DE4127331A1 - Vorrichtung zum osziliierenden bewegen von stranggiesskokillen mittels exzentern - Google Patents
Vorrichtung zum osziliierenden bewegen von stranggiesskokillen mittels exzenternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum oszillierenden
Bewegen von Stranggießkokillen mittels Exzentern, die über
Lenker mit der Stranggießkokille verbunden sind.
Es sind Hubvorrichtungen bekannt (vgl. die DE-OS 37 07 559),
die einen Exzenterbetrieb für entweder die Stranggießkokille
selbst oder den die Kokille tragenden Hubtisch aufweisen. Die
Stranggießkokillen sind je nach Anlagentyp gerade oder gebogen
ausgebildet, wobei der Strangverlauf die Bewegungsform der von
dem Exzenterantrieb in - üblicherweise - sinusförmige
Schwingungen versetzten Kokille bestimmt. Besondere Führungen
aus Rollen und/oder Lenkeranordnungen sorgen für das Einhalten
der entweder geraden oder gebogenen Schwingungswege.
Aufgrund einer Auf- und Abbewegung der Stranggießkokille läßt
sich ein Gleiten zwischen der Strangschale und der Kokillenwand
erreichen und damit ein Ankleben der Strangschale verhindern.
Die Hubhöhe bzw. die Schwingungen der Amplitude können in einem
Bereich zwischen 4 und 12 mm liegen. Sowohl kleine Kokillen für
Knüppel, als auch große Kokillen für Brammen werden oszillierend
angetrieben. Im Gießbetrieb werden hinsichtlich der Hubhöhe
allerdings Kompromisse eingegangen, da die Gießparameter wie die
Gießgeschwindigkeit, Materialqualität, Gießpulver, usw.
variieren. Die Oszillationsbewegung muß bestimmte Bedingungen
erfüllen. So muß die Kokille bei der Abwärtsbewegung den nach
unten bewegten Strang überholen, damit sich ein sogenannter
"Negativ-Strip" erreichen läßt, was bedeutet, daß während eines
Teils der Kreisfrequenz die Kokillengeschwindigkeit beim
Abwärtshub die Stranggeschwindigkeit überschreitet. Der Negativ-
Strip ermöglicht es, daß geschmolzenes Gießpulver als Schmier
mittel zwischen die Kokillenwand und die Strangschale gelangt,
um die Strangschale leichter von der Kokillenwand zu lösen, an
der sie bei Erstarrung kurzzeitig haftet. Außerdem werden
infolge von Zugspannungen entstandene Risse in der Strangschale
durch die Druckphase während der Negativ-Strip-Zeit wieder
geschlossen. Soll der Anteil des Negativ-Strip bei wechselnder
Gießgeschwindigkeit und fester Hubhöhe prozentual konstant
gehalten werden, so ist dies durch lineares Anpassen der
Hubfrequenz an die Gießgeschwindigkeit möglich. Wenn dagegen
der prozentuale Anteil und die absolute Zeit des Negativ-
Strip bei unterschiedlichen Gießgeschwindigkeiten konstant
gehalten werden sollen, ist es erforderlich, die Hubhöhe
anzupassen.
Eine Änderung der Hubhöhe bereitet häufig konstruktive
Schwierigkeiten. Es sind Hubhöhenverstellvorrichtungen bekannt,
bei denen sich zwei auf einer Welle liegende Exzenter gegenein
ander verdrehen lassen, was allerdings das Lösen von Klemm- oder
Formschlußelementen voraussetzt. Abgesehen von einem erheblichen
bedienungstechnischen Aufwand zum Verstellen der Hubhöhe läßt
sich außerdem der Verstellmechanismus (die Verstellexzenter)
häufig nur schlecht bewegen, insbesondere nach längerem
Nichtbenutzen. Dies hängt mit den engen, sich - unterstützt noch
durch Passungsrost - festsetzenden Passungen der
Verstellexzenter zusammen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zu schaffen, die es in konstruktiv und
bedienungstechnisch einfacher Weise erlaubt, die Hubhöhe der
Stranggießkokille bzw. eines Kokillenhubtisches variabel zu
verändern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
erster Exzenter in einer an die Lenker angeschlossenen Zugstange
angeordnet, in einem Querhebel gelagert und über ein Getriebe
ausgebildeten Exzenter - im folgenden Querhebelexzenter
genannt - verbunden ist. Die beiden getrieblich miteinander
verbundenen Exzenter, von denen vorzugsweise der Querhebel
exzenter angetrieben wird, lassen sich mit gleicher Winkel
geschwindigkeit antreiben, und da die Exzenter somit stets
umlaufen, kommt es auch dann, wenn keine Verstellungen zur
Hubhöhenänderung vorgenommen werden, nicht zu einem Festsetzen.
Die Hubhöhe läßt sich durch einfaches Verstellen der Exzenter
gegeneinander nahezu stufenlos zwischen Null und einem
Maximalwert verändern.
Wenn nach einer ersten Ausführung vorteilhaft zwischen den
Exzentern und dem Getriebe eine lösbare Kupplung angeordnet ist,
braucht nach dem Lösen der Kupplung lediglich die Exzenterwelle
des angetriebenen Querhebelexzenters gegenüber dem ersten
Exzenter - im folgenden Zugstangenexzenter genannt - verdreht zu
werden, so daß sich die beiden Exzenterhübe überlagern. Die
Hubhöhe Null ergibt sich dabei dann, wenn die Exzentrizitäten um
180° versetzt zueinander und somit einander entgegengerichtet
verlaufen. Eine maximale Hubhöhe läßt sich dadurch erreichen,
daß die Exzentrizitäten in die gleiche Richtung weisen. Durch
Versetzen der Exzentrizitäten in von den beiden genannten
Extremwerten abweichende Zwischenpositionen lassen sich
beliebige Hubhöhen zwischen den Werten Null und Maximum
einstellen. Die einem bestimmten Winkelversatz zugeordnete
Hubhöhe an der Zugstange ergibt sich aus den Exzentrizitäten der
beiden Exzenter und den Wegstrecken links und rechts der
Zugstange, d. h. den Hebellängen bis einerseits zu dem
Querhebelexzenter und andererseits einem vorteilhaft am anderen
Ende des Querhebels angeordneten Pendellager. Am einfachsten ist
es, wenn die Hebellängen gleich sind, was aber nicht unbedingt
notwendig ist.
Nach einer zweiten Ausführung ist vorteilhaft dem Zugstangen
exzenter ein Überlagerungsgetriebe zugeordnet. Es läßt sich dann
nämlich die Hubhöhe sogar während des Gießens stufenlos zwischen
Null und einem Maximalwert verstellen. Zu diesem Zweck läßt sich
vorteilhaft an das Überlagerungsgetriebe ein Motor anschließen,
so daß in diesem Fall zwei Motoren vorhanden sind, nämlich neben
dem die Exzenterwelle des Querhebelexzenters antreibenden Haupt
motor außerdem noch der den Zugstangenexzenter - dieser ist mit
dem Überlagerungsgetriebe vorteilhaft über eine Kardanwelle ver
bunden - antreibende und nachfolgend Überlagerungsmotor genannte
Motor. Wird eine während des Gießens vorzunehmende Änderung der
Hubhöhe gewünscht, so läßt sich das durch Inbetriebsetzen des
dem Zugstangenexzenter zugeordneten Überlagerungsmotors er
reichen, der nämlich über das Überlagerungsgetriebe und die
Kardanwelle den Zugstangenexzenter gegenüber dem anderen
Exzenter verdreht, so daß sich deren Hübe überlagern. Während
des Stranggießbetriebes, ohne die Hubhöhe der Oszillations
vorrichtung zu verändern, steht der den Zugstangenexzenter
verstellende Überlagerungsmotor still; beide Exzenter werden
dann allerdings von dem Hauptmotor - mit gleicher Winkel
geschwindigkeit - angetrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine Oszillations
vorrichtung für einen Hubtisch einer Stranggießkokille
mit einer erfindungsgemäßen, durch einen strichpunk
tierten Kreis gekennzeichneten Hubhöhen-Verstell
einrichtung,
Fig. 2 die Hubhöhen-Verstelleinrichtung gemäß Fig. 1 als
Einzelheit,
Fig. 3 in der Draufsicht eine Ausführung einer erfindungs
gemäßen Hubhöhen-Verstelleinrichtung mit zwei über
ein Getriebe kraftschlüssig miteinander verbundenen
Exzentern und einen den Querhebelexzenter antreibenden
Motor, und
Fig. 4 in der Draufsicht eine Ausführung einer erfindungs
gemäßen Hubhöhen-Verstelleinrichtung mit einem Über
lagerungsgetriebe und einem Motor für jeden Exzenter,
teilgeschnitten dargestellt.
An einem Hubtisch 1 einer Stranggießkokille 2 für einen Gieß
strang 3 und in einem Lagerbock 4 sind Lenker 5 angelenkt. Einer
der Lenker 5 ist über ein Pleuel 6 mit einer Zugstange 7 einer
Hubhöhen-Verstelleinrichtung 8 eines Oszillationsantriebes des
Hubtisches 1 verbunden.
Wie sich im einzelnen aus den Fig. 2 bis 4 ergibt, lagert das
Auge 9 der Zugstange 7 in einem aus zwei Stegen 11 (vergl. die
Fig. 3 und 4) bestehenden, waagerechten Querhebel 12 und ist
mit einem Exzenter 13 (Zugstangenexzenter) versehen. Der Quer
hebel 12 stützt sich links und rechts der an ihn mittig an
greifenden Zugstange 7 einerseits auf einen an dem in den
Zeichnungen linken Ende des Querhebels 12 angeordneten Exzenter
14 (Querhebelexzenter) und andererseits einem an dem anderen
Hebelende angeordneten Pendellager 15 ab. Das Pendellager weist
eine Lasche 16 auf, die mit ihrem oberen Ende auf einem Bolzen
17 des Querhebels 12 und mit ihrem unteren Ende auf einem Bolzen
18 eines Stehlagers 19 lagert. Das Lager 19 ermöglicht Pendel
bewegungen des Querhebels 12, die von den für eine Oszillations
bewegung des Hubtisches 1 bzw. der Stranggießkokille 2
sorgenden, sich drehenden Exzentern 13, 14 bewirkt werden.
Bei der Ausführung der Hubhöhen-Verstelleinrichtung 8 gemäß
Fig. 3 ist in einer an einen Hauptmotor 21 angeschlossenen
Exzenterwelle 22 des Querhebelexzenters 14 eine lösbare Kupplung
23 angeordnet. Der Exzenter 14 bzw. die Exzenterwelle 22 ist
über ein Getriebe 24 kraftschlüssig mit dem Zugstangenexzenter
13 verbunden, wobei zwischen dem Exzenter 13 und dem Getriebe 24
eine Kardanwelle 25 zwischengeschaltet ist. Das von dem Haupt
motor 21 erzeugte Antriebsmoment wird über ein auf der Exzenter
welle 22 gelagertes Zahnrad 26 auf ein auf der Kardanwelle 25
gelagertes, mit dem Zahnrad 26 kämmendes Zahnrad 27 übertragen,
so daß die Exzenter 13, 14 entsprechend den eingestellten Exzen
trizitäten E1 bzw. E2 (vergl. Fig. 2) umlaufen. Zum Verändern
und Einstellen einer beliebigen Hubhöhe der Oszillationsbewegung
im Bereich der durch die beiden Exzentrizitäten E1 und E2 vor
gegebenen unteren und oberen Maximalwerte braucht lediglich die
Kupplung 23 gelöst zu werden, z. B. durch manuelles Trennen oder
mittels mechanischer, elektrischer oder hydraulischer Einrich
tungen. Danach lassen sich die Exzenter 13, 14 von Hand ver
stellen, wobei einer Bedienungsperson z. B. sichtbare Markie
rungen als Orientierungshilfen zum Einstellen der für die jeweils
gewünschten Exzentrizitäten erforderlichen Drehlage bzw.
Einstellposition dienen können.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführung einer Hubhöhen-Verstell
einrichtung 8 unterscheidet sich von der Ausführung nach Fig. 3
durch ein Überlagerungsgetriebe 28, das in ein die beiden
Exzenter 13, 14 kraftschlüssig miteinander verbindendes Getriebe
24 integriert ist. Die Kardanwelle 25 des Zugstangenexzenters 13
ist in diesem Fall über ein Hohlrad 29 sowie damit kämmenden
Planetenrädern 31 und einem über eine Antriebswelle 32 an einen
Motor 33 (Überlagerungsmotor) angeschlossenen Sonnenrad 34
verbunden. Während des Stranggießbetriebes - ohne Verstellung
der Hubhöhe der Oszillationsbewegung - wird auch der
Zugstangenexzenter 13 von dem die Exzenterwelle 22 und damit den
Querhebelexzenter 14 antreibenden Motor 21 angetrieben, und zwar
über die miteinander kämmenden Zahnräder 35 bis 37. Der mit dem
Sonnenrad 34 verbundene Überlagerungsmotor 33 steht still, und
der den Querhebelexzenter 14 direkt antreibende Hauptmotor 21
setzt beide Exzenter 13, 14 in Umlauf.
Sofern eine Änderung der Hubhöhe während des Betriebes gewünscht
wird, das heißt ohne die Kupplung 23 lösen zu müssen, was ohne
das Überlagerungsgetriebe 28 das Stillsetzen des Antriebes
erforderte (vergl. Fig. 3), braucht hier lediglich der
Überlagerungsmotor 33 in Betrieb gesetzt zu werden, der dann
über seine getriebliche Verbindung über das Sonnenrad 34, die
damit kämmenden Planetenräder 31 und das Hohlrad 29 den
Zugstangenexzenter 13 gegenüber dem Querhebelexzenter 14
verdreht, so daß die Hübe E1 und E2 beider Exzenter 13, 14
überlagert werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum oszillierenden Bewegen von Stranggieß
kokillen mittel Exzentern, die über Lenker mit der
Stranggießkokille verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Exzenter (13) in einer an die Lenker (5)
angeschlossenen Zugstange (7) angeordnet, in einem
Querhebel (12) gelagert und über ein Getriebe (12; 28)
kraftschlüssig mit einem zweiten, an einem Ende des
Querhebels (12) ausgebildeten Exzenter (14) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Exzentern (13, 14) und dem Getriebe (24;
28) eine lösbare Kupplung (23) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von dem zweiten Exzenter (14) abgewandte Ende des
Querhebels (12) pendelnd gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenterwelle (22) zumindest des zweiten Exzenters
(14) direkt angetrieben ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zugstangenexzenter (13) ein Überlagerungsgetriebe
(28) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugstangenexzenter (13) über eine mit dem Überlage
rungsgetriebe (28) verbundene Kardanwelle (25) antreibbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet
durch einen an das Überlagerungsgetriebe (28) angeschlos
senen Motor (33).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127331 DE4127331A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Vorrichtung zum osziliierenden bewegen von stranggiesskokillen mittels exzentern |
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DE19914127331 DE4127331A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Vorrichtung zum osziliierenden bewegen von stranggiesskokillen mittels exzentern |
Publications (1)
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DE4127331A1 true DE4127331A1 (de) | 1993-02-25 |
Family
ID=6438576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127331 Withdrawn DE4127331A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Vorrichtung zum osziliierenden bewegen von stranggiesskokillen mittels exzentern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127331A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5488986A (en) * | 1994-07-20 | 1996-02-06 | Sms Concast Inc. | Mold oscillator for continuous casting apparatus |
DE19639299A1 (de) * | 1996-09-25 | 1998-03-26 | Schloemann Siemag Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Vielant- oder Profil-Formats in einer Stranggießanlage |
US6779446B2 (en) | 1994-08-30 | 2004-08-24 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Offset printing machine |
-
1991
- 1991-08-19 DE DE19914127331 patent/DE4127331A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19639299C2 (de) * | 1996-09-25 | 2001-02-22 | Sms Demag Ag | Vorrichtung zur Herstellung eines Vielkant- oder Profil-Formats in einer Stranggießanlage |
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