DE3710323A1 - Verfahren zur photothermischen materialpruefung mit dem mirage-effekt an proben mit rauhen oder unebenen oberflaechen - Google Patents
Verfahren zur photothermischen materialpruefung mit dem mirage-effekt an proben mit rauhen oder unebenen oberflaechenInfo
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- G01N21/17—Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated
- G01N21/171—Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated with calorimetric detection, e.g. with thermal lens detection
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Description
Bestrahlt man ein absorptionsfähiges Material mit moduliertem
(periodisch unterbrochenem) Licht, so pflanzt sich der absorbierte
Teil dieses Lichtes als Wärmewelle mit gleicher Frequenz aber unter
schiedlicher Phase im Material fort.
lnhomogenitäten (gewollte und ungewollte) im Material wirken sich
charakteristisch auf diese Ausbreitung aus.
Ein Teil der Wärmewelle gelangt wieder an die Oberfläche in unmittel
barer Nähe der Bestrahlungsstelle.
Hier erwärmt sie das umgebende Medium, normalerweise Luft, ebenfalls
periodisch.
Dies führt zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft, was man
sich als Ausbildung einer thermischen Linse vorstellen kann.
Ein parallel und dicht zur Oberfläche geführter Laserstrahl (Abtast
strahl, wird, wenn er die Linse durchquert, abgelenkt. Dies bezeichnet
man als photothermischen Mirage-Effekt in Anlehnung an Luftspiegelungen
an heißen Tagen.
Mit geeigneten Sensoren läßt sich diese Ablenkung messen (DE 35 10 314).
Da aber sowohl die Signalamplitude als auch die Phasendifferenz
(zwischen Anregungsstrahl und Wärmewelle) vom Abstand des Abtast
strahls zur bestrahlten Probenstelle abhängen, lassen sich bisher nur
glatte und ebene Materialien über eine Fläche automatisch messen.
Andernfalls kann eine Unebenheit der Oberfläche nicht von einer
Inhomogenität im Materialinnern getrennt werden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
dadurch gelöst, daß man die Entfernungsänderung zwischen bestrahlter
Stelle und Abtaststrahl mißt und die resultierende Meßgröße in eine
entsprechende Amplituden- bzw. Phasenänderung umrechnet.
Die exakte mathematische Beziehung zwischen Entfernungsänderung einer
seits und Amplituden- bzw. Phasenänderung andererseits ist nur von
den Eigenschaften des das Material umgebenden Mediums (normalerweise
Luft) und von der Modulationsfrequenz abhängig, also nicht von den
Materialeigenschaften selbst, und läßt sich durch eine einmalige
Messung unter bekannten Versuchsbedingungen ermitteln.
Nach Anspruch 2 wird zur Entfernungsbestimmung die Tatsache ausge
nutzt, daß die vom bestrahlten Material reflektierten Strahlen ihren
Querschnitt in Abhängigkeit vom Lichtfleckdurchmesser an der bestrahl
ten Stelle ändern.
Treffen sie auf einen Photodetektor, so läßt sich dem Detektorsignal
ein definierter Abstand zuordnen.
Dies gilt jedoch nur für unveränderte Reflexionseigenschaften an jeder
Prüfstelle, was auf die hier behandelten Materialien gerade nicht zu
trifft. Außerdem werden durch Vergrößerung des Lichtfleckes auf der
Probe sowohl das Auflösungsvermögen als auch die Bestrahlungsbedin
gungen nachteilig verändert.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß nach dem Anspruch 3 dadurch ge
löst, daß die Fokussierlinse auf den kleinsten Lichtfleck und damit um
die gleiche Strecke in Richtung des Anregungsstrahls nachgeführt wird,
um die sich der Abstand vom Material wegen einer Rauh- oder Uneben
heit ändert.
Der kleinste Lichtfleck zeichnet sich je nach optischen Verhältnissen
durch einen (für die bestrahlte Stelle) Extremwert der vom Detektor
empfangenen Intensität oder eine besondere Symmetrie aus, ist dadurch
unabhängig vom Absolutwert der lntensität, also auch von den Reflexions
eigenschaften der Probe.
Erfolgt die Nachführung elektromotorisch, so ist der dazu benötigte
Strom ein Maß für die Abstandsänderung.
Da in der Regel die Strahlführung des Abtaststrahls starr mit der
Anregungseinheit gekoppelt ist, ist die festgestellte Abstandsänderung
identisch mit der Abstandsänderung bezüglich des Abtaststrahls.
Bestrahlt man eine Materialstelle konstant und verändert den Abstand
dieser Stelle vom Abtaststrahl definiert (indem man beispielsweise die
Probe auf einem Feinmeßtisch befestigt und verfährt), so kann die
jeweilige Änderung des photothermischen Signals (Amplitude und Phase)
mit der erforderlichen Genauigkeit ermittelt werden.
Dies wird zweckmäßigerweise unter Laborbedingungen durchgeführt, da,
wie erwähnt, hier keine materialspezifischen Parameter eingehen.
Nach Anspruch 4 wird erfindungsgemäß diese Information dazu genutzt,
Signaländerungen, die beim rasterförmigen Abtasten einer Probe ent
stehen, darauf zu prüfen, ob es sich um materialspezifische Änderungen
handelt, oder ob sie von Rauh- bzw. Unebenheiten herrühren.
Dabei beginnt man mit der Aufnahme des ersten Meßwertes und setzt hier
das gemessene Signal mit der Entfernungsänderung null in Beziehung
(da es keinen Meßwert vorher gab, gibt es auch keine Entfernungsände
rung).
Beim zweiten Meßpunkt, der beispielsweise um die Strecke Δ xoder
näher zum Abtaststrahl liegt, erfolgt als erstes eine optoelektronische
Registrierung dieser Änderung, die zum Nachfokussieren des Objektives
führt; der dazu erforderliche Strom wird gleichzeitig als Meßwert an
den Rechner übergeben, dort in eine entsprechende Amplituden- bzw.
Phasenänderung des Meßwertes umgerechnet und vom Meßsignal subtrahiert.
Es bleibt die reine material-spezifische Meßgröße übrig.
Mit diesem Verfahren ist es möglich, Rauhigkeiten oder Unebenheiten
einer zu prüfenden Fläche von einigen µm bis zu einigen Zehntel Milli
metern meßtechnisch auszugleichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Der Laser 1 sendet paralleles Licht aus, das vom Motorobjektiv 2 auf
die Probe 3, die hier bewußt übertrieben uneben gezeichnet ist,
fokussiert wird.
Der Abtaststrahl 4 hat einen Abstand x von der bestrahlten Stelle
und erfährt hier (nicht dargestellt) durch den photothermischen Effekt
eine Ablenkung von der Probe weg.
Wird eine zweite Stelle (nur Motorobjektiv 2′ dargestellt) bestrahlt,
die um die Strecke Δ x vom Abtaststrahl entfernt ist, so fokus
siert das Objektiv um ebenfalls Δ x nach.
Das reflektierte Licht gelangt jeweils zurück durch das Motorobjektiv
und wird über einen teildurchlässigen Spiegel 5 zur Photodiode 6
geleitet.
Ihre Signale werden von Elektronik und Rechner 7 ausgewertet.
Claims (4)
1. Verfahren zur photothermischen Materialprüfung mit dem Mirage-
Effekt an Proben mit rauhen oder unebenen Oberflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch Rauhheit oder Unebenheit an der Prüf
stelle verursachte Entfernungsänderung zwischen ihr und dem Abtast
strahl gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
der Entfernungsänderung optisch über die Fokussierung des Anregungs
strahls erfolgt in der Weise, daß das von der Probe reflektierte
Licht zu einem optoelektronischen Sensor gelenkt wird, der sein
Signal in Abhängigkeit von der Lichtfleckgröße an der Prüfstelle
ändert.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fokussierlinse in Richtung des Anregungsstrahls beweglich
ist und in Abhängigkeit vom optoelektronischen Sensorsignal so
nachgeführt wird, daß auf die bestrahlte Stelle immer der kleinste
Strahlfleck fällt und das Maß der Nachfokussierung identisch mit
der Entfernungsänderung ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gemessene Entfernungsänderung einer durch diese Ent
fernungsänderung verursachten Änderung des Meßsignals (Amplitude
und Phase) zugeordnet und von den Signaländerungen, die durch
die zu messenden Materialeigenschaften verursacht werden, unter
schieden werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710323 DE3710323A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Verfahren zur photothermischen materialpruefung mit dem mirage-effekt an proben mit rauhen oder unebenen oberflaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710323 DE3710323A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Verfahren zur photothermischen materialpruefung mit dem mirage-effekt an proben mit rauhen oder unebenen oberflaechen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3710323A1 true DE3710323A1 (de) | 1988-10-06 |
DE3710323C2 DE3710323C2 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=6324250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873710323 Granted DE3710323A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Verfahren zur photothermischen materialpruefung mit dem mirage-effekt an proben mit rauhen oder unebenen oberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3710323A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3840998A1 (de) * | 1988-12-06 | 1990-06-07 | Battelle Institut E V | Vorrichtung zum zerstoerungsfreien aufspueren von inhomogenitaeten in elastischen werkstoffen |
DE19606453A1 (de) * | 1996-02-21 | 1997-08-28 | Wagner Int | Verfahren und Vorrichtung zum photothermischen Prüfen von Werkstücken |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3313784A1 (de) * | 1982-04-15 | 1983-10-20 | Olympus Optical Co., Ltd., Tokyo | Vorrichtung mit optischer kopfanordnung |
DE3510314A1 (de) * | 1985-03-22 | 1986-09-25 | Harald Michael Robert Dr. 6604 Fechingen Petry | Verfahren und vorrichtung zur beruehrungslosen pruefung von materialien auf inhomogenitaeten |
-
1987
- 1987-03-28 DE DE19873710323 patent/DE3710323A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3313784A1 (de) * | 1982-04-15 | 1983-10-20 | Olympus Optical Co., Ltd., Tokyo | Vorrichtung mit optischer kopfanordnung |
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DE3840998A1 (de) * | 1988-12-06 | 1990-06-07 | Battelle Institut E V | Vorrichtung zum zerstoerungsfreien aufspueren von inhomogenitaeten in elastischen werkstoffen |
DE19606453A1 (de) * | 1996-02-21 | 1997-08-28 | Wagner Int | Verfahren und Vorrichtung zum photothermischen Prüfen von Werkstücken |
DE19606453C2 (de) * | 1996-02-21 | 1998-07-16 | Wagner Int | Verfahren und Vorrichtung zum photothermischen Prüfen von Werkstücken |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3710323C2 (de) | 1989-08-17 |
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