DE3708170A1 - Gehaeuse fuer ein geraet der unterhaltungselektronik - Google Patents
Gehaeuse fuer ein geraet der unterhaltungselektronikInfo
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Description
Gehäuse für Geräte der Unterhaltungselektronik wie z.B. Fern
sehempfänger, Lautsprecherboxen und Racks bestehen vorzugs
weise aus mehreren Platten, die an den Kanten zusammenge
setzt sind. Vorzugsweise werden dafür Spanplatten mit einer
Stärke von etwa 10 mm verwendet. Die Spanplatten werden mit
einer Folie entsprechend dem gewünschten Design versehen,
z.B. Nußbaum, Teak, Palisander, wobei die Folie vorzugsweise
ohne Unterbrechung die jeweiligen Ecken des Gehäuses über
spannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für derartige Plat
ten für ein Gehäuse ein neuartiges Material anzugeben, das
Vorteile in verschiedener Hinsicht, insbesondere bezüglich
der Herstellung, des Gebrauchs und der Sicherheit aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Er
findung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Es mußte zunächst angenommen werden, daß ein auf Zementbasis
beruhendes Material für Gehäuse für Geräte der Unterhaltungs
elektronik nicht infrage kommt, da die besonderen Eigenarten
und Vorteile des Werkstoffes Zement für derartige Geräte
nicht relevant zu sein scheinen. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß durch das erfindungsgemäß verwendete Material eine über
raschend große Zahl von teilweise voneinander unabhängigen
Vorteilen erzielt wird.
Das Material hat zunächst eine größere Umweltfreundlichkeit,
und zwar in der Produktionsphase, in der Nutzungsphase und
in der Entsorgungsphase. Bei der Produktion und der Verarbei
tung von bisher verwendeten Spanplatten fallen die schädli
chen Stoffe Formaldehyd und Harnsäure an. Bei dem erfindungs
gemäßen Material ist das nicht der Fall. Vielmehr werden
dort in größerem Maße Gips und Schwefel gebunden. Das ist
deshalb vorteilhaft, weil diese Stoffe in zunehmendem Maße
bei der Rauchgasentschwefelung gewonnen werden, relativ we
nig Anwendungsmöglichkeiten haben und daher eine Verwendungs
möglichkeit dieser Stoffe hinsichtlich Umweltfreundlichkeit
vorteilhaft ist.
Es wird außerdem eine Verbesserung der akustischen Perfor
mance der Geräte mit Gehäuse aus den erfindungsgemäßen Plat
ten erreicht. Das beruht darauf, daß die Gehäuse eine höhere
Dämpfung und dadurch ein geringeres Klirrverhalten bei aku
stischer Anregung aufweisen.
Es wird ferner eine geringere akustische Kopplung durch Kör
perschall erreicht, so daß störende Mikrophonieerscheinungen
bei bestimmten Geräten reduziert werden. In einem Fernsehemp
fänger kann beispielsweise der Lautsprecher über das Gehäuse
Schwingungen auf die Bildröhre übertragen, die dort durch
Anregungen der Lochmaske zu Bildstörungen führen können. Die
se Störungen werden ebenfalls verringert, so daß in bestimm
ten Fällen bisher angewandte Maßnahmen wie z.B. eine künstli
che Erhöhung der Masse des Magneten des Lautsprechers entfal
len können.
Die reinen Materialkosten werden durch die Erfindung eben
falls verringert. Es hat sich gezeigt, daß der Werkzeugver
schleiß bei dem Zuschneiden oder dem Fräsen der erfindungsge
mäßen Platten sogar geringer ist als bei der Bearbeitung von
Spanplatten. Die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Platten
kann mit herkömmlichen Maschinen erfolgen.
Das erfindungsgemäße Material hat eine geringere Brennbar
keit und somit eine erhöhte Betriebssicherheit. Das verwende
te Material zählt zur Klasse A2, bezeichnet mit "schwer ent
flammbar". Dieser Vorteil kommt insbesondere dort zum Tra
gen, wo wie in den skandinavischen Ländern hohe Brandgefahr
besteht und hohe Anforderungen hinsichtlich der Nicht-Brenn
barkeit gestellt werden.
Das Material ist darüberhinaus tropenfest und besonders für
klimatische Verhältnisse mit hohen Temperaturen und hoher
Luftfeuchtigkeit geeignet.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung am Beispiel eines
Gehäuses für einen Fernsehempfänger erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 im Schnitt das Gehäuse eines Fernsehempfängers
und
Fig. 2, 3 eine Möglichkeit für die Herstellung von Kanten
zwischen den erfindungsgemäßen Platten.
Fig. 1 zeigt das Gehäuse eines Fernsehempfängers mit einer
oberen Gehäusewand 1, einer Seitenwand 2, dem Boden 3, der
Bildröhre 4 und dem vorderen Deckrahmen 5. Der Deckrahmen 5
und die nicht dargestellte Rückwand sind in üblicher Weise
als Kunststoffspritzteil hergestellt. Die obere Gehäusewand
1, die hintere Gehäusewand 2, die vordere nicht dargestellte
Gehäusewand und der Boden 3 bestehen aus Gipsfaserplatten
oder zementgebundenen Holzspanplatten mit einer Dicke von ca.
10 mm. Eine zementgebundene Holzspanplatte ist z.B. unter
dem Handelsnamen "Duripanel" handelsüblich. Die die einzel
nen Gehäusewände bildenden Platten sind dabei mit einer ein
Furnier darstellenden Folie überzogen, die sich durchgehend
ohne Unterbrechung über die Kanten des Gehäuses erstreckt.
Die Eigenschaften gipsgebundener Spanplatten sind z.B. näher
beschrieben in der WKI Mitteilung 404/1985, Sonderdruck aus
tiz 1985, Nr. 10, Seite 756 bis 759.
Die vier in Fig. 1 beschriebenen Gehäusewände bilden zu
nächst eine durchgehende starre Platte, die mit einer das
Furnier bildenden Folie beschichtet ist. Diese Platte wird
anschließend an den Stellen der vorgesehenen Gehäusekanten
so gefräst, daß die Platte an diesen Stellen ohne Beschädi
gung der durchgehenden Folie insbesondere auf einen Winkel
von 90° umknickbar ist.
In den Fig. 2, 3 ist eine solche bekannte Lösung darge
stellt. Fig. 2 zeigt eine durchgehende Platte 6 in Form ei
ner Gipsfaserplatte oder zementgebundenen Holzspanplatte,
die der Gesamtheit der Flächen der vier Gehäuseteile gemäß
Fig. 1 entspricht und an der Oberfläche mit einer ein Fur
nier bildenden Folie 7 versehen ist. An den später die Gehäu
sekanten bildenden Stellen wird die Platte durch eine Fräsma
schine geführt, wobei mehrere Einschnitte 8 eingefräst wer
den, die bis auf die Folie 7 reichen, diese jedoch nicht be
schädigen. Zwischen den Einschnitten 8 bleiben somit aus dem
Material der Platte 6 Stege 9 stehen, deren Höhe einen gerin
geren Wert aufweist als die Dicke der Platte 6. In die
Einschnitte 8 wird anschließend eine Klebemasse 10 einge
füllt. Zu diesem Zweck wird die Platte 6 in eine Vorrichtung
gebracht. Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß die
Platte 6 unmittelbar nach dem Auftragen der Klebemasse 10
gebogen wird und so lange in einer entsprechenden Lage fest
gehalten wird, bis die Klebemasse 10 erhärtet ist. Das Abbin
den der Klebemasse 10 geschieht innerhalb von wenigen Sekun
den. Auf diese Weise ist die durch die Einschnitte 8 zu
nächst erheblich geschwächte Platte 6 wieder nahezu so fest
wie die ungefräste Platte 6.
Durch die besondere Anordnung der Einschnitte 8 bildet sich
beim Biegen der Platte 6 automatisch eine saubere runde Kan
te aus. Dieses durch die DE-OS 21 14 364 bekannte Verfahren
zur Herstellung eines Gehäuses aus einer Platte ist somit
bei Gipsfaserplatten und zementgebundenen Holzspanplatten
ebenfalls in vorteilhafter Weise anwendbar. Die zusätzlich
dargestellte Folie 11 dient vorübergehend zur Stabilisierung
der Folie 7 während des Herstellungsprozesses und wird da
nach wieder entfernt.
Claims (4)
1. Gehäuse für ein Gerät der Unterhaltungselektronik wie
Fernsehempfänger, Lautsprecherboxen, Racks und dgl.,
das aus mehreren Platten zusammengesetzt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß als Platten (6) Gipsfaserplatten
oder zementgebundene Holzspanplatten verwendet sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platten (6) mit einer ein Furnier bildenden Folie
(7) beschichtet sind, die die Kanten des Gehäuses ohne
Unterbrechungen überspannt.
3. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere aneinanderstoßende Gehäusewände zunächst durch
eine mit der Folie (7) beschichtete Platte (6) gebildet
sind, die jeweils an den Gehäusekanten auf der der Fo
lie (7) gegenüberliegenden Seite mit die Folie (7)
nicht erfassenden Einschnitten (8) versehen und zur Bil
dung der Kante abgewinkelt ist (Fig. 2, 3).
4. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einschnitte (8) mit einem Kleber (10) gefüllt sind
(Fig. 2, 3).
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