DE370860C - Elektrisches Kabel - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AW 8. MÄRZ 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 370860 KLASSE 21 c GRUPPE 3

(L 53365 VIII/sic¹)

Leicester Richards Lee in Mobberley, Engl., und Charles Leven in London.

Elektrisches Kabel. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1921 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 19. Juni 1920 beansprucht.

Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kabel für Stark- und Schwachstromleitungen, das aber besonders für Hochspannungsanlagen bestimmt ist. Die Erfindung bezweckt ein leichtes Prüfen, Auffinden und selbsttätiges Melden von

Fehlern im Kabel, die in eingedrungener Feuchtigkeit ihre Ursache haben.

Vorrichtungen zum Anzeigen von Leckagen in Gebäuden durch einen elektrischen Alarm, bei denen die Feuchtigkeit eine elektrische

Leitung (Stromkreis) einer galvanischen Batterie schließt und damit den in der Leitung liegenden Alarm auslöst, sind bereits bekannt. Die Leiter sind hier durch eine Flüssigkeit leicht aufsaugende Masse getrennt; tritt eine Aufsaugung ein, so wird der Stromkreis geschlossen, oder aber sie bestehen aus Metallen wie Kupfer und Zink, und die nichtleitende Zwischenmasse ist mit einem Metallsalz imprägniert, so daß ίο das Ganze ein Voltaelement bildet, das beim Eindringen von Flüssigkeit in die Zwischenmasse den Alarm auslöst.

In dem neuen Kabel wird ebenfalls die bekannte Eigenschaft des Voltaelements nutzbar gemacht, und zwar, wie gesagt, zum Auffinden und selbsttätigen Melden von Kabelfehlern in elektrischen Stromanlagen. Zu dem Zweck ist das Kabel von einer Lage gegen den oder die Hauptleiter gehörig isolierter Hilfsleiter umso geben, die aus verschiedenem Leitmaterial bestehen und gegeneinander durch hygroskopische Zwischenstoffe gehörig isoliert sind.

Die Zeichnung veranschaulicht ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Kabel in einem Querschnitt.

Das dargestellte Kabel ist dreiadrig, wobei die Adern 1, 1, 1 mit einer Isolierung 2 versehen und in einer Packung 3 verlegt sind. Das Ganze umgibt eine dielektrische Umhüllung 4. Um diese sind in langer Schicht Leiter 5 und. 6 spiralig gewickelt, die abwechselnd aus verschiedenen Metallen, z. B. Kupfer und Zink, bestehen. Jeder der Leiter 5 und 6 ist von dem anderen durch Papier oder anderes hygroskopisches Material isoliert. Die Schicht der Leiter 5 und 6 umgibt eine Schicht 7 aus hygroskopischem Material, die wiederum von einem Bleimantel S umschlossen wird. Dringt Feuchtigkeit durch den Bleimantel 8, so wird sie von dem hygroskopischen Material 7 sowie von dem die Leiter 5 und 6 umgebenden ebenfalls hygroskopischen Material absorbiert, wodurch infolge der Verschiedenheit der zu den Leitern 5 und 6 ver- i wendeten Metalle in diesen Leitern eine galvanische Wirkung ausgelöst und durch dieselben ein Strom nach einem Prüf- oder Meßinstrument geeigneter Ausbildung fließt, das in der Zentrale oder sonst geeignet an die Leiter 5, 6 angeschlossen ist. Durch diesen Strom könnte auch ein Relais betätigt werden, das auf einen Schalter wirkend das Kabel abschaltet. Die anzeigende E. M. K. wird, wie aus dem Gesagten hervorgeht, in dem Kabel selbst, also ohne Anordnung irgendeiner Prüfbatterie oder eines sonstigen Generators erzeugt. Ein solches Prüf- oder Meßverfahren hat den wichtigen Vorteil, daß es ausgeübt werden kann, ohne das Kabel von der Stromquelle abzuschalten. Die hierbei erzielten Ergebnisse werden weder durch die Temperatur des Kabels noch durch die Länge von Speise- oder Hauptkabeln, bei denen es verwendet wird, beeinflußt.

Wenn beim Verlegen der Kabel aufeinanderfolgende Längen zu verbinden sind, werden die besonderen Leiter 5 und 6 an jeder Verbindungs- 6g stelle gekuppelt, so daß sie das Kabel von Anfang bis zu Ende zusammenhängend umgeben. Die Erfindung ist auch bei nicht metallisch bewehrten Kabeln verwendbar.

Bei metallisch bewehrten Kabeln können anstatt, daß man die zwischen den Hilfsleiterns und 6 erzeugte E. M. K. benutzt, diese Hilfsleiter auch aus unter sich gleichem Material bestehen, und es kann die zwischen denselben und der Bewehrung erzeugte E. M. K. zum Prüfen verwendet werden. In dieser Verbindung soll hervorgehoben werden, daß das Prüfverfahren gemäß der Erfindung auch bei Kabeln verwendbar ist·, die mit einem Prüfmantel wie bisher versehen sind. Des weiteren brauchen die Leiter 5 und 6 nicht in einer einzigen Lage oder Schicht, d. h. alle in demselben Abstand von der Kabelachse, angeordnet zu sein, vielmehr können z. B. die Leiter 5 in einer Lage und die Leiter 6 in einer zweiten Lage konzentrisch hierzu liegen, wobei dann beide Lagen durch hygroskopisches Material getrennt werden. Die Leiters ^un-d 6 können jeden geeigneten Querschnitt haben.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung bei elektrischen Kabeln zum Prüfen, Auffinden und selbsttätigen Melden von Störungen durch eindringende Feuchtigkeit mittels voltaischer Wirkung, gekennzeichnet durch eine Hilfsleitung innerhalb des Kabels, durch die ein Prüf- oder Meldestrom fließt, wenn Feuchtigkeit in das Kabel dringt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsleiter aus verschiedenem Leitmaterial bestehen und durch hygroskopische Stoffe gegeneinander isoliert sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsleiter in zwei konzentrischen, durch hygroskopische Isolierschichten getrennten Lagen angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung des Kabels als eine der beiden Hilfsleiterschichten dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.