DE3701709C1 - Geschoss mit entfaltbarem Fallschirm - Google Patents
Geschoss mit entfaltbarem FallschirmInfo
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- F42B15/36—Means for interconnecting rocket-motor and body section; Multi-stage connectors; Disconnecting means
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- F42B10/48—Range-reducing, destabilising or braking arrangements, e.g. impact-braking arrangements; Fall-retarding means, e.g. balloons, rockets for braking or fall-retarding
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Description
Die Erfindung betrifft ein Geschoß mit entfaltbarem Fall
schirm nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Möglichkeit, Geschosse nach dem Abschuß unversehrt zu
bergen, besteht darin, die Fluggeschwindigkeit des Geschos
ses bzw. seiner Komponenten mit Hilfe eines Fallschirmes
auf erträgliche Bodenaufprallwerte abzubremsen. Ebenso
kann der Fallschirm dazu verwendet werden, ein Eindringen
der Geschoßspitze in den Boden zu verhindern.
Damit der Fallschirm zur Wirkung kommt, muß dieser auf der
Flugbahn ausgestoßen oder das Geschoß derart getrennt wer
den, daß der Fallschirm sich durch den Luftstrom selbst
tätig entfalten kann.
Aus der DE 34 33 434 A1 ist ein Geschoß bekannt, bei dem
über eine pyrotechnisch antreibbare Ausziehvorrichtung ein
Fallschirm aus dem Geschoßheckteil herausgezogen wird. Zur
Durchführung des Ausziehvorganges ist es notwendig, ein am
Geschoßheck angeordnetes Bodenstück unter dem Gasdruck
des pyrotechnischen Antriebsmittels durch Abscheren von
Scherstiften von der Geschoßhülle zu lösen. Die Haltekräf
te der Scherstifte sind aufgrund des flachen Bodenstückes
gering, so daß die Scherstifte mit einem geringen Durchmes
ser eingesetzt werden können und zum Abscheren vorteilhaft
nur ein geringer Gasdruck benötigt wird. Diese Trennmöglich
keit eignet sich hervorragend zum Abscheren kleinflächiger
Scherstifte.
Ein Abschervorgang zum Lösen großflächiger Verbindungsbol
zen, die insbesondere zum Verbinden eines Geschoßmittel
teiles und eines wenigstens einen Fallschirm einhüllenden
Geschoßheckteiles benötigt werden, kann jedoch bei gerin
gen Gasdrücken nicht garantiert werden, wobei des weiteren
bei einem Abschervorgang Deformierungen einer vergleichsweise
dünnen Geschoßhülle im Bereich von Scherstellen nicht
auszuschließen wären.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Geschoß nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 zu schaffen, daß eine sichere Tren
nung eines wenigstens ein Fallschirm umhüllenden Heckteils
vom Mittelteil des Geschosses zum Entfalten des Fallschirmes
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die
zur Verbindung des Geschoßheckteils mit dem Geschoßmittel
teil notwendigen Radialbolzen unter dem Gasdruck einer py
rotechnischen Ladung auf sichere Weise radial zu verschie
ben und dadurch die Verbindung zwischen dem Geschoßheck
teil und dem Geschoßmittelteil zum Entfalten des Fallschir
mes schonend zu lösen.
Bei der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform besteht das
Geschoß 1 aus einem Bugteil 2, einem Mittelteil 3 und einem Heckteil 4, wobei
das mit Flügeln 5 versehene Heckteil 4 zwei Farmschirme 6, 6′ aufnimmt. Ferner
ist ein Treibkäfig 7 vorgesehen, der sich weitgehend über das Mittelteil 3 und
einen Teil des Heckteils 4 erstreckt und beim Abschuß nach Verlassen des Waf
fenrohrs abfällt.
Das Mittelteil 3 besitzt heckseitig eine koaxiale zylindrische Ausneh
mung 8, in der bodenseitig zwei Zeitzünder 9 angeordnet sind, die mittels ei
ner Platte 10 abgedeckt sind. Die Ausnehmung 8 wird durch einen Einsatz 11
verschlossen, der zugleich auch die Platte 10 aufnimmt und mittels sich in
axialer Richtung erstreckender Schrauben 12 mit dem Mittelteil 3 verbunden
ist. Der Einsatz 11 ist umfangsseitig gegenüber dem Mittelteil 3 durch umlau
fende Dichtungen 13 abgedichtet, zwischen denen sich ein ringförmiger, umlau
fender Kanal 14 befindet.
In den Einsatz 11 sind in entsprechende Sacklöcher von der der Platte 10
zugewandten Seite her in zwei diametral gegenüberliegenden Stellungen jeweils
eine pyrotechnische Ladung 15 und eine Flammkapsel 16 eingesetzt, wobei letz
tere über sich durch die Platte 10 erstreckende Leitungen 17 mit den zuge
hörigen Zeitzündern 9 verbunden sind, so daß die Flammkapseln 16 durch die
Zeitzünder 9 zündbar sind. Von dem Bereich der Sacklöcher, der die pyrotech
nische Ladung 15 aufnimmt, erstrecken sich Gasleitkanäle 18 zu dem ringförmi
gen Kanal 14.
Ferner sind drei Bolzen 19 vorgesehen, die rückseitig mit Kolben 20
versehen und von radialen Bohrungen 21 im Einsatz 11 aufgenommen sind, die
äquidistant über den Umfang des Einsatzes 11 im Bereich zwischen den beiden
Dichtungen 13 verteilt angeordnet sind. Das Mittelteil 3 ist im Bereich des
Einsatzes 11 im Außendurchmesser vermindert, während das Heckteil 4 einen
entsprechend vergrößerten Innendurchmesser aufweist, um das Ende des Mittel
teils 3 aufnehmen zu können. Im ineinandergesteckten Zustand von Mittel- und
Heckteil 3, 4 besitzen diese im Überlappungsbereich koaxiale Bohrungen, durch
die sich die Bolzen 19 zum Verbinden von Mittel- und Heckteil 3, 4 miteinander
bis zum Außenumfang des Heckteils 4 erstrecken, während ein Druckgasraum 22
zwischen der Innenseite des Mittelteils 3 und der gegenüberliegenden Seite des
Kolbens 20 vorhanden ist, der sich im Bereich des Kanals 14 befindet.
Der Kolben 20 kann eine umlaufende Dichtung 23 aufweisen, während der
Bolzen 19 mit einer Axialbohrung 24 versehen sein kann, die eine einfache Po
sitionierung der Bolzen 19 beim Zusammenbau ermöglicht.
Außerdem besitzt der Einsatz 11 eine Ausnehmung 25 zur Aufnahme eines
Lagers 26, dessen Innenring mit einer auf diese Weise beweglich angeordneten
Öse 27 verbunden ist, die eine Schlaufe 28 des Fallschirms 6 aufnimmt. Das
Lager 26 ist durch einen Spreizring 29 im Einsatz 11 gesichert.
Wenn nach dem Abschuß des Geschosses 1 der Fallschirm 6 entfaltet werden
soll, werden die Flammkapseln 16 durch die Zeitzünder 9 gezündet, wodurch die
pyrotechnischen Ladungen 15 abgebrannt werden. Die hierdurch entstehenden Gase
gelangen über die Gasleitkanäle 18 in den ringförmigen Kanal 14 und beauf
schlagen dadurch die Kolben 20 der Bolzen 19 über den Druckgasraum 22 von der
Umfangsseite her. Hierdurch werden die Kolben 20 und damit die Bolzen 19 ra
dial einwärts gedrückt, so daß sie bezüglich des Heckteils 4 außer Eingriff
gelangen und dieses vom Mittelteil 3 abgetrennt wird. Hierdurch wird der an
dem Mittelteil 3 über den Einsatz 11 befestigte Fallschirm 6 freigegeben und
kann sich entfalten. Das Heckteil 4 wird über den weiteren Fallschirm 6′,
dessen Entfaltung durch die Abtrennung ebenfalls bewirkt wird, abgebremst.
Bei der in den Fig. 6 bis 11 dargestellten Ausführungsform sind Mittel
teil 3 und Heckteil 4 über Klammern 30 miteinander verbunden. Die Klammern 30
sind mit Bolzen 19 verschraubt, die ihrerseits in dem Einsatz 11 durch axiale
Scherstifte 31 gehalten sind. In den Druckgasraum 22 zwischen dem Boden der
Bohrung 21 und der Innenseite des Bolzens 19 münden die Gasleitkanäle 18, so
daß die von den pyrotechnischen Ladungen 15 erzeugten Gase die Bolzen 19 von
innen her beaufschlagen und diese nach außen drücken, wodurch die Scherstifte
31 abgeschert werden und das Abwerfen der Klammern 30 und damit die Trennung
von Mittel- und Heckteil 3, 4 erfolgt.
Die Bolzen 19 können benachbart zum Druckgasraum 22 eine umlaufende
Dichtung 23 aufweisen. Die Zeitzünder 9 können mittels Stiften 32 zwischen
Einsatz 11 und Mittelteil 3 gehalten sein.
Das Prinzip der durch Scherstifte 31 gesicherten und nach außen drück
baren Bolzen 19 der zweiten Ausführungsform ist auch bei der ersten Ausfüh
rungsform anwendbar.
Bei der in den Fig. 12 und 13 dargestellten Ausführungsform sind die
Scherstifte 31 durch Scherscheiben 33 ersetzt, die durch einen zweiteiligen
Bolzen 19 gehalten sind. Die Bohrungen 21 sind als Gewindebohrungen ausgeführt
und nehmen einen Gewindering 34 auf, der die Scherscheibe 33 nach außen ab
stützt und den Bolzen 19 umgibt. Zwischen der Scherscheibe 33 und dem Boden
der Bohrung 21 ist ein Ring 35 eingesetzt, der den Bolzen 19 umgibt, so daß
die durch die pyrotechnischen Ladungen 15 freigesetzten Gase nur auf die in
nenseitigen Stirnflächen der Bolzen 19 einwirken.
Hierbei ist ein ringförmiger Kanal 14 an der Innenseite der Ausnehmung
15 vorgesehen und nach außen durch das Lager 26 verschlossen. Der Kanal 14
steht mit den Bohrungen 21 und mit den die pyrotechnischen Ladungen 15 auf
nehmenden Bohrungen in Verbindung, so daß die innenseitigen Stirnflächen der
Bolzen 19 direkt über den Kanal 14 von dem Gasdruck beim Abbrennen der pyro
technischen Ladungen 15 beaufschlagt werden.
Claims (16)
1. Geschoß bestehend aus wenigstens zwei axial hinterein
ander angeordneten und über radiale Bolzen (19) mitein
ander verbundenen Teilen (3, 4), von denen eines wenig
stens einen entfaltbaren Fallschirm (6, 6′) aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Bolzen (19) radial durch von wenigstens einer pyrotech
nischen Ladung (15) erzeugbaren Gasdruck beaufschlag
bar und durch den Gasdruck zum Trennen der beiden Teile
(3, 4) radial verschiebbar sind, wobei die pyrotech
nische Ladung (15) über einen Zünder (9) abbrennbar
ist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil
(3) einen Einsatz (11) aufnimmt, der radiale Bohrungen (21) für die Bolzen
(19) aufweist und die pyrotechnische(n) Ladung(en) (15) aufnimmt, wobei von
letzteren Gasleitkanäle (14, 18) zu den mit Gasdruck zu beaufschlagenden Stirn
flächen der Bolzen (19) führen.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bol
zen (19) radial einwärts durch den Gasdruck verschiebbar sind und innenseitig
Kolben (20) tragen, die von der Außenseite her durch Gasdruck beaufschlagbar
sind.
4. Geschoß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (11)
einen außenumfänglichen Ringkanal (14) aufweist, der in den Bohrungen (21)
benachbart zur nach außen gerichteten Seite der Kolben (20) mündet und mit
Gasleitkanälen (18) verbunden ist, die im Aufnahmebereich der pyrotechnischen
Ladungen (15) münden.
5. Geschoß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bol
zen (19) axiale Durchtrittsöffnungen (24) aufweisen.
6. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bol
zen (19) durch den Gasdruck radial auswärts verschiebbar, von der Innenseite
her mit Gasdruck beaufschlagbar und durch Schermittel (31, 33) gesichert sind.
7. Geschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schermittel
axiale Scherstifte (31) sind.
8. Geschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schermittel
Scherscheiben (33) sind.
9. Geschoß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherschei
ben (33) von zweiteiligen Bolzen (19) aufgenommen werden.
10. Geschoß nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohrungen (21) als Gewindebohrungen ausgebildet sind und je einen Gewindering
(34) aufnehmen, der die Scherscheibe (33) nach außen hin abstützt.
11. Geschoß nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Boden der Bohrung (21) und der Scherscheibe (33) ein den
Bolzen (19) umgebender Ring (35) eingesetzt ist, wobei die Gasleitkanäle (18)
in dem Raum (22) zwischen Bolzen (19) und Bodenseite der Bohrung (21) inner
halb des Rings (35) münden.
12. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnischen Ladungen (15) über Flammkapseln (16) zündbar sind.
13. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zünder (9) Zeitzünder sind.
14. Geschoß nach Anspruch 6 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Bolzen (19) mit einer das
Mittelstück und das Heckteil (4) verbindenden Klammer
(30) verschraubt ist und die Klammern (30) durch den
radialen Verschub des Bolzens (19) nach außen vom Mittel
teil (3) und Heckteil (4) lösbar sind.
15. Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (11) über eine Öse (27) mit einem Fallschirm (6) verbunden
ist.
16. Geschoß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
(11) ein Lager (26) aufnimmt, durch das die Öse (27) drehbar zum Einsatz (11)
gehalten ist.
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