DE3707559A1 - Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von schwingungen fuer stranggiesskokillen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von schwingungen fuer stranggiesskokillenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Erzeugung von Schwingungen für
Stranggießkokillen, insbesondere eine mit einem
Hubtisch verbundene Stranggießkokille. Je nach Anlage
werden die Stranggießkokillen gerade oder gebogen
ausgeführt. Der Strangverlauf bestimmt die
Bewegungsform der Kokille. Besondere Führungen aus
Rollen und/ oder Hebelwerken sorgen für die Einhaltung
solcher geraden oder gebogenen Schwingungswege. Eine
schwingende Bewegung der Kokille ist notwendig, um den
Gießstrang aus der Kokille zu lösen. Die Schwingungen
haben im allgemeinen eine Amplitude bzw. einen
Maximalhub von 3 bis 10 mm. Sowohl kleine Kokillen für
Knüppelquerschnitte als auch große Kokillen für
Brammenquerschnitte werden in eine derartige
oszillierende Bewegung versetzt. Die Schwingungen
werden zumeist mittels bekannter Exzenteranordnungen
erzeugt.
Aus der DE-A 35 30 912 ist eine Vorrichtung zur
Schwingungserzeugung mit wenigstens einem als eine
Muffe mit einer exzentrischen Bohrung ausgebildeten
Exzenter bekannt, der drehbar an einer exzentrischen
Lagerstelle einer Welle befestigt ist. Üblicherweise
ist die Muffe mit der Welle durch eine Kupplung fest
verbunden, beispielsweise durch eine Zahnkupplung, und
es ist möglich, daß diese beiden Teile voneinander
gelöst werden, so daß eine Drehung der Muffe auf der
Welle erfolgen kann, um die Exzentrizität und damit
die Amplitude der Schwingungen einzustellen.
Horizontale Bewegungskomponenten der Schwingung werden
auf diese Weise nicht verhindert, so daß auf besondere
Vertikalführungen der Kokille nicht verzichtet werden
kann.
Bei einer in der EP-B 00 32 116 beschriebenen Antriebs
und Führungsvorrichtung für die oszillierende Bewegung
einer Kokille in Stranggießanlagen, insbesondere
Bogenstranggießanlagen mit bogenförmiger Kokille, wird
mit gestängelosem Exzenterantrieb für den die Kokille
tragenden Hubtisch gearbeitet, dabei sind vier
Exzenter im Bereich der Ecken des Hubtisches
angeordnet. Seitliche Leisten am Hubtisch bestimmen
die Bewegungsbahn des Hubtisches und damit der Kokille
im Zusammenwirken mit beiderseits der Leisten
angreifenden Führungen. Der Hubtisch ist an
Blattfedern aufgehängt, die an beweglichen Lagern
befestigt sind, die jeweils einen der vier Exzenter
umgeben. Auf diese Weise werden zwar störanfällige,
wartungsaufwendige Gelenkstellen vermieden, auch kann
auf zusätzliche Stütz- und seitliche Führungsrollen
mit den erforderlichen Lagerungen verzichtet werden,
jedoch können horizontale Bewegungskomponenten am
Kokillenaustritt und damit eine Beeinflussung der
gewünschten exakten Vertikalbewegung des Gießstranges
insbesondere bei Bandgießanlagen nicht ganz
ausgeschlossen werden.
Die DE-A 20 08 080 beschreibt schließlich eine
Oszillationsvorrichtung für Durchlaufkokillen von
Metall-, insbesondere Stahlstranggießanlagen,
bestehend aus einer kontinuierlich antreibbaren
Exzenter-Kurbel, deren Schwingbewegung auf ein
Hebelgetriebe übertragbar ist, wobei aufgrund
unterschiedlich großer Schwingbogenweiten die Bewegung
eines Doppelhebels veränderbar ist, so daß die
Amplitudenweite der am zweiten Arm des Doppelhebels
angelenkten und in einer besonderen Führung laufenden
Durchlaufkokille verstellbar ist und wobei die
Exzenter-Kurbel mit einer in ihrer Schubweite
einstellbaren Schubstange unmittelbar an einem
Winkelhebel angreift, der über eine Lenkerstange mit
dem Kokillenhubtisch bzw. mit der Durchlaufkokille
verbunden ist. Dabei ist vorgesehen, daß die
Schubstange auf dem Kurbel- Exzenter unter
Zwischenfügung einer Exzenterhülse gelagert und die
Exzenterhülse zum Kurbel-Exzenter feststellbar ist.
Dieser Doppelexzenter ist ebenfalls nicht geeignet,
unerwünschte seitliche, d. h. horizontale Schwingungen
zu verhindern und eine absolut vertikale Hubbewegung
der Kokille zu gewährleisten.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung vorzustellen, mittels derer die
genannten Nachteile vermieden und die Schwierigkeiten
ausgeräumt werden können. Insbesondere sollen
seitliche Auslenkungen der Kokille bei der Oszillation
und damit ein Quetschen des Stranges vermieden werden.
Ferner soll auf die Verwendung von zusätzlichen Stütz
und seitlichen Führungsrollen mit den dann
erforderlichen Lagerungen verzichtet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren
dadurch gelöst, daß die Schwingungen durch zwei
gegensinnig umlaufende Exzenter erzeugt werden. Auf
diese Weise ist eine exakte und besonders einfache
Steuerung der Schwingungen unter Vermeidung
unerwünschter Nebenschwingungen bzw. bestimmter
Bewegungskomponenten zu erreichen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung laufen die
Exzenter mit gleicher Winkelgeschwindigkeit bei
gleicher Exzentrizität um. Hierdurch wird eine
größtmögliche Schwingungsstabilität gewährleistet.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn sich
die Horizontalkomponenten der Exzentrizitäten in jeder
Drehlage der Exzenter gegenseitig aufheben. Ohne
Hebelsystem kann so eine exakte Hubbewegung der
Kokille bzw. des Hubtisches erzeugt werden.
Darüber hinaus können aber ebenso vorteilhaft die
Exzenter auch in einem bestimmten relativen
Vorlaufwinkel zueinander gegensinnig umlaufen. Eine
derartige Verfahrensweise ist beispielsweise bei
Kreisbogenanlagen angezeigt, wenn nämlich eine
bestimmte Schräglage der Strangführung bzw. der
Kokille erwünscht ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird für die Vorrichtung
dadurch gelöst, daß am Hubtisch eine Exzenterhülse mit
einer Bohrung befestigt ist, in der zwei ineinander
gegenläufig um eine ortsfeste Welle drehbare Exzenter
angeordnet sind, wobei der innere Exzenter und der
äußere Exzenter die gleiche Exzentrizität (e 1=e 2)
aufweisen. Vorteilhaft können auf diese Weise die
horizontalen Bewegungskomponenten der beiden Exzenter
sich gegenseitig aufheben, wodurch die Kokille
gleichmäßig gehoben und gesenkt wird. Eine seitliche
Hin- und Herbewegung bzw. Schrägstellung der Kokille
(wie bei der Verwendung nur eines Exzenters in der
Exzenterhülse) und damit eine schlangenförmige
Ausförderung des Gießstranges, insbesondere bei
Bandgießanlagen wird vermieden. Besondere Führungen
der Kokille können vorteilhaft entfallen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind
zwischen der Welle und dem inneren Exzenter sowie
zwischen den Exzentern und zwischen äußerem Exzenter
und der Exzenterhülse Wälzlager angeordnet. Diese
Anordnung ermöglicht bei geringstem Verschleiß höchste
Schwingungspräzision.
Zweckmäßigerweise sind die beiden Exzenter über einen
gemeinsamen Antrieb bewegbar. Hierdurch wird ein
genauer Gleichlauf der gegensinnig umlaufenden
Exzenter sichergestellt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch
eine Vorrichtung zur Erzeugung der
Schwingungen einer Stranggußkokille gemäß
der Erfindung in oberer Hubstellung,
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch nach gegenläufiger
Drehung der Exzenter um 90 Grad,
Fig. 3 wie Fig. 1, jedoch nach gegenläufiger
Drehung der Exzenter um 180 Grad, d. h.
in unterer Hubstellung,
Fig. 4 wie Fig. 1, jedoch nach gegenläufiger
Drehung der Exzenter um 270 Grad.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht im
wesentlichen aus einer horizontalen, dreh- und
ortsfesten Welle (10), um die zwei Exzenter (11, 12)
gegenläufig ineinander drehbar gelagert sind, wobei
der äußere Exzenter (12) wiederum in der Bohrung (13)
der Exzenterhülse bzw. des Exzenterrahmens (14)
drehbar gelagert ist. Die Exzenter (11, 12) besitzen
die gleichen Exzentrizitäten (e 1=e 2). Die
Exzenterhülse (14) ist an dem die Kokille tragenden
Tisch (15) befestigt. Die Exzenter (11, 12) werden mit
ihren Enden von einem nicht dargestellten
Getriebemotor angetrieben. In der Darstellung befindet
sich die Kokille mit Hubtisch (15) in der oberen
Hublage, die als Normallage (16) gekennzeichnet ist.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß nach einer
gegenläufigen Drehung der Exzenter (11, 12) um jeweils
90 Grad in den Pfeilrichtungen eine veränderte Lage
(17) des Tisches (15) um den Hub (18) nach unten aus
der Normallage (16) gegeben ist. Die
Horizontalkomponenten der Exzentrizitäten (e 1, e 2) der
Exzenter (11, 12) heben sich bei der Drehung
gegenseitig auf, so daß die Exzenterhülse (14) und der
Hubtisch mit Kokille (15) immer exakt vertikal geführt
werden. Der Hub (18) ergibt sich dabei in der
gezeigten 90-Grad-Stellung als Summe der
Exzentrizitäten (e 1+e 2).
In Fig. 3 ist die untere Hublage (17′) mit einem
maximalen Hub (18′) des Tisches (15) gegenüber der
Normallage (16) nach einer gegensinnigen Drehung
beider Exzenter (11, 12) um 180 Grad aufgezeigt. Der
Hub (18′) errechnet sich jetzt als das Zweifache der
Summe der Exzentrizitäten (2 e 1+2 e 2).
Gegenüber der Darstellung in Fig. 3 ist in Fig. 4
die Stellung der Exzenter (11, 12) um weitere 90 Grad,
d. h. gegenüber Fig. 1 um 270 Grad gedreht, mit einer
Hublage (17′′) des Tisches (15) bzw. der Kokille und
einem Hub (18′′). Die Horizontalkomponenten der
Exzentrizitäten (e 1, e 2) der Exzenter (11, 12)
erreichen in dieser Stellung (bzw. der Stellung gemäß
Fig. 2) ihren höchsten Wert. Der Hub (18′′) ergibt
sich hier wiederum als Summe der Exzentrizitäten (e 1+
e 2). Bei weiterer Drehung um 90 Grad wird wieder die
Normallage (16) in der oberen Hubstellung des
Hubtisches (15) bzw. der Kokille gemäß Fig. 1 erreicht
und ein erneuter Schwingungszyklus beginnt.
Zur Erzielung einer gegebenfalls gewünschten
Schräglage der Kokille (15) bzw. einer bestimmten
Horizontalkomponente bei der Kokillenoszillation
genügt es, den Schwingungszyklus der beiden Exzenter
(11, 12) gegeneinander in einem bestimmten
Vorlaufwinkel gegenüber der Vertikalachse (19) bei
gleicher Winkelgeschwindigkeit zu beginnen. Der
Vorlaufwinkel entspricht der notwendigen Schräglage
der Kokille bzw. des Gießstranges während des Hubes.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht auf das in
den Zeichnungsfiguren dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, die Exzenterhülsen mit den
darin gegensinnig umlaufenden Exzentern auch über
Hebelanordnungen mit dem Hubtisch bzw. der Kokille
verbunden sein. Auch ist es denkbar, daß mehr als zwei
Exzenter ineinander angeordnet sind und bewegt werden.
Die jeweilige konstruktive Ausgestaltung ist in
Anpassung an die spätere Verwendung der Vorrichtung
dem Fachmann anheimgestellt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erzeugung von Schwingungen für
Strangießkokillen, insbesondere eine mit einem
Hubtisch verbundene Stranggießkokille,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen durch
zwei gegensinnig umlaufende Exzenter erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenter mit gleicher Winkelgeschwindigkeit
bei gleicher Exzentrizität umlaufen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Horizontalkomponenten der Exzentrizitäten in jeder
Drehlage der Exzenter gegenseitig aufheben.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter in einem
bestimmten relativen Vorlaufwinkel zueinander
gegensinnig umlaufen.
5. Vorrichtung zur Erzeugung von Schwingungen für
Stranggießkokillen, insbesondere eine mit einem
Hubtisch verbundene Stranggießkokille, zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am Hubtisch eine Exzenterhülse (14) mit einer Bohrung
(13) befestigt ist, in der zwei ineinander gegenläufig
um eine ortsfeste Welle (10) drehbare Exzenter (11,
12) angeordnet sind, wobei der innere Exzenter (11)
und der äußere Exzenter (12) die gleiche Exzentrizität
(e 1=e 2) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Welle (10)
und dem inneren Exzenter (11) sowie zwischen den
Exzentern (11, 12) und zwischen äußerem Exzenter (12)
und der Exzenterhülse (14) Wälzlager angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Exzenter (11,
12) über einen gemeinsamen Antrieb bewegbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873707559 DE3707559C2 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Vorrichtung zur Erzeugung von Schwingungen an Stranggießkokillen |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3707559A1 true DE3707559A1 (de) | 1988-09-22 |
DE3707559C2 DE3707559C2 (de) | 1995-07-06 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873707559 Expired - Fee Related DE3707559C2 (de) | 1987-03-10 | 1987-03-10 | Vorrichtung zur Erzeugung von Schwingungen an Stranggießkokillen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3707559C2 (de) |
Citations (5)
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DE3530912A1 (de) * | 1984-08-29 | 1986-03-13 | Fives-Cail Babcock S.A., Paris | Vorrichtung zur steuerung der schwingungen einer stranggusskokille |
-
1987
- 1987-03-10 DE DE19873707559 patent/DE3707559C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3707559C2 (de) | 1995-07-06 |
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