DE3703450A1 - Verfahren und vorrichtung zur vergleichmaessigung des faserbandes bei einer karde - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur vergleichmaessigung des faserbandes bei einer kardeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergleichmäßigung des
Faserbandes bei einer Karde, bei dem eine bestimmte Produktionsgeschwindigkeit
und ein bestimmter Verzug eingestellt werden,
durch Wägung das Ist-Bandgewicht für eine vorgegebene Bandlänge
festgestellt und bei Abweichung von einem Soll-Bandgewicht der
Verzug verändert wird, der einer bestimmten Soll-Banddicke entspricht
und umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem bekannten Verfarhen wird bei vorgegebener Produktionsgeschwindigkeit
und Verzug und ausgeschalteter Regelung aufgrund
von Kontrollwägungen die zugehörige Bandnummer bestimmt. Durch
anschließende Veränderung des Verzuges kann die Differenz zwischen
der ermittelten Bandnummer und der Soll-Bandnummer verringert
werden. Die daraus resultierende Veränderung der Bandnummer
wird durch erneute Wägung überprüft. Dieser Vorgang wird
so oft wiederholt, bis eine ausreichende Übereinstimmung zwischen
Soll-Bandnummer und ermittelter Bandnummer erzielt worden ist.
Anschließend erfolgt durch Potentiometerabgleich die Festlegung des
Banddickensollwerts. - Es ist das Ziel der Produktion, ein Faserband
mit bestimmter Bandnummer (=Sollbandnummer) zu produzieren;
dabei soll das Faserband möglichst gleichmäßig die Bandnummer aufweisen.
Bei dem bekannten Verfahren werden somit zu Beginn eine
bestimmte Produktionsgeschwindigkeit (m/min) und ein bestimmter
Verzug (z. B. 80-fach) eingestellt. Anschließend wird eine bestimmte
Bandlänge entnommen und gewogen (erste Kontrollwägung), woraus
sich das Ist-Bandgewicht (g/m) bzw. die Ist-Bandnummer (m/g) ergibt.
Bei einer Abweichung von der gewünschten Soll-Bandnummer
wird der Verzug geändert durch Änderung der Speisenwalzengeschwindigkeit,
wodurch die Menge des in die Karde eingespeisten
Fasermaterials geändert wird. Anschließend erfolgt eine zweite Kontrollwägung.
Sofern das Ist-Bandgewicht mit dem Soll-Bandgewicht
(bzw. die Ist-Bandnummer mit der Soll-Bandnummer) übereinstimmt,
kann die Soll-Banddicke ermittelt werden, die als Sollwert zur Einstellung
eines Kardenband-Regelgerätes herangezogen wird. Da zwischen
Banddicke und Bandnummer je nach Art des Fasermaterials eine Abhängigkeit
besteht, kann die der Soll-Bandnummer entsprechende Soll-Banddicke
aus dieser Abhängigkeit abgeleitet werden. Das beschriebene Verfahren ist aufwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das die genannten
Nachteile vermeidet, bei dem insbesondere der Banddicken-Sollwert
auf einfache Art bestimmt bzw. ermittelt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen gelingt es, auf einfache
Weise den Banddickensollwert zu ermitteln. Dieses Verfahren erfordert
lediglich die Festlegung der Produktionsgeschwindigkeit und
die Eingabe der Soll-Bandnummer sowie die aus der Kontrollwägung
bestimmte Ist-Bandnummer.
Vorzugsweise wird das Verfahren bei einer Kardenbandregulierung angewandt,
wobei am Ausgang der Karde die Ist-Faserbanddicke gemessen,
über einen Meßwertwandler in ein elektrisches Signal umgewandelt
und einer Regeleinrichtung zugeführt wird, die bei einer Abweichung
von einer vorgegebenen Soll-Banddicke die Drehzahl des Antriebsmotors
eines Stellgliedes, z. B. Speisewalze oder Abnehmer
verändert. Um eine automatische Einstellung des Banddicken-Sollwertes
an der Regeleinrichtung zu verwirklichen, stellt die Regeleinrichtung
aufgrund eines vorläufigen Sollwertes für die Banddicke die Drehzahl
des Antriebsmotors ein. Danach wird eine dem Soll-Bandgewicht entsprechende,
aufgrund des Ist-Bandgewichtes und der Ist-Banddicke korrigierte Soll-Banddicke
ermittelt und der Sollwertsteller der Regeleinrichtung
entsprechend der korrigierten Soll-Banddicke eingestellt.
Vorgegeben sind dazu eine gewünschte Produktionsgeschwindigkeit
und eine Soll-Bandnummer, die in eine Recheneinrichtung eingegeben
wird. Der Verzug ist zunächst beliebig. Ausgehend von einem
funktionalen Zusammenhang zwischen Bandnummer und Banddicke bestimmt
die Einrichtung den zugehörigen Banddickensollwert. Durch
Vergleich des gemessenen Banddickenwerts und diesem Sollwert kann
(manuell oder) über eine Regeleinrichtung bei gleichbleibender Produktionsgeschwindigkeit
der Banddicken-Istwert an den Banddicken-
Sollwert angepaßt werden. Mögliche Stellgröße ist die Drahzahl der
Speisewalze. Die daraus resultierende tatsächliche Bandnummer wird
durch eine Kontrollwägung überprüft. Sollte sich aus dieser Wägung
eine Differenz zwischen Soll- und Ist-Bandnummer ergeben, wird die
Ist-Bandnummer in die Rechen-Einrichtung eingegeben. Diese Eingabe
wird dazu verwendet, den Banddicken-Sollwert so zu korrigieren, daß
das auslaufende Kardenband die Soll-Bandnummer hat.
Bevorzugt ermittelt die Recheneinrichtung aus einer eingespeicherten,
fasermaterialbezogenen Abhängigkeit (Funktion) zwischen Bandgewicht
und Banddicke den vorläufigen Sollwert für die Banddicke entsprechend
dem Soll-Bandgewicht.
Die Erfindung umfaßt auch eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, bei der am Ausgang der Karde ein Meßglied,
z. B. Flortrichter, für die Ist-Banddicke vorhanden ist, dem ein Meßwertwandler
nachgeordnet ist, der über eine Regeleinrichtung mit
Sollwertsteller mit dem Antriebsmotor einer Walze, z. B. Speisewalze
oder Abnehmer, in Verbindung steht. Die Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßglied für die Ist-Banddicke über eine
Integriereinrichtung und einen Datenspeicher sowie eine Eingabeeinrichtung
für das Ist-Bandgewicht mit einer Recheneinrichtung in Verbindung
stehen. Vorzugsweise ist die Recheneinrichtung mit dem Sollwertsteller
der Regeleinrichtung verbunden. Bevorzugt ist die Integriereinrichtung
ein RC-Glied. Zweckmäßig ist der Datenspeicher gepuffert.
Mit Vorteil ist der Eingabeeinrichtung eine Wiegeeinrichtung vorgeschaltet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vermag
die Recheneinrichtung die der Ist-Banddicke entsprechenden elektrischen
Signale des Meßwertwandlers zusammenzufassen und zu speichern
und aus der Ist-Banddicke und dem Ist-Bandgewicht eine Soll-Banddicke
zu ermitteln, die der Einstellung des Sollwertstellers der
Regeleinrichtung dient.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
Regelung der Speisewalzengeschwindigkeit,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Regelung der Abnehmergeschwindigkeit,
Fig. 3 Abhängigkeit des Bandgewichts bzw. der Bandnummer von
der Banddicke mit Darstellung der erfindungsgemäßen Bestimmung
des Banddickensollwertes,
Fig. 4 Abhängigkeit der Spannung an der Tauchspule des Meßelementes
von der Banddicke (Spaltbreite) an der Meßstelle und
Fig. 5 Abhängigkeit des Bandgewichts bzw. der Bandnummer von
der Banddicke bei Bestimmung mit eingeschaltetem Regelgerät.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Karde, z. B. Trützschler EXACTACARD
DK 3 mit einer Speisewalze 1, einem Vorreißer 2, einer Trommel 3,
einem Abnehmer 4, einer Abstreichwalze 5, zwei Quetschwalzen 6, 7,
einem Vliesleitelement 8, einem Flortrichter 9 und zwei Abzugswalzen
10, 11. Es ist eine Motorregelung für die Speisewalze 1 vorgesehen.
Die Motorregelung besteht aus einem der Speisewalze 1 zugeordneten
elektronischen Tachogenerator 11, einem elektronischen Motorregler 12
(z. B. SIMOREG) und einem die Speisewalze 1 antreibenden Regelmotor
13. Ein Sollwertsteller für die Speisewalze 1, z. B. ein Potentiometer,
steht mit dem elektronischen Motorregler 12 in Verbindung.
Der elektronische Tachogenerator 11 und der elektronische Motorregler
12 stehen über ein Kardenband-Regelgerät 14 (z. B. Trützschler
CORRECTACARD CCM) mit den Elementen für ein Regelung des im
Flortrichter 9 zusammengefaßten Kardenbandes, in Verbindung. Ein
Meßelement, z. B. der Flortrichter 8 mit mechanischer Abtastung,
erfaßt die Schwankungen des Kadenbandes; die entsprechenden
Schwankungen der Banddicke werden in einem Meßwertwandler 15 in
elektrische Impulse umgesetzt, der mit der Kardenband-Regeleinrichtung
14 in Verbindung steht. Auf diese Weise wird der Drehzahlsollwert
für die Speisewalze 1 ständig entsprechend den Schwankungen
des Kardenbandes verändert. Durch entsprechende Änderung der
Drehzahl der Speisewalze 1 wird der Karde mehr oder weniger Fasermaterial
zugeführt, wodurch sich eine Änderung des Bandgewichts des
Kardenbandes ergibt.
Das Meßglied für die Ist-Banddicke, der Flortrichter 8, steht über
eine Integriereinrichtung 16, z. B. ein RC-Glied und einen Datenspeicher
17 mit einer Recheneinrichtung 18, z. B. Mikrocomputer,
in Verbindung. An die Recheneinrichtung 18 ist eine Eingabeeinrichtung
19 für manuelle Eingabe, z. B. des Ist-Bandgewichts angeschlossen.
Weiterhin ist die Recheneinrichtung 18 über den Sollwertsteller 20 mit
der Regeleinrichtung 14 verbunden.
Im Bertrieb wird der Sollwert einer gewünschten Bandnummer manuell
in die Recheneinrichtung 18 (Mikrocomputer für die Kardensteuerung)
eingegeben. Mit dem Sollwert ist in Verbindung mit einem faserspezifischen
Kennwert die Spaltöffnung im Meßtrichter 9 über eingespeicherte
Kalibrierwerte oder über eine Formel bekannt, und zwar die Spaltöffnung,
bei der für die Sollnummer der Nullabgleich für das Regelsystem
14 vorzunehmen ist. Dieser Nullabgleich zur Sollwertfeststellung
wird von der Recheneinrichtung 18 (Mikrocomputer) gesteuert selbsttätig
durchgeführt. Es beginnt eine zeitlich begrenzte Testphase, während
derer die Band-Ist-Dickenwerte gemessen, integriert und gespeichert
werden. Das während dieser Testphase erzeugte Band wird von
Hand entnommen und gewogen. Aus der Wägung und einer Längenermittlung
kann die wirklich erzeugte Ist-Bandnummer ermittelt werden.
Diese Zahl wird der Recheneinrichtung 18 (Steuerung) eingegeben, oder
der Längen- und Gewichtswert des Testbandes wird eingegeben. Weicht
die gewünschte Soll-Bandnummer von der gemessenen Ist-Bandnummer
ab, so errechnet die Recheneinrichtung 18 die Korrektur für den Nullabgleichspunkt
(Sollwert) und führt dann automatisch einen erneuten
Nullabgleich an dem vorausberechneten Punkt durch. Dann wird die
Regelung eingeschaltet. Auf diese Weise ist eine sich selbst einstellende
Karde verwirklicht, bei der die Einstellung des Banddickensollwerts
in der beschriebenen Art erfolgt, um die Soll-Bandnummer zu erreichen.
Nach Fig. 2 ist dem Abnehmer 4 eine Motorregelung zugeordnet, die
aus einem elektronischen Tachogenerator 21, einem elektronischen
Motorregler 22 (z. B. SIMOREG) und einem der Abnehmer 4 (bzw.
den Abnehmerbereich einschließlich Kannenstock) antreibenden Regelmotor
23 besteht. Der elektronische Motorregler 22 besteht aus einem
Drehzahlregler mit unterlagertem Stromregler. Der Lastteil ist als halbgesteuerte
Einphasenbrücke ausgeführt. Ein Sollwertsteller für die Produktionsgeschwindigkeit,
die z. B. der Drehzahl des Abnehmers 4 entspricht,
z. B. ein Potentiometer, steht mit dem elektronischen Motorregler
22 in Verbindung.
Der Flortrichter 9 (Meßeinrichtung) ist über den Wandler 15 an die
Kardenbandregeleinrichtung 14 angeschlossen, die mit dem Motorregler
22 in Verbindung steht. Außerdem steht die Kardenbandregeleinrichtung
14 über den Sollwertsteller 24 mit einer Ablaufsteuerung 25, z. B. Modell
Trützschler TMS mit Mikroprozessor Rockwell 6502, in Verbindung,
die einen Mikrocomputer (sh. Fig. 1, Pos. 18) sowie die Integriereinrichtung (s. Fig. 1
Pos. 16) und den Datenspeicher (s. Fig. 1, Pos. 17) umfaßt. An die Ablaufsteuerung
25 ist die Eingabe- und Ausgabeeinrichtung 19 angeschlossen.
Für automatischen Betrieb kann an die Eingabeeinrichtung 19 eine
Wiegeeinrichtung 26 angeschlossen sein, die automatisch das Ist-Bandgewicht
für eine vorgegebene Bandlänge (Testphase) bestimmt und in
die Ablaufsteuerung 25 eingibt.
Fig. 3 zeigt in graphischer Darstellung die erfindungsgemäße Ermittlung
des Banddicken-Sollwerts.
- a) Das Regelgerät 14 wird abgeschaltet.
- b) Es werden zu Beginn eingestellt eine Produktionsgeschwindigkeit, z. B. 200 m/min am Potentiometer des Abnehmers 4 und ein beliebiger Verzug, z. B. 80-fach am Potentiometer der Speisewalze 1, d. h. eine beliebige Banddicke. Die Einstellung der Produktionsgeschwindigkeit und des Verzuges über das Potentiometer sind an sich bekannt.
- c) In einen Speicher der Recheneinrichtung 18 wird die Kurve A gem. Fig. 3 eingespeichert, die die Abhängigkeit zwischen Bandgewicht bzw. Bandnummer und Banddicke (an der Meßstelle im Flortrichter 9) beschreibt. Die Kurve ist fasermaterialspezifisch und ist vorher empirisch durch Versuche ermittelt worden.
- d) In die Recheneinrichtung 18 wird außerdem die Abhängigkeit zwischen der Spannung U an der Tauchspule, die bei dem CORRECTACARD-Gerät mit dem Fühlhebel des Meßtrichters 9 verbunden ist und der Banddicke (bzw. Spaltbreite) an der Meßstelle im Flortrichter 9 gemäß Fig. 4 eingegeben. Diese Abhängigkeit dient der Kalibrierung (Nullabgleich) der Regeleinrichtung 14.
- e) Es wird die gewünschte Bandnummer durch die Einrichtung 19 in den Rechner 18 eingegeben: Bandnummer N m = 0,20 m/g (=Sollwert)
- f) Der Soll-Bandnummer N m = 0,20 m/g entspricht nach Kurve A eine vorläufige Soll-Banddicke von d = 2,5 mm. Diese Soll-Banddicke ermittelt der Rechner 18.
- g) Erster Nullabgleich der Regeleinrichtung
Der vorläufigen Soll-Banddicke d = 2,5 mm entspricht gemäß Fig. 3 eine Spannung von U = 10 V an der Tauchspule, aufgrund derer automatisch über die Tauchspule der Fühlhebel und damit die Spaltbreite d =2,5 mm im Flortrichter 9 eingestellt wird. Auf diese Weise wird automatisch über den Sollwertsteller 20 der Regeleinrichtung 14 die vom Rechner 20 ermittelte vorläufige Soll-Banddicke d = 2,5 mm im Meßtrichter 9 eingestellt. Durch die Einstellung der vorläufigen Ist-Banddicke erreicht man zunächst die Nähe der gewünschten Soll-Bandnummer 0,20. - h) Kontrollwägung
Es wird durch Wägung die Ist-Bandnummer festgestellt:
N m =0,16 m/g (=Ist-Bandnummer).
Das Band ist zu schwer. - i) Feststellung der Ist-Banddicke
Über vorgegebene Bandlänge (oder vorgegebenen Zeitraum) werden die elektrischen Signale für die Ist-Banddickenwerte an der Meßstelle im Flortrichter 9 integriert (gemittelt), gespeichert und in den Rechner 18 eingegeben.
d = 3,5 mm (Ist-Banddicke) - j) Rechner
Aus der Ist-Bandnummer N m = 0,16 m/g und der Ist-Banddicke d =3,5 mm bildet der Rechner 18 eine neue Kurve B. - k) Aus dieser Kurve B ergibt sich für die Soll-Bandnummer N m =0,20 m/g eine korrigierte Soll-Banddicke d korr =4,4 mm.
- l) Zweiter Nullabgleich
Es wird die korrigierte Soll-Banddicke d korr = 4,4 mm am Sollwertsteller 20 der Regeleinrichtung 14 eingestellt. Auf diese Weise wird automatisch die vom Rechner ermittelte korrigierte Soll- Banddicke im Meßtrichter 9 eingestellt. - m) Anschließend wird die Regelung eingeschaltet. Bei dieser Soll-Banddicke d korr = 4,4 mm hat das auslaufende Kardenband die Soll-Bandnummer N m =0,20 m/g.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde an einem Beispiel erläutert,
bei dem der Regler 14 zunächst ausgeschaltet ist, wenn der Bediener
manuell die Aufgabe der Regeleinrichtung 13 übernimmt.
Das Verfahren kann auch bei eingeschaltetem Regler 14 durchgeführt
werden:
- a) Das Regelgerät 14 wird eingeschaltet.
- b) Es werden zu Beginn eingestellt eine Produktionsgeschwindigkeit, z. B. 200 m/min am Potentiometer des Abnehmers 4 und ein beliebiger Verzug, z. B. 80-fach am Potentiometer der Speisewalze 1, d. h. eine beliebige Banddicke. Die Einstellung der Produktionsgeschwindigkeit und des Verzuges über das Potentiometer sind an sich bekannt.
- c) In einen Speicher der Recheneinrichtung 18 wird die Kurve A gem. Fig. 5 eingespeichert, die die Abhängigkeit zwischen Bandgewicht bzw. Bandnummer und Banddicke (an der Meßstelle im Flortrichter 9) beschreibt. Die Kurve ist fasermaterialspezifisch und ist vorher empirisch durch Versuche ermittelt worden.
- d) In die Recheneinrichtung 18 wird außerdem die Abhängigkeit zwischen der Spannung U an der Tauchspule, die bei dem CORRECTACARD-Gerät mit dem Fühlhebel des Meßtrichters 9 verbunden ist und der Banddicke (bzw. Spaltbreite) an der Meßstelle im Flortrichter 9 gemäß Fig. 4 eingegeben. Diese Abhängigkeit dient der Kalibrierung (Nullabgleich) der Regeleinrichtung 14.
- e) Es wird die gewünschte Bandnummer durch die Einrichtung 19 in den Rechner 18 eingegeben: Bandnummer N m = 0,20 m/g (=Sollwert)
- f) Der Soll-Bandnummer N m = 0,20 m/g entspricht nach Kurve A eine vorläufige Soll-Banddicke von d = 5 mm. Diese Soll-Banddicke ermittelt der Rechner 18.
- g) Erster Nullabgleich der Regeleinrichtung
Der vorläufigen Soll-Banddicke d = 5 mm entspricht gemäß Fig. 5 eine Spannung von U = 10 V an der Tauchspule, aufgrund derer automatisch über die Regeleinrichtung die Drehzahl der Speisewalze (1) eingestellt wird. Auf diese Weise wird automatisch über den Sollwertsteller 20 der Regeleinrichtung 14 die vom Rechner 18 ermittelte vorläufige Soll-Banddicke d = 5 mm im Meßtrichter 9 eingestellt. Durch die Einstellung der vorläufigen Soll-Banddicke erreicht man zunächst die Nähe der gewünschten Soll-Bandnummer 0,20. - h) Kontrollwägung
Es wird durch Wägung die Ist-Bandnummer festgestellt:
N m =0,15 m/g (=Ist-Bandnummer).
Das Band ist zu schwer. - i) Rechner
Aus der Ist-Bandnummer N m = 0,15 m/g und der Ist-Banddicke d =5 mm bildet der Rechner 18 eine neue Kurve B. - j) Aus dieser Kurve B ergibt sich für die Soll-Bandnummer N m =0,20 m/g eine korrigierte Soll-Banddicke d korr =4,0 mm.
- k) Zweiter Nullabgleich
Es wird die korrigierte Soll-Banddicke d korr = 4,0 mm am Sollwertsteller 20 der Regeleinrichtung 14 eingestellt. Auf diese Weise wird automatisch die vom Rechner ermittelte korrigierte Soll-Banddicke in der Regeleinrichtung 14 eingestellt.
Die Erfindung wurde am Beispiel der Ermittlung der Ist-Banddicke
in einem Flortrichter 9 mit mechanischer Abtastung beschrieben.
Es ist anwendbar für alle der Ist-Banddicke entsprechenden
äquivalenten Meßwerte, z. B. Ermittlung der Ist-Bandmasse, z. B. über
Lichtdurchstrahlung, pneumatischem Meßverfahren, Wiegeverfahren,
Szintillationszähler.
Der Flortrichter 9 mit mechanischem Abtastelement ist aus der
DE-OS 23 58 941 bekannt. Die DE-OS 29 44 428 beschreibt die
Regelung der Speisewalze 1 und des Abnehmers 4 durch eine elektronische
Motorregeleinrichtung 12 bzw. 22.
Claims (9)
1. Verfahren zur Vergleichmäßigung des Faserbandes bei einer Karde,
bei dem eine bestimtme Produktionsgeschwindigkeit und ein bestimmter
Verzug eingestellt werden, durch Wägung das Ist-Bandgewicht
für eine vorgegebene Bandlänge festgestellt und bei Abweichung
von einem Soll-Bandgewicht der Verzug verändert wird, der
einer bestimmten Soll-Banddicke entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß über einen vorgegebenen Zeitraum bzw. über eine vorgegebene
Bandlänge am Ausgang der Karde die Ist-Bandmasse bzw.
Ist-Banddicke gemessen, in ein elektrisches Signal umgewandelt,
zu einem Mittelwert für die Ist-Banddicke zusammengefaßt, gespeichert
und in eine Recheneinrichtung eingegeben wird, daß das
Ist-Bandgewicht in die Recheneinrichtung eingegeben wird und daß
die Recheneinrichtung aus der Abhängigkeit zwischen dem Ist-Bandgewicht
und der Ist-Banddicke eine dem Soll-Bandgewicht entsprechende
Soll-Banddicke ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem am Ausgang der Karde die
Ist-Faserbanddicke gemessen, über einen Meßwertwandler in ein
elektrisches Signal umgewandelt und einer Regeleinrichtung zugeführt
wird, die bei einer Abweichung von einer vorgegebenen Soll-Banddicke
die Drehzahl des Antriebsmotors eines Stellgliedes, z. B.
Speisewalze oder Abnehmer, verändert, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regeleinrichtung aufgrund eines vorläufigen Sollwertes für die
Banddicke die Drehzahl des Antriebsmotors einstellt, daß eine dem
Soll-Bandgewicht entsprechende, aufgrund des Ist-Bandgewichtes
und der Ist-Banddicke korrigierte Soll-Banddicke ermittelt wird und
daß der Sollwertsteller der Regeleinrichtung entsprechend der korrigierten
Soll-Banddicke eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Recheneinrichtung aus einer eingespeicherten, fasermaterialbezogenen
Abhängigkeit (Funktion) zwischen Bandgewicht und
Banddicke den vorläufigen Sollwert für die Banddicke entsprechend
Soll-Bandgewicht ermittelt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, bei der am Ausgang der Karde ein Meßglied,
z. B. Flortrichter, für die Ist-Banddicke vorhanden ist,
dem ein Meßwertwandler nachgeordnet ist, der über eine Regeleinrichtung
mit Sollwertsteller mit dem Antriebsmotor einer
Walze, z. B. Speisewalze oder Abnehmer, in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, daß das Meßglied (9, 15) für die Ist-Banddicke
über eine Integriereinrichtung (16) und einen Datenspeicher
(17) sowie eine Eingabeeinrichtung (19) für das Ist-
Bandgewicht mit einer Recheneinrichtung (18) in Verbindung
stehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Recheneinrichtung (18) mit dem Sollwertsteller
(20) der Regeleinrichtung (14) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Integriereinrichtung (16) ein RC-Glied
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Datenspeicher (17) gepuffert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingabeeinrichtung (19) eine Wiegeeinrichtung
(26) vorgeschaltet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Recheneinrichtung (18) die der Ist-Banddicke
entsprechenden elektrischen Signale des Meßwertwandlers
(15) zusammenzufassen und zu speichern und aus der
Ist-Banddicke und dem Ist-Bandgewicht eine Soll-Banddicke zu
ermitteln vermag, die der Einstellung des Sollwertstellers (20)
der Regeleinrichtung (14) dient.
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