DE3710199C2 - Automatische Fokussiereinrichtung für Kameras - Google Patents
Automatische Fokussiereinrichtung für KamerasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Fokussiereinrichtung
zur Verwendung in Kameras, die in der Lage ist, den
Abstand zwischen der Kamera und dem zu fokussierenden Objekt
unter allen äußeren Bedingungen und bei jeder Objektbeleuchtung
genau zu messen. Weiterhin bezieht sich die Erfindung
insbesondere auf eine automatische Fokussiereinrichtung
für Standkameras, wie z. B. elektronische Kameras.
In den letzten Jahren sind verschiedene automatische Fokussiereinrichtungen
für Kameras zur automatischen Messung des
Abstandes zwischen der Kamera und den zu fokussierenden Objekten
und zum Verschieben der fokussierenden Linse in Positionen,
die dem gemessenen Abstand des zu fokussierenden
Objekts entsprechen, entwickelt worden. Solche automatischen
Fokussiereinrichtungen sind in den verschiedensten
Kameras nützlich, wie z. B. elektronischen Standkameras
usw., so daß der Kameramann nicht mehr zu fokussieren
braucht.
Bekanntlich sind im wesentlichen zwei verschiedene Systeme
von automatischen Fokussiereinrichtungen entwickelt worden.
Das eine wird als "aktive automatische Fokussiereinrichtung"
bezeichnet, das infrarote Lichtsignale oder Ultraschallwellen
zu einem zu fokussierenden Objekt aussendet
und nach dem Empfang der reflektierten Wellen zur Bestimmung
des Abstands der Kamera von dem Objekt die vom Aussenden
bis zum Empfang verstrichene Zeit mißt. Das andere System
wird als "passive automatische Fokussiereinrichtung"
bezeichnet, das das von dem Objekt reflektierte Umgebungslicht
zur Bestimmung der davon abhängigen fokussierten Linsenposition
erfaßt. Es ist offensichtlich, daß die aktive
automatische Fokussiereinrichtung zum Aussenden von Lichtstrahlen
oder Ultraschallwellen zu dem Objekt die Verwendung
von infraroten Lichtquellen oder Ultraschallsendern
erforderlich macht. Andererseits ist der Aufbau von passiven
automatischen Fokussiereinrichtungen wesentlich einfacher
als der der aktiven Typen, da keine Lichtquellen oder
Ultraschallgeneratoren erforderlich sind. Außerdem ist bekannt,
daß die passiven automatischen Fokussiereinrichtungen
weniger elektrische Leistung erfordern als die aktiven
Systeme. Unter den verschiedenen passiven automatischen Fokussiereinrichtungen
sind die sogenannten TTL- (durch die
Linse-)-Systeme besonders genau, da sie beim Fokussieren
keinem Parallaxenfehler unterliegen.
Andererseits entstehen bei der passiven automatischen Fokussiereinrichtung
Schwierigkeiten beim Fokussieren relativ
dunkler Objekte, da in diesem Fall die von den dunklen Objekten
reflektierte Lichtintensität möglicherweise nicht
für die Durchführung der automatischen Fokussierung ausreicht.
Folglich ist es praktisch unmöglich, eine automatische
Fokussierung mittels einer passiven automatischen Fokussiereinrichtung
durchzuführen, wenn die äußeren Bedingungen
der Objektaufnahme oder -abbildung künstliches oder
Blitzlicht erfordern, bevor dieses eingeschaltet wird. Deshalb
ist die passive automatische Fokussiereinrichtung bei
Verwendung in dunkler Umgebung oder Fokussierung von dunklen
Objekten tatsächlich nutzlos.
Eine bekannte Fokussiereinrichtung (DE 29 33 077 A1) weist
eine zusätzliche Beleuchtungseinrichtung auf, die das zu fotografierende
Objekt dann zusätzlich beleuchtet, wenn mit
Hilfe einer passiven Entfernungsmessung aufgrund mangelnden
Kontrastes kein Resultat mehr erzielt wird. Dadurch wird der
Kontrast des Objekts verbessert und das Objekt kann nun von
der passiven Entfernungsmeßeinrichtung fokussiert werden.
Für eine solche Fokussiereinrichtung wird daher eine leistungsstarke
Beleuchtungsquelle benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische
Fokussiereinrichtung für Kameras zu schaffen, deren Aufbau
einfach ist, die Abstandsmessungen selbst in dunkler Umgebung
oder in bezug auf dunkle Objekte durchführt und dabei
wenig Energie verbraucht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1
angegeben. Die Unteransprüche haben vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgedankens zum Inhalt.
Eine automatische Fokussiereinrichtung gemäß der Erfindung
enthält ein photoempfindliches Element zur Aufnahme von
durch das Hauptlinsensystem der Kamera hindurchtretendem
Licht. Das photoempfindliche Element erzeugt auf der Basis
des empfangenen Lichts ein den Abstand anzeigendes Signal.
Das Hauptlinsensystem wird zur Fokussierung auf ein Objekt
auf der Basis des den Abstand anzeigenden Signals des photoempfindlichen
Elements in eine bestimmte Position gefahren.
Das System ist außerdem mit einer Hilfslichtquelle zur
Aussendung eines Hilfs-Lichtstrahls auf das Objekt versehen.
Die Hilfslichtquelle wird betrieben, wenn Abstandsmessungen
zur Durchführung des Fokussiervorgangs ausgeführt
werden, damit die automatische Fokussiereinrichtung Abstandsmessungen
und Objektfokussierung auch in dunkler Umgebung
oder auf dunkle Objekte durchführen kann.
In der bevorzugten Ausführungsform wird eine Hilfslichtquelle
verwendet, die im Infrarot- oder fernen Infrarotbereich
Licht emittiert.
Gemäß der Aufgabe der Erfindung enthält eine automatische
Fokussiereinrichtung für eine Kamera, die ein Hauptlinsensystem
mit einer beweglichen Fokussierlinse in bezug auf
eine andere Linse zur Fokussierung des Hauptlinsensystems
auf ein Objekt und eine erste Lichtquelle zur Beleuchtung
des Objekts, um die Aufgabe eines Objektbildes durch die
Kamera zu ermöglichen, aufweist, ein mit der beweglichen
Linse des Hauptlinsensystems verbundenes Servosystem zur
Verschiebung der Position der beweglichen Linse entsprechend
einem die Entfernung zwischen der Kamera und dem Objekt
anzeigenden Signals; eine photoempfindliche Vorrichtung
zur Aufnahme von von dem Objekt reflektierten Lichts
und zur Ermittlung des Abstands, um ein abstandanzeigendes
Signal zu erzeugen; eine aktive Lichtquelle zur Abstandsmessung
und damit zum Aussenden eines abstandsmessenden
Lichtstrahls auf das Objekt; Vorrichtungen zum Empfang des
von dem Objekt reflektierten Lichts und zum Weiterführen
des reflektierten Lichts zu photoempfindlichen Vorrichtungen;
sowie zwischen den Empfangsvorrichtungen für das reflektierte
Licht und den photoempfindlichen Vorrichtungen
angeordnete Filter zum Herausfiltern einer Lichtkomponente
in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich, wobei die Filter
so gestaltet sind, daß sie einen ersten Durchlaßbereich
im Bereich des menschlichen Sehvermögens und einen zweiten
Durchlaßbereich entsprechend dem Wellenlängenbereich des
abstandmessenden Lichts aufweisen, so daß die Filter die
Lichtkomponenten des ersten Bereichs passieren lassen, während
die Lichtquelle zur Abstandsmessung ausgeschaltet ist
und die Lichtkomponenten des zweiten Bereichs passieren
lassen, wenn die Lichtquelle zur Abstandsmessung eingeschaltet
ist.
Vorzugsweise ist die photoempfindliche Vorrichtung im Wellenlängenbereich
des zweiten Durchlaßbandes besonders empfindlich.
Auf diese Weise hat die photoempfindliche Vorrichtung
im zweiten Durchlaßbereich eine genügend hohe Empfindlichkeit
für das vom Objekt reflektierte Licht, so daß
die Erfassung des abstandmessenden Lichts gewährleistet
ist. Andererseits emittiert die Lichtquelle zur Abstandsmessung
auch Licht mit Wellenlängen größer oder gleich der
des infraroten Lichts.
Die Empfängervorrichtung für reflektiertes Licht umfassen
das Hauptlinsensystem sowie Vorrichtungen zum Teilen
des empfangenen Lichts, um eine erste Komponente auf eine
abbildende Vorrichtung der Kamera zu fokussieren und um
eine zweite Komponente über die Filter der photoempfindlichen
Vorrichtung zuzuführen. Die erste Lichtquelle und die
Lichtquelle zur Abstandsmessung werden mittels einer
Schaltvorrichtung, die die zwei Schaltstellungen "Verbinden"
und "Trennen" einnehmen kann, in Abhängigkeit von der Umgebungslichtintensität
am Objekt und/oder der Helligkeit des
Objekts ein- oder ausgeschaltet. Die erste Lichtquelle und
die Lichtquelle zur Abstandsmessung werden in Abhängigkeit
von dem Bildaufnahmevorgang der Kamera aktiviert, wobei die
Lichtquelle zur Abstandsmessung vor der ersten Lichtquelle
aktiviert wird.
Alternativ dazu werden die erste Lichtquelle und die Lichtquelle
zur Abstandsmessung mittels einer Schaltvorrichtung
zu- und abgeschaltet, wobei die Schaltvorrichtung zwei
Schaltstellungen (Ein/Aus) in Abhängigkeit von der Umgebungslichtintensität
um das Objekt und/oder der Helligkeit
des Objekts einnehmen kann, wobei die erste Lichtquelle mit
einem Kameraverschluß zur Synchronisierung gekoppelt ist
und die Lichtquelle zur Abstandsmessung in Abhängigkeit von
dem Bildaufnahmevorgang der Kamera vor dem Öffnen des Verschlusses
aktiviert wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform
einer automatischen Fokussiereinrichtung
entsprechend der Erfindung, wobei die automatische
Fokussiereinrichtung in einer elektronischen
Standkamera verwendet wird;
Fig. 2 das Diagramm der Charakteristik eines in der bevorzugten
Ausführungsform der automatischen Fokussiereinrichtung
nach Fig. 1 verwendeten Filters;
Fig. 3 das Diagramm der Wellenlängenverteilung einer
Hilfslichtquelle, wie sie in der gezeigten Ausführungsform
der automatischen Fokussiereinrichtung
verwendet wird;
Fig. 4 das Diagramm der Filtereigenschaften der in der
automatischen Fokussiereinrichtung nach Fig. 1
verwendeten Filter;
Fig. 5 das Diagramm der spektralen Empfindlichkeit eines
in der bevorzugten Ausführungsform einer automatischen
Fokussiereinrichtung nach Fig. 1 zu verwendenden
photoempfindlichen Elements;
Fig. 6 das Diagramm der Charakteristik des visuellen
Nutzeffekts einer elektronischen Standkamera, in
die die bevorzugte Ausführungsform der automatischen
Fokussiereinrichtung eingebaut ist;
Fig. 7 den Querschnitt eines in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Filterelements; und
Fig. 8 die Querschnittsdarstellung der in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform der Erfindung angeordneten
Filterelemente.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist die bevorzugte Ausführungsform
einer automatischen Fokussiereinrichtung in eine elektronische
Standkamera 10 eingebaut.
Die elektronische Standkamera 10 ist zur Aufnahme von Bildsignalen
auf die Aufzeichnungsspur einer Magnetscheibe 12
ausgelegt. Zur Aufnahme des Bildes eines Objektes 14 ist die
Kamera 10 mit einem Hauptlinsensystem 16 und einer Bildaufnahmevorrichtung
18 ausgestattet. Das Hauptlinsensystem 16
enthält eine in einen Tubus 22 eingepaßte Fokussierlinse 20.
Der die fokussierende Linse 20 des Hauptlinsensystems
16 tragende Tubus 22 ist zur Fokussierung des Abbildes des
Objekts 14 auf der Bildaufnahmevorrichtung 18 in axialer
Richtung beweglich. Die Bildaufnahmevorrichtung 18 kann z. B.
ein CCD-Element mit einzelnen
Bildsensoren aufweisen und so geschaltet sein, daß sie ein
Bildsignal erzeugt. Das Bildsignal wird in einem Aufzeichnungsschaltkreis
24 verarbeitet. Der Schaltkreis 24
schreibt die aus dem Bildsignal gewonnenen Bilddaten mittels
eines magnetischen Schreibkopfs 26 auf die Aufnahmespur
der Magnetscheibe 12. Die Magnetscheibe 12 wird durch
einen Scheibenantriebsmotor 28 bewegt, um damit die Aufzeichnung
der Bildaten über den Aufnahmekopf 26 zu
ermöglichen.
Eine mikroprozessorgestützte Steuereinheit 30 dient zur
Steuerung der Bildaufnahmeoperation, der Bilddatenaufnahme.
Die Systemsteuereinheit 30 wird durch eine Verschlußtaste
32 getriggert, um daraufhin die Bildaufnahmeoperation
vorzunehmen. Eine Systemsteuereinheit 28 steuert die Position
eines zwischen dem Hauptlinsensystem 16 und der
Bildaufnahmevorrichtung 18 liegenden Verschlusses 34. Die
Systemsteuereinheit 30 steuert außerdem den Betrieb des
Aufzeichnungsschaltkreises 24 zur Steuerung der Schreib/Lesezyklen
der Bilddaten, usw. Weiterhin steuert dieser
Schaltkreis den Betrieb des Scheibenantriebsmotors 28.
Solche elektronischen Standkameras sind z. B. in der GB-PS 11 12 603,
veröffentlicht am 20. Juli 1983, der EP-PS 01 86 883
und der EP-PS 02 04 646 offenbart.
Die bevorzugte Ausführungsform der automatischen Fokussiereinrichtung
wird in der oben erwähnten elektronischen
Standkamera 10 zur Bestimmung des Abstands zu dem Objekt 14
und der axialen Verschiebung der Fokussierlinse 20 mit dem
Tubus 22 verwendet, um das Hauptlinsensystem 16 auf das Objekt
zu fokussieren. In der automatischen Fokussiereinrichtung
dient eine TTL-Baugruppe zum Empfang eines von dem Objekt
14 reflektierten Lichtstrahls durch das Hauptlinsensystem
16 der Kamera 10. Die automatische Fokussiereinrichtung
bestimmt zur automatischen Fokussierung des Hauptlinsensystems
16 auf das Objekt aus dem empfangenen Lichtstrahl
den Abstand zu dem Objekt 14. Zum Empfang des von
dem Objekt 14 reflektierten Lichtstrahls enthält die automatische
Fokussiereinrichtung ein photoempfindliches Element
40. Der durch das Hauptlinsensystem 16 empfangene
Lichtstrahl wird von einem halbdurchlässigen Spiegel 42 abgelenkt
und fällt über eine Sammellinse 44 und ein Filter
46 als Objekt-Erfassungsstrahl LDET auf das photoempfindliche
Element 40. Das photoempfindliche Element 40 erzeugt
ein den Abstand der Kamera 10 von dem Objekt 14 darstellendes
Signal Sout durch Verarbeitung des von dem Objekt reflektierten
Lichtsignals in bekannter Weise. Das entfernungsabhängige
Ausgangssignal Sout wird einem Treiberschaltkreis
48 zum Antrieb eines Servomotors 50 für die Fokussiereinrichtung
zugeführt. Der Servomotor 50 bewegt ein
Getriebe 52 in Abhängigkeit von dem Treibersignal des Treiberschaltkreises
48. Das Getriebe 52 greift in eine auf dem
äußeren Umfang des Tubus 22 angebrachte Zahnstange 54 ein,
um die Fokussierlinse 20 in eine dem gemessenen Abstand entsprechende
Position zu verschieben.
Die elektronische Standkamera nach Fig. 1 ist außerdem mit
einer Stroboskoplampe 56 und einem Hilfslicht emittierenden
Element 58 ausgestattet. Die Stroboskoplampe 56 und das
Hilfslicht emittierende Element 58 sind mit einem Schalter
60 verbunden und können aktiviert werden, wenn der Schalter
eingeschaltet ist. Wie bereits erwähnt, wird die Stroboskoplampe
56 synchron mit dem Öffnen des Verschlusses 34
betrieben. Das Hilfslicht emittierende Element 58 ist so
mit der Stroboskoplampe 56 verbunden, daß es zur Aussendung
eines Hilfslichtstrahls LSB vor der Stroboskoplampe 56 aktiviert
wird. Zur Steuerung der aktiven Zeitintervalle der
Stroboskoplampe 56 und des Hilfslicht emittierenden Elements
58 ist die Systemsteuereinheit 30 mit entsprechenden
Leistungsschaltern 62 und 64 der Stroboskoplampe 56 bzw.
des Hilfslicht emittierenden Elements 58 verbunden. Die Systemsteuereinheit
30 ist außerdem mit dem Schalter 60 verbunden.
Wenn der Schalter 60 sich im EIN-Zustand befindet, schaltet
die Systemsteuereinheit 30 beim Drücken des Verschlußauslösers
32 den Leistungsschalter 64 zur Aktivierung des Hilfslicht
emittierenden Elements 58 für eine bestimmte Zeitperiode
ein. Nach dem Verstreichen einer gegebenen Zeitperiode
schaltet die Systemsteuereinheit 30 den Leistungsschalter
62 zum Betreiben der Stroboskoplampe 56 ein. Gleichzeitig
wird der Verschluß 34 von der Systemsteuereinheit 30
zur Aufnahme des Objektbildes geöffnet.
In der bevorzugten Ausführungsform wird ein Hilfslicht
emittierendes Element 58 verwendet, das, wie in Fig. 3 gezeigt,
im Infrarotbereich, d. h. zwischen 890 und 900 nm,
abstrahlt. Folglich liegt der von dem Hilfslicht emittierenden
Element 58 auf das Objekt 14 gerichtete Hilfslichtstrahl
LSB im Infrarotbereich.
In der Praxis können Hilfslicht emittierende Elemente jeden
Frequenzbereichs als Hilfslichtquelle verwendet werden.
Lediglich solche lichtemittierenden Elemente, die einen hohen
Stromverbrauch haben, sind ungeeignet. Folglich werden
Photodioden und dergleichen, die nur geringe Leistungsaufnahme
haben, als lichtemittierende Elemente bevorzugt verwendet.
Wenn solche Elemente mit geringer Leistungsaufnahme
ausgewählt werden, muß die Wellenlänge des Lichts lang
genug sein, um Abstandsmessungen mit dem vom Objekt reflektierten
Licht zu ermöglichen. Angesichts dieser Tatsache
ist der Infrarotbereich, der ferne Infrarotbereich und Bereiche
mit noch geringerer Frequenz besonders geeignet.
Folglich wurde in der gezeigten Ausführungsform ein Hilfslicht
emittierendes Element mit dem in Fig. 3 gezeigten
Emissionsbereich ausgewählt. Das von dem Element emittierte
Licht liegt im Infrarotbereich zwischen näherungsweise 890
und 900 nm.
Andererseits ist es in passiven automatischen Fokussiereinrichtungen,
wie z. B. TTL-Systemen, vorteilhaft, sichtbares
Licht zu verwenden. Zu diesem Zweck ist die automatische
Fokussiereinrichtung so dimensioniert, daß sie nicht auf
Licht außerhalb des sichtbaren Spektrums anspricht. Wenn
andererseits die automatische Fokussiereinrichtung so ausgelegt
ist, daß sie auf Licht im infraroten oder fernen Infrarotbereich
anspricht, können Fokussierfehler aufgrund
von fehlerhaften Abstandsmessungen auftreten, wenn das einzustellende
Objekt stark beleuchtet ist.
Passive automatische Fokussiereinrichtungen verwenden nämlich
im allgemeinen CCDs oder Siliciumphotodioden (SPDs)
als photoempfindliche Elemente für Abstandssensoren. Solche
Abstandssensoren haben in den meisten Fällen ihre größte
Empfindlichkeit im Wellenlängenbereich von etwa 900 nm, wie
durch die Kurve K₁ in Fig. 5 dargestellt. Das menschliche
Auge ist demgegenüber im Wellenlängenbereich zwischen 400
und 700 nm empfindlich, wie durch die Kurve K₂ der Fig. 6
dargestellt. Wenn Licht im Wellenlängenbereich größer als
K₂ durch das Hauptlinsensystem vom Hintergrund des Objekts
empfangen wird, besteht deshalb die Gefahr, daß das photoempfindliche
Element der automatischen Fokussiereinrichtung
bei der Messung des Abstands auf das längerwellige
Licht reagiert und die Einrichtung damit auf den Hintergrund
des Objekts fokussiert.
Zur Vermeidung der Fokussierung des Hintergrunds wird in
der gezeigten Ausführungsform ein Filter 46 mit der Durchlaßkurve
K₃, wie in Fig. 2 gezeigt, verwendet. Ein so ausgewähltes
Filter läßt Licht im sichtbaren Frequenzbereich
und darüber, wie durch Kurve K51 angedeutet, und Infrarotlicht
in dem der Frequenz K₄ des Hilfslichts LSB entsprechenden
schmalen Bereichs, der von dem emittierenden Element
58 ausgesandt wird, passieren, was mit der Kurve K52
angedeutet ist. Die Durchlaßcharakteristik des Filters im
Bereich der Kurve K52 ist vorgesehen, damit das photoempfindliche
Element 40 genug Lichtenergie empfangen kann, um
einen ausreichend hohen Pegel des die Entfernung angebenden
Signals Sout in Abhängigkeit von dem vom Objekt reflektierten
Hilfslichtstrahl zu erzeugen.
In der bevorzugten Ausführungsform ist das Filter 46 als
Mehrschichtenfilter ausgebildet. Das Filter 46 ist z. B.,
wie in Fig. 7 und 8 gezeigt, aus einem durchlässigen
Basismaterial 70 aus Glas, einer Schicht 72 mit hohem Brechungsindex
und einer Schicht 74 mit geringem Brechungsindex
aufgebaut. Wie man in Fig. 8 erkennen kann, sind die
Schicht 72 mit hohem Brechungsindex und die Schicht 74 mit
geringem Brechungsindex auf das Basismaterial 70 in abwechselnder
Folge durch Abscheidung aufgebracht. Das Material
für die Schicht mit hohem Brechungsindex kann aus den
Substanzen ZnS, TiO₂, ZnO₂, CeO₃ usw. bestehen. Als Material
für die Schicht 74 mit geringem Brechungsindex kann
MgF₂, AlO₃ usw. verwendet werden. Die Dicken der Schichten
72 und 74 sind so gewählt, daß sie für einfarbiges Licht
durchlässig sind. In der gezeigten Ausführungsform besteht
das Filter 46 aus zwei Mehrschichtfiltern, von denen jedes
durch Abscheidung einer ZnS-Schicht (n =2,35) als Schicht
mit hohem Brechungsindex und einer MgF₂-Schicht (n =1,38)
als Schicht mit geringem Brechungsindex auf einem Basismaterial
aus Glas (n =1,52), wie in Fig. 8 gezeigt, gebildet
wird.
Durch Schaffung der oben beschriebenen Filtercharakteristik
kann Licht in dem durch die Kurve K52 gezeigten Wellenlängenbereich
durch das Filter 46 in der gezeigten Ausführungsform
einer automatischen Fokussiereinrichtung bei Vorhandensein
der Filtercharakteristik der Kurve K51 hindurchtreten.
Folglich wird das vom Objekt reflektierte Licht im
Wellenlängenbereich von K₂ bei hellen Umgebungsbedingungen
von dem photoempfindlichen Element 58 zur Bestimmung des
Objektabstands aufgenommen. Für den Fall dunkler Umgebungsbedingungen
und die Verwendung des Hilfslicht emittierenden
Elements 40 durchläuft die reflektierte Lichtkomponente im
Wellenlängenbereich der Kurve K52 das Filter 46, um als Detektionslicht
LDET des Objekts auf das photoempfindliche
Element 40 zu fallen.
Beim Betrieb der oben beschriebenen elektronischen Standkamera
bleibt der Schalter 60 zum Abschalten der Stroboskoplampe
56 in "Aus"-Stellung, wenn ein hellerleuchtetes Objekt
aufgenommen wird oder entsprechende Umgebungsbedingungen
herrschen. Folglich bleibt auch das Hilfslicht emittierende
Element 58 inaktiv. In diesem Fall wird bei Betätigung
des Verschlußauslösers 32 die Systemsteuereinheit 30
zum synchronen Betrieb des Verschlusses 34, des Aufnahmeschaltkreises
24 und des Antriebsmotors 28 für die Scheibe
aktiviert. Folglich öffnet sich zur Belichtung der Bildaufnahmevorrichtung
18 durch das Hauptlinsensystem 16 und den
halbdurchlässigen Spiegel 42 der Verschluß 34. Der größere
Teil des Lichts durchläuft den halbdurchlässigen Spiegel
und fällt auf die Bildaufnahmevorrichtung 18. Der reflektierte
Anteil des Lichtstrahls fällt durch die Sammellinse
44 und das Filter 46 als Detektionslicht LDET des Objekts
auf das photoempfindliche Element 58. In diesem Moment
fallen Lichtkomponenten mit Wellenlängen im Bereich der
Kurven K51 und K52, die das Filter 46, passieren, auf das
photoempfindliche Element. Da die Durchlaßkurve K51 ein wesentlich
breiteres und höheres Maximum als die des Bereichs
K52 aufweist, ist die tatsächliche Energie der Komponenten
im K51-Bereich wesentlich größer als die im K52-Bereich.
Demzufolge ermittelt das photoempfindliche Element 58 den
Abstand zwischen der Kamera und dem Objekt aufgrund der
Komponenten des K51-Bereichs des Detektionslichts LDET und
erzeugt damit das den Abstand darstellende Signal Sout. Der
Treiberschaltkreis 48 reagiert auf das den Abstand darstellende
Signal Sout des photoempfindlichen Elements 58 und
betreibt den Servomotor 50, der über das Getriebe 52 den
Tubus 22 bewegt, so daß die Fokussierlinse 20 in eine solche
Position verschoben wird, in der das Hauptlinsensystem
16 auf das Objekt scharfgestellt ist. Obwohl das photoempfindliche
Element 58 gleichzeitig auch Infrarotlicht im
schmalen Bandbereich der Kurve K52 empfängt, bleibt bei der
Ermittlung des Abstands dieser Bereich unberücksichtigt, da
die Lichtenergie dieses Bereichs wesentlich kleiner ist als
die der K51-Komponente.
Wenn andererseits ein dunkles Objekt aufgenommen werden
soll oder nur schwaches Umgebungslicht herrscht, wird der
Schalter 60 zur Inbetriebnahme der Stroboskoplampe 56 und
des Hilfslicht emittierenden Elements 58 eingeschaltet. In
diesem Fall reagiert die Systemsteuereinheit 30 auf die Betätigung
des Verschlußknopfs 32 zur Anregung des Hilfslicht
emittierenden Elements 58. Gleichzeitig öffnet die Systemsteuereinheit
30 den Verschluß 34. Daraufhin fällt der vom
Objekt reflektierte Hilfslichtstrahl LOB auf die Bildaufnahmevorrichtung
16 und das photoempfindliche Element 40.
Da in diesem Fall der reflektierte Lichtstrahl LOB nur geringe
oder keine Komponenten des Wellenlängenbereichs K51
aufweist, hat das über die Sammellinse 44 und das Filter 46
auf das photoempfindliche Element 40 einfallende Detektionslicht
LDET des Objekts einen hohen Anteil der Komponenten
im K52-Bereich. Das Element 40 reagiert zur Bestimmung
des Abstands der Kamera von dem Objekt auf die Komponente
im K52-Bereich und erzeugt das den Abstand darstellende
Signal, um wiederum mittels des Treiberschaltkreises
48 die Fokussierlinse 20 in eine solche Position zu bringen,
daß das Hauptlinsensystem 16 auf das Objekt scharfgestellt
ist. Anschließend wird die Stroboskoplampe 56 gezündet
und beleuchtet das Objekt und seinen Hintergrund.
Damit ermöglicht die erfindungsgemäße automatische Fokussiereinrichtung
einem passiven System das automatische
Scharfstellen des Hauptlinsensystems einer Kamera auf ein
Objekt auch bei schlechtesten Beleuchtungsbedingungen, ohne
daß bei normalen Lichtverhältnissen Fokussierfehler auftreten.
Claims (8)
1. Automatische Fokussiereinrichtung für eine Kamera, die
ein Hauptlinsensystem aufweist, mit einer in bezug auf eine
andere Linse zur Fokussierung des Hauptlinsensystems auf ein
Objekt beweglichen Fokussierlinse sowie mit einer ersten
Lichtquelle zur Beleuchtung des Objektes bei der Bildaufnahme, mit
- - einem mit der beweglichen Linse des Hauptlinsensystems verbundenes Servosystem zur Verschiebung der beweglichen Linse entsprechend einem den Abstand zwischen der Kamera und dem Objekt darstellenden Signals;
- - einer photoempfindlichen Vorrichtung zur Aufnahme von von dem Objekt reflektierten Licht und Bestimmung des Abstandes zum Erzeugen eines den Abstand darstellenden Signals;
- - einer Vorrichtung mit einer Lichtquelle zum Messen des Abstandes, die zur Abstrahlung eines den Abstand zum Objekt messenden Lichts gleichzeitig mit der ersten Lichtquelle aktiviert wird;
- - Empfangsvorrichtungen für den vom Objekt reflektierten Lichtstrahl und zum Weiterleiten des reflektierten Lichtstrahls zu der photoempfindlichen Vorrichtung; und mit
- - Filtern, die zwischen der Empfangsvorrichtung für reflektiertes Licht und der photoempfindlichen Vorrichtung zum Filtern eines vorbestimmten Wellenlängenbereichs der Lichtkomponenten angeordnet sind, mit einem ersten Durchlaßbereich in dem für das menschliche Auge sichtbaren Spektrum des Lichts und einem zweiten Durchlaßbereich, der dem Wellenlängenbereich des den Abstand messenden Lichts entspricht, wobei die Intensität des durch die Filter hindurchgehenden sichtbaren Lichts größer ist als die des Lichts im zweiten Durchlaßbereich und somit einen wesentlichen Beitrag zur Abstandsmessung liefert, wenn die Lichtquelle zur Abstandsmessung abgeschaltet ist, und wobei die Intensität des durch die Filter hindurchgehenden Lichts im zweiten Durchlaßbereich größer ist als die des sichtbaren Lichts und somit den wesentlichen Beitrag zur Abstandsmessung liefert, wenn die zweite Lichtquelle zur Abstandsmessung aktiviert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die photoempfindliche Vorrichtung zusätzlich in dem schmalen
Frequenzbereich des Lichts im Wellenlängenbereich des zweiten
Durchlaßbereichs empfindlich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Lichtquelle Licht emittiert, dessen Wellenlänge
größer oder gleich der des infraroten Lichts ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Filtervorrichtung ein einzelnes Filter mit dem ersten
und zweiten Durchlaßbereich aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfangsvorrichtungen für reflektiertes Licht das Hauptlinsensystem
und Vorrichtungen zum Teilen des empfangenen
Lichts aufweisen, um eine erste Komponente auf die Bildauffangvorrichtung
der Kamera zu fokussieren und um eine zweite
Komponente den photoempfindlichen Vorrichtungen über die
Filter zuzuführen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle mittels eines
Ein/Aus-Schalters in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen
in der Umgebung des Objekts und/oder der Helligkeit
des Objekts aktiviert bzw. deaktiviert werden können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle beim Betreiben
der Kamera aktiviert werden und daß die Lichtquelle in Betrieb gesetzt
wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle mittels eines
Schalters aktiviert und deaktiviert werden, der die zwei
Schaltstellungen "Ein" und "Aus" in Abhängigkeit von den
Lichtverhältnissen in der Umgebung des Objekts und/oder der
Helligkeit des Objekts einnehmen kann, daß die erste Lichtquelle
mit einem Verschluß der Kamera zur Synchronisierung verbunden
ist, und daß die Lichtquelle zur Abstandsmessung in Abhängigkeit
von dem Bildaufnahmevorgang der Kamera vor dem
Öffnen des Verschlusses eingeschaltet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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