DE3703299A1

DE3703299A1 - Bremsrolle fuer durchlauflager

Info

Publication number: DE3703299A1
Application number: DE19873703299
Authority: DE
Inventors: Ernst-Otto Schneidersmann; Wolfgang Fischer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-02-04
Filing date: 1987-02-04
Publication date: 1988-08-18

Description

In Durchlaufregalen laufen die Ladungseinheiten von der Ein gangsseite durch Schwerkraft angetrieben auf einer geneigten Rollenbahn dem Ausgang zu, wo sie durch einen entsperrbaren Anschlag stillgesetzt werden. Die Aufprallgeschwindigkeit soll im allgemeinen 0,3 m/sec. nicht überschreiten. Zur Ge schwindigkeitsbegrenzung wurden daher Bremsrollen eingesetzt, die eine mit ihrer Drehzahl progressiv ansteigende Bremskraft erzeugen.

Unterhalb der Nenngeschwindigkeit soll diese Bremskraft so klein wie möglich sein, um ein Hängenbleiben der Ladungsein heiten innerhalb der Rollenbahn zu vermeiden.

Nach Stand der Technik werden vorzugsweise Fliehkraftbremsen verwendet, die allerdings verschleißbehaftet sind und deren Charakteristik nur durch Änderung der Reibwerte der Massen und/oder Federn beeinflußt werden kann. Außerdem muß die Drehzahl der Fliehgewichte zur Erzielung ausreichender Brems kräfte durch ein relativ aufwendiges zweistufiges Planeten getriebe erhöht werden.

Erfindungsgemäß wird eine Bremsrolle vorgeschlagen, deren Wirkung auf einen verschleißfreien Strömungsvorgang zwischen rotierendem und stationärem Teil beruht.

Eine progressive Charakteristik kann entweder durch die vis kosen Eigenschaften des Fluids (Dilatanz) entstehen oder durch Gestaltung der Strömungsgeometrie zur Erzielung einer Turbulenz oder durch Veränderung der Spaltweiten. Beispielhaft ist die letztere Lösung in Fig. 1 dargestellt.

Der Strömungsraum 1 ist konisch. Auf der stationären Achse 2 wird ein gegen Verdrehung geführter Konus 3 durch die Feder 4 nach rechts gegen den Anschlag 7 gedrückt. Bei Einwirkung der Strömungswiderstände auf den Konus wirkt das Drehmoment über ein gewindeähnliches Segment 5 ein und erzeugt eine Axial kraft, welche den Konus auf der Achse so nach links schiebt, daß der Spalt sich verengt und das Bremsmoment ansteigt. Bei abnehmender Geschwindigkeit kehrt sich der Vorgang um, so daß das Bremsmoment vermindert wird.

Die jeweils gewünschte Kennung der Bremsrolle kann durch die Vorspannung der Feder am Widerlager 6 bzw. durch die Größe des Anfangsspaltes im Stillstand durch die Stellschraube 7 beeinflußt werden. Die drehmomentenabhänige Spaltverstellung ergibt sich aus der Kombination von Federkennlinie und Ge windesteigung.

Fig. 2 zeigt eine Bremsrolle nach gleichem Betrieb, wobei die Reibflächen durch an sich bekannte axial verschiebbare Lamellen, die paarweise mit der rotierenden Rolle oder der stationären Achse verbunden sind, gebildet werden. Die Progressivität der Kennlinie kann wiederum durch die Eigenschaften des Fluids oder durch die Verstellung des Spaltes erfolgen, die entweder mechanisch oder hydraulisch erzeugt wird.

Claims

Bremsrolle für Rollenbahnen mit geschwindigkeitsabhängiger Bremskraft, dadurch gekennzeichnet, daß:
- 1. die Bremskraft verschleißfrei durch einen Strömungsvorgang in einen Spalt zwischen drehender Rolle und feststehendem Achskörper erzeugt wird.
- 2. Bremsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömung bei höheren Geschwindigkeiten von laminar nach turbulent umschlägt.
- 3. Bremsrolle nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß ein dilatantes Strömungsmedium (wachsende Viskosität bei steigender Scherbeanspruchung) verwendet wird.
- 4. Bremsrolle nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Spaltweite geschwindigkeitsabhängig angepaßt wird.
- 5. Bremsrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Spaltweite bei konischen Gleitflächen (Fig. 1) durch axiale Zustellung erfolgt.
- 6. Bremsrolle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Zustellung durch ein gewindeähnliches Segment (5) bewirkt wird, das den Konus (3) gegen eine Feder (4) ver schiebt.
- 7. Bremsrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen als Lamellenpaket ausgebildet sind, dessen Spaltweiten ebenfalls axial verstellt werden, z.B. mechanisch wie in Anspruch 6 oder hydraulisch (Fig. 2).
- 8. Bremsrolle nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinie durch Einstellung der Federvorspannung und/oder durch Variation der Spalthöhe im Stillstand be einflußt werden kann.