DE3700699C1 - Electromagnetically operated clutch - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromagnetisch betätigbare
Kupplung, zur Ankopplung zweier Wellen, mit einer erregbaren
Spule, die der einen Welle zugeordnet ist, und zweier Anker
scheiben, die durch Magnetkraft gegen die Kraft von Feder
elementen axial beweglich und drehfest der zweiten Welle
zugeordnet sind, wobei die eine Ankerscheibe als Reibscheibe
einer Reibungskupplung und die zweite Ankerscheibe als Ver
zahnung einer Zahnkupplung ausgebildet ist.
Es sind elektromagnetisch betätigbare Kupplungen anderer Art
bekannt, die als Zahnkupplungen ausgebildet sind. In der DE-OS
32 24 759 wird eine Zahnkupplung beschrieben, die eine Anker
scheibe besitzt, die elektromagnetisch betätigbar und mit einer
Verzahnung versehen ist. Die Ankerscheibe ist mittels einer
Membranfeder zurückstellbar. Bei einer anderen bekannten
elektromagnetisch betätigbaren Zahnkupplung (DE-OS 15 75 803)
werden Maßnahmen zur Verhinderung von Verspannungen zwischen
den Zahnkränzen vorgeschlagen. Hierbei werden die Zähne der
Zahnkränze so ausgebildet, daß in jeden Fall ein Spiel zwischen
den Zähnen gewährleistet ist. In ähnlicher Weise wird in der
US-PS 27 24 474 bei einer Zahnkupplung eine Verzahnung vorge
schlagen, bei der die Zähne mit gerundeten Zahnköpfen ausgebil
det sind, während die zugeordneten Aufnahmen flache Böden
besitzen. Somit kommt ein Kontakt nur an den Flachseiten der
Zähne zustande.
Eine elektromagnetisch betätigbare Kupplung, die lediglich eine
Zahnkupplung besitzt, hat den Nachteil, daß sie einem relativ
großen Verschleiß unterliegt, da aufgrund der Relativgeschwin
digkeit zwischen den zu koppelnden Teilen kein verschleißfreies
und ruckfreies Einkuppeln möglich ist. Aus diesem Grund sind
Kupplungen bekannt geworden, bei denen zunächst eine Synchroni
sierung der zu koppelnden Teile vorgenommen wird. Hierzu sind
neben zusätzlichen Wirbelstromkupplungen vor allem Reibungs
kupplungen bekannt geworden.
In der DE-AS 12 73 277 wird eine elektromagnetische Zahn- und
Reibungskupplung beschrieben, bei der auf einer Ankerscheibe
eine Reibscheibe auf einem größeren Durchmesser als der Zahn
kranz angeordnet ist. Die Kupplung besitzt eine Spule, die in
zwei Stufen erregbar ist, so daß mit Erregung der Zahnkupplung
die Reibungskupplung ausgerückt wird.
In der CH-PS 5 67 203 ist eine Ankerscheibe vorgesehen, die
einen Zahnkranzring und einen Reibring enthält, die über eine
Federscheibe verbunden sind. Zwischen der Ankerscheibe und der
Spule ist eine Leitscheibe vorgesehen, wobei die Leitscheibe
magnetisch isolierende Ringzonen besitzt, die zunächst eine
Betätigung des Zahnkranzringes und dann, zur Erhöhung des über
tragbaren Drehmomentes, eine zusätzliche Betätigung des Reib
ringes gegen die Kraft der Federscheibe vorsieht. Eine Synchro
nisierung der zu koppelnden Teile ist somit nicht möglich.
Weiterhin ist eine Kupplung bekannt (DE-AS 10 73 249), bei der
auf der Kupplungswelle ein Magnetkörper mit einer über Schleif
ringe versorgten Magnetspule angeordnet ist. Der Magnetkörper
besitzt einen Lamellenkäfig mit Nuten, die sich im axial
äußeren Bereich aufweiten, und in denen Außenlamellen geführt
sind. Die dazwischenliegenden Innenlamellen sind mit dem
Abtrieb verbunden. Das äußerste in den Nuten liegende Lamellen
paar weist Ringkränze mit Kupplungsklauen auf, die bei axialer
Verschiebung miteinander verbindbar sind. Bei Erregung des
Magnetkörpers wird zunächst das Lamellenpaket der äußeren
Außenlamellen angezogen und gegeneinander gepreßt, so daß der
Antrieb beschleunigt wird. Die äußere Außenlamelle verharrt
infolge Reibung an den schrägen Wänden des äußeren Bereiches
der Nuten so lange in ihrer ursprünglichen Stellung, bis der
Abtrieb synchronisiert ist. Dann bewegt sie sich axial in Rich
tung des Lamellenpaketes und verbindet sich formschlüssig mit
dem anderen Klauenkranz. Die Kupplung weist den Nachteil auf,
daß das übertragbare Drehmoment und die Schaltdauer von der
Reibung der äußeren Außenlamelle an den schrägen Wänden, d. h.
von der Schräge der Wände abhängt und somit die Kupplung nur
für einen eng begrenzten Drehmomentbereich einsetzbar ist.
Außerdem erfolgt bei einer Drehmomenterhöhung ein Ausrücken der
äußeren Außenlamellen aufgrund der schrägen Wände. Infolge der
über Schleifringe versorgten Magnetspule treten Verschleiß
erscheinungen an den Kolben der Schleifringe auf.
Eine elektromagnetisch schaltbare Kupplung (DD-PS 72 191) weist
einen mit einem Antrieb verbundenen Magnetkörper und einen mit
dem Abtrieb gekoppelten Anker auf, zwischen denen ein Reibring
angeordnet ist, über den durch axiales Verschieben des Ankers
der Abtrieb beschleunigt und schließlich synchronisiert wird,
woraufhin zwei am Magnetkörper und Anker angeordneten Zahn
kränze ineinandergreifen und Abtrieb und Antrieb formschlüssig
miteinander verbinden. Das Ineinandergreifen der Zahnkränze
wird durch geeignet abgestimmte Federn veranlaßt, so daß zuerst
der Reibring und dann die Zahnkränze in Eingriff kommen. Daraus
ergibt sich der Nachteil, daß diese Kupplung aufgrund der
speziell abgestimmten Federn nur für ein bestimmtes zu über
tragendes Drehmoment eingesetzt werden kann.
Bei einer elektromagnetisch betätigbaren Kupplung der eingangs
genannten Art (DE-GM 17 08 561) ist einer Welle eine erregbare
Spule zugeordnet, die über Schleifringe versorgt wird. Der
anderen Welle sind zwei Ankerscheiben zugeordnet, die axial
beweglich und drehfest auf einem Flansch angeordnet sind. Die
eine Ankerscheibe ist als Reibscheibe einer Reibungskupplung
und die zweite Ankerscheibe als Verzahnung einer Zahnkupplung
ausgebildet. Gegen die Kraft von Federelementen wird bei Be
tätigung der Spule zunächst die als Reibscheibe ausgebildete
Ankerscheibe angezogen. In einer zweiten Stufe der Erregung der
Spule wird dann zusätzlich die zweite Ankerscheibe angezogen,
so daß die Zahnkupplung eingreift. Diese elektromagnetische
Kupplung sieht folglich eine nur gemeinsam mit der Reibkupplung
betätigbare Zahnkupplung vor. In Eingriffstellung muß die Spule
folglich beide Kupplungen gegen die Kraft der Federelemente
betätigen und permanent halten. Aus diesem Grund sind relativ
große Spulen erforderlich, die zu einer großen Bauweise der
Kupplung führen. Außerdem besteht die Gefahr des unkontrol
lierten Einkuppelns.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromagne
tisch betätigbare Kupplung dieser Art derart auszubilden, daß
eine getrennte Betätigung der Reib- bzw. Zahnkupplung möglich
ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kupplung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
In einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt die erfindungs
gemäße Kupplung zwei feststehende konzentrisch angeordnete
Spulen, die von einer auf der Antriebswelle festgelegten Leit
scheibe umgriffen sind. Axial neben der Leitscheibe sind zwei
Ankerscheiben angeordnet, die über einen gemeinsamen Flansch
mit der Abtriebswelle verbunden sind. Durch wahlweises Erregen
der Spulen kann die entsprechende Ankerscheibe in Richtung der
Leitscheibe bewegt und mit dieser verbunden werden. Vorteilhaft
ist die eine Ankerscheibe als Reibscheibe ausgebildet, und
weist die andere Ankerscheibe einen Zahnkranz auf, der in eine
korrespondierende Verzahnung an der Leitscheibe eingreift. Die
Reibscheibe dient zum Anfahren der Kupplung bis zur Synchroni
sierung der Abtriebswelle mit der Antriebswelle, woraufhin dann
die zweite Ankerscheibe mit dem Zahnkranz in Eingriff mit der
Leitscheibe gebracht wird. Dies hat den Vorteil, daß aufgrund
der synchronen Drehzahl von Antriebs- und Abtriebswelle kein
Verschleiß an den Zähnen der zweiten Ankerscheibe bzw. der
Leitscheibe auftritt, und daß das Einschalten der zweiten
Ankerscheibe ruckfrei erfolgt, da die beiden Wellen bereits
synchron laufen. Ein Durchrutschen der Kupplung bei einer Dreh
momenterhöhung ist aufgrund der formschlüssigen Verbindung der
zweiten Ankerscheibe mit der Leitscheibe nunmehr ausgeschlos
sen. Die erste Ankerscheibe, die reibschlüssig mit der Leit
scheibe in Verbindung steht, dient demnach lediglich zum
Synchronisieren der Abtriebswelle mit der Antriebswelle, daß
vorteilhaft im Leerlauf des Antriebs erfolgt. Die Drehmoment
übertragung erfolgt somit über eine reibschlüssig und über eine
formschlüssig verbundene Ankerscheibe. Dies hat den wesent
lichen Vorteil, daß die Spule für die die Synchronisierung
bewirkende Ankerscheibe klein dimensioniert werden kann, da
hier nur kleine Drehmoment übertragen werden. Die andere
Spule, die die mit dem Zahnkranz versehene Ankerscheibe an der
Leitscheibe festhält, kann ebenfalls klein dimensioniert
werden, da das Drehmoment nicht über Reibschluß, sondern über
Formschluß übertragen wird und somit die Haltekräfte nur zur
Erzeugung des Formschlusses nötig sind.
Vorteilhaft ist die als Reibscheibe ausgebildete Ankerscheibe
auf einem größeren Durchmesser als die Ankerscheibe mit Zahn
kranz angeordnet. Da die als Reibscheibe ausgebildete Anker
scheibe die Synchronisierung der Abtriebswelle mit der An
triebswelle bewirkt und die Reibscheibe auf einem größeren
Durchmesser angeordnet ist, und somit einen größeren Hebelarm
besitzt, können mit ihr größere Drehmomente übertragen werden,
bzw. kann die Zeit der Synchronisierung der beiden Wellen mini
miert werden. Mit derart ausgebildeten Kupplungen kann sehr
schnell angefahren werden und können sehr hohe Drehmomente
reibschlüssig übertragen werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Anker
scheibe mit Zahnkranz zusätzlich einen Reibbelag aufweist. Da
durch werden Unregelmäßigkeiten des Antriebs, wie Schläge eines
Dieselmotors o. dgl., die eventuell Beschädigungen des Zahnkran
zes hervorrufen könnten, abgeschwächt bzw. gedämpft. Auch kön
nen Drehmomentspitzen, die sowohl vom Antrieb als auch vom Ab
trieb herkommen können, aufgefangen bzw. gedämpft werden, ohne
daß die Zahnverbindung Schaden nimmt.
Eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Ankerscheiben wird
dadurch vermieden, daß die als Reibscheibe ausgebildete Anker
scheibe mit einem geringeren Luftspalt zur Leitscheibe angeord
net ist als die Ankerscheibe mit Zahnkranz. Bei Aktivierung der
einen Spule, die die Reibverbindung der einen Ankerscheibe mit
der Leitscheibe bewirkt, wird ein Einkuppeln der anderen Anker
scheibe dadurch vermieden, daß diese Ankerscheibe mit einem
größeren Abstand zur Leitscheibe angeordnet ist, und dadurch
streuende Feldlinien der aktivierten Spule nahezu keine Wirkun
gen auf die andere Ankerscheibe haben. Ein unkontrolliertes
Einkuppeln des Zahnkranzes ist somit wirksam ausgeschlossen.
Vorteilhaft sind die Ankerscheiben über axial nachgiebige Mem
branscheiben am Flansch festgelegt. Über diese Membranscheiben
können die Axialscheiben den Luftspalt zur Leitscheibe leicht
überwinden und sich an dieser anlegen, und dabei das zu über
tragende Drehmoment über die Membranscheiben an den Flansch
weiterleiten. Außerdem bewirken die Membranscheiben ein sofor
tiges Rückstellen der Ankerscheiben in ihre Ruhelage nach dem
Abschalten des Erregerstroms der Spulen.
Eine Variante sieht vor, daß die Ankerscheiben Membranscheiben
verschiedener Steifigkeit aufweisen. Auch hierdurch kann si
chergestellt werden, daß beim Erregen der Spule für die als
Reibscheibe ausgebildete Ankerscheibe die andere Ankerscheibe
in Ruhelage verbleibt und nicht über streuende Feldlinien akti
viert wird. Durch die verschieden steif ausgebildeten Membran
scheiben kann auch ein verschieden schnelles Auskuppeln der An
kerscheiben bewirkt werden, so daß z. B. zuerst der Formschluß
und anschließend der Reibschluß gelöst wird.
Eine einfache Ausführungsform sieht vor, daß der Zahnkranz der
einen Ankerscheibe und die Verzahnung der Leitscheibe als
Stirnverzahnung eine Hirth-Verzahnung aufweisen. Derartige Ver
zahnungen sind leicht herzustellen und gewähren eine sichere
Übertragung auch hoher Drehmomente. Vorteilhaft kann vorgesehen
sein, daß die Zahnlückenweite des Zahnkranzes größer als die
Zahndicke ausgeführt und die Verzahnung der Ankerscheibe ent
sprechend ausgebildet ist. Eine derart ausgeführte Verzahnung
hat den Vorteil, daß beim Einkuppeln der Verzahnung die Wahr
scheinlichkeit, daß die Zähne aufeinandertreffen, anstelle in
einanderzugreifen, gering ist. Eine gegenüber der Zahndicke
größere Zahnlückenweite hat zudem den Vorteil, daß die Verzah
nung geringfügig durchrutschen kann und somit Drehmomentspitzen
aufgefangen bzw. abgeschwächt und somit nur gedämpft an den Ab
trieb weitergegeben werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, daß die Zahnköpfe gerundet sind. Damit ist sicherge
stellt, daß auch bei einem Aufeinandertreffen der Zähne beim
Einkuppeln diese ruckfrei in die Zahnlücken eingleiten können.
Außerdem unterliegen gerundete Zahnköpfe einem wesentlich ge
ringeren Verschleiß als spitze bzw. abgeflachte Zahnköpfe. Vor
teilhaft weisen die Zähne einen Eingriffswinkel von etwa 0°
auf. Der Eingriffswinkel bestimmt die vom zum übertragenden
Drehmoment herrührende axiale Kraftkomponente, die bei entspre
chender Größe ein Ausrücken der Verzahnung bewirken kann. Bei
einem Eingriffswinkel von 0° verschwindet die axiale Kraftkom
ponente, so daß die Spule der mit dem Zahnkranz versehenen
Ankerscheibe entsprechend klein dimensioniert werden kann.
Bevorzugt ist der Zahnkranz der Ankerscheibe und/oder die Ver
zahnung der Leitscheibe aus unmagnetischem Metall, z. B. Bronze
o. dgl. oder aus Kunststoff hergestellt. Dadurch wird sicherge
stellt, daß nach dem Abschalten des Stroms der die Ankerscheibe
mit Zahnkranz anziehenden Spule die Ankerscheibe aufgrund mag
netischer Effekte an der Leitscheibe nicht hängenbleibt.
Um magnetische Streuflüsse zu verhindern besteht die Spulenkör
pereinheit aus einem Flansch und über Schrauben daran befestig
ten Spulenkörpern, wobei der Flansch aus einem unmagnetischen
Werkstoff gefertigt ist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreiben, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben ist.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße
Kupplung,
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1 durch die
Verzahnung und
Fig. 3 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1 durch die
Verzahnung mit anders geformten Zähnen.
Die Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Kupplung (1), die aus einer feststehenden Spulenkörper
einheit (2), einer Leitscheibe (3) und Ankerscheiben (4 und 5),
die über einen gemeinsamen Flansch (6) verbunden sind, besteht.
Die Spulenkörpereinheit (2) ist konzentrisch zur Antriebswelle
(nicht dargestellt) angeordnet und weist zwei einzeln oder ge
meinsam erregbare Spulen (7 und 8) auf, die ebenfalls konzen
trisch zur Antriebswelle liegen. Die Spulen (7 und 8) sitzen in
Spulenkörpern (2 a und 2 b), die über Schrauben (9) an einem
Flansch (24) befestigt sind. Der Flansch (24) und die Spulen
körper (2 a und 2 b) bilden die Spulenkörpereinheit (2), die ge
genüber der Antriebswelle fest steht, d. h. nicht rotiert, so
daß es keiner Schleifringe zur Stromübertragung des Erreger
stroms der Spulen (7 und 8) bedarf. Die Spulen (7 und 8) können
deshalb direkt über Anschlußleitungen (10) versorgt werden.
Die Leitscheibe (3) ist mit der Antriebswelle fest verbunden
und wird von dieser angetrieben. Die Leitscheibe (3) ist derart
ausgebildet, daß sie die Spulenkörper (2 a und 2 b) teilweise um
greift und mit ihren Stegen (11) magnetische Pfade für die mag
netischen Kraftlinien, die mit gestrichelten Linien (12, 13)
andeutungsweise dargestellt sind, bildet. Die in Richtung der
Ankerscheiben (4 und 5) weisende Stirnseite der Leitscheibe (3)
besitzt magnetische Sperren (14), die die magnetischen Kraftli
nien (12, 13) umlenken. Die Sperren (14) werden von den Anker
scheiben (4 und 5) überbrückt, so daß die Kraftlinien (12, 13)
diese durchlaufen, wodurch die Ankerscheiben (4 und 5) in Rich
tung der Leitscheibe (3) axial bewegt werden.
Die Ankerscheiben (4 und 5) sind über Membranscheiben (15),
z. b. Membranfedern, an dem gemeinsamen Flansch (6), der
mit einer nicht dargestellten, zur Antriebswelle koaxialen Ab
triebswelle verbunden ist, festgelegt. Durch die Membranschei
ben (15) sind die Ankerscheiben (4 und 5) drehfest mit dem
Flansch (6) verbunden, sind aber in axialer Richtung, gemäß
Pfeil (16), begrenzt beweglich. Zudem bringen die Membranschei
ben (15) die erforderliche Rückstellkraft für die ausgelenkten
Ankerscheiben (4 und 5) auf, durch die sie nach dem Abschal
ten des Erregerstroms der Spulen (7 und 8) wieder in die in
Fig. 1 gezeigte Ruhelage zurückkehren.
Die Ankerscheibe (5) ist als Reibscheibe (17) ausgebildet, die
sich ausschließlich reibschlüssig mit der Leitscheibe (3) ver
bindet, wobei die Anlagekraft von der Stärke des Magnetfeldes
der Spule (7) abhängt. Die Ankerscheibe (4) weist ebenfalls ei
nen Reibbelag (18) auf, ist aber zudem mit einem Zahnkranz (19)
versehen, der über geeignete Befestigungsmittel (20) an der
Ankerscheibe (4) festgelegt ist. Die Leitscheibe (3) weist eine
zum Zahnkranz (19) korrespondierende Verzahnung (21) auf, über
die die Ankerscheibe (4) formschlüssig mit der Leitscheibe (3)
verbindbar ist.
Anstelle der hier gezeigten Ausführungsform kann auch die An
kerscheibe (4) auf einem geringeren Durchmesser als die Anker
scheibe (5) angeordnet sein, so daß nunmehr die Ankerscheibe
(4) mit Zahnkranz (19) von der Ankerscheibe (5) mit Reibbelag
(17) radial übergriffen ist. Entsprechend der Lage des Zahn
kranzes (19) ist auch die Verzahnung (21) auf einem geringeren
Durchmesser an der Leitscheibe (3) vorgesehen.
Vorteilhaft ist der Luftspalt (s 5) der Ankerscheibe (5) zur
Leitscheibe (3) geringer als der Luftspalt (s 4) der Ankerschei
be (4), so daß streuende Kraftlinien (13) der Spule (7) die An
kerscheibe (4) nicht beeinflussen, d. h. keine axiale Bewegung
dieser und dadurch ein eventuelles Einrücken der Zahnkupplung
(19, 21) bewirken. Eine unkontrollierte axiale Bewegung der An
kerscheibe (4) kann auch dadurch verhindert werden, daß die
Membranscheiben (15) unterschiedlich steif ausgebildet sind,
und dadurch die Ankerscheibe (4) auch bei streuenden Kraftlini
en (13) in der Ruhelage gehalten wird.
In den Fig. 2 und 3 sind vorteilhafte Ausführungsformen der
Zähne (22) der Zahnverbindung (19, 21) dargestellt, wobei der
links dargestellte Ausbruch jeweils die Verzahnung (21) der
Leitscheibe (3) darstellt und rechts der Zahnkranz (19) der
gemäß Pfeil (16) axial beweglichen Ankerscheibe (4) gezeigt
ist. Vorteilhaft ist die Zahnlückenweite (l) größer als die
Zahndicke (d), so daß bei einrückendem Zahnkranz (19) die Ge
fahr eines Aufeinandertreffens zweier Zahnköpfe (23) gering
ist. Außerdem kann die Zahnverbindung (19, 21) bei Schlägen des
Antriebs oder bei Drehmomentspitzen in geringem Maße durchrut
schen, so daß diese aufgefangen bzw. gedämpft werden. Weiterhin
sind die Zahnköpfe (23) gerundet ausgebildet, was eine Verrin
gerung des Verschleißes und ein ruckfreies Einrücken bewirkt.
Außerdem sind die Zähne (22) derart gestaltet, daß ihre Zahn
höhe (h) geringer ist als der Luftspalt (s 4) zwischen Anker
scheibe (4) und Leitscheibe (3), wodurch der Vorteil erreicht
wird, daß bei eingerücktem Zahnkranz (19) Drehmomentspitzen
über die Reibverbindung des Reibbelages (18) an der Leitscheibe
(3) abgedämpft werden.
Vorteilhaft weisen die in der Fig. 3 dargestellten Zähne (22)
einen Eingriffswinkel (a) von etwa 0° auf, so daß die vom zu
übertragenden Drehmoment herrührende axiale Kraftkomponente auf
den Zahnkranz (19) sehr gering ist bzw. zu Null geht, und da
durch ein Ausrücken des Zahnkranzes (19) auch bei sehr hohen
Drehmomenten verhindert wird.
Um nach dem Abschalten des Erregerstroms der Spule (8) ein Ver
kleben des Zahnkranzes (19) an der Verzahnung (21) zu verhin
dern, ist der Zahnkranz (19) aus einem unmagnetischen Metall,
z. B. Bronze oder aus Kunststoff hergestellt. Gegebenen
falls kann auch die Verzahnung (21) unmagnetisch ausgebildet
sein.
Nachfolgend wird die Funktion der Kupplung (1) beschrieben:
Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Kupplung (1) mit ihrer
Antriebswelle mit einem Dieselmotor und mit ihrer Abtriebswelle
mit einem Pumpenverteilergetriebe verbunden sein. Der Dieselmo
tor läuft z. B. mit einer Leerlaufdrehzahl von ca. 700 l/min.
Ein Zuschalten des Getriebes wird dadurch erreicht, daß die
Spule (7) erregt wird, wodurch sich ein Magnetfeld mit Kraftli
nien (13) aufbaut und dadurch die Ankerscheibe (5) an die mit
der Leerlaufdrehzahl des Motors sich drehenden Leitscheibe (3)
angezogen wird. Über die reibschlüssige Verbindung der Reib
scheibe (17) mit der Leitscheibe (3) wird der Flansch (6) und
somit die Antriebswelle mit Getriebe bis zu Synchrondrehzahl
beschleunigt. Nach erfolgter Synchronisierung wird durch Erre
gung der Spule (8), was manuell oder über eine Steuerschaltung
erfolgen kann, die Ankerscheibe (4) angezogen und über den
Zahnkranz (19) und die Verzahnung (21) eine formschlüssige Ver
bindung zwischen Flansch (6) und Leitscheibe (3) hergestellt.
Die reibschlüssige Verbindung von Ankerscheibe (5) und Leit
scheibe (3) kann aufrechterhalten bleiben, sie kann aber auch
durch Ausschalten des Erregerstroms der Spule (7) gelöst wer
den, so daß lediglich die Ankerscheibe (4) mit der Leitscheibe
(3) verbunden ist.
Diese Kupplung (1) wird dort eingesetzt, wo unter geringer Last
zugeschaltet werden soll, die Last aber nach dem Einkuppeln si
cher bewältigt werden muß, und außerdem eine hohe Leerlaufdreh
zahl sowie Drehschwingungen die Verwendung anderer Kupplungen
nicht zulassen.
Claims (15)
1. Elektromagnetisch betätigbare Kupplung, zur Ankopplung zweier
Wellen, mit
- a) einer erregbaren Spule, die der einen Welle zuge ordnet ist, und
- b) zwei Ankerscheiben, die durch Magnetkraft gegen die Kraft von Federelementen axial beweglich und drehfest der zweiten Welle zugeordnet sind, wobei
- c) die eine Ankerscheibe als Reibscheibe einer Reibungskupplung und
- d) die zweite Anker scheibe als Verzahnung einer Zahnkupplung ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) eine erste Spule (7), die die als Reibscheibe (17) ausgebildete Ankerscheibe (5) betätigt, und
- f) eine von der ersten Spule (7) unabhängig wirkende zweite Spule (8), die eine mit einem Zahnkranz (19) ausgebildete Anker scheibe (4) betätigt, vorgesehen sind, wobei
- g) die Spulen (7, 8) in einer Spulenkörpereinheit (2) angeordnet sind, die gegenüber der Antriebswelle feststeht, und
- h) zwischen der Spulenkörper einheit (2) und den auf einem Flansch (6) an der Antriebswelle angeordneten Ankerscheiben (4, 5) eine mit der Antriebswelle fest verbundene Leitscheibe (3) vorgesehen ist, an der eine mit dem Zahnkranz (19) korrespondierende Verzahnung (21) angeordnet ist.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die als Reibscheibe (17) ausgebildete Ankerscheibe (5) auf ei
nem größeren Durchmesser als die Ankerscheibe (4) mit Zahnkranz
(19) angeordnet ist.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Ankerscheibe (4) mit Zahnkranz (19) zusätzlich ei
nen Reibbelag (18) aufweist.
4. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die als Reibscheibe (17) ausgebildete Anker
scheibe (5) mit einem geringeren Luftspalt (s 5) zur Leitscheibe
(3) angeordnet ist als die Ankerscheibe (4) mit Zahnkranz (19).
5. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ankerscheiben (4 und 5) über axial nach
giebige Membranscheiben (15) am Flansch (6) festgelegt sind.
6. Kupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ankerscheiben (4 und 5) Membranscheiben (15) verschiedener
Steifigkeit aufweisen.
7. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahnkranz (19) der einen Ankerscheibe (4)
und die Verzahnung (21) der Leitscheibe (3) als Stirnverzahnung
eine Hirth-Verzahnung aufweisen.
8. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zahnlückenweite (1) des Zahnkranzes (19)
größer als die Zahndicke (d) ausgeführt und die Verzahnung (21)
der Leitscheibe (3) entsprechend ausgebildet ist.
9. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zahnköpfe (23) gerundet sind.
10. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zähne (22) des Zahnkranzes (19) und der
Verzahnung (21) einen Eingriffswinkel (a) von etwa 0° aufwei
sen.
11. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Betrag der Zahnhöhe (h) geringer als der
Luftspalt (s 4) zwischen Ankerscheibe (4) und Leitscheibe (3)
ist.
12. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahnkranz (19) der Ankerscheibe (4) und/
oder die Verzahnung (21) der Leitscheibe (3) aus unmagnetischem
Metall, z. B. Bronze oder aus Kunststoff hergestellt
ist bzw. sind.
13. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ankerscheiben (4 und 5) in einer Ebene an
der Leitscheibe (3) angreifen.
14. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spulenkörpereinheit (2) aus einem aus un
magnetischem Werkstoff gefertigten Flansch (24) und über
Schrauben (9) daran befestigten Spulenkörpern (2 a und 2 b) be
steht.
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Legal Events
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