DE3703652A1 - Schieblehre - Google Patents

Schieblehre

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    • G01B3/20Slide gauges

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Description

Die Erfindung betrifft eine Schieblehre mit einem ersten entlang einer Längsachse langgestreckten Meßteil, das an seinem einen Ende mit einer ersten Anlagefläche versehen ist, und mit einem zweiten Meßteil, das in Richtung der Längsachse am ersten Meßteil verschiebbar und mit einer zweiten Anlage­ fläche versehen ist, wobei die Anlageflächen einander zu gerichtet sind, eine Komponente in radialer Richtung zur Längsachse aufweisen und ein Meßobjekt zwischen sich einzu­ schließen vermögen.
Schieblehren der vorstehend genannten Art sind allgemein bekannt, z. B. aus dem DE-GM 86 25 444.
Üblicherweise ist das erste langgestreckte Meßteil als flacher, quaderförmiger Meßstab ausgebildet, der an seinem einen Ende einen festen, radial abstehenden Meßschnabel trägt. Die Anlagefläche des Meßschnabels erstreckt sich in radialer Richtung und ist von der Längsachse des Meßstabes radial beabstandet. Auf dem Meßstab ist ein Läufer verschiebbar, der eine rechteckige Durchgangsöffnung aufweist und den quaderför­ migen Meßstab formschlüssig umschließt. Auch der Läufer ist mit einem radial abstehenden Meßschnabel versehen, der eine radial gerichtete Anlagefläche aufweist, die ebenfalls von der Längsachse des Meßstabes radial beabstandet ist. Der Benutzer einer derartigen Schieblehre erfaßt nun mit der Hand den Meßstab, den er mit seinen Fingern umschließt, während er mit dem Daumen den Läufer so lange auf dem Meßstab verschiebt, bis die Meßschnäbel mit ihren Anlageflächen das Meßobjekt, beispielsweise einen zylindrischen Bolzen, dessen Durchmesser bestimmt werden soll, zwischen sich einschließen.
Die bekannten Schieblehren weisen ein den Läufer durchdringen­ des, sich axial erstreckendes Fenster auf, durch das hindurch der Meßstab sichtbar ist. Auf dem Meßstab und auf dem Läufer im an das Fenster angrenzenden Bereich sind Strichskalen angebracht, wobei üblicherweise die Skala des Läufers als Nonius ausgebildet ist, um Messungen mit einer Genauigkeit von beispielsweise 1/10 mm oder noch darunter zu ermöglichen.
Die bekannten Schieblehren haben jedoch in der Praxis zwei Nachteile.
Der eine Nachteil liegt darin, daß bei diesen Schieblehren aufgrund der radialen Beabstandung der Anlageflächen von der Längsachse des Meßstabes Abbe′sche Fehler auftreten, wenn sich der Läufer, und sei es auch nur geringfügig, auf dem Stab verkantet. In diesem Falle sind die Anlageflächen nicht mehr streng parallel zueinander ausgerichtet, und der Abbe′sche Meßfehler wird umso größer, je größer der radiale Abstand der Anlageflächen von der Längsachse des Stabes ist.
Ein weiterer in der Praxis bedeutsamer Nachteil bekannter Schieblehren liegt darin, daß der Benutzer, wie bereits erwähnt, den Meßstab bei der Benutzung der Schieblehre mit seinen Fingern umgreift, so daß insbesondere beim Einsatz in mechanischen Werkstätten die Schieblehre schnell verschmutzt oder auch, beispielsweise infolge von Handschweiß, korrodiert.
Es sind darüber hinaus auch sogenannte Mikrometer bekannt. Derartige Mikrometer weisen ein zylindrisches Gehäuse auf, das an seinem einen Ende mit einem Drehgriff und an seinem anderen Ende mit einem bogenförmigen Meßschnabel versehen ist. Mittels des Drehgriffs kann eine im Gehäuse angeordnete Spindel axial verschoben werden, wobei eine genaue Ablesung des Meßergeb­ nisses sowohl über eine axiale Skala wie auch über eine Umfangsskala am Drehgriff möglich ist. Da bei einem Mikrometer das Meßobjekt zwischen der Stirnfläche der axial beweglichen Spindel und einer in deren Verlängerung angeordnete Anlage­ fläche des Meßschnabels eingeschlossen wird, treten Abbe′sche Fehler nicht auf. Auch ist das Innere der Spindel, insbeson­ dere ihr Gewinde, durch das Gehäuse und den Drehgriff gegen Berührung geschützt.
Mikrometer haben jedoch zweierlei Nachteile. Zum einen sind sie aufgrund ihrer Bauart sehr aufwendig herzustellen und damit teuer. Zum anderen haben Mikrometer nur einen relativ kleinen Meßbereich, weil die Spindel sich bei Drehung des Drehgriffs nur sehr langsam axial verschiebt. Will man daher nacheinander Meßobjekte mit sehr unterschiedlichen Abmessungen ausmessen, so müßte man die Spindel erst mühselig von einer axialen Lage in eine weit davon entfernte axiale Lage durch oftmaliges Drehen des Drehgriffs verschieben.
In der Praxis bedeutet dies, daß beispielsweise der Besitzer eines Satzes von Fräsern, der diese Fräser ständig auf Durchmessergenauigkeit hin überwachen will, einen Satz Mikrometer benötigt, wobei jedes Mikrometer für einen bestimm­ ten Durchmesserbereich vorgesehen ist. Es liegt auf der Hand, daß damit erhebliche Kosten verbunden sind.
Schließlich ist aus dem eingangs genannten DE-GM 86 25 444 noch eine Schieblehre bekannt, bei der einer der Meßschnäbel eine Dreieckausnehmung aufweist, um damit ungerade Vielecke auszumessen. Auch bei dieser bekannten Schieblehre befindet sich das Meßobjekt im radialen Abstand zur Achse des Meß­ stabes, so daß auch bei dieser Schieblehre Abbe′sche Meßfehler auftreten.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Schieblehre der eingangs genannten Art dahingehend weiterzu­ bilden, daß Abbe′sche Meßfehler nicht auftreten können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Längsachse durch die Anlageflächen hindurch verläuft.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst, weil die erfindungsgemäße Schieblehre die Vorteile der bekannten Schieblehren mit denen von Mikrome­ tern vereinigt. Aufgrund der Tatsache, daß das Meßobjekt sich in der Achse des verschiebbaren Meßteils befindet, kann ein Verkanten der beiden zueinander beweglichen Meßteile nicht zu Abbe′schen Meßfehlern führen. Die erfindungsgemäße Schieblehre ist somit von daher in ihrer Meßgenauigkeit einem Mikrometer ebenbürtig. Durch den Schiebemechanismus der beiden Meßteile zueinander wird hingegen die Benutzung der Schieblehre, verglichen mit einem Mikrometer, deutlich vereinfacht, weil ein Schieber durch einfache Handhabung auch über größere Strecken verschoben werden kann.
Bei dem weiter oben genannten Beispielsfall, daß ein Benutzer einen Satz von Fräsern hinsichtlich ihres Durchmessers ausmessen will, bedeutet dies, daß schon von der Meßgeschwin­ digkeit, d. h. der Verfahrbarkeit der beiden Meßteile zueinan­ der, eine geringere Anzahl von erfindungsgemäßen Schieblehren erforderlich ist, um einen kompletten Satz von Fräsern zu messen, wobei darüber hinaus die Anschaffungskosten für einen derartigen Satz Meßwerkzeuge, verglichen mit Mikrometern, deutlich vermindert werden, weil die erfindungsgemäße Schieb­ lehre aufgrund ihres einfacheren Aufbaus deutlich billiger als ein Mikrometer hergestellt werden kann.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das erste Meßteil als vorzugsweise hohlzylindrische Hülse ausgebildet, in deren Längsbohrung das als Meßprisma, vorzugs­ weise als Meßzylinder ausgebildete zweite Meßteil form­ schlüssig läuft.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Meßzylinder in dem Bereich, in dem der Benutzer die Schieblehre mit der Hand ergreift, in der Hülse läuft, so daß die Schieblehre insgesamt gegen Verschmutzung geschützt ist, was sowohl der Lebensdauer wie auch der Meßgenauigkeit der erfindungsgemäßen Schieblehre zugute kommt.
Bei einer bevorzugten Variante dieses Ausführungsbeispiels ist die Hülse mit einem axialen Langloch versehen, in dem ein Schieber läuft, der mit dem Meßzylinder axial starr verbunden ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Schieblehre wie eine übliche Schieblehre betätigt werden kann, indem der Benutzer die hohlzylindrische Hülse mit den Fingern umschließt und den axial verschiebbaren Schieber mit dem Daumen verschiebt.
Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Schieblehre zeichnet sich dadurch aus, daß die Hülse mit einer sich axial erstreckenden und radial bis in die Längsbohrung reichenden Einfräsung versehen ist und daß die Oberfläche der Einfräsung am Rande des Durchganges zur Längsbohrung mit einer axial verlaufenden Strichskala versehen ist, neben der bei in der Längsbohrung laufendem Meßzylinder eine auf der Oberfläche des Meßzylinders angeordnete weitere axial verlaufende Strichskala angeordnet ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Schieblehre besonders einfach abgelesen werden kann. Auch ist in der bei Schieblehren üblichen Weise ein Nebeneinanderlaufen zweier Skalen mit unterschiedlicher Skalierung (z. B. einer linearen Skala und eines Nonius) möglich.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schieblehre ist eines der Meßteile mit einer abtastbaren, sich axial erstreckenden Skala und das andere Meßteil mit einem die Skala abtastenden Sensor versehen, der über einen Rechner eine Ziffernanzeige steuert.
Diese bei herkömmlichen Schieblehren an sich bekannte Maßnahme hat im hier vorliegenden Falle den zusätzlichen Vorteil, daß unterschiedliche Skalierungsfaktoren eingegeben werden können, was besonders vorteilhaft bei einem weiter unten noch zu schildernden Ausführungsbeispiel sein kann, bei dem ungerad­ zahlig genutete Meßobjekte gemessen werden.
Dies ist nämlich bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung möglich, bei dem in an sich bekannter Weise eine der Anlageflächen sich aus zwei unter einem spitzen Winkel zueinander verlaufenden Teilflächen zusammensetzt, wobei der Scheitelpunkt des Winkels auf der Längsachse liegt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Meßobjekt an drei Punkten in Anlage kommt, so daß auch ungeradzahlig genutete Werkstücke, beispielsweise Fräsköpfe, Bohrer u. dgl. mit z. B. 3, 5 oder 7 Bohrlippen gemessen werden können.
Besonders bevorzugt ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Variante, bei der die eine Anlagefläche an einem radial schmalen Meßschnabel ausgebildet ist und die andere Anlage­ fläche in einer Stirnfläche eines prismatischen Teils ausge­ bildet ist, wobei ferner die Stirnfläche mit zwei an die Anlagefläche angrenzenden, axial schräg verlaufenden Nuten versehen ist, deren radiale Breite gleich groß wie oder größer als die radiale Breite des Meßschnabels und deren Schräge kleiner als oder gleich groß wie der halbe spitze Winkel ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß zum einen ein mechanisch sehr stabiles Element, nämlich das prismatische Teil, verwen­ det wird, andererseits aber auch die Messung kleinster Durchmesser dadurch möglich wird, daß bei enger Annäherung des prismatischen Teils an den mit geneigt verlaufenden Teil­ flächen versehenen Meßschnabel der Meßschnabel mit den Teil­ flächen in die axial verlaufenden Nuten des prismatischen Teils eintreten kann, so daß der kleinste meßbare Durchmesser nur durch den Winkel, den die Teilflächen miteinander ein­ schließen und durch die Höhe der verbleibenden Stirnfläche zwischen den axial verlaufenden Nuten begrenzt ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die andere Anlagefläche in einer Stirnfläche eines prismatischen Teils ausgebildet, und die Stirnfläche ist mit einer an die Anlagefläche angrenzenden radialen Ausnehmung, vorzugsweise einem längs halbierten Sackloch versehen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beispielsweise sehr kleine Fräser ausgemessen werden können, die über einen verhältnis­ mäßig dicken Fräserschaft und ein nur wenige Millimeter daraus axial vorstehendes Fräselement verfügen. Ohne hierbei die mechanische Stabilität des prismatischen Teils aufgeben zu müssen, ist es möglich, einen solchen Fräser auszumessen, weil der mit einem größeren Durchmesser versehene Schaft des Fräsers in die radiale Ausnehmung eingesetzt werden kann, so daß das vorstehende Fräserelement dann auf der Stirnfläche des prismatischen Teils aufliegt.
Eine weitere Variante der Erfindung zeichnet sich zunächst auch dadurch aus, daß die eine Anlagefläche an einem radial schmalen Meßschnabel ausgebildet ist, es ist jedoch darüber hinaus der Meßschnabel auswechselbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß je nach Meßobjekt unter­ schiedliche Meßschnäbel einwechselbar sind, beispielsweise um Objekte sehr unterschiedlicher Durchmesser ausmessen zu können. Bei der Messung von ungeradzahlig genuteten Meßobjek­ ten hat die Maßnahme ferner den Vorteil, daß bei den verschie­ denen einwechselbaren Meßschnäbeln die Teilflächen unter­ schiedliche Winkel zueinander einschließen können, je nachdem, wie dies für einzelne Meßaufgaben zweckmäßig sein sollte.
Besonders bevorzugt bei der letzten Variante ist, wenn der Rechner in diesem Falle bei einem Wechsel des Meßschnabels derart umschaltbar ist, daß die Ziffernanzeige mit einem gewichteten Wert angesteuert wird.
Diese Maßnahme ist deswegen von Vorteil, weil bei Meßschnäbeln mit schrägen Teilflächen das "lineare" Meßergebnis der Dreipunktauflage-Messung zunächst in den Durchmesser umgerech­ net werden muß, wozu bei bekanntem Winkel zwischen den Teilflächen lediglich eine Wichtung einer Linearskala mit einem konstanten Faktor erforderlich ist, beispielsweise einem Faktor von 1,5 bei einem Öffnungswinkel von 60°. Werden nun Meßschnäbel mit unterschiedlichem Winkel eingewechselt, so kann durch die genannte Maßnahme mittels einfachen Umschaltens des Rechners ein anderer Wichtungsfaktor eingestellt werden.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch erläuterten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Ausfüh­ rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schieblehre;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung, teilweise weiter aufge­ brochen, der vorderen Hälfte der Schieblehre gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine axiale Schnittdarstellung durch das vordere Ende eines bei der Schieblehre gemäß Fig. 1 verwen­ deten Meßzylinders;
Fig. 4 eine Frontansicht des in Fig. 3 gezeigten vorderen Endes des Meßzylinders;
Fig. 5 eine Darstellung zur Erläuterung der Messung eines ungeradzahlig genuteten Meßobjeks mit der Schieb­ lehre gemäß den Fig. 1 bis 4;
Fig. 6 einen radialen Schnitt, zum Teil stark vereinfacht, durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schieblehre mit elektronischer Digitalanzeige;
Fig. 7 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 6.
Es soll zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 1 bis 5 beschrieben werden, wobei in den Figuren gleiche Elemente mit gleichen Bezugszahlen versehen sind.
Mit 1 ist gesamthaft eine Schieblehre der erfindungsgemäßen Art bezeichnet.
Die Schieblehre 1 weist eine zylindrische Hülse 10 auf, die in einen vorderen Meßabschnitt 11 und einen hinteren Griffab­ schnitt 12 unterteilt ist. Meßabschnitt 11 und Griffabschnitt 12 sind starr miteinander verbunden. In den Meßabschnitt 11 ist eine axial verlaufende Einfräsung 13 derart eingebracht, daß sie bis in eine die Hülse 10 durchsetzende Längsbohrung 14 hineinreicht. Hierdurch entsteht in der Hülse 10 ein Meß­ fenster 15 im Bereich der Durchdringung von Einfräsung 13 und Längsbohrung 14. Am oberen und unteren axial verlaufenden Abschnitt des Meßfensters 15 sind eine erste Strichskala 16 und eine zweite Strichskala 17 aufgebracht, beispielsweise eingraviert.
Am vorderen Ende des Meßabschnitts 11 ist ein bogenförmiger fester Meßschnabel 20 angebracht. Der Meßschnabel 20 besteht aus einem hinteren Teil 21, das fest mit dem vorderen Ende des Meßabschnitts 11 verbunden ist und sich schräg nach vorne und oben erstreckt. Das hintere Teil 21 ist an seinem vorderen oberen Ende mit einem axialen Schlitz versehen, in den ein vorderes Teil 22 eingesetzt und z. B. mit einer Schraube 27 fixiert ist. Das vordere Teil 22 erstreckt sich unter einem flachen Winkel schräg nach vorne und unten und läuft dann hakenartig wieder zum Meßabschnitt 11 hin nach schräg unten aus. An seiner dem vorderen Ende des Meßabschnitts 11 zu weisenden Innenseite ist das vordere Teil 22 mit einer oberen Anlagefläche 23 und einer unteren Anlagefläche 23 a versehen, die jeweils gerade verlaufen, aber zwischen sich einen spitzen Winkel 24 von beispielsweise 60° einschließen. Der Winkel 24 weist einen Scheitelpunkt 25 auf, der auf einer Längsachse 26 der Hülse 10 liegt.
In der Längsbohrung 14 der Hülse 10 läuft ein Meßzylinder 30, der über einen Teil seiner Länge mit einer axialen Einfrä­ sung 31 mit ebener Oberfläche versehen ist. Auf der Oberfläche der Einfräsung 31 ist eine dritte Strichskala 32 derart angebracht, daß sie dann, wenn der Meßzylinder 30 in der Langsbohrung 14 läuft, z. B. der zweiten Skala 17 im Meß­ fenster 15 gegenübersteht, wie man deutlich in Fig. 1 erkennen kann.
Die Hülse 10 ist an ihrer Unterseite mit einem Langloch 36 versehen. Im Langloch 36 verläuft ein Schieber 37, der mittels einer Schraube 38 mit dem Meßzylinder 30 axial starr verbunden ist.
Mittels einer Feststellschraube 39, die in einer dem Lang­ loch 36 gegenüberliegenden radialen Gewindebohrung 40 in der Hülse 10 verdrehbar ist, kann der Meßzylinder 30 axial fixiert werden.
Der Benutzer der Schieblehre 1 kann nun z. B. mit den Fingern seiner rechten Hand den Griffabschnitt 12 der Hülse 10 umfassen und gleichzeitig mit dem Daumen der rechten Hand den Schieber 37 axial verschieben. Der Meßzylinder 30 läuft dann in der Längsbohrung 14 in Richtung des in Fig. 1 eingezeichne­ ten Pfeils 41.
Das vordere Ende des Meßzylinders 30 ist, wie man deutlich aus den Fig. 2 bis 4 entnehmen kann, mit einem Konus 50 ange­ schrägt. In das vordere Ende des Meßzylinders 30 sind, durch den Bereich des Konus 50 hindurch, eine obere schräge Nut 51 und eine untere schräge Nut 51 a eingebracht. Der Steigungswin­ kel der schrägen Nuten 51 und 51 a ist gleich groß wie oder kleiner als der halbe Winkel 24, den die Anlageflächen 23, 23 a miteinander einschließen. Die Breite der Nuten 51, 51 a ist gleich groß wie oder größer als die radiale Breite des vorderen Teils 22 des Meßschnabels 20 im Bereich der Anlage­ flächen 23, 23 a. Da die Nuten 51, 51 a ferner mit dem vorderen Teil 22 fluchten, bedeutet dies, daß bei ganz nach vorne auf das vordere Teil 22 hin geschobenem Meßzylinder 30 das vordere Teil 22 mit seinen Anlageflächen 23, 23 a in die Nuten 51, 51 a eintritt.
Zwischen den vorderen Enden der Nuten 51, 51 a verbleibt eine zweite Anlagefläche 52 einer Höhe h. Dies bedeutet, daß der Meßzylinder 30 so weit auf das vordere Teil 22 des Meßschna­ bels 20 zu bewegt werden kann, bis die zweite Anlagefläche 52 sich mit ihrer oberen bzw. unteren Kante an die Anlage­ flächen 23, 23 a anlegt.
In Fig. 5 ist noch im einzelnen dargestellt, daß mit dem Meßschnabel 20 ungeradzahlig genutete Meßobjekte, beispiels­ weise Fräser oder Bohrer, ausgemessen werden können. Bei Beispiel der Fig. 5 wird ein Bohrer mit drei Bohrlippen, die jeweils um 120° über den Umfang verteilt sind, ausgemessen. Der Bohrer liegt nun mit seinen Lippen einmal an der zweiten Anlagefläche 52 und außerdem in Anlagepunkten 61 und 62 an den Anlageflächen 23 und 23 a. Durch einfache Skalierung, d. h. Multiplikation mit einem Wichtungsfaktor von beispielsweise 1,5 bei einem Winkel 24 von 60° kann nun mittels der Skalen 17 und 32 der Durchmesser des Bohrers 60 direkt abgelesen werden.
Es versteht sich, daß die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte konstruktive Gestaltung der Schieblehre 1 nur beispielhaft zu verstehen ist und die Erfindung nicht einschränkt. So kann die erfindungsgemäße Schieblehre auch mit einem Meßschnabel mit nur radial verlaufender Anlagefläche ausgestattet sein, um direkt Außenabmessungen von Objekten zu bestimmen. Auch die Form einer hohlzylindrischen Hülse 10 mit Meßzylindern 30 ist nur beispielhaft zu verstehen, und es versteht sich, daß auch andere Kombinationen von prismatischen Führungen verwendet werden können. Wichtig ist allein, daß die Hülse 10 und der Meßzylinder 30 entlang einer konzentrischen Achse verschoben werden, die durch die Anlagefläche des Meßschnabels 20 hindurch führt, so daß das Meßobjekt in der axialen Verlänge­ rung des Meßzylinders 30 oder eines entsprechenden Elements bei einem anderen Ausführungsbeispiel angeordnet ist.
In den Fig. 6 und 7 ist noch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schieblehre 1′ dargestellt. Die Schieblehre 1′ stimmt in ihren konstruktiven Einzelheiten mit der Schieblehre 1 der Fig. 1 bis 5 überein, jedoch mit der Abweichung, daß statt der Strichskalen 16, 17 und 32 im Bereich des Meßfensters 15 eine elektronische Digitalanzeige vorgesehen ist.
Hierzu ist zunächst wieder eine hohlzylindrische Hülse 70 mit einem darin laufenden Meßzylinder 71 vorgesehen, der in der bereits beschriebenen Weise mittels eines Schiebers 72 von Hand axial verschoben werden kann.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist jedoch am Meßzylinder 71 eine abtastbare Skala 73 vorgesehen. Die abtastbare Skala 73 kann beispielsweise eine Folge axial verteilter magnetischer oder optischer Markierungen sein.
Seitlich an die Hülse 70 ist ein Gehäuse 74 angesetzt, das in einer der Skala 73 benachbarten Lage mit einem Sensor 75 versehen ist, der so ausgelegt ist, daß er die speziellen Markierungen der Skala 73 abzutasten vermag. Ist die Skala 73 beispielsweise mit axial verteilten magnetischen Markierungen versehen, kann der Sensor 75 eine Differential-Feldplatte oder ein Differential-Hall-Element o. dgl. aufweisen. Bei optisch markierter Skala 73 kann der Sensor 75 eine Reflexionsfoto­ zelle o. dgl. aufweisen.
Der Sensor 75 ist mit einem nur schematisch dargestellten Rechner 76 verbunden, der die Signale des Sensors 75 auswertet und daraus ein Treibersignal in Abhängigkeit von Betätigungs­ elementen 77, 77 a erzeugt. Die Betätigungselemente 77, 77 a können entweder ein Ein/Aus-Schalter für die Stromversorgung des Rechners 76 sein, die Betätigungselemente 77, 77 a können aber auch Betriebsarten umschalten, beispielsweise Skalie­ rungsfaktoren, um unterschiedlichen Winkeln 24 des Meßschna­ bels 20 Rechnung zu tragen.
Die vom Rechner 76 erzeugten Treibersignale werden schließlich einer Ziffernanzeige 78, beispielsweise einer Flüssigkri­ stall (LCD) -Anzeige o. dgl. zugeführt.
Der Rechner 76 kann ferner mit einer Schnittstelle, beispiels­ weise einer Buchse 79 im Gehäuse 74, verbunden sein, damit die vom Rechner 76 erzeugten Signale auch einem externen Rechner zur weiteren Auswertung zugeführt werden können.

Claims (10)

1. Schieblehre mit einem ersten, entlang einer Längsachse (26) langgestreckten Meßteil, das an seinem einen Ende mit einer ersten Anlagefläche (23, 23 a) versehen ist, und mit einem zweiten Meßteil, das in Richtung der Längsachse (26) am ersten Meßteil verschiebbar und mit einer zweiten Anlagefläche (52) versehen ist, wobei die Anlageflächen (23, 23 a bzw. 52) einander zu gerichtet sind, eine Komponente in radialer Richtung zur Längsachse (26) aufweisen und ein Meßobjekt (60) zwischen sich einzu­ schließen vermögen, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse (26) durch die Anlageflächen (23, 23 a, 52) hindurch verläuft.
2. Schieblehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Meßteil als vorzugsweise hohlzylindrische Hülse (10; 70) ausgebildet ist, in deren Längsbohrung (14) das als Meßprisma, vorzugsweise als Meßzylinder (30; 71) ausgebildete zweite Meßteil formschlüssig läuft.
3. Schieblehre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (10; 70) mit einem axialen Langloch (36) versehen ist, in dem ein Schieber (37; 72) läuft, der mit dem Meßzylinder (30; 71) axial starr verbunden ist.
4. Schieblehre nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Hülse (10) mit einer sich axial erstrecken­ den und radial bis in die Längsbohrung (14) reichenden Einfräsung (13) versehen ist und daß die Oberfläche der Einfräsung (13) am Rande des Durchganges zur Längsbohrung (14) mit einer axial verlaufenden Strichskala (16, 17) versehen ist, neben der bei in der Längsbohrung (14) laufendem Meßzylinder (30) eine auf der Oberfläche des Meßzylinders (30) angeordnete weitere axial verlaufende Strichskala (32) angeordnet ist.
5. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Meßteile mit einer abtast­ baren, sich axial erstreckenden Skala (73) und das andere Meßteil mit einem die Skala (73) abtastenden Sensor (75) versehen ist, der über einen Rechner (76) eine Ziffern­ anzeige (78) steuert.
6. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Anlageflächen sich aus zwei unter einem spitzen Winkel (24) zueinander verlaufenden Teilflächen (23, 23 a) zusammensetzt, wobei der Scheitel­ punkt (25) des Winkels (24) auf der Längsachse (26) liegt.
7. Schieblehre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Anlagefläche (23, 23 a) an einem radial schmalen Meßschnabel (20) ausgebildet ist, daß die andere Anlage­ fläche (52) in einer Stirnfläche eines prismatischen Teils ausgebildet ist und daß die Stirnfläche mit zwei an die Anlagefläche (52) angrenzenden, axial schräg verlau­ fenden Nuten (51, 51 a) versehen sind, deren radiale Breite größer als die radiale Breite des Meßschnabels (20) und deren Schräge kleiner als oder gleich groß wie der halbe spitze Winkel (24) ist.
8. Schieblehre nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die andere Anlagefläche (52) in einer Stirn­ fläche eines prismatischen Teils ausgebildet ist und daß die Stirnfläche mit einer an die Anlagefläche (52) angrenzenden radialen Ausnehmung, vorzugsweise einem längs halbierten Sackloch (55) versehen ist.
9. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Anlagefläche (23, 23 a) an einem radial schmalen Meßschnabel (20) ausgebildet ist und daß der Meßschnabel (20) auswechselbar ist.
10. Schieblehre nach Anspruch 5 und 9, dadurch gekennzeich­ net, daß der Rechner (76) bei einem Wechsel des Meßschna­ bels (20) derart umschaltbar ist, daß die Ziffernanzeige (78) mit einem gewichteten Wert angesteuert wird.
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DE3131673A1 (de) * 1981-08-11 1983-03-03 Dr. Johannes Heidenhain Gmbh, 8225 Traunreut Digitales elektrisches laengenmessgeraet

Patent Citations (3)

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DE3703652C2 (de) 1989-01-19

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