DE19809459A1 - Rundkante und Verfahren zur Herstellung von Rundkanten - Google Patents
Rundkante und Verfahren zur Herstellung von RundkantenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rundkante mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer Rundkante mit den Merkmalen der
Schutzansprüche 16 sowie 20 und 23.
Bei z. B. furnierbeschichteten Platten, wie z. B. Spanplatten,
zur Erstellung von z. B. Zargen, war es bisher üblich, die
Bekleidungswinkel und Laibungsteilecken kantig
auszugestalten.
Bei dem Versuch Rundecken im Zusammenhang mit beschichteten
Materialien wie z. B. mit furnierbeschichteten Spanplatten zu
erstellen, war es zum einen bekannt die gesamte Spanplatte
auf der der Sichtseite abgewandten Seite durch entsprechende
Einfräsungen derart zu gestalten, daß eine Rundecke geformt
werden konnte.
Dabei trat jedoch das Problem auf, daß durch eine derartige
Vorgehensweise keine wirklichen Rundecken erstellt werden
konnte, sondern es vielmehr zur Bildung von Vielecken kam.
Bei dem Versuch durch entsprechende Formfräsung und
Aufbringung von Furnieren Rundecken herzustellen, trat häufig
das Problem auf, daß es zu Brüchen des Furniers kam und
kommt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Rundkante zu schaffen, bei der die Außenschicht der Rundkante
folgend, d. h. eine Rundkante bildend, angeordnet werden kann,
ohne daß die Gefahr einer Beschädigung der Außenschicht im
Sichtbereich oder gar die Bildung eines sogenannten Vielecks
besteht.
Der Erfindung liegt desweiteren die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Rundkante
bereitzustellen, das es ermöglicht, auf einfachste Art und
Weise z. B. Zargen mit Rundecken zu versehen, ohne daß die
Gefahr einer Beschädigung der Außenschicht wie z. B. Furniere
durch Formung der Rundecke besteht oder aber auch ein
Verfahren zur Herstellung einer endständig angeordneten
Rundecke bereitzustellen, daß ebenfalls die Möglichkeit
bietet, derartige Rundecken auf einfachste Art und Weise zu
erstellen.
Diese Aufgabe wird bei einer Rundkante der eingangsgenannten
Gattung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 15.
Diese Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zur
Herstellung einer Rundkante der eingangsgenannten Gattung mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs
16 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Ansprüche 17 bis 19.
Diese Aufgabe wird darüber hinaus durch ein Verfahren zur
Herstellung einer Rundkante der eingangsgenannten Gattung mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs
20 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Ansprüche 21 und 22.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Rundkante der eingangsgenannten Gattung mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teiles des Patentanspruchs 23 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand des
Anspruchs 24.
Dadurch, daß die Außenschicht wenigstens im Rundungsbereich
der Rundkante auf der der Abstützung zugewandten Seite eine
Ritzung aufweist, wird die Möglichkeit geschaffen, die
Außenschicht einen Radius aufweisend, d. h. einen
Krümmungsbereich beschreibend auf der Abstützung bzw. an der
Abstützung anzuordnen, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung
der Außenschicht besteht, insbesondere auch nicht die Gefahr
der Bildung eines Vielecks.
Ist die Ritzung eine Feinritzung, so wird dadurch in
besonderer Art und Weise, d. h. besonders bevorzugter Art und
Weise, die Möglichkeit der Bildung einer Rundkante
geschaffen.
Weisen die die Ritzung bildenden Ritzen jeweils eine Breite
von max. 0,6 mm auf, so wird dadurch sichergestellt, daß die
Stabilität der Beschichtung im Bereich der Rundkante nicht
gefährdet wird und dabei im Bereich der Rundkante eine glatte
Oberfläche erreicht wird.
Besteht die Ritzung aus wenigstens zwei vorzugsweise aus
einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Ritzen und weisen
die Ritzen eine weitgehend V-förmigen Querschnitt auf, so
wird dadurch zum einen eine besonders vorteilhafte
Biegemöglichkeit geschaffen und darüber hinaus
sichergestellt, daß die der Ritzung gegenüberliegende Seite
der Beschichtung auch bei entsprechender Krümmung bzw.
Biegung eine glatte Oberfläche behält.
Sind die Ritzen in einem Abstand koaxial zu dem gedachten
Mittelpunkt der Rundung verlaufend angeordnet, so wird
dadurch eine entsprechende Ritzung über den gesamten
Längsverlauf der Rundung gewährleistet.
Ist die Außenschicht ein Furnier, ein Holzfurnier, ein
lackiertes Furnier, ein oberflächenfertiges Furnier oder ein
Laminat, so wird dadurch erreicht, daß die Rundkante
einstückig aus den sich daran anschließenden Materialien
erstellt werden kann.
Ist die Abstützung eine Stabeinlage, so ermöglicht dies eine
völlige Unterfütterung der Außenschicht im Rundkantenbereich
bzw. im Rundungsbereich.
Dadurch, daß ein mit einer Beschichtung versehenes
Trägermaterial im Bereich der zu erstellenden Rundkante in
einem ersten Arbeitsgang vorgefräst wird, daß der zu biegende
Beschichtungsbereich der Beschichtung in einen zweiten
Arbeitsschritt auf der dem Trägermaterial zugewandten Seite
mit einer Ritzung versehen wird, und daß wenigstens der zu
biegende Bereich der Beschichtung wenigstens teilweise in
einem weiteren Arbeitsschritt mit dem Trägermaterial
verbunden wird, wird erreicht, daß auch bei z. B. leicht
brechendem Material die Bildung einer Rundkante ermöglicht
wird, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung der
Außenbeschichtung oder die Bildung eines Vielecks besteht.
Wird die Beschichtung mit dem Trägermaterial verklebt oder
verleimt, so wird dadurch ein sicherer Halt der Beschichtung
auch im Rundkantenbereich gewährleistet.
Wird im zweiten Arbeitsschritt zunächst ein erster Teil der
Ritzung mittels eines ersten Werkzeuges eingebracht und im
Anschluß daran die Restritzung durch Einbringung einzelner
Ritzen mittels eines weiteren Werkzeuges vorgenommen, so
ermöglicht dies, z. B. auch eine Schaffung endständiger
Rundkanten, ohne daß dazu das Trägermaterial einer weiteren
Verarbeitung unterzogen werden muß und gleichzeitig eine hohe
Biegbarkeit der Außenschicht wie z. B. Furnier erzielt wird.
Dadurch, daß ein mit einer Beschichtung versehene
Trägermaterial im Bereich der zu erstellenden Rundkante in
einem ersten Arbeitsschritt vorgefräst wird, daß in einem
weiteren Arbeitsschritt das Trägermaterial den
Rundkantenbereich separat durchtrennt wird, daß in einem
weiteren Arbeitsschritt der separierte Bereich in Abstand zum
Trägermaterial verbracht wird, daß in einem sich daran
anschließenden Arbeitsschritt wenigstens der zu biegende
Bereich der Beschichtung auf der dem Trägermaterial
zugewandten Seite geritzt wird, daß das separierte Teil im
Anschluß daran an dem Trägermaterial positioniert wird und
daß in einem sich daran anschließenden Arbeitsschritt
wenigstens der zu biegende Bereich der Beschichtung
wenigstens teilweise mit dem formgefrästen Bereich verbunden
wird, wird die Möglichkeit geschaffen, z. B. endständig
anzuordnende Rundkanten auf einfache und schnelle Art und
Weise erstellen zu können, da die Ritzung in einem
Arbeitsschritt, d. h. zeitsparend gefertigt werden kann.
Wird die Beschichtung mit einem Trägermaterial verklebt oder
verleimt, so garantiert auch dies einen festen Sitz der
Beschichtung auf dem Trägermaterial.
Dadurch, daß ein mit einer Beschichtung versehenes
Trägermaterial in wenigstens einem ersten Arbeitsschritt
wenigstens teilweise abgetragen wird, daß in einem sich an
den Abtrag anschließenden weiteren Arbeitsschritt in das
Trägermaterial im Bereich der zu erstellenden Rundkanten
Nuten derart eingebracht werden, das im Bereich der Nuten das
Trägermaterial in Gänze abgetragen wird und lediglich die
Beschichtung verbleibt, daß in einem sich daran
anschließenden Arbeitsschritt im Bereich der Nuten die
Beschichtung auf ihrer den Nuten zugewandten Seite jeweils
mit wenigstens zwei Ritzen vorzugsweise einer Vielzahl von
Ritzen aufweisenden Ritzung versehen werden, daß in einem
sich daran anschließenden weiteren Arbeitsschritt die
Beschichtung im Rundkantenbereich abstützendes Material
eingebracht wird und daß in einem sich daran anschließenden
Arbeitsschritt die mit einer Ritzung versehene der Nut
zugewandte Seite der Beschichtung in Kontakt mit der
Abstützung verbracht und dort positioniert wird, wird die
Möglichkeit geschaffen, in einem kontinuierlichen
Arbeitsprozeß eine Zarge zu fertigen, d. h. einen
Bekleidungswinkel für eine Zarge der mit Rundkanten versehen
ist, die gewährleisten, daß die zu biegende Beschichtung wie
z. B. Furnier, weder bricht noch eine Vieleckoberfläche
aufweist.
Wird die Positionierung der Beschichtung im Rundkantenbereich
durch Positionierung des sich an den Rundkantenbereich
anschließenden Trägermaterials vorgenommen, so ermöglicht
dies eine entsprechende Schaffung der Rundkanten auch ohne
Verleimung von Außenschicht und Abstützung.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Rundkante sowie drei erfindungsgemäße
Verfahren zur Erstellung der erfindungsgemäßen Rundkanten
dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Zarge im Querschnitt mit
Bekleidungswinkel und erfindungsgemäßen
Rundkanten,
Fig. 2-10 der Bekleidungswinkel in den einzelnen
Bearbeitungsstufen im Querschnitt;
Fig. 11 eine Einzelheit XI aus Fig. 7,
Fig. 12-17 die Erstellungsschritte einer Rundkante gemäß
eines zweiten Ausführungsbeispieles in sechs
Figuren als schematische
Einzelteilzeichnungen, mit abzutrennendem und
anzuleimenden Profil- bzw. Eckteil,
Fig. 18-21 die Erstellung einer Rundkante gemäß eines
dritten Ausführungsbeispieles, dargestellt in
vier Figuren als schematische
Einzelteilzeichnungen, und
Fig. 22 eine Einzelheit XXII aus Fig. 19.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen, weist im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel eine Zarge 1, einen Leibungsteil 2, einen
Zierbekleidungswinkel 3 sowie einen Falzbekleidungswinkel 4
auf.
Sowohl der Leibungsteil 2 als auch die Bekleidungswinkel 3, 4
sind dabei mit erfindungsgemäßen Rundkanten 5, 6, 7, 8, 9
versehen.
Anhand der Fig. 2 bis 11 wird nun die Erstellung der
Bekleidungswinkel 3, 4, hier insbesondere der
Falzbekleidungswinkel 4, näher erläutert.
Wie der Fig. 2 zu entnehmen, liegt vor der Bearbeitung
zunächst einmal der Falzbekleidungswinkel 4 als sogenanntes
Rohteil, d. h. Zargenrohteil, vor.
Dieser Rohteil besteht im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus einem Träger- oder Körperteil 10, bei
dem es sich z. B. um eine Spanplatte handeln kann.
Dieses Träger- oder Körperteil 10 ist an seiner, in
Blickrichtung Fig. 2, Unterseite im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel mit einem Furnier 11 beschichtet.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich bei
dieser Beschichtung auch um jedwedes andere Material,
insbesondere z. B. um ein lackiertes Furnier, d. h.
oberflächenfertiges Furnier, oder aber auch um ein Laminat
handeln kann.
Gemäß des nächsten Arbeitsschrittes, dargestellt in Fig. 3,
wird nun im Bereich der zu erstellenden Rundung ein Klebefilm
12 angebracht. Dabei kann es sich um übliche Klebefilme
handeln.
Gemäß Fig. 4 wird in einem weiteren nächsten Arbeitsschritt
ein erster Abtrag 13, 14 vorgenommen, der der weiteren
Gestaltung des zu erstellenden Bekleidungswinkels 4 dient.
In einem weiteren Arbeitsschritt wird nunmehr, auf der in
Blickrichtung Fig. 5 rechten Seite, ein zweiter Abtrag 15
vorgenommen.
Im nächsten Arbeitsschritt werden dann, entsprechend Fig. 6,
im Bereich der zukünftigen Rundkanten 8, 9 Nuten 16, 17
eingefräst, um dann in einem weiteren Arbeitsschritt, gemäß
Fig. 7, das, im Bereich der Nuten 16, 17, freiliegende
Furnier 11 einer Ritzung, hier Feinstritzung 18, auf der, der
Sichtseite 19, abgewandten Seite zu unterziehen.
Wie der Fig. 11 zu entnehmen, wird diese Ritzung oder
Schlitzung 18 im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel
mittels eines, einzelne, d. h. für jede einzelne Ritzung 18a
gesonderte Messerblätter 20 aufweisenden Werkzeuges 21
vorgenommen, wobei die hier nicht näher dargestellten
Messerblätter 20 im wesentlichen eine kreisrunde
Ausgestaltung aufweisen und durch entsprechende Rotation das
Furnier 11 auf der, der Sichtseite 19 abgewandten Seite
feinstritzen ohne es zu durchtrennen.
Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die
einzelnen, die Ritzung 18 bildenden Ritzen 18a dabei einen
weitgehend V-förmigen Querschnitt auf, wobei die zwischen
zwei benachbarten Ritzen 18a angeordneten Materialstände
weitgehend trapezförmig ausgestaltet sind.
Durch die so vorgenommene Ritzung 18 kommt es zu einem
Faserbruch.
Die einzelnen Ritzen 18a sind dabei im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel etwa 0,6 mm breit, d. h. an ihrer
Oberkante, und weisen nur eine sehr geringe Tiefe auf, d. h.
das Furnier 11 wird nicht durchtrennt, sondern lediglich
angeritzt.
Nach dem vorgenommenen Ritzvorgang wird nunmehr, wie aus
Fig. 8 zu ersehen, in den durch Körper 4 und ersten Abtrag
13, 14 gebildeten Winkel 22, 23 eine Leimangabe 24 gegeben.
Desweiteren wird eine Leimangabe 25 auf die, der Sichtseite
19 abgewandte Seite des Furniers 11 im Bereich der einander
zugewandten Seiten 26, 27 der Nuten 16, 17 gegeben.
In dem sich daran anschließenden Arbeitsgang, dargestellt in
Fig. 9, wird nunmehr an die, einander zugewandten Seiten
26, 27 der Nuten 16, 17 jeweils ein Stab 28, 29 geleimt, der an
seiner, dem Furnier 11 zugewandten Seite eine Rundung 30, 31,
im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel in Größe eines
Viertelkreissegmentes aufweist.
Es ist dabei allerdings ebenso denkbar, auf den bzw. die
Stäbe 28, 29 zu verzichten und statt dessen z. B. einen
PUR-Schaum oder z. B. eine Stabeinlage aus Kunststoff vorzusehen.
Dann wird das linke Ende 32 und rechte Ende 33 des
Bekleidungswinkels 4 in die, in Fig. 10 dargestellten
Position verbracht, so daß die, in Blickrichtung Fig. 9,
jeweils äußeren Seiten 34, 35 der Nuten 16, 17 auf der, in
Blickrichtung Fig. 9 und 10, Oberseite 36, 37 der Stäbe 28, 29
positioniert werden.
Die, die Ritzung 18 aufweisende Seite des Furniers 11 liegt
dabei, wie Fig. 10 zu entnehmen, an der Rundung 30, 31 der
Stäbe 28, 29 an.
Die am Leibungsteil 2 der Zarge 1 angeordnete Rundkante 5
kann gemäß der hier vorliegenden Ausführungsbeispiele
entsprechend der, in den Fig. 12 bis 17 oder 18 bis 22,
aufgezeigten Verfahren erstellt werden.
Zunächst einmal wird die Schaffung dieser Rundkante 5 gemäß
eines Erstellungsverfahrens Fig. 12 bis 17 näher erläutert.
Gemäß Fig. 12 weist auch der Leibungsteil 2, wie im übrigen
der Fig. 1 zu entnehmen, ein Träger- oder Körperteil 38, im
hier vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Spanplatte auf,
die an ihrer, in Blickrichtung Fig. 12 und 1, Unterseite mit
einem Furnier 39 beschichtet ist.
Auch hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich
dabei nicht zwingend, im ein Furnier handeln muß, sondern
jedwede andere Beschichtung denkbar ist, insbesondere ein
lackiertes Furnier, d. h. oberflächenfertiges Furnier, ein
rohes Furnier oder z. B. ein Laminat.
Wie der Fig. 12 desweiteren zu entnehmen steht im hier
vorliegenden Ausführungsbeispiel das Furnier 39 über die
rechte Kante 40 der Spanplatte 38 über.
Mittels eines entsprechenden Werkzeuges 41 wird nunmehr die,
dem Furnier 39 zugewandte Kante 42 formgefräst, d. h. mit der
entsprechenden Rundung versehen.
Dabei greift das Werkzeug 41, wie der Fig. 12 zu entnehmen,
mit seinem äußeren Bereich zwischen das Furnier 39 und das
Trägerteil 38.
In einem nächsten Arbeitsschritt wird der Kantenbereich 42,
wie der Fig. 13 zu entnehmen, von der übrigen Spanplatte 38
mittels einer Säge 43 abgetrennt und sodann entsprechend
Fig. 14 in einem Abstand zur Spanplatte 38 positioniert.
Dieser Abstand entspricht dabei dem späteren
Rundkantenbereich 5.
Das Furnier 39 wird nunmehr, wie in dem zuvor beschriebenen
Arbeitsgang bzw. Ausführungsbeispiele, an seiner, der
Sichtseite 19 abgewandten Seite durch ein Werkzeug 21 mit den
dazugehörigen Messerblättern 20 in der zuvor beschriebenen
Art und Weise geritzt.
Nach der Ritzung wird im hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel die, der Kante 42 zugewandte Seite 44 der
Spanplatte 38 mit einem Kleber 45 versehen (siehe Fig. 15).
Die Kante 42 wird danach in die in Fig. 16 dargestellte
Position verbracht, d. h. mittels des Klebers 44 an der
Spanplatte 38 positioniert bzw. verleimt.
Bei der Ritzung 18 kommt es desweiteren zu einem Leimauftrag
46.
Dieser Leimauftrag erstreckt sich im hier vorliegenden
Beispiel, gemäß Fig. 16, bis in den Krümmungsbereich der
Kante 42.
Sodann wird gemäß Fig. 17 das Furnierendstück 47,
insbesondere im Bereich der Ritzung 18, derart gebogen, daß
die der Sichtseite 19 abgewandte Seite des Furniers 39 mit
dem Endstück 42, d. h. der Kante 42, der Spanplatte 38
verleimt und fest positioniert ist, so daß die Rundkante 5
vorliegt.
Gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels ist es bei
entsprechender Radiengröße denkbar, auf eine Abtrennung der
Kante 42, d. h. des Endstückes 42, wie zuvor beschrieben,
insbesondere in den Fig. 13 bis 15, zu verzichten.
Bei diesem weiteren Ausführungsbeispiel kommt es zunächst
einmal zu der zuvor beschriebenen und in Fig. 12
dargestellten Formgebung der in Blickrichtung Fig. 18 und 12
rechten Kante 40 der Spanplatte 38, dargestellt in Fig. 18.
Sodann wird der, die Rundkante 5 bildende Abschnitt 48 des
Furniers 39, wie der Fig. 19 und 22 zu entnehmen, auf der
der Sichtseite 19 des Furniers 39 abgewandten Seite ebenfalls
einer Feinritzung unterzogen.
Dazu wird der, wie auch insbesondere der Fig. 22 zu
entnehmen, die spätere Rundkante 5 bildenden Teiles des
Furniers 39 mittels eines Werkzeuges 21a mit Messern 20a
feingeritzt, wobei der, im Kantenbereich 42, d. h. unterhalb
der Spanplatte 38, d. h. in Blickrichtung Fig. 22 links von
der rechten Kante 40 liegende, einen Teil der späteren
Rundkante 5 bildende Bereich des Furniers 39 mittels eines
hier dargestellten Werkzeuges 48, versehen mit einem
Einzelblatt 49 feingeritzt wird.
Dabei wird im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel jede
einzelne der Ritzen gesondert erstellt, d. h. in nacheinander
vorgenommenen Arbeitsgängen, wobei die einzelnen Ritzen
ebenfalls, im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie
zuvor beschrieben, eine Größe von etwa 0,6 mm aufweisen und
auch im Bereich der Erstellung durch das Werkzeug 48
weitgehend V-förmig ausgestaltet sind, wobei jede einzelne
der Ritzen 18 dabei z. B. unterschiedliche Schenkellängen
aufweisen.
Darüber hinaus weisen die einzelnen Schenkel der V-förmig
ausgestalteten Ritzen 18 unterschiedliche Neigungswinkel auf.
Nach Ritzung des Rundkantenbereiches 5, d. h. des Furniers 39
bzw. 48, kommt es dann, wie bereits anhand der Fig. 16
beschrieben, und hier in Fig. 20 dargestellt, zu einem
Leimauftrag 50 und sodann zu einer entsprechenden Verformung
der Furniers 39 bzw. 48 im Rundkantenbereich 5, dargestellt
in Fig. 21.
Claims (25)
1. Rundkante, insbesondere bei beschichteten Platten und
Zargen, mit einer Außenschicht (11, 39) und wenigstens
einer die Außenschicht (11, 39) wenigstens im
Krümmungsbereich wenigstens teilweise unter
fütternden Abstützung (28, 29, 42), dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschicht (11, 39)
wenigstens im Rundungsbereich der Rundkante
(5, 6, 7, 8, 9) auf der der Abstützung (28, 29; 42)
zugewandten Seite eine Ritzung (18) aufweist.
2. Rundkante nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ritzung (18) eine Feinritzung ist.
3. Rundkante nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Ritzung (18) bildende
Ritzen (18a) jeweils eine Breite von max. 0,6 mm
aufweist.
4. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ritzung (18) aus wenigstens
zwei vorzugsweise aus einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter Ritzen (18a) besteht, und daß die Ritzen
(18a) einen weitgehend V-förmigen Querschnitt
aufweisen.
5. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ritzen (18a) in einem Abstand
koaxial zu dem gedachten Mittelpunkt der Rundung
(5, 6, 7, 8, 9) verlaufend angeordnet sind.
6. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschicht (11, 39) ein
Furnier ist.
7. Rundkante nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenschicht (11, 39) ein Holzfurnier ist.
8. Rundkante nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenschicht (11, 39) ein lackiertes Furnier
ist.
9. Rundkante nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenschicht (11, 39) ein oberflächenfertiges
Furnier ist.
10. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschicht (11, 39) ein
Laminat ist.
11. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung eine Stabeinlage
(28, 29) ist.
12. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung Teil des die
Außenschicht (11, 39) tragenden Körpers (38, 42; 38)
ist.
13. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung eine Holz-Stab
einlage (28, 29) ist.
14. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung (28, 29) eine
Kunststoff-Stabeinlage ist.
15. Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützung (28, 29) ein
PUR-Schaum ist.
16. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante,
insbesondere zur Herstellung einer endständigen
Rundkante sowie insbesondere zur Herstellung einer
Rundkante nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer
Beschichtung (39) versehenes Trägermaterial (38) im
Bereich der zu erstellenden Rundkante (5) in einem
ersten Arbeitsgang formgefräst wird, daß der zu
biegende Beschichtungsbereich (48) der Beschichtung
(39) in einem zweiten Arbeitsschritt auf der dem
Trägermaterial (38) zugewandten Seite mit einer
Ritzung (18) versehen wird, und daß wenigstens der zu
biegende Bereich (48) der Beschichtung (39)
wenigstens teilweise in einem weiteren Arbeitsschritt
mit dem Trägermaterial (38) verbunden wird.
17. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung (39) mit dem Trägermaterial (38)
verklebt wird.
18. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung (39) mit dem Trägermaterial (38)
verleimt wird.
19. Rundkante nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß im zweiten Arbeitsschritt
zunächst ein erster Teil der Ritzung (18) mittels
eines ersten Werkzeuges (21a) eingebracht wird und im
Anschluß daran die Restritzung (18a) durch
Einbringung einzelner Ritze mittels eines weiteren
Werkzeuges (48) vorgenommen wird.
20. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante,
insbesondere zur Herstellung einer endständigen
Rundkante sowie insbesondere zur Herstellung einer
Rundkante nach einen der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer
Beschichtung (39) versehenes Trägermaterial (38) im
Bereich der zu erstellenden Rundkante (5) in einem
ersten Arbeitsschritt formgefräst wird, daß in einem
weiteren Arbeitsschritt das Trägermaterial (38) den
Rundkantenbereich (47) separierend durchtrennt wird,
daß in einem weiteren Arbeitsschritt der separierte
Bereich (42) in Abstand zum Trägermaterial (38)
verbracht wird, daß in einen sich daran
anschließenden Arbeitsschritt wenigstens der zu
biegende Bereich (47) der Beschichtung (39) auf der
dem Trägermaterial (38, 42) zugewandten Seite geritzt
wird, daß das separierte Teil (42) im Anschluß daran
an dem Trägermaterial (38) positioniert wird, und daß
in einem sich daran anschließenden Arbeitsschritt
wenigstens der zu biegende Bereich (47) der
Beschichtung (39) wenigstens teilweise mit dem
formgefrästen Bereich (42) verbunden wird.
21. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung (39) mit dem Trägermaterial (38; 42)
verklebt wird.
22. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung (39) mit dem Trägermaterial (38; 42)
verleimt wird.
23. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante,
insbesondere zur Herstellung einer Zarge sowie
insbesondere zur Herstellung einer Rundkante nach
einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit einer Beschichtung
(11) versehenes Trägermaterial (10) in wenigstens
einem ersten Arbeitsschritt wenigstens teilweise
abgetragen wird, daß in einem sich an den Abtrag
anschließenden weiteren Arbeitsschritt in das
Trägermaterial im Bereich der zu erstellenden
Rundkanten (7, 8; 8, 9) Nuten (16, 17) derart eingebracht
werden, das im Nutenbereich (16, 17) das
Trägermaterial (10) in Gänze abgetragen wird und
lediglich die Beschichtung (11) verbleibt, daß in
einem sich daran anschließenden Arbeitsschritt im
Bereich der Nuten (16, 17) die Beschichtung (11) auf
ihre den Nuten zugewandten Seite mit wenigstens zwei
Ritzen (18a), vorzugsweise einer Vielzahl von Ritzen
(18a) aufweisenden Ritzung (18) versehen wird, daß in
einem sich daran anschließenden weiteren
Arbeitsschritt die Beschichtung (11) im
Rundkantenbereich abstützendes Material (28, 29)
eingebracht wird, und daß in einem sich daran
anschließenden Arbeitsschritt die mit einer Ritzung
(18) versehene der Nut (16, 17) zugesandten Seite der
Beschichtung (11) in Kontakt mit der Abstützung
(28, 29) verbracht und dort positioniert wird.
24. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
sich an die Ritzung anschließenden Arbeitsgang der
Positionierung der Abstützung (28, 29) sowie der
Positionierung der Beschichtung an der Abstützung
dienendes Material (24; 25) eingebracht wird.
25. Verfahren zur Herstellung einer Rundkante nach
Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
Positionierung der Beschichtung (11) im
Rundkantenbereich durch Positionierung des sich an
den Rundkantenbereich (6, 7; 8, 9) anschließenden
Trägermaterials vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19809459A DE19809459A1 (de) | 1997-04-30 | 1998-03-06 | Rundkante und Verfahren zur Herstellung von Rundkanten |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19718244 | 1997-04-30 | ||
DE19809459A DE19809459A1 (de) | 1997-04-30 | 1998-03-06 | Rundkante und Verfahren zur Herstellung von Rundkanten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809459A1 true DE19809459A1 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7828207
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19809459A Withdrawn DE19809459A1 (de) | 1997-04-30 | 1998-03-06 | Rundkante und Verfahren zur Herstellung von Rundkanten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809459A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001062456A1 (de) * | 2000-02-24 | 2001-08-30 | Homag Maschinenbau Ag | Durchlaufverfahren zum anbringen eines beschichtungsmaterials an werkstücke |
WO2004054769A1 (de) * | 2002-12-17 | 2004-07-01 | Firma Theodor Hymmen | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung von holzwerkstoffplatten |
DE102015106137A1 (de) * | 2015-04-22 | 2016-10-27 | Westag & Getalit Ag | Verfahren zur Herstellung einer auf unterschiedliche Wanddicken einstellbaren Türzarge aus Holz oder Holzwerkstoffen |
WO2017173854A1 (zh) * | 2016-04-06 | 2017-10-12 | 骆志忠 | 一种用于包覆的装饰板 |
EP3404185A1 (de) * | 2017-04-10 | 2018-11-21 | Panelia Woods Oy | Türrahmenstruktur |
-
1998
- 1998-03-06 DE DE19809459A patent/DE19809459A1/de not_active Withdrawn
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