DE3708892C2 - Strommeßeinrichtung, insbesondere zur Bestimmung des Motorstroms eines Gleichstrommotors - Google Patents
Strommeßeinrichtung, insbesondere zur Bestimmung des Motorstroms eines GleichstrommotorsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Strommeßeinrichtung mit
Ausregelung der Nullpunktdrift eines berührungslos
arbeitenden Stromsensors nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Strommeßeinrichtungen, die eine potentialfreie Messung eines
Gleich- und Wechselstroms ermöglichen, sind beispielsweise
berührungslose Stromwandler, die das Magnetfeld des Meßstroms
sensieren und dessen Stärke, z.B. mit Hall-Effekt-Sensoren
in elektrische Signale umwandeln. Dabei wird in der Regel
eine sehr kleine, dem Meßstrom entsprechende Spannung
erzeugt, die elektronisch verstärkt wird.
Eine
Meßeinrichtung dieser Art ist beispielsweise ein Stromwandler
der Serie IB-5000 M der Firma Cunz, Frankfurt. Bekanntlich
weisen solche Stromwandler einen Null-Offset-Strom auf, der
ein gewisses Driftverhalten zeigt. So entsteht beispielsweise
durch Temperaturänderung, Alterung oder Schwankung der
Versorgungsspannung eine solche Nullpunktdrift. Diese
verfälscht, auch wenn sie gering ist, das Meßergebnis wegen
des relativ kleinen Nutzsignals erheblich. Es ist zwar
möglich, z. B. eine temperaturbedingte Nullpunktsdrift mit
entsprechenden Schaltungen oder Bauelementen zu kompensieren,
wenn der Zusammenhang zwischen Temperatur und Verschiebung
bekannt ist. Dies ist jedoch in der Regel aufwendig; wegen
der Materialstreuungen ist bei jedem Exemplar ein neues
Justieren erforderlich. Eine Kompensation der
Nullpunktsdrift, die alle Fehlereinflüsse berücksichtigt, war
deshalb bisher nicht möglich.
Aus der EP 01 31 718 A1 ist eine Einrichtung zur Erfassung
eines Erdschlusses in der Rotorwicklung einer elektrischen
Maschine bekanntgeworden. Bei dieser Einrichtung wird über
mindestens einen vornehmlich als Ringkernwandler
ausgebildeten Stromwandler der von einer in eine Erdleitung
geschalteten und an die Rotorwicklung kapazitiv angekoppelten
Verlagerungsspannungsquelle im Erdschlußfall eingeprägte
Erdstrom sowohl in dieser Erdleitung als auch im Erregerkreis
erfaßt. Diese Einrichtung dient dazu, einen selektiven
Rotor-Erdschlußschutz zu schaffen.
Aus dem Zeitschriftenartikel "Amplitudenmeß- und
Kontrolleinrichtung für Signale niedriger Frequenz",
Schröter K., Radio-Fernsehen-Elektronik 31 (1982), Heft 7,
Seite 455-457, 464 wird eine Amplitudenmeß- und
Kontrolleinrichtung für Signale niedriger Frequenz
beschrieben. Um vom mittleren Potential des Eingangssignals
unabhängig zu sein, werden für den positiven und den
negativen Extremwert des Sginals getrennte Analogspeicher
eingesetzt. Anschließend wird in einem Differenzverstärker
der Spitze-Spitze-Wert gebildet und dessen Abweichung von
einem positiven Nenn-Referenzwert festgestellt. Insbesondere
werden die Zeitpunkte der Extremwerte ermittelt und daraus
Übernahmesignale zur Amplitudenregelung gewonnen. Die den
Nulldurchgang markierenden Rücksetzsignale werden zeitlich
symmetrisch zu den Extremwerten gesetzt. Diese zeitliche
Mittelwertbildung ist problematisch, da sie stets
voraussetzt, daß die Einschaltzeit und die Ausschaltzeit
gleich groß sind. Eine Nullpunktsdrift läßt sich mit der in
dieser Entgegenhaltung beschriebenen Einrichtung nicht
ausschließen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung
einer Strommeßeinrichtung bei der eine Nullpunktsdrift, die
aufgrund beliebiger Störeinflüsse entsteht, kompensiert
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Vorteil dieser Anordnung ist die völlig selbständige
Ausregelung der Nullpunktdrift, die eine Vorjustierung oder
einen Abgleich überflüssig macht. Außerdem ist es möglich,
eine Nullpunktdrift auszuregeln, die nicht nur von einer
einzigen Störgröße verursacht wird, sondern deren Ursache in
beliebigen Störgrößen zu suchen ist. So können beispielsweise
schnelle Änderungen der Störgrößen, die durch Schwankungen
der Versorgungsspannung auftreten, sowie sehr langsam
ablaufende Änderungen der Störgrößen, beispielsweise durch
Alterung, ausgeregelt werden.
Die Strommeßeinrichtung findet beispielsweise Anwendung in
einem Vier-Quadranten-Leistungssteller. Die Steuerelektronik
bei solchen Stellgliedern befindet sich normalerweise nicht
auf dem Potential, auf dem sich die Leistungshalbleiter
befinden, insbesondere dann, wenn die Leistungshalbleiter mit
dem Netz verbunden sind. In diesem Fall ist es sinnvoll, die
Laststromstärke mit einer isolierten Meßeinrichtung, wie sie
diese Strommeßeinrichtung darstellt, zu erfassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
mehrerer Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den Schaltungsaufbau eines
Vier-Quadranten-Gleichstromstellers;
Fig. 2 den Zeitverlauf des Motorspulenstroms;
Fig. 3 eine Schaltungsanordnung zur Kompensation der
Nullpunktsdrift.
In Fig. 1 ist eine prinzipielle Schaltung eines über
Transistoren geschalteten
Vier-Quadranten-Gleichstromstellers mit ohmsch-induktiver
Last dargestellt. Eine hier nicht dargestellte
Steuerschaltung schaltet die Transistoren 1 bis 4 derart,
daß Ströme mit wechselnder Richtung durch die Motorspule 5,
die mit dem Widerstand 6 behaftet ist, fließen. Den
Transistoren 1 bis 4 sind Freilaufdioden 7-10
parallelgeschaltet. Ein Strom iL(t) durch die
Motorspule 5 in Pfeilrichtung wird dadurch erzeugt, daß die
Transistoren 1 und 4 durchgeschaltet sind. Ein Strom in
Gegenrichtung wird durch Einschalten der Transistoren 2
und 3 gebildet. Zum Messen des Stroms ist eine
Strommeßeinrichtung 11 vorgesehen, die in bekannter Weise
berührungslos, beispielsweise mit einem Hall-Sensor, den
Eingangsstrom i(t) mißt.
Zur Erzeugung eines bestimmten Motormoments wird der
Spulenstrom getaktet, d.h. die Schalttransistoren 1 bis 4
werden mit einer bestimmten Frequenz angesteuert.
Fig. 2a zeigt den Zeitverlauf des Motorstroms iL(t),
während in Fig. 2b der Zeitverlauf des Eingangsstroms i(t)
dargestellt ist. Befinden sich die Schalttransistoren 1 und
4 im angesteuerten Zustand, dann steigt der Motorstrom iL
ausgehend vom Zeitpunkt t0 durch die Induktivität
bedingt, verzögert an, bis zum Abschaltzeitpunkt t1. Nach
dem Abschalten fließt er durch die Freilaufdioden 8 und 10
weiter und klingt ab bis die Schalttransistoren wieder
angesteuert (Zeitpunkt 2) oder bis er den Betrag Null
erreicht hat. Der Eingangsstrom i(t) zeigt gemäß Fig. 2b
zum Zeitpunkt t1 seinen positiven Spitzenwert und
wechselt im Ausschaltzeitpunkt seine Richtung und wird
nunmehr in das Netz zurückgespeist. Der Übergang vom
positiven zum negativen Eingangsstrom oder umgekehrt
erfolgt sprunghaft, dies bedeutet, daß bei richtig
eingestellter Offsetspannung der Strommeßeinrichtung 11 die
positive und die negative Flanke des Stromsignals is(t)
zum Zeitpunkt t1 betragsgleich sind. Eine Abweichung von
dieser Betragsgleichhalt kann also als Maß für die
Nullpunktsverschiebung der Meßeinrichtung dienen. Der
Meßwert is(t) des Eingangsstroms wird als Regelgröße für
die Regelung des Motors benutzt oder angezeigt. Mittels
einer geeigneten Schaltung kann die Differenz der beiden
Spitzenwerte des Eingangsstromssignals is(t) festgestellt
werden, und mit einer nachgeschalteten Regelschaltung kann
die Offsetspannung bzw. die Nullpunktsdrift des
Strommessers so beeinflußt werden, daß die Differenz
kleiner als ein vorgegebener Maximalwert wird.
Fig. 3 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Kompensation der
Nullpunktsdrift. Der Eingangsstrom i(t) wird mit dem
Sensor 12 der Strommeßeinrichtung 11 erfaßt und über die
Vorwiderstände 13, 14 einem Verstärker 15 als Meßsignale
zugeführt. Das Ausgangssignal is(t) des Verstärkers 15
ist proportional dem Eingangsstrom i(t), wie er in Fig. 2b
dargestellt ist. Aufgrund einer Offsetspannung des
Sensors 12 kann dieses Ausgangssignal jedoch um einen
bestimmten Betrag vom Nullpunkt verschoben sein. Dieses
Ausgangssignal is(t) wird auf zwei Verstärker 16, 17
geschaltet, deren Ausgänge mit Dioden unterschiedlicher
Durchflußrichtung versehen sind. Mit den Ausgängen der
Dioden 18, 19 sind Kondensatoren 20, 21 verbunden, die mit
ihrem freien Ende gemeinsam auf Masse gelegt sind. Die
positiven Flanken des Stroms is bewirken ein Aufladen des
Kondensators 20, während die negativen Flanken des
Stroms is ein Aufladen des Kondensators 21 bewirken. Die
Differenz der Ladespannungen der beiden Kondensatoren 20,
21 wird einem Komparator 22 zugeführt. Dieser bildet, je
nach Vorzeichen der Differenzspannung, ein Ausgangssignal 0
oder 1, welches einem Zähler 23 zugeführt wird. Der
Zähler 23 erhält über den Clockeingang 24 Impulse einer
beliebigen Frequenz. Diese Impulse werden von dem Zähler,
je nach Ausgangssignal des Differenzverstärkers 22,
auf- oder abgezählt. So bewirkt ein High-Pegel des
Ausgangssignals des Differenzverstärkers 22 ein Erhöhen des
Ausgangszählerstandes, während ein Low-Pegel eine
Verringerung des Ausgangszählerstandes bewirkt. Der
Zählerstand liegt an den Ausgängen A, B, C, D des
Zählers 23 an und wird über die Widerstände 25 bis 28 dem
invertierenden Eingang eines Verstärkers 29 zugeführt. Die
Widerstände 25 bis 28 sind derart bemessen, daß, ausgehend
von höherwertigen Ausgang die Widerstandswerte sich pro
Ausgang um die Hälfte verringern. In Verbindung mit dem
Verstärker 29 wird somit der Zählerstand des Zählers 23 in
einen Korrekturwert umgewandelt, der am Ausgang des
Verstärkers 29 ansteht und dem Meßsignal des Sensors 12
über den Widerstand 30 aufgeschaltet wird. Dieser
Korrekturwert bewirkt eine Verschiebung des Ausgangssignals
des Verstärkers 15 in der Weise, daß eine
Nullpunktsymmetrie erreicht wird. Damit ist der gemessene
Wert is(t) des Eingangsstroms i(t) nicht mehr durch eine
Nullpunktdrift bzw. durch eine Offsetspannung
fehlerbehaftet und ermöglicht somit eine sehr genaue
Regelung des Motorstroms.
In vorteilhafter Weise können die dem Clockeingang 24
zugeführten Impulse aus den Ansteuersignalen für die
Schalttransistoren 1 bis 4 abgeleitet werden. Damit wird
sichergestellt, daß bei einem aussetzenden Taktbetrieb der
Motoransteuerung der letzte Zählerstand an den Ausgängen
des Zählers 23 bestehen bleibt und somit der letzte
Korrekturwert auf einem konstanten Wert verharrt.
Um vor einem Anlaufen des Motors die Offsetspannung
abzugleichen, ist es zweckmäßig, dem Clockeingang 24 des
Zählers 23 Taktimpulse aufzuschalten, die solange den
Korrekturwert verändern, bis das Ausgangssignal des
Differenzverstärkers 22 von Low auf High bzw. umgekehrt
springt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Signal is(t)
nullpunktsymmetrisch und damit der Abgleich beendet. Diese
Maßnahme ist jedoch nur dann erforderlich, wenn gleich zu
Beginn des Motorbetriebs eine absolut korrekte Messung des
Motorstroms erforderlich ist.
Bezugszeichenliste
1 Schalt-Transistor
2 Schalt-Transistor
3 Schalt-Transistor
4 Schalt-Transistor
5 Motorspule
6 Widerstand
7 Freilaufdiode
8 Freilaufdiode
9 Freilaufdiode
10 Freilaufdiode
11 Strommeßeinrichtung
12 Sensor
13 Vorwiderstand
14 Vorwiderstand
15 Verstärker
16 Verstärker
17 Verstärker
18 Diode
19 Diode
20 Kondensator
21 Kondensator
22 Komparator
23 Zähler
24 Clockeingang
25 Widerstand
26 Widerstand
27 Widerstand
28 Widerstand
29 Verstärker
30 Widerstand
2 Schalt-Transistor
3 Schalt-Transistor
4 Schalt-Transistor
5 Motorspule
6 Widerstand
7 Freilaufdiode
8 Freilaufdiode
9 Freilaufdiode
10 Freilaufdiode
11 Strommeßeinrichtung
12 Sensor
13 Vorwiderstand
14 Vorwiderstand
15 Verstärker
16 Verstärker
17 Verstärker
18 Diode
19 Diode
20 Kondensator
21 Kondensator
22 Komparator
23 Zähler
24 Clockeingang
25 Widerstand
26 Widerstand
27 Widerstand
28 Widerstand
29 Verstärker
30 Widerstand
Claims (6)
1. Strommeßeinrichtung mit Ausregelung der Nullpunktsdrift
eines berührungslos arbeitenden Stromsensors, wobei eine
diesem nachgeschaltete Auswerteeinrichtung zum Erzeugen
eines dem Meßstrom proportionalen Ausgangssignals dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Leistungssteller für ohmsche-induktive
Lasten der sprunghafte Übergang vom positiven zum
negativen Eingangsstrom erfaßt und der Spitzenwert des
Meßstsroms in positiver und negativer Richtung gemessen
wird, daß eine Vergleichsschaltung (16-21) vorgesehen ist,
welche die Differenz aus dem positiven und dem negativen
Spitzenwert ermittelt, wobei diese Differenz ein Maß für
die Nullpunktsdrift der Strommeßeinrichtung darstellt, und
daß die Differenz der zwei Spitzenwerte einem Regler
zugeführt wird, welcher einen Korrekturwert für die
Nullpunktsdrift bildet.
2. Strommeßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzenwerte gespeichert und die
Mittelwerte der Spitzenwerte gebildet werden.
3. Strommeßeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Regler einen Komparator (22) aufweist, der das
Vorzeichen der Differenz bildet und einen Zähler (23)
aufweist, dessen Zählerrichtung durch das Vorzeichen
bestimmt wird und dessen Zählerstand als Korrekturwert
dient.
4. Strommeßeinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Nichtvorhandensein eines Signals des
Differenzverstärkers (22), das von "low" auf "high"
springt, der Zähler (23) in seinem Zustand verharrt.
5. Strommeßeinrichtung nach einem der
vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Vier-Quadranten-Leistungssteller (1-10) die
Stromstärke dadurch variiert wird, daß eine Gleichspannung
über Schalttransistoren (1 bis 4) mit hoher Frequenz und
variablen Taktverhältnis an die Last geschaltet wird.
6. Strommeßeinrichtung nach einem der
vorherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Verwendung zum Bestimmen des Motorstroms eines
Gleichstrommotors.
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DE4026366A1 (de) * | 1990-08-21 | 1992-03-05 | Heidelberger Druckmasch Ag | Verfahren zur regelung des motorstroms eines buerstenlosen gleichstrommotors |
Also Published As
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JPS63252264A (ja) | 1988-10-19 |
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DE3708892A1 (de) | 1988-09-29 |
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