viele in der Größenordnung von Tonnen
benötigt werden, ökonomisch vertretbar. Die Reaktionen
werden in dem flüssigen Medium, und hauptsächlich im gelösten
Zustand, durchgeführt, und so die Bedingungen einer lokalen
Überhitzung vermieden, die bei den Reaktionen im trockenen
Zustand unter begleitender Bildung von gefärbten Verunreinigungen
üblich sind.
Die aus den Reaktionen dieser Erfindung stammenden Produkte
haben eine so gute Farbe, daß die üblichen Entfärbungsstufen
mit Kohle, wie sie bisher angewandt wurden, weggelassen werden
können. Wegen der innewohnenden Einfachheit der Materialhandhabung
im flüssigen Zustand führt die Erfindung selbst
zu einer einfachen chargenweisen oder kontinuierlichen Verarbeitung
in den üblichen Reaktoren mit Glasauskleidung.
Da die exotherm gelieferte Wärme der Aminsulfat-Bildung so
groß ist, wird sehr wenig Energie zur Steuerung der weiteren
Reaktionen der Umlagerung, der Rückgängigmachung der Verdünnung
und der Rückführung benötigt. Tatsächlich würde das Gesamtverfahren
keine Energiezufuhr erfordern, wenn ein ausreichender
Wärmespeicher und -umlauf für die während der
Kühl- und Verdünnungsstufen entfernten Energie verfügbar ist.
Von den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in brauchbarer
Weise hergestellten Aminsulfonaten ist Sulfanilsäure (SA) in
wirtschaftlicher Hinsicht eines der wichtigsten Produkte, da
sie in sehr großen Mengen zur Herstellung von Farbstoffen
und optischen Aufhellern benötigt wird, wie sie für die Papierherstellung,
für Textilien und in Waschdetergentien verwendet
werden. Die Erfindung wird nunmehr im einzelnen beschrieben
und ihre Parameter in Verbindung mit der laboratoriumsmäßigen
und der technischen Herstellung von Sulfanilsäure
skizziert.
Diese Erfindung ist bezüglich dieses Amins ein Verfahren zur
Herstellung von Sulfanilsäure durch Umsetzung von Anilin mit
Schwefelsäure, das die Stufen der Zugabe von Anilin zu konzentrierter
Schwefelsäure (93%) in Gegenwart eines Schwefelsäureüberschusses,
ausgeglichen zur Schaffung eines Lösungsmittels
ausreichend für die Reaktionsteilnehmer und die resultierenden
Reaktionsprodukte und ausreichend zur Einstellung
der Temperatur der aus der exothermen Anfangsreaktion
erhaltenen Reaktionsmischung auf den Bereich zwischen der Umlagerungstemperatur
für die Sulfonatbildung und der Zersetzungstemperatur
der Sulfanilsäure und des anschließenden Abdestillierens
des als begleitendes Reaktionsprodukt gebildeten
Wassers aus der so erhitzten Mischung, umfaßt.
Bei der Herstellung von Sulfanilsäure in dem Schwefelsäure-
Lösungsmittel gemäß dieser Erfindung ist zu bemerken, daß die
Reaktion nicht einfach gemäß den aufeinanderfolgenden Gleichungen I
bis II, sondern vielmehr gemäß den Gleichungen III
bis IV abläuft.
Diese Vierstufen-Reaktionsfolge bestimmt die Steuerung der
Reinheit und setzt die Bildung der gefärbten Nebenprodukte
auf ein Minimum herab. Die Existenz der Gleichgewichtsstufe
(Gleichungen III bis V) wurde durch Auflösen von reiner
Sulfanilsäure in Schwefelsäure aufgezeigt. Diese erhaltene
Lösung zeigt einen Gehalt von lediglich 85% Sulfanilsäure
und enthält 15% eines Zwischenproduktes, das als Phenylsulfamidsäure
angesehen wird. Rückführung führt in 100%iger
Umwandlung dieses Zwischenprodukts zur Sulfanilsäure.
In diesem Sulfanilsäure-Verfahren wird gemäß Erfindung gefordert,
daß das molare Verhältnis von Anilin zu Schwefelsäure,
als im Gleichgewicht gehaltener Reaktionsteilnehmer
und als Medium im Bereich von 1 : 2,0 bis 1 : 2,5 liegt.
Jenseits dieses Bereichs verläuft die Reaktion schlecht.
Unterhalb des unteren Endes des Bereichs wird die Reaktionsmasse
weniger flüssig und es werden längere Haltezeiten in
sowohl kontinuierlichen als auch Chargen-Reaktoren benötigt.
Über dem höheren Ende des Bereichs werden die Ausbeuten an
Sulfanilsäure erniedrigt und die Rückführung wird übermäßig.
Innerhalb dieses Bereichs werden die Gesamtreaktionen bei
einer Temperatur im Bereich von 180°C bis 230°C durchgeführt.
Bei dieser Temperatur wird das während der zweiten
Stufe (Gleichung IV) gebildete Wasser aus dem Reaktionsgefäß
abdestilliert. Das Wasser sollte entfernt werden oder
es wird seine Gegenwart die Reaktionsgeschwindigkeiten auf
unzulässige Werte herabdrücken.
Dieses weniger als 2% Schwefelsäure enthaltende destillierte
Wasser wird gesammelt und in den unten beschriebenen Stufen
für die neuartige Isolierung der Sulfanilsäure (Gleichung VI)
und die Rückführung von nichtumgesetzten
Material verwendet.
In weiteren Aspekten dieser Erfindung ist die Rückgewinnung
der in der Reaktionsmischung gebildeten Sulfanilsäure durch
Abtrennung enthalten, welche die Stufen des Abkühlens der
Reaktionsmischungen aus dem Reaktionsbereich von 180°C bis
230°C und des anschließenden Verdünnens der gekühlten Mischung
mit dem gesammelten destillierten Wasser einschließt,
bis die Schwefelsäurekonzentration auf den Punkt verringert
ist, wo die Sulfanilsäure ein Zwitterion bildet, unlöslich
in der verdünnten Mischung (Gleichung VI). Die Mischung wird
auf unterhalb etwa 130°C abgekühlt. Die Schwefelsäurekonzentration
in der Mischung, welche zu der Bildung des unlöslichen
Zwitterions beiträgt, liegt unterhalb 70% und bis herab
zu 0% Schwefelsäure. Unter diesen Bedingungen wird im
wesentlichen die gesamte Sulfanilsäure aus der Lösung ausgefällt.
Unvollständig umgewandelte Anilinprodukte
verbleiben in der Flüssigkeit gelöst. Die Sulfanilsäure
in der Zwitterion-Form wird durch Abtrennung, wie beispielsweise
durch Filtration oder Zentrifugieren, gewonnen. Das
Filtrat, welches die unvollständig umgewandelten Anilinprodukte
enthält, wird durch Erhöhen der Schwefelsäurekonzentration
und Zugabe von zusätzlichem Anilin in die Hauptreaktion
zurückgeführt.
Demzufolge besteht eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darin, daß das erfindungsgemäße Verfahren
nach dem Abdestillieren des gesamten Wassers aus der
Reaktionsmischung die weiteren Stufen des anschließenden Kühlens
der Reaktionsmischung und Verdünnens derselben bis auf
eine Schwefelsäurekonzentration, bei der im wesentlichen die
gesamte darin gebildete Sulfanilsäure aus der Mischung ausgefällt
wird, des Abtrennens und Waschens der aus der Flüssigkeit
ausgefällten Sulfanilsäure, des Rückführens der flüssigen,
unvollständig umgewandeltes Anilin und
Zwischenverbindungen enthaltenden Schwefelsäure in die Anfangsreaktionsbeschickungen
und des Aufkonzentrierens bis
auf mindestens 93% Schwefelsäure durch Zugabe von konzentrierter
Schwefelsäure und/oder Oleum, einschließt.
Die leichte Isolierung der Sulfanilsäure aus der geschmolzenen
Reaktionsmasse einfach durch Verdünnen mit Wasser ist
ein wichtiges Merkmal dieser Erfindung. Daß das Sulfanilsäurehydrogensulfat
in starker Säure (≧70% Schwefelsäure) existent
und bei der Reaktionstemperatur geschmolzen ist, was
ein gutes Mischen und einen guten Wärmeübergang ermöglicht,
war nicht zu erwarten oder vorherzusehen. Es ist in hohem
Maße für die Möglichkeit von gemäßigten Reaktionsbedingungen
verantwortlich, die zu einer guten Produktqualität mit
heller Farbe führen. Der Zusatz von Wasser zu der Reaktionsmasse
erniedrigt die Acidität in ausreichendem Maße, daß die
Sulfanilsäure nicht länger protoniert wird und als das unlösliche
Zwitterion ausfällt und leicht und wirksam durch
Filtration gewonnen wird.
Die Schwefelsäure-Aufkonzentrierung wird bevorzugterweise
durch Zugabe von 30% oder 60% Oleum (H2SO4 + SO3) erreicht.
Die Kombination der aufkonzentrierten Säure und der rückgeführten
unvollständig umgewandelten Anilinprodukte mit dem
neu zugesetzten Anilin führt zum erneuten Beginn der Anfangsreaktion
der Gleichungen III bis IV.
Diese Erfindung kann einschließlich der oben diskutierten
Ausführungsformen in einer Reaktor-Anordnung durchgeführt
werden, worin die Beschickung, die Reaktion, die Verdünnung
und die Rückführung in kontinuierlicher Weise angeordnet
sind oder es können die gleichen Stufen nacheinander in aufeinanderfolgenden
Ansätzen in geeigneten Gefäßen durchgeführt
werden.
Die abgetrennte Sulfanilsäure sollte mit dem aus der Umlagerungsreaktion
(Gleichung IV) abdestillierten Wasser gewaschen
werden, um anhaftende Säure und nichtumgewandelte
Produkte von der gewünschten ausgefällten Sulfanilsäure
zu entfernen. Bei der praktischen Durchführung wird die so
gewonnene Sulfanilsäure in 97-99%iger Reinheit als blaues
bis weißes Pulver (Gardner-Farbe ≦1) gewonnen. Die Waschwässer
werden dann zurückgeführt.
In der bevorzugten praktischen Durchführung dieser Erfindung
wird die Schwefelsäure und das Anilin umgesetzt, wobei die
Schwefelsäure in der Reaktionsmischung in einem Verhältnis
von Anilin : Schwefelsäure im Bereich von 1 : 2,0 bis 1 : 2,5
vorhanden ist. Die Schwefelsäure ist anfänglich eine handelsübliche
93- bis 98%ige Schwefelsäure. Anschließend stammt
die Säure aus dem rückgeführten Filtrat.
Das Filtrat hat eine Säurekonzentration von 30% bis 75%
Schwefelsäure, vorzugsweise von etwa 70%. Das Filtrat wird
durch Erhitzen unter Abdestillieren des überschüssigen Wassers
zur Aufkonzentrierung des Säuregehaltes auf etwa 95%
bis 98% eingeengt. Oleum, 30 bis 60%, kann ebenfalls zur
Erhöhung der Schwefelsäurekonzentration in dem Filtrat bis
auf etwa 93 bis 98% verwendet werden. Die rückgeführte Säure
und die Frischsäure werden zur Schaffung einer Reaktionsmischung
anteilmäßig in dem vorerwähnten Verhältnis bezüglich
der Anilinbeschickung gemischt.
Demzufolge besteht bevorzugterweise das Verfahren der vorliegenden
Erfindung darin, daß es die Stufen des Umsetzens von
Anilin mit Schwefelsäure unter Bildung einer Reaktionsmischung
mit dem molaren Verhältnis von Anilin : Schwefelsäure
im Bereich von 1 : 2,0 bis 1 : 2,5 und einer Temperatur im
Bereich von 180°C bis 230°C, des Umsetzens der so gebildeten
Mischung innerhalb des genannten Temperaturbereichs, bis ein
Mol Wasser aus der Mischung abdestilliert ist, des Abkühlens
und Verdünnens der entwässerten Mischung durch Zugabe von
rückgeführter verdünnter Schwefelsäure und/oder rückgeführtem
Wasser auf unterhalb 130°C, wobei die Verdünnung den
Schwefelsäuregehalt auf unterhalb etwa 75% herabsetzt, des
Entfernens, Waschens und Rückgewinnens der ausgefällten Sulfanilsäure
und des Rückführens der verdünnten Schwefelsäureflüssigkeit
als Verdünnungsmittel und/oder nach Aufkonzentrieren
als Teil der anfänglichen Säurebeschickung, umfaßt.
Wie bereits früher skizziert, sind Sulfanilsäure und verschiedene
Zwischenprodukte im Gleichgewicht (Gleichungen III bis
VI). Das Gleichgewicht wird durch die Konzentration der Schwefelsäure
in der Reaktionsmischung dirigiert. Falls ein nicht
ausreichender Überschuß vorhanden ist, wird Phenylsulfamidsäure
nicht ausreichend gebildet. Da dies das Zwischenprodukt
für die Umwandlung zur Bildung von Sulfanilsäure ist, wird
die Ausbeute pro Durchgang durch den Reaktor verringert. In
Gegenwart eines Überschusses an Säure wird das Gleichgewicht
in Richtung der Bildung von Phenylsulfamidsäure verschoben;
daher wird ebenfalls die Sulfanilsäure-Ausbeute verringert.
Das zwischen Sulfanilsäure und ihrem Hydrogensulfat-Salz
und/oder Phenylsulfamidsäure existierende Gleichgewicht ist
bezüglich der Sulfanilsäure-Bildung bei einem Maximum (etwa
82 bis 85% Sulfanilsäure), wenn der Gehalt an überschüssiger
Schwefelsäure in der Reaktionsmischung 1molar ist. Während
in dem Gesamtverfahren dieser Erfindung die Umwandlung
von Anilin 100% sein kann, ist die Ausbeute an Sulfanilsäure
durch das Gleichgewicht der Gleichung VI (oben) begrenzt.
Die in dem Filtrat postulierte Phenylsulfamidsäure wird in
die Anfangsbeschickung zurückgeführt und in den nachfolgenden
Durchgängen in Sulfanilsäure umgewandelt. Insgesamt wird
in dem kontinuierlichen Verfahren mit Rückführung der Filtratbeschickungen
eine im wesentlichen vollständige Umwandlung
von Anilin in Sulfanilsäure in einer einheitlichen Weise
mit weniger als 2% Orthoanil- und Metanilsäuren als Verunreinigungen
erzielt. Wenn der molare Überschuß von Schwefelsäure
bezüglich Anilin auf unterhalb 2,5 gehalten wird,
werden im wesentlichen keine Disulfonsäuren gebildet.
Die Erfindung wird nunmehr im einzelnen in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben, welche die praktische Durchführung
der Erfindung im Laboratorium kontinuierlich und chargenweise
und im Betriebsmaßstab kontinuierlich und chargenweise
zeigen. Diese Beispiele werden durch die Zeichnungen erläutert,
welche die folgenden schematischen Fließdiagramme zeigen,
worin
Fig. 1 ein kontinuierliches Reaktor-Fließdiagramm im Laboratoriumsmaßstab
zeigt, welches in dem kontinuierlichen Verfahren
von Beispiel 2 angewandt wurde;
Fig. 2 zeigt eine Anordnung für kontinuierliche Arbeitsweise
für einen Betrieb in einer Anlage nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, wie es in Beispiel 3 beschrieben wird;
Fig. 3 zeigt eine Anordnung eines Chargenverfahrens für den
Betrieb in einer Anlage gemäß Beispiel 4 des Verfahrens dieser
Erfindung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen diese Erfindung anhand
der derzeitig bevorzugten Schemata, wie sie im Laboratorium
und im Betrieb praktiziert werden, erläutern. Ausgenommen,
wie es spezifisch durch die erfindungsgemäßen Parameter gefordert
wird, sind alle darin beschriebenen Materialien und Bedingungen
lediglich erläuternd. Alle dem Fachmann bekannten
Äquivalente davon sind gewollt.
Obwohl die nachfolgenden Beispiele auf das wirtschaftlich
wichtigste sulfonierte Amin, nämlich die Sulfanilsäure, abgestellt
sind, ist diese Erfindung auf die ökonomische Herstellung
von vielen sulfonierten aromatischen Aminen in im
wesentlichen reiner Form anwendbar. Das gleiche Verfahren
kann verwendet werden, um andere sulfonierte aromatische Amine
herzustellen. Die erforderlichen Unterschiede sind die
Verwendung der geeigneten Komponenten und der Umlagerungstemperaturen.
Das molare Verhältnis von Schwefelsäure zu Anilin
wird in Abhängigkeit von der Löslichkeit der spezifischen
Zwischenprodukte und der spezifischen Produkte in der überflüssigen
Schwefelsäure und der spezifischen exothermen Reaktionen
eingestellt werden müssen. Diese Umlagerungstemperaturen
sind wohlbekannt und in der nachfolgenden Tabelle,
welche die aromatischen Ausgangsamine und das entsprechende
Aminsulfonatprodukt zeigt, angegeben.
In einen 1 Liter-Rundkolben, der mit einem wassergekühlten
Kühler versehen war, wurden 200 g 98%ige Schwefelsäure eingefüllt.
Unter kontinuierlichem Rühren wurden 93 g Anilin
vorsichtig aus einem Tropftrichter im Verlauf eines Zeitraums
von 20 Minuten zugetropft. Die Reaktion war exotherm
und heizte die Mischung auf etwa 180°C bis 200°C auf. Das
Erhitzen wurde fortgesetzt, bis 18 g Wasser abdestilliert
waren, die aus dem Kühler gesammelt wurden. Man ließ die Reaktionsmasse
auf eine Temperatur zwischen 80°C bis 90°C abkühlen
und fügte zur Herabsetzung der restlichen Säurekonzentration
auf etwa 70% Schwefelsäure 24 g kaltes Wasser
und 18 g des Destillats hinzu, worauf die erhaltene Mischung
mittels eines Eisbads auf etwa 30°C abgekühlt wurde.
Der gekühlte Inhalt des Kolbens wurde mit einem Büchner-
Trichter filtriert. Der Filterkuchen wurde mit 15 g Wasser
gewaschen. Der Kuchen bestand aus 137 g Sulfanilsäure. Dies
ist eine vorläufige Ausbeute von 77%. Das Produkt hatte eine
ausgezeichnete Farbe (≦ωτ1,0 Gardner). Die Prüfung des Filtrats
und des Waschwassers ergab eine Gesamtausbeute an Sulfanilsäure
von 83% (auf Basis von Anilin). Das vereinigte Filtrat
und Waschwasser wurde dann durch Erhitzen im Vakuum zur
Entfernung des Hauptanteils des Wassers eingeengt. Dieses
aufkonzentrierte Material wurde als eine Komponente zurückgeführt
und als ein Teil der Säure. In nachfolgenden Chargen
mit rückgeführter Säure und partiell umgewandelten Zwischenprodukten,
die sich von Anilin ableiteten, wurde eine 98%ige
Umwandlung des Anilins in Sulfanilsäure erzielt.
Es wurde der Apparat von Fig. 1 angewandt.
Der gut isolierte Reaktor mit einem Fassungsvermögen von
3000 ml, der mit Thermometern und Rührern, Tropftrichtern
und Einleitungen für erhitzte Dämpfe und Säurebeschickungen
versehen war, wurde mit 950 g 98%iger Schwefelsäure gefüllt.
Der Rührer wurde gestartet und 445 g Anilin langsam im Verlaufe
von 30 Minuten mittels eines Tropftrichters zugegeben.
Die exotherme Reaktion heizte die Mischung in dem Kolben mit
etwas zusätzlicher Wärme auf etwa 200°C auf. Die Temperatur
wurde etwa 45 Minuten lang aufrechterhalten und die zusätzlichen
Heizquellen eingeschaltet. Die Anilin-Verdampferleitung
wurde auf etwa 200°C, die Filtratbeschickungsleitung
auf 85°C erhitzt und der Filtratstrom * (Fußnote) in dem Reaktor
wurde bei etwa 6,1 g pro Minute gestartet. Die Oleum-
Leitung wurde mit einer Beschickungsgeschwindigkeit von
4,2 g/Minute von 30% Oleum (bei Umgebungstemperatur) aktiviert.
Anschließend wurde der Anilinstrom durch den Verdampfer
(Siedepunkt 186°C) bei 4 g/Minute gestartet. Die Anilindämpfe
mit etwa 200°C wurden unterhalb der Oberfläche der
Mischung in den Reaktor eingeleitet.
Der Strom der Filtrat/Wasser-Mischung zu dem Ausfällapparat
(Fig. 1) wurde bei 12,0 g/Minute gestartet. Der Rührer wurde
eingeschaltet. Die ersten 100 g an überfließendem ausgefällten
Stoff wurden entfernt und anschließend der Büchner-Trichter
unter den Überstrom-Ausgang placiert und die ausgefällte
Sulfanilsäure abfiltriert.
Das Filtrat wurde zu dem Filtrat-Haltegefäß für die Rückführung
in den Reaktor transferiert.
*Fußnote: Anfänglich, bis genügend Filtrat für die Rückführung
erhalten worden ist, sollte ein künstliches Filtrat verwendet
werden. Es wird wie folgt hergestellt: In ein 500 ml-
Becherglas in einem Eisbad werden 71,1 g 98%ige Schwefelsäure
eingefüllt. Die Säure wird gekühlt und 8,6 g Anilin langsam
unter Rühren (exotherme Reaktion) zugegeben. Unter fortgesetztem
Rühren und Kühlen werden 18,7 g Wasser zugegeben
(exotherme Reaktion). Schließlich werden 1,5 g Sulfanilsäure
in der Mischung gelöst. Die Mischung trennt sich bei Raumtemperatur
in zwei Phasen und muß für die Überführung in andere
Gefäße erhitzt werden.
Das Verfahren dieses Beispiels wurde in der Vorrichtung von
Fig. 2 durchgeführt, worin V-1, der Reaktor, ein mit Glas
ausgekleideter 378,5 Liter-(100 gallon-)Behälter ist, ummantelt,
gut isoliert, mit Wasserkühlungs- und Dampfheizungsmitteln
versehen, mit Reaktionsteilnehmerbeschickungen unterhalb
der Oberfläche und säurebeständig bei 220°C. V-2, der Kristallisator,
ist ein 378,5 Liter glasausgekleideter Stahlbehälter,
ummantelt und wassergekühlt zur Aufrechterhaltung
einer ständig gleichbleibenden Temperatur von 50°C. V-3, der
Anilinverdampfer, ist ein 94,6 Liter-Behälter mit einem eingetauchten
Heizelement, fähig zum Verdampfen und Erhitzen
der Anilindämpfe auf etwa 200°C. V-4, V-5 und V-6 sind
1892,5 Liter säurebeständige Vorratsbehälter. HE-1, HE-2 und
HE-3 sind Wärmeaustauscher, hergestellt aus Graphit, Teflon-
oder glasausgekleidetem Stahl für die Kondensation und Kühlung
von Wasserdampf. F-1 ist ein Filter, der jedoch durch
eine Zentrifuge ersetzt sein kann, die fähig ist, die hochsaure
Flüssigkeit bei 50°C zu behandeln. M-1 ist ein statischer
Mischer mit Teflon ausgekleideten Statoren und Rotor.
P-1 ist eine Teflon-Förderung der Sulfanilsäure-Aufschlämmung.
P-2 ist eine Filtratpumpe, die zur Handhabung des
sauren Filtrats mit Teflon ausgekleidet ist. P-3 und P-4
sind die Waschwasser- bzw. Kondensatpumpen.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird das folgende
Startverfahren in der kontinuierlichen Weise angewandt.
Charge 416,3 Liter von 75%iger Schwefelsäure (543,60 kg
93%ige Schwefelsäure, gemischt mit 131,37 kg Wasser) zum
Vorratsbehälter V-4. Charge 3496 Liter mit 75 Gewichtsprozent
Schwefelsäure zum Kristallisator V-2. Charge von 130 Liter
45gewichtsprozentiger Schwefelsäure zum Vorratsbehälter V-5
und 492 Liter Wasser zum Vorratsbehälter V-6. Charge von 170
Liter 93gewichtsprozentiger Schwefelsäure zum Reaktor, V-1,
und Start des Rührers darin, während das Kondensatorventil
geöffnet wird. Langsam Charge 140 Liter flüssiges Anilin in
den Reaktor V-1 (exotherme Reaktion). Die Temperatur im Reaktor
V-1 muß unterhalb 220°C durch Steuern der Geschwindigkeit
der Anilinbeschickung gesteuert werden. Die Temperatur wird
im Bereich von 205°C bis 220°C gehalten. Die Verweilzeit der
Mischung in dem Reaktor bei niedrigeren Temperaturen im Bereich
von 205°C bis 210°C beträgt etwa 60 Minuten und bei der
oberen Temperaturgrenze 25 Minuten. Wenn die Temperatur unterhalb
etwa 180°C fallen sollte, wird Oleum zur Erhöhung der
Temperatur zugesetzt. Wenn die oben angegebene Verweilzeit beendet
ist, werden die Oleum-, Filtrat- und Anilindampf-Ströme
gestartet und alle Pumpen, Ventile, etc. geöffnet, und dem
System wird ein Betrieb im stationären Zustand wie folgt ermöglicht:
Anilin (vom Vorratsbehälter) wird dem Anilinverdampfer V-3
zugeführt, wo es verdampft und anschließend wird es in den
Reaktor V-1 durch ein Einleitungsrohr unter der Oberfläche
eingeführt.
30%iges Oleum aus dem Vorratsbehälter wird mit vorgewärmten
Filtrat aus dem Vorratsbehälter V-4 in dem Mischer M-1 gemischt.
Die erhaltene Mischung, verhältnismäßig zu zwei Mol
Schwefelsäure verteilt, wird ebenfalls in den Reaktor V-1
eingespeist und durch ein unter der Oberfläche befindliches
Einleitungsrohr eingeführt. Die Verdampfungswärme von Anilin,
die Mischwärme von Oleum mit dem Filtrat, die latente
Wärme des Filtratstroms und die Wärme der Reaktion zwischen
Anilin und Schwefelsäure liefern die für die Anilinsulfonierung
benötigte Wärme. Die bevorzugte Temperatur des stationären
Zustands ist 220°C.
Wenn die Sulfonierungsreaktion abläuft, destilliert Wasser
(enthaltend weniger als 4% Schwefelsäure) aus der Reaktionsmasse
ab und wird über die Überkopfleitung zum Wärmeaustauscher
HE-1 abgeführt, wo es kondensiert, auf 50°C gekühlt
und in den Vorratstank V-6 überführt wird. Die Reaktionsmasse
fließt durch Schwerkraft nach einer Haltezeit von angenähert
108 Minuten vom Reaktor V-1 in den Kristallisator V-2.
Das rückgeführte Zwischenprodukt, als Phenylsulfamat postuliert,
das in dem rückgeführten Filtratstrom vorhanden ist,
erlaubt im Prinzip eine 100%ige Umwandlung von Anilin in
Sulfanilsäure im Reaktor V-1.
Im Kristallisator V-2 wird die Reaktionsmasse bei 220°C mit
rückgeführtem Filtrat und Waschflüssigkeit aus dem Vorratstank
V-5 gemischt. Die Herabsetzung der Acidität in der Reaktionsmasse
durch Zugabe von in dem Filtrat und der Waschflüssigkeit
enthaltenem Wasser zu der Reaktionsmasse verursacht
das Ausfällen der Sulfanilsäure in dem Kristallisator. Die
erhaltene Sulfanilsäure-Aufschlämmung wird auf 50°C im Kristallisator
V-2 mit Hilfe des äußeren Wärmeaustauschers HE-2
abgekühlt. Die abgekühlte Aufschlämmung wird dann zum Filter
F-1 zur Abtrennung von den Flüssigkeiten gepumpt.
Die abgetrennte Sulfanilsäure wird von dem Filter F-1 gewonnen
und mit dem Kondensat aus dem Vorratstank V-6 und dem
Anlagenwasser gewaschen. Die rückgewonnene Waschflüssigkeit
wird in den Tank V-6 zur Lagerung vor der Rückführung als
Kühlmittel in den Kristallisator gepumpt.
Das Filtrat wird von dem Filter F-1 (oder, falls eine Zentrifuge
verwendet wird, von einem solchen Separator) gesammelt
und im Vorratstank V-4 bei 50°C gelagert und von diesem
zu dem Mischer M-1 rückgeführt. Es wird dort mit 30% Oleum
gemischt, um es auf ein 2molares Schwefelsäure-Verhältnis
bezüglich des Anilins zu bringen.
Nach einem 6 Stunden langen Betrieb im stationären Zustand
wurden von der gewaschenen Sulfanilsäure Proben genommen
und diese untersucht. Sie war von 99%iger Reinheit und
hatte eine ausgezeichnete Farbe, Gardner ≦ωτ1. Die Gesamtmaterial-
Analyse zeigte an, daß die Sulfanilsäure-Ausbeute,
bezogen auf die Anilinbeschickung, 98%ig war. Diese ist auf
die wirksame Umwandlung der unvollständig umgesetzten Zwischenprodukte
(als Phenylsulfamat postuliert) in dem Filtrat
in Sulfanilsäure nach der Rückführung des Filtrats zurückzuführen.
Das Verfahren dieses Beispiels ist ökologisch vorteilhaft,
da alle Flüssigkeitsströme zurückgeführt und im wesentlichen
kein Abfall produziert wird. Sulfanilsäure zersetzt
sich langsam bei hohen Temperaturen in konzentrierter Schwefelsäure.
Spurenmengen von SO x und NO x aus einer derartigen
Zersetzung wurden festgestellt. Der Reaktor V-1 und der Wärmeaustauscher
HE-1 werden daher aus ökologischen Überlegungen
heraus in ein Wäscher-System entlüftet, das fähig ist,
diese Gase zu entfernen. Es sei darauf hingewiesen, daß diese
Zersetzung so gering ist, daß kein meßbarer Ausbeuteverlust
in mehreren Versuchsreihen entdeckt werden konnte.
Diese Art der Herstellung wird in der Vorrichtung und nach
dem Verfahrensschema durchgeführt, das in Fig. 3 gezeigt
wird, wo die Reaktion und die Kristallisation im Reaktor V′-1
stattfinden, einem 5677,5 Liter-Behälter, der mit Glas ausgekleidet
und mit einem Rührer und einem Mantel zum Heizen
und Kühlen durch ein äußeres Wärmeübertragungssystem versehen
ist. Der Reaktor V′-3 mit einer Kapazität von 3785 Liter
dient als Filtrat- und Kondensatvorratsbehälter, über entsprechende
Pumpen. P′-2 dient zur Überführung von Filtrat
und die Pumpe P′-3 für die Überführung von Kondensat. Der
Wärmeaustauscher HE′-1 ist in der Überkopfleitung zwischen
Reaktor V′-1 und Kondensatvorratsgefäß angeordnet. Der Wärmeaustauscher
HE′-2 zirkuliert die Aufschlämmung vom Boden
des Reaktors V′-1 zum Kühlen der Inhalte desselben zur Steuerung
und Sicherstellung der Fällung. Die Aufschlämmung zirkuliert
durch den Austauscher HE′-2 und wird durch die Pumpe
P′-1, welche ebenfalls zur Förderung der Aufschlämmung aus
dem Reaktor V′-1 zum Filter F′-1 und des Filtrats daraus zum
Vorratsbehälter V′-2 dient, bewegt.
Die chargenweise Ausführung dieser Erfindung besteht aus
einer anfänglichen Startphase, gefolgt von dem normalen Betriebsverfahren.
Die Startphase besteht im Einfüllen von
3520 Liter 50%iger Schwefelsäure in den Filtratbehälter V′-2
und von 2271 Liter Wasser in den Behälter V′-3. Der Reaktor
V′-1 wird mit 1525,3 Liter einer 93%igen Schwefelsäure gefüllt
und die Rührung eingeschaltet.
Die Kondensatorbelüftung, welche zu dem Wärmeaustauscher
HE′-1 und von dort zu dem Kondensattank V′-3 führt, ist geöffnet.
1211,2 Liter Anilin werden sehr langsam in den Reaktor
V′-1 eingefüllt. Dies ist eine exotherme Reaktion und muß genau
auf unterhalb 180°C mittels Monitor gehalten werden. Der
Anilinstrom muß zur Verhinderung von einer Reaktion von Anilindämpfen
mit den Schwefelsäuredämpfen gesteuert werden, da
eine Dampfphasenreaktion dazu führt, daß Dianilinsulfat sich
aus Anilinhydrogensulfat bildet. Wenn das gesamte Anilin zugegeben
ist, wird das Reaktionsgefäß V′-1 und sein Inhalt (durch
heißes Öl) auf 200°C erhitzt und bei 200°C gehalten, bis etwa
234,7 Liter (62 gallons) Wasser (das weniger als 2% Schwefelsäure
enthält) abdestilliert. Diese erfordert etwa 2 Stunden.
Wenn die Destillation beendet ist, wird der Reaktor V′-1 bis
auf eine Temperatur von etwa 110°C abgekühlt und 1324,8 Liter
50%ige Schwefelsäure von dem Filtratsvorratsbehälter V′-2 zugegeben.
Das Kühlen wird fortgesetzt, bis bei etwa 100°C etwa
1268 Liter Wasser von dem Kondensat-Vorratstank V′-3 zu dem
Reaktor zugegeben worden sind und das Kühlen wird fortgesetzt,
bis die Temperatur des Behälterinhalts auf etwa 50°C abgesunken ist.
Bei dieser Temperatur wird der Gehalt an Aufschlämmung des
Reaktors V′-1 zum Filter F′-1 zwecks Filtration gepumpt. Das
Filtrat von dem Filter F′-1 wird in den Filtrat-Vorratsbehälter
V′-2 zur Rückführung gepumpt. Der Filterkuchen auf dem
Filter F′-1 wird mit 885,7 Liter Wasser gewaschen. Dieses
Waschwasser wird ebenfalls zu dem Vorratsbehälter V′-2 zwecks
Rückführung gepumpt. Der Filterkuchen, im wesentlichen reine
Sulfanilsäure, wird getrocknet und für das weitere Verfahren
als Zwischenprodukt fertiggemacht. Die Startphase ist nun beendet
und ein normaler Operationsbetrieb beginnt wie folgt:
Der Reaktor V′-1 wird mit 681,3 Liter 93%iger Schwefelsäure
und 1915,2 Liter Filtrat aus dem Filtrat-Vorratsbehälter V′-2
beschickt. 1033,3 Liter Anilin werden langsam in den Reaktor
V′-1 eingefüllt. Diese Reaktion ist exotherm und die Temperatur
sollte überwacht und durch die Geschwindigkeit der Anilinzugabe
auf etwa 130°C gehalten werden, dem Siedepunkt des Filtrats,
wodurch die oben erwähnte Dampfreaktion verhindert wird.
Wenn das gesamte Anilin zugegeben worden ist, wird die Heizung
des Reaktors eingeschaltet. Bei 130°C fängt das Filtrat an zu
sieden. Das Kondensat wird gekühlt und zu dem Kondensat-Vorratstank
V′-3 gepumpt. Wenn das Destillat entfernt ist, erhöht
sich die Temperatur in dem Reaktor V′-1. Die Destillation
wird fortgesetzt, bis die Temperatur im Reaktor V′-1 200°C bis
205°C erreicht und die Temperatur wird innerhalb dieses Bereiches
für etwa eine und eine halbe Stunde gehalten. Eine
Gesamtmenge von 1169,5 Liter Destillat wird aus der Filtratkonzentration
und der Reaktion hergestellt.
An diesem Punkt wird der Reaktor V′-1 gekühlt, bis der Inhalt eine
Temperatur von 110°C erreicht, worauf 1604,8 Liter Filtrat
aus dem Filtrat-Vorratstank V′-2 in den Reaktor V′-1 eingeführt
werden. Das Kühlen wird fortgesetzt bis auf 100°C, bei
welchem Punkt 863 Liter gekühltes Wasser (Kondensat) aus dem
Kondensattank V′-3 in den Reaktor zugegeben werden. Wenn der
Inhalt des Reaktors V′-1 50°C erreicht, wird die erhaltene
Aufschlämmung zum Filter F′-1 zur Abtrennung der Sulfanilsäure
aus dem Filtrat (Flüssigkeit) gepumpt. Das Filtrat von
F′-1 wird nach V′-2 zur Rückführung gepumpt. Der Filterkuchen
auf F′-1 wird zuerst mit 302,8 Liter Kondensat aus dem
Vorratstank V′-3 und anschließend mit 58,3 Liter Wasser (von außen
zugeführt) gewaschen. Das Waschwasser wird in den Filtrat-
Tank V′-2 zur Lagerung und Rückführung eingespeist. Der
nasse Kuchen ist fertig für die direkte Verwendung in anderen
Verfahren. Er hat eine Gardner-Farbe von weniger als 1 (in
17%iger Lösung).
Nach etwa 12 Rückführungen sollte das Filtrat wieder aufgearbeitet
werden, um eine Verfärbung des Produkts von überarbeiteten
unvollständig umgesetzten Zwischenprodukt zu verhindern
und den Abfall aus dem verworfenen überarbeiteten
Filtrat zu reduzieren.
Die Aufarbeitung sollte wie folgt vor sich gehen:
Der gesamte Inhalt des Filtrat-Vorratstanks V′-2, angenähert
3520 Liter, wird in den Reaktor V′-1 gepumpt. Der Rührer
wird eingeschaltet und die Abluft zu dem Kondensator HF′-1
geöffnet. Der Reaktor V′-1 und der Inhalt werden erhitzt.
Bei 130°C wird das Filtrat zu sieden beginnen. Das Destillat
wird kondensiert, bei 50°C gekühlt und in den Kondensat-Vorratstank
V′-3 gepumpt. Die Destillation wird fortgesetzt,
bis die Temperatur des V′-1-Reaktorinhalts 200°C erreicht
hat.
Die Inhalte werden auf 200°C während eines Zeitraums von etwa
1,5 Stunden gehalten oder bis etwa 1589,7 Liter Destillat
übergegangen sind. Diese Menge resultiert zuerst aus
dem siedenden Filtrat und dann aus der Reaktion selbst. Bei
diesem Punkt wird mit der Kühlung des Inhalts von Reaktor
V-1 begonnen. Bei 100°C werden 1816,8 Liter Wasser (Kondensat)
von V′-3 bei weniger als 50°C zugegeben und mit Außenkühlung
zur weiteren Kühlung des Reaktorinhalts auf etwa
30°C gekühlt. Bei diesem Punkt wird der Inhalt des Reaktors
V′-1 nach F′-1 zur Abtrennung des Feststoffs von der Flüssigkeit
überführt.
Auf dem Filter werden angenähert 543,60 kg Sulfanilsäure gewonnen.
Der nasse Kuchen wird gewaschen. Das Filtrat und die
Waschwässer werden zur Abstrombehandlung überführt. Diese
Ströme stellen einen Gesamtverlust von etwa 24,92 kg an Sulfanilsäure
und etwa 54,36 kg an Anilin, als umgewandelte
Zwischenprodukte, dar. Dies ist eine kleine Menge an Abfall
nach etwa 12 Ansätzen, die eine Gesamtmenge von etwa 24 915 kg
Sulfanilsäure lieferten.
Wie dies üblich ist, kann dort, wo Oleum ökonomisch verfügbar
ist, dieses zur Hebung der Stärke der Schwefelsäure in dem
Filtrat und zur Verstärkung der Schwefelsäure in der Anfangsstufe
des Chargenverfahrens verwendet werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung in
ihrem Umfang lediglich durch die spezifischen Grenzen der
Patentansprüche beschränkt ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von sulfonierten aromatischen Aminen
der allgemeinen Formel I
worin R Halogen, H, CH3, C2H5 oder
und x eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 2 bedeuten, durch
Umsetzen eines aromatischen Amins der allgemeinen Formel II
worin R x die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit konzentrierter
Schwefelsäure zur Bildung des intermediären aromatischen Amino
hydrogensulfats der allgemeinen Formel III
Erhitzen dieses Aminsulfats unter Herbeiführung einer Umlagerung
desselben und Bildung einer Sulfonatgruppe unter Eliminierung eines
Mols Wasser und Anordnung der Sulfonatgruppe in para- oder ortho-
Stellung zu der rückgebildeten Aminogruppe, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) das aromatische Amin mit konzentrierter Schwefelsäure in einem Molverhältnis Amin zu Schwefelsäure von 1 : 2,0 bis 1 : 2,5 umsetzt, wobei der Überschuß an Schwefelsäure als Reaktionslösungsmittel und Medium für die Aminhydrogensulfat-Bildung und anschließende Umlagerungsreaktion dient, sowie die exotherme Reaktion des Amins mit der Schwefelsäure unter Bildung des Aminsulfats die Temperatur der Reaktionsmischung zwischen der Umlagerungs temperatur für das Aminhydrogensulfat und der Zersetzungs temperatur des Aminhydrogensulfats und Aminsulfonats im Bereich von 180 bis 230°C hält,
- b) das während der Sulfonatbildung sich bildende Wasser aus der Reaktionsmischung destilliert und sammelt,
- c) die Reaktionsmischung nach Beendigung der Destillation auf unter 130°C und einen Schwefelsäuregehalt von 30 bis 75% durch Zugabe von rückgeführter verdünnter Schwefelsäure und/oder rückgeführtem Wasser bringt,
- d) das unter diesen Bedingungen ausgefällte Aminsulfat abtrennt und mit dem oben abdestillierten Wasser wäscht und
- e) das resultierende saure Filtrat zusammen mit dem Waschwasser und unvollständig oder nicht umgesetzten Aminen in die Anfangs reaktionsmischung zurückführt, nachdem das Filtrat mit Oleum auf einem Schwefelsäuregehalt von mindestens 93% aufkonzentriert worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Anilin mit konzentrierter Schwefelsäure umsetzt.
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