DE3704238A1 - Eisenhaltiges, magnetisches material - Google Patents
Eisenhaltiges, magnetisches materialInfo
- Publication number
- DE3704238A1 DE3704238A1 DE19873704238 DE3704238A DE3704238A1 DE 3704238 A1 DE3704238 A1 DE 3704238A1 DE 19873704238 DE19873704238 DE 19873704238 DE 3704238 A DE3704238 A DE 3704238A DE 3704238 A1 DE3704238 A1 DE 3704238A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- component
- atomic
- material according
- proportion
- phase
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/12—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing tungsten, tantalum, molybdenum, vanadium, or niobium
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01F—MAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
- H01F1/00—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties
- H01F1/01—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials
- H01F1/03—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity
- H01F1/032—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of hard-magnetic materials
- H01F1/04—Magnets or magnetic bodies characterised by the magnetic materials therefor; Selection of materials for their magnetic properties of inorganic materials characterised by their coercivity of hard-magnetic materials metals or alloys
- H01F1/047—Alloys characterised by their composition
- H01F1/053—Alloys characterised by their composition containing rare earth metals
- H01F1/055—Alloys characterised by their composition containing rare earth metals and magnetic transition metals, e.g. SmCo5
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Hard Magnetic Materials (AREA)
- Soft Magnetic Materials (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein eisenhaltiges, magnetisches
Material mit mindestens drei Legierungskomponenten R, Eisen
(Fe) und M, wobei der Material-Anteil der Fe-Komponente mindestens
60 Atom-% beträgt und in dem Material eine tetragonale
ThMn₁₂-Struktur ausgebildet ist. Ein derartiges Material mit
einer solchen Struktur ist z. B. in der Veröffentlichung
"Journal of Applied Physics", Vol. 53, No. 3, März 1981, Seiten
2077 und 2078 beschrieben.
Der bekannte hartmagnetische ternäre Wirkstoff
Neodym(Nd)-Eisen(Fe)-Bor (B) mit hohem Energieprodukt und verhältnismäßig
niedriger Curie-Temperatur bei 300°C besteht im
wesentlichen aus der tetragonalen Phase Nd₂F₁₄B bzw.
Nd11,8F282,3B5,9 (vgl. z. B. "J.Appl.Phys.", Vol. 55, No. 6, Pt. 2,
März 1984, Seiten 2083 bis 2087). Dabei bildet von den 68
Atomen in der Elementarzelle (P4₂/mm) die Mehrzahl der Fe-Atome
zwei Lagen von Sigma-Typ-ähnlicher Struktur. Die enge Packung
und der hohe Anteil von Eisen werden als Ursache für die hohe
Sättigungsmagnetisierung Ms der Phase (1,6 T bei 300 K) gesehen,
während die Beteiligung des leichten Seltenerdmetalls
zusammen mit der komplizierten Struktur der Elementarzelle für
die ausgeprägte magnetische Kristallanisotropie (Anisotropiefeldstärke
Ha ca. 9 T bei 300 K) verantwortlich gemacht wird
(vgl. z. B. "Solid State Commun.", Vol. 51, No. 11, Sept. 1984,
Seiten 857 bis 860). Darüber hinaus sind auch substituierte
Legierungen mit anderen Seltenerdmetallen, Übergangselementen
bzw. Metalloiden anstelle von Nd, Fe bzw. B untersucht worden.
So ist z. B. in der eingangs genannten Veröffentlichung aus
"J.Appl.Phys." auf die strukturellen und magnetischen
Eigenschaften eines besonderen Dreistoffsystems vom Typ R-Fe-M
eingegangen. Hierbei sind R Yttrium (Y) und M Mangan (Mn).
Dieses Dreistoffsystem bildet unter anderem mit seiner stöchiometrischen
Zusammensetzung Y(Mn1-x Fe x )₁₂ eine anisotrope,
tetragonale ThMn₁₂-Struktur aus, die antiferromagnetisch ist.
Entsprechende Strukturen besitzen intermetallische Phasen mit
26 Atomen in der Elementarzelle (Raumgruppe 14/mmm). In Fig. 1
der Zeichnung ist diese Struktur für die bekannte binäre Verbindung
MoBe₁₂ schematisch veranschaulicht (vgl. K. Schubert:
"Kristallstrukturen zweikomponentiger Phasen", Springer-Verlag,
1964, Seiten 166 und 167). Dabei stellen in dieser Figur
die ausgefüllten Vollkreise die einzelnen durch Mo besetzten
Gitterpunkte dar, während die Hohlkreise die Lage der Be-Gitterpunkte
zeigen. Eine entsprechende Struktur ist auch
für das genannte System Y(Mn1-x Fe x )₁₂ mit einem Fe-Anteil bis
zu x = 0,67 festzustellen. Bei einem noch höheren Fe-Gehalt
der Legierung ist zusätzlich eine zweite Phase von der hexagonalen
Struktur Th₂Zn₁₇ zu beobachten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein eisenhaltiges,
magnetisches Material anzugeben, dessen magnetische Eigenschaften
wie Curie-Temperatur, magnetisches Moment, anisotrope
Kristallstruktur oder magnetische Anisotropie durch Wahl der
einzelnen Legierungspartner bzw. ihrer jeweiligen Anteile in
der Legierung zu variieren sind und das verhältnismäßig kostengünstig
herzustellen ist.
Ausgehend von dem eisenhaltigen, magnetischen Material der eingangs
genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß für R mindestens ein Element aus der Gruppe der
Seltenerdmetalle sowie für M Molybdän (Mo) und/oder Wolfram (W)
vorgesehen sind, der Fe-Anteil maximal 85 Atom-% ausmacht, der
R-Anteil zwischen 2 und 20 Atom-% liegt und der Mo- und/oder
W-Anteil 4 bis 35 Atom-% beträgt.
Das erfindungsgemäße Material hat somit einen hohen Anteil von
preisgünstigem, ein hohes magnetisches Moment besitzendem Fe,
ohne daß ein Metalloxid wie z. B. B, Si oder Ge erforderlich
wäre. Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß die
zumindest ternären Legierungen der Zusammensetzung R-Fe-Mo bzw.
R-Fe-W magnetische Eigenschaften mit Curie-Temperaturen im Bereich
von z. B. ungefähr 100°C bis 200°C und Sättigungsmagnetisierungen
im Bereich von z. B. etwa 0,6 bis 1,0 Tesla aufweisen.
Mit den angegebenen prozentualen Anteilen der einzelnen
Legierungskomponenten ist dabei gewährleistet, daß die im Hinblick
auf die magnetischen Eigenschaften günstige ThMn₁₂-Phase
in dem Material zumindest zu einem erheblichen Teil mit enthalten
ist. Bei einigen Legierungskomponenten aus der Gruppe
der Seltenerdmetalle wie insbesondere bei Gadolinium (Gd) oder
Samarium (Sm) tritt zusätzlich eine magnetische Anisotropie
auf. Außerdem kann durch Zusatz weiterer Komponenten zu dem
genannten ternären System, insbesondere durch Zusatz von Kobalt
(Co), gegebenenfalls die Curie-Temperatur oder die Sättigungsmagnetisierung
erhöht werden.
Das erfindungsgemäße Material braucht unter Einschluß zwangsläufiger
Verunreinigungen nicht nur allein aus der Phase mit
der tetragonalen ThMn₁₂-Struktur zu bestehen; vielmehr können
in ihm auch noch andere Phasen der genannten Legierungskomponenten
enthalten sein.
Außerdem kann das erfindungsgemäße Material vorteilhaft in
einen anderen Werkstoff eingelagert oder an einen solchen angelagert
sein, so daß es z. B. einen Bestandteil eines Misch-
oder Verbundwerkstoffes bildet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
magnetischen Materials gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
noch weiter erläutert, wobei auch auf die Zeichnung Bezug
genommen wird. Dabei zeigt Fig. 2 graphisch einen Teil
eines isothermen Schnittes in dem Dreikomponentensystem
Fe-Mo-Nd. Aus Fig. 3 gehen temperaturabhängige Magnetisierungskurven
für spezielle Fe₈₀Mo₁₂R₈-Legierungen hervor,
während die Fig. 4 und 5 die Curie-Temperatur bzw. Sättigungsmagnetisierung
für diese Phasen im Vergleich zu den bekannten
Materialien Fe₁₄R₂B zeigen. Dabei sind mit R jedes
beliebige Seltenerdmetall, insbesondere aber die Elemente Cer
(Ce), Neodym (Nd), Samarin (Sm), Gadolinium (Gd), Dysprosium
(Dy) und Erbium (Er) gemeint. Für R können gegebenenfalls auch
Kombinationen aus mehreren Seltenerdmetallen gewählt werden.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials der Zusammensetzung
R-Fe-Mo wird von Fe und Mo mit jeweiligen Gehalt von
99,97% und von den einzelnen Seltenerdmetallen R von 99,9%
mit maximal 1000 ppm Seltenerdoxiden ausgegangen. Die Seltenerdmetalle
werden unmittelbar vor der Bearbeitung in Teile
geeigneter Größe zersägt und die Oberflächen durch Naßschleifen
sowie Ultraschall-Behandlung in Wasser und anschließend in
Äthanol gesäubert. Anschließend werden die Legierungskomponenten
unter Argon als Schutzgas auf einem wassergekühlten
Kupfer-Schiff mittels der von einem Hochfrequenz-Generator
erzeugten Hitze zusammengeschmolzen, wobei zunächst das Fe und
das Mo verflüssigt und dann das jeweilige Seltenerdmetall
zugegeben werden. Die so entstandenen ternären Legierungen
werden in der Regel noch wenigstens 5mal zur völligen Mischung
mit Hochfrequenzenergie auf dem Kupfer verflüssigt und rasch
abgekühlt. Im Fall von Samarium-Legierungen braucht man hingegen
nur einmal in einem Aluminiumoxid-Tiegel umzuschmelzen.
Zur Homogenisierung der ternären Legierungen wird schließlich
bei etwa 1050 bis 1200°C, d. h. etwa 150°C unterhalb der jeweiligen
Schmelztemperatur, etwa eine Stunde lang geglüht. Hierzu
befinden sich die einzelnen Körper aus den Legierungen
unter Argon als Schutzgas auf einer Aluminiumoxidunterlage in
einem verschlossenen Niob-Hohlzylinder, der induktiv geheizt
wird.
Nach der Synthese und dem wiederholten Schmelzen und Erstarren
sind die einzelnen Legierungen zunächst noch mehrphasig. Neben
der tetragonalen ThMn₁₂-Phase ist in diesem Falle auch die
rhomboedrische Th₂Z₁₇-Phase neben weiteren Phasen zu beobachten.
Hingegen liegen die Legierungen nach dem abschließenden
Glühen zur Homogenisierung praktisch nur einphasig vor, wobei
Reste von Oxid und weiteren Phasen mit einem Anteil von insgesamt
maximal 3 Vol.-% zu beobachten sind. Die einzelnen
Phasen dieser Legierungen lassen sich dabei durch metallographische
und röntgenographische Analysen ausmachen.
Fig. 2 gibt die entsprechenden Konzentrationsverhältnisse für
das Dreikomponentensystem Fe-Mo-Nd bei einem isothermen Schnitt
für etwa 1200°C in einer allgemein üblichen graphischen Darstellung
wieder. Hierbei ist von einer dreiseitigen Fläche
ausgegangen, deren Eckpunkte durch die 3 Legierungskomponenten
Fe, Mo, Nd (jeweils dort mit einer Konzentration zu 100%)
festgelegt sind. Die Seiten des Konzentrationsdreiecks geben
dann die Zusammensetzungen der binären Systeme MoFe, FeNd und
NdMo wieder. Die Dreiecksfläche ist mit einem Gitter aus
Parallelen zu den 3 Seiten überzogen, wobei benachbarte
Parallelen jeweils 2 Atom-% beabstandet sind. In der Figur ist
lediglich die hier interessierende Fe-Ecke des Dreikomponentensystems
näher ausgeführt. Wie sich aus der Figur ablesen läßt,
ist das ternäre Feld, zu dem die Phase Nd₈Fe₈₀Mo₁₂ mit ThMn₁₂-Struktur
gehört, von dem Bereich, der von Nd₂Fe₁₇ mit Th₂Zn₁₇-Struktur
ausgeht, durch ein Zweiphasen-Feld getrennt. Die
einzelnen Kristallstrukturen können beispielsweise dadurch
bestimmt werden, daß man entsprechende Pulver mit Hilfe bekannter
Röntgendiffraktometer untersucht.
Gemäß der Erfindung soll das magnetische Material zu einem erheblichen
Anteil die Phase mit der ThMn₁₂-Struktur aufweisen.
Um diese Forderung zu erfüllen, sind die Anteile der einzelnen
Legierungskomponenten in dem Material von vornherein festgelegt.
Und zwar wird allgemein für die Fe-Komponente ein Anteil
zwischen 60 und 85 Atom-%, für die R-Komponente ein Anteil
zwischen 2 und 20 Atom-% und für die M-Komponente ein Anteil
zwischen 4 und 35 Atom-% gewählt.
Um eine Existenz der ThMn₁₂-Struktur zu mindestens 50 Vol.-% in
dem erfindungsgemäßen Material zu gewährleisten, wird von der
Fläche des entsprechenden Konzentrationsdreiecks eine 5eckige
Teilfläche ausgewählt, die durch die folgenden 5 Punkte P 1 bis
P 5 festgelegt ist:
In Fig. 2 sind diese 5 Punkte in das Konzentrationsdreieck
des Dreikomponentensystems Nd-Fe-Mo eingetragen. Dabei schließt
die durch eine strichpunktierte Linie veranschaulichte 5eckige
Fläche den gestrichelt eingezeichneten Bereich mit der ThMn₁₂-Struktur
ein, der sich näherungsweise durch die folgenden Punkte
p 1 bis p 5 beschreiben läßt:
Die Magnetisierung M in Abhängigkeit von der Temperatur T ist
für erfindungsgemäße ternäre, magnetisch nicht-orientierte,
einphasige Legierungen des Typs Fe₈₀Mo₁₂R₈ in dem Diagramm der
Fig. 3 dargestellt. Hierbei ist ein externes Magnetfeld von 10 kA/cm
zugrundegelegt. Aus der Darstellung M ² = f (T) läßt sich
dann die jeweilige Curie-Temperatur T C als Schnittpunkt des
geraden Teiles der entsprechenden Kurve mit der Temperaturachse
bestimmen. Die entsprechend ermittelten Werte gehen aus der
folgenden Tabelle hervor. In dieser Tabelle sind außerdem die
Sättigungsmagnetisierungen Ms der einzelnen Legierungen bei
Zimmertemperatur und einem Außenfeld von 70 kOe angegeben. Die
Sättigungsmagnetisierungen Ms werden z. B. mit Hilfe eines
Vibrationsmagnetometers an entsprechenden kunststoffgebundenen,
magnetfeldorientierten Pulvern bestimmt.
Die in der vorstehenden Tabelle aufgelisteten Curie-Temperaturen
T C sind in Fig. 4 in einem Diagramm den Curie-Temperaturen
bekannter ternärer Legierungen vom Typ Fe₁₄R₂B mit
denselben Seltenerdkomponenten R gegenübergestellt. Diese bekannten
Legierungen sind dabei der Literaturstelle "Proc. 8th
Int. Workshop on Rare-Earth-Magnets", Dayton, Ohio (USA), 1985,
Seiten 423 bis 440 entnommen.
Entsprechend der Darstellung gemäß Fig. 4 sind in Fig. 5 die
Sättigungsmagnetisierungen Ms der erfindungsgemäßen Legierungen
Fe₈₀Mo₁₂R₈ und der aus der genannten Literaturstelle
"Proc. 8th Int. Workshop on Rare-Earth-Magnets" zu entnehmenden
Legierungen Fe₁₄R₂B verglichen.
Wie aus den beiden Fig. 4 und 5 ersichtlich, weisen die
Phasen Fe₈₀Mo₁₂R₈ Curie-Temperaturen T C im Bereich von etwa 100
bis 200°C und Sättigungsmagnetisierungen Ms im Bereich von etwa
0,6 bis 1 T auf. Der Gang der einzelnen Werte mit der Ordnungszahl
der Seltenerdmetalle R entspricht dabei dem der bekannten
Reihe Fe₁₄R₂B. Die höchste Curie-Temperatur wird bei der Gadolinium-,
die höchste Sättigungsmagnetisierung bei der Neodym-Phase
gefunden. Die Vertreter mit leichten Seltenerdmetallen,
bei denen ferromagnetische Kopplung zwischen R- und Fe-Momenten
zu erwarten ist, besitzen dabei eine höhere Sättigungsmagnetisierung
als die Phasen mit schweren Seltenerdmetallen. Dabei
haben Fe₈₀Mo₁₂Sm₈ und Fe₈₀Mo₁₂Gd₈ magnetische Anisotropie, die
bei der Samarium-Phase besonders ausgeprägt ist.
Gemäß dem vorstehend dargestellten Ausführungsbeispiel wurde
davon ausgegangen, daß es sich bei der M-Komponente des erfindungsgemäßen
Materials R-Fe-M um das Element Mo handelt.
Entsprechende Verhältnisse sind jedoch auch bei einem zumindest
teilweisen Ersatz dieses Metalls aus der Chrom-Gruppe
durch das Metall Wolfram (W) gegeben.
Außerdem wurde als Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Materials eine ternäre Legierung gewählt. Neben den genannten
drei Legierungskomponenten kann jedoch das erfindungsgemäße
Material noch einen geringen Anteil von maximal etwa 10 Atom-%
mindestens einer weiteren Legierungskomponente enthalten. So
kann insbesondere den Nd- und Sm-Legierungen vorteilhaft
Kobalt (Co) bis maximal 8 Atom-% zulegiert sein, um die Curie-Temperatur
und/oder die Sättigungsmagnetisierung zu erhöhen.
Dabei ersetzt der Co-Anteil einen entsprechenden Anteil der
Fe-Komponente. Die sich so ergebende quarternäre Legierung
Nd₈Fe₇₄Co₈Mo₁₀ hat z. B. eine um etwa 100°C höhere Curie-Temperatur
und eine um ca. 0,3 T höhere Sättigungsmagnetisierung als
die ternäre Legierung Nd₈Fe₈₂Mo₁₀ ohne Co.
Aus Ausgangsmaterialien für hartmagnetische Werkstoffe sind
wegen der hohen Kristallanisotropie die ternären Phasen mit Sm
und die quarternären Phasen mit Sm und Co von besonderem
Interesse. Hierbei lassen sich Anisotropiefeldstärken bis ca.
90 kOe erreichen.
Das erfindungsgemäße Material mit 3 oder mehr Legierungskomponenten
läßt sich nicht nur in reiner Form verwenden. Vielmehr
kann es vorteilhaft auch Bestandteil eines Misch- oder Verbundwerkstoffes
sein. So ist z. B. eine Einlagerung in oder Anlagerung
an anorganischen Substanzen wie Gläser oder Keramiken,
beispielsweise Al₂O₃, SiC oder B, sowie auch in oder an
organischen Materialien möglich.
Claims (10)
1. Eisenhaltiges, magnetisches Material mit mindestens drei
Legierungskomponenten R, Eisen (Fe) und M, wobei der Material-Anteil
der Fe-Komponente mindestens 60 Atom-% beträgt und in
dem Material eine tetragonale ThMn₁₂-Struktur ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) für R mindestens ein Element aus der Gruppe der Seltenerdmetalle sowie für M Molybdän (Mo) und/oder Wolfram (W) vorgesehen sind,
- b) der Fe-Anteil maximal 85 Atom-% ausmacht,
- c) der R-Anteil zwischen 2 und 20 Atom-% liegt und
- d) der Mo- und/oder W-Anteil 4 bis 35 Atom-% beträgt.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anteile der drei Legierungskomponenten
so gewählt sind, daß bei einer graphischen Darstellung
der Konzentrationsverhältnisse des Dreikomponentensystems
R-FE-M in an sich bekannter Weise als Dreiecksfläche mit durch
die Komponenten gebildeten Eckpunkten ein Schnittpunkt erhalten
wird, der auf der durch die folgenden Punkte P 1, P 2, P 3 P 4
und P 5 aufgespannten Fünfecksfläche liegt:
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fe-Anteil maximal 82 Atom-%
beträgt.
4. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß neben einer
Phase mit der ThMn₁₂-Struktur noch mindestens eine weitere
Phase des Systems R-Fe-M vorliegt.
5. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß neben den drei Legierungskomponenten
R, Fe und M noch mindestens eine weitere Legierungskomponente
vorgesehen ist.
6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der weiteren Legierungskomponente
maximal 10 Atom-% ausmacht.
7. Material nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als weitere Komponente Kobalt
(Co) mit einem maximalen Anteil von 8 Atom-% vorgesehen ist,
durch die ein entsprechender Anteil der Fe-Komponente substituiert
ist.
8. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die R-Komponente aus mindestens
zwei Seltenerdmetallen besteht.
9. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es in einen anderen Werkstoff
ein- oder an diesen angelagert ist.
10. Material nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß es Bestandteil eines Misch- oder Verbundwerkstoffes
ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704238 DE3704238A1 (de) | 1987-02-11 | 1987-02-11 | Eisenhaltiges, magnetisches material |
AT88101333T ATE84902T1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-29 | Verwendung eines materials als hartmagnetisches werkstoff. |
EP88101333A EP0278342B1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-29 | Verwendung eines Materials als hartmagnetisches Werkstoff |
DE8888101333T DE3877589D1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-29 | Verwendung eines materials als hartmagnetisches werkstoff. |
JP63027362A JPS63203745A (ja) | 1987-02-11 | 1988-02-08 | 鉄含有磁気材料 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704238 DE3704238A1 (de) | 1987-02-11 | 1987-02-11 | Eisenhaltiges, magnetisches material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3704238A1 true DE3704238A1 (de) | 1988-08-25 |
Family
ID=6320754
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873704238 Withdrawn DE3704238A1 (de) | 1987-02-11 | 1987-02-11 | Eisenhaltiges, magnetisches material |
DE8888101333T Expired - Fee Related DE3877589D1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-29 | Verwendung eines materials als hartmagnetisches werkstoff. |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8888101333T Expired - Fee Related DE3877589D1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-29 | Verwendung eines materials als hartmagnetisches werkstoff. |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0278342B1 (de) |
JP (1) | JPS63203745A (de) |
AT (1) | ATE84902T1 (de) |
DE (2) | DE3704238A1 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2970809B2 (ja) * | 1987-12-28 | 1999-11-02 | 信越化学工業株式会社 | 希土類永久磁石 |
JP3057448B2 (ja) * | 1988-05-26 | 2000-06-26 | 信越化学工業株式会社 | 希土類永久磁石 |
DE3832472A1 (de) * | 1988-09-23 | 1990-03-29 | Siemens Ag | Verfahren zur herstellung eines werkstoffes mit einer hartmagnetischen phase aus pulverfoermigen ausgangskomponenten |
GB2232165A (en) * | 1989-03-22 | 1990-12-05 | Cookson Group Plc | Magnetic compositions |
DE102012207308A1 (de) * | 2012-05-02 | 2013-11-07 | Robert Bosch Gmbh | Magnetisches Material, seine Verwendung und Verfahren zu dessen Herstellung |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6110209A (ja) * | 1984-06-26 | 1986-01-17 | Toshiba Corp | 永久磁石 |
CA1273783A (en) * | 1986-03-05 | 1990-09-11 | Yung-Tsai Yen | Mounting preparation for optical membrane |
-
1987
- 1987-02-11 DE DE19873704238 patent/DE3704238A1/de not_active Withdrawn
-
1988
- 1988-01-29 DE DE8888101333T patent/DE3877589D1/de not_active Expired - Fee Related
- 1988-01-29 AT AT88101333T patent/ATE84902T1/de not_active IP Right Cessation
- 1988-01-29 EP EP88101333A patent/EP0278342B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1988-02-08 JP JP63027362A patent/JPS63203745A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0278342A3 (en) | 1989-11-15 |
EP0278342A2 (de) | 1988-08-17 |
JPS63203745A (ja) | 1988-08-23 |
DE3877589D1 (de) | 1993-03-04 |
ATE84902T1 (de) | 1993-02-15 |
EP0278342B1 (de) | 1993-01-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3783413T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines seltenerd-eisen-bor-dauermagneten mit hilfe eines abgeschreckten legierungspuders. | |
DE3779481T2 (de) | Dauermagnet und verfahren zu seiner herstellung. | |
DE3780876T2 (de) | Dauermagnet auf der basis der seltenen erden. | |
DE102017115791B4 (de) | R-T-B-basierter Seltenerdpermanentmagnet | |
DE2558865A1 (de) | Dauermagnetlegierung | |
DE68904811T2 (de) | Seltene erden-dauermagnet. | |
DE60221448T2 (de) | Seltenerdlegierungs Sinterformteil | |
DE112013000958T5 (de) | Gesinterter Magnet auf R-T-B-Basis | |
DE112013000959T5 (de) | Gesinterter Magnet auf R-T-B-Basis | |
DE3887429T2 (de) | Korrosionswiderstandsfähiger Seltenerdmetallmagnet. | |
DE68917213T2 (de) | Gesinterter Nd-Fe-B-Magnet und sein Herstellungsverfahren. | |
DE102014104425A1 (de) | Seltenerdbasierter Magnet | |
DE112014003688T5 (de) | Sintermagnet auf R-T-B-Basis und Motor | |
DE60319800T2 (de) | Seltenerdelement-permanentmagnet auf r-t-b-basis und magnetzusammensetzung | |
DE60311421T2 (de) | Seltenerdelement-permanentmagnet auf r-t-b-basis | |
DE102014119040B4 (de) | Seltenerdbasierter Magnet | |
DE4408114B4 (de) | Magnetisches Material | |
DE602005003599T2 (de) | Seltenerd-Permanentmagnet | |
DE2944031A1 (de) | Material fuer einen permanentmagneten | |
DE112014003126T5 (de) | R-T-B-basierter gesinterter Magnet | |
DE3783397T2 (de) | Permanent magnetisches material. | |
DE4133214C2 (de) | Aus Eisen-Seltenerdmetall-Legierung bestehendes Dauermagnetmaterial | |
DE69010974T2 (de) | Hartmagnetwerkstoff und aus diesem Werkstoff hergestellter Magnet. | |
DE112016001395T5 (de) | Seltenerdmagnet | |
DE2121596C3 (de) | Verwendung einer Legierung als hartmagnetischer Werkstoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |