DE3711742A1 - Schutzschrankhochlager - Google Patents
SchutzschrankhochlagerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die schützende und beschützte
Lagerung von gefährlichem und/oder wertvollem Lagergut,
insbesondere von chemischen Substanzen.
Lager haben im allgemeinen die Aufgaben, das Lagergut
in unterschiedlichen Verpackungen, Größen, Mengen und
Formen sicher geschützt, übersichtlich geordnet und be
liebig zugreifbar aufzubewahren.
Dieser Aufgabe werden die bekannten Regallager mit
meist allseitig offenen Regalen, bei Paletten-Regalen
auch noch ohne Zwischenböden (nur Tragholme) mit Aus
nahme der Schutzfunktion durchaus gerecht.
Die Schutzforderung gegen Witterungseinflüsse und Dieb
stahl wird durch eine umschließende Hallenkonstruktion
erfüllt, wobei in Anbetracht der Größe der Hallen be
reits die Überwachung gegen Diebstahl nur eingeschränkt
möglich ist.
Die Schutzfunktion ist mit den Lagern bekannter Bauart
somit nur unvollkommen erfüllt.
(Firmenprospekte Dexion, Krieg, Dick u. a.; Deutsche
Patentschriften 25 26 509 und 23 08 495 sowie Offenle
gungsschrift des Deutschen Patentamtes 24 11 534).
Das Lagergut ist in den Lagern bekannter Bauart unge
schützt gegenüber Einflüssen aus Schadfällen wie
- - Feuer in benachbarten Lagerbereichen,
- - unkontrolliertes Zusammentreffen verschiedener Chemikalien oder ähnlicher Lagerstoffe mit daraus resultierender Reaktion,
- - Zerstörung der schützenden Behälter des Lagergutes durch Wasserschaden und/oder Herausspülen aus den Regalen durch Wasserstrahlen bei Löschversuchen der Feuerwehr und anschließendes Vermischen der Chemikalien o. ä. untereinander und/oder mit Lösch wasser.
Damit muß der Schutz der Umwelt vor Gefahren, die
von dem Lagergut ausgehen können, als mangelhaft be
zeichnet werden.
Diese Mängel sollen mit dem erfindungsgemäßen Schutz
schranklager, bei der erfindungsgemäß problemlos zu
erreichenden Höhe auch Schutzschrankhochlager, behoben
werden.
Ziel des erfindungsgemäßen Schutzschrankhochlagers ist
- 1. der Schutz des eingelagerten Gutes vor schädlichen äußeren Einflüssen,
- 2. der Schutz der Umwelt vor Gefahren, die von dem Lagergut ausgehen können,
- 3. Begrenzung evtl. Schadensfälle auf den unmittelbar betroffenen Bereich durch Abschottung relativ kleiner Lagerbereiche (z. B. 3 Europaletten) mit jeweils eigener - gegebenenfalls weiter unterteilter - Auf fangwanne,
- 4. Schutz von wertvollem oder giftigem Lagergut vor un befugtem Zugriff und Manipulation (Sabotage),
- 5. Einbeziehung der Schrankkonstruktion in die Hallen konstruktion, womit eine so weitgehende Kostenre duzierung erreicht wird, daß die Mehrkosten für die Verwirklichung der schützenden Funktion zu einem wesentlichen Teil wieder aufgefangen werden können.
Die genannten Aufgaben werden erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß das Lagergut in Schrankelementen
(Patentanspruch 1), ergänzt mit einer Auffangwanne
(Patentanspruch 2) und je nach Anforderung unter
schiedlichen Verschlußelementen (Patentanspruch 3,
4 oder 5) und speziell auf die geplante Belegung mit
Lagergut eingestellte Oberflächenqualität (Patent
anspruch 6) gelagert wird.
Die Patentansprüche 7-10 dienen der weiteren Stei
gerung der Schutzfunktionen.
Mit der Lösung nach Patentanspruch 11 kann ein wesent
licher Teil der durch die Verbesserung der Schutz
funktionen zwangsläufig entstehenden Mehrkosten wieder
aufgefangen werden, was eine Verwirklichung von Lagern,
die die Umwelt besser als bisher vor den Gefahren des
eingelagerten Gutes, insbesondere Chemikalien schützen,
sehr erleichtert.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß über die bisher erfüllten Funk
tionen der Lagertechnik hinaus eine entscheidende
Steigerung der Sicherheit ohne gravierende Kostenstei
gerung erreicht wird:
- - Begrenzung von Störfällen auf den unmittelbar be troffenen Bereich,
- - Eingrenzung der Anzahl von Chemikalien o. ä., die im Falle eines Störfalles zusammentreffen können,
- - gezielt hergestellte Widerstandsfähigkeit gegen spezielle, insbesondere chemische Beanspruchungen,
- - Verschluß relativ kleiner Lagerbereiche, womit bessere Überwachung gegen Diebstahl oder unbefugte Manipula tion erreicht wird,
- - speziell eingestellte Widerstandsfähigkeit, damit höhere Resistenz im Einzelfall bei geringeren Ge samtkosten,
- - Kostenreduzierung bei der Hallenkonstruktion durch Mitverwendung der Schrankelemente.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung ein Hallenabschnitt dargestellt, der auch die ver
schiedenen auf spezielle Bedürfnisse abgestellten
Varianten erkennen läßt.
Fig. 3 (Grundriß) zeigt 3 Schrankelemente mit Platz für
je 3 Paletten (1) und ein Schrankelement von geringerer
Tiefe für Handbedienung und -entnahme (2). Die
schraffierte Fläche zwischen den Schrankelementen (3, 4)
zeigt die Tragkonstruktion der Halle, hier Stahlbeton.
Mit den quer stehenden Wandscheiben (4) sind aus stati
scher Sicht Höhen bis 15 oder 20 m möglich. In den
senkrechten Schächten (5) werden Zu- und Abflußleitungen
sowie auch Steuerleitungen geführt. Zwischen gegenüber
liegenden Querwandscheiben (4) sind Feuerschutzab
schlüsse möglich. Die Abstände der Tragwände (3) orien
tieren sich an den notwendigen Abmessungen der Paletten
schränke mit dazwischenlaufendem Gang, dessen Breite
vom verwendeten Typ des Gabelstaplers o. ä. abhängt.
Diese Breite reicht aus, um in den Lagerabschnitten mit
Schränken geringerer Tiefe für Handbedienung mittig
eine zweite Doppelreihe Schränke (7) stellen zu können.
In ca. 2,20 m Abstand übereinander sind hier Laufebenen
(13) vorgesehen. Die Höhe der Schrankelemente kann vari
abel ausgeführt werden; danach richtet sich die Höhen
lage der Auffangwannen (8). Die Schrankelemente können
offen (9) ausgeführt werden. Das Verschluß-Paket (11)
gehört zur Öffnung (10). Das oberste Schrankelement im
Schnitt ist mit den Verschlußelementen (12) geschlossen.
Claims (13)
1. Schutzschrankhochlager zur schützenden und beschütz
ten Lagerung von Lagergut, dadurch gekennzeichnet,
daß vorgefertigte Schrankelemente vorzugsweise aus
Material der Baustoffklasse A 1 (DIN 4102) das Lager
gut relativ kleinteilig umschließen, die sechste
Seite (Vorderseite) mit Verschlußelementen geschlos
sen werden kann und somit a) das Lagergut vor äußeren
Einflüssen und b) die Umwelt vor schädlichen Auswir
kungen des Lagergutes schützen.
2. Schutzschrankhochlager nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schrankelement mit einer
eigenen - eventuell noch weiter unterteilten -
Auffangwanne ausgestattet ist.
3. Schutzschrankhochlager nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Schrankelement an der
sechsten Seite (Vorderseite) mit Verschlußelementen
wie Rolladen, Rolltor, Markise oder ähnlichem ge
schlossen werden kann.
4. Schutzschrankhochlager nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Schrankelement an der
sechsten Seite (Vorderseite) mit Verschlußelementen
der Feuerwiderstandsklasse T 30 (wahlweise bis T 180)
nach DIN 4102 geschlossen werden kann.
5. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schrankelement an der sechsten Seite (Vorderseite)
mit luftdicht, rauchdicht, oder gasdicht schließenden
Verschlußelementen verschlossen werden kann.
6. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Schrankelemente entsprechend ihrer geplanten Verwen
dung auf spezielle chemische Widerstandsfähigkeit hin
ausgestattet werden durch speziell abgestimmte Ober
flächen der Element-Innenseiten, insbesondere der
Auffangwanne(n), bestehend aus Stahlblech (z. B. Ni
rosta), NE-Blechen, Glasfluß (z. B. Email), Keramik
oder spezieller chemisch aufgebauter Beschichtung.
7. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auffangwannen nach Anspruch 2 über einen ver
schließbaren Abfluß am Boden und einem stets offenen
Überlauf mit weiterführender Abflußleitung zu einer
nachgeschalteten Auffangwanne, Tank oder ähnlichem
ausgestattet sind.
8. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrankelemente über eigene Abflußleitungen an
Gesamt-, Gruppen- oder Einzel-Entlüftungs- oder Luft
waschanlagen angeschlossen sind und über diese
entsorgt werden.
9. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrankelemente innen mit eigenen - auf die ge
plante Verwendung abgestimmten - Löscheinrichtungen
für Wasser-, CO₂-, Halon- oder andere Löschsubstanzen
ausgerüstet sind.
10. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrankelemente über Druckleitungen an ein Zen
tral- oder Gruppen-Gebläse zur Erzeugung eines stän
digen Unter-/Überdrucks im Inneren der Schutzschrank
elemente angeschlossen sind.
11. Schutzschrankhochlager nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrankelemente derart gegeneinander gestellt und
aufeinander gestapelt werden, daß die erfindungsge
mäß verbleibenden Zwischenräume die Tragkonstruktion,
vorzugsweise Stahl und/oder Beton sowie die verschie
denen Abfluß-, Entlüftungs-, Druck- und Steuerlei
tungen aufnehmen, wobei die Schrankelemente die Funk
tion einer verlorenen Schalung übernehmen.
12. Klappen-Verschluß-Mechanismus zur Bewegung von rela
tiv schweren Verschlußelementen des Schutzschrank
hochlagers nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit Scharnieren, Klavierbändern o. ä. verbundenen
Klappen durch Seilzug, der aus mehreren Einzelseilen
besteht, die jeweils ein oder zwei eigene Klappen be
wegen und zum Ausgleich der verschieden weiten Seil
zugwege auf jeweils eigenen Trommeln, die durch
Elektromotore oder mit Handkurbel anzutreiben sind,
mit unterschiedlicher Drehzahl und/oder unterschied
lichem Trommeldurchmesser aufgespult werden.
13. Klappen-Verschluß-Mechanismus nach Anspruch 12 und
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Seilzug, der die Verschluß-
Klappen in stets geöffnetem Zustand hält, nur im
Falle einer Gefahr - selbsttätig ausgelöst durch
Schmelzmaterial und/oder elektronisch gesteuert -
freigegeben wird und dadurch die Verschluß-Klappen,
bewegt durch ihr Eigengewicht, jedoch gebremst in
den geschlossenen Zustand sinken läßt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873711742 DE3711742A1 (de) | 1987-04-07 | 1987-04-07 | Schutzschrankhochlager |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873711742 DE3711742A1 (de) | 1987-04-07 | 1987-04-07 | Schutzschrankhochlager |
Publications (1)
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---|---|
DE3711742A1 true DE3711742A1 (de) | 1988-10-27 |
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ID=6325078
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873711742 Withdrawn DE3711742A1 (de) | 1987-04-07 | 1987-04-07 | Schutzschrankhochlager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3711742A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2339352A1 (de) * | 1972-08-03 | 1974-02-21 | Jean Henri Husson | Feuerschutzvorrichtung zum isolieren und abschneiden von raeumen |
DE8012860U1 (de) * | 1980-05-12 | 1980-11-27 | Veb Ag, Glarus (Schweiz) | Boxenseitenwand |
DE8133490U1 (de) * | 1981-11-16 | 1982-04-15 | E. Vogel GmbH, 5912 Hilchenbach | Fassregal |
DE2534297C2 (de) * | 1974-07-31 | 1983-07-21 | Convyron Ltd., Painswick, Gloucestershire | Feuerschutzklappe |
-
1987
- 1987-04-07 DE DE19873711742 patent/DE3711742A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2339352A1 (de) * | 1972-08-03 | 1974-02-21 | Jean Henri Husson | Feuerschutzvorrichtung zum isolieren und abschneiden von raeumen |
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DE8133490U1 (de) * | 1981-11-16 | 1982-04-15 | E. Vogel GmbH, 5912 Hilchenbach | Fassregal |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DE-Buch: Otto-Krauskopf-Verlag: Hochregallager, Mainz 1973, S.266-275 * |
DE-Z: Walther Mitteilungen, "Brandschutz im Hoch- regallager" Der Walther & Cie AG, 5000 Köln 80, v. 15./17.9.1971 * |
FR-Z: Manutention, Juli 1971, S.151 * |
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Legal Events
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---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |