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Verfahren und Vorrichtung zur Speisung von stetig arbeitenden Holzschleifern.
Bei stetig arbeitenden Holzschleifern, bei denen die Holzstücke an ihrem Umfange
von Mitnehmern erfaßt und dem Schleifstein zugeführt werden, ist beobachtet worden,
daß im wesentlichen nur die unmittelbar von den Mitnehmern beeinflußten Holzstücke,
also die an den Wänden des Zufuhrschachtes gelegenen Holzstücke, mit dem wünschenswerten
Druck gegen den Schleifstein gepreßt werden. Dieser von den Mitnehmern auf die Holzstücke
unmittelbar ausgeübte Druck pflanzt sich aber auf die in der Mitte des Zufuhrschachtes
befindlichen Holzstücke nicht in solch wünschenswertem Grade fort, daß auch diese
Holzstücke genügend stark gegen den Schleifstein angepreßt werden. Wie durch Versuche
ermittelt, kann dieser Übelstand auch nicht dadurch beseitigt werden, daß man die
Höhe des Zufuhrschachtes vergrößert, beispielsweise auf 2o m oder mehr. Die in der
Mitte des Schachtes befindlichen Holzstücke werden auch dann nur unvollkommen vom
Schleifstein angegriffen, weil sie eben nicht mit dem erforderlichen Druck gegen
den Schleifstein angepreßt werden. Das beeinflußt die Leistung des Holzschleifers
erheblich; denn diese ist in erster Linie von dem Druck abhängig, mit dem sämtliche
Holzstücke gegen -die Schleiffläche des Steins gepreßt werden. Nach vorliegender
Erfindung sollen diese übelstände dadurch beseitigt werden, daß man bei den in der
Mitte des Zufuhrschachtes befindlichen Holzstücken den Schleifdruck erhöht, indem
man den Druck der Mitnehmer auf den Umfang der Holzstücke nach dem Schleifstein
hin vergrößert. Das hat eine Erhöhung der Reibung zwischen den Holzstücken zur Folge,
so daß der von den Mitnehmern unmittelbar auf die Holzstücke des Zufuhrschachtes
ausgeübte Druck wirksamer auf die in der Mitte des Schachtes befindlichen Holzstücke
übertragen wird, so daß also auch diese Holzstücke, ebenso wie die an den Seitenwänden
des Schachtes gelegenen Holzstücke mit genügendem Druck gegen den Schleifstein gepreßt
werden.
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Am einfachsten kann dieses Verfahren verwirklicht werden, wenn man
die Geschwindigkeit der Mitnehrner nach. dem Schleifstein hin kleiner werden läßt.
Zu diesem Zweck können die Mitnehmerkettenzüge, wie Abb. z der Zeichnung schematisch
zeigt, unterteilt werden. Wählt man dann die Geschwindigkeit der einzelnen Züge
d derart, daß der obere, der Füllstelle am nächsten gelegene Kettenzug sich am schnellsten
bewegt, während die Geschwindigkeit der übrigen Züge nach und nach kleiner wird,
so daß sich also der dem Schleifstein a zunächst gelegene Kettenzug am langsamsten
bewegt, so wird dadurch erreicht, daß der oberste, der Füllstelle zunächst gelegene
Teil des Holzstapels b am meisten nach abwärts gedrückt wird, die Dichtigkeit,des
Holzstapels also nach dem Schleifstein hin allmählich zunimmt. Die Zahl der Unterteilungen
kann hierbei beliebig gewählt werden. Die Kettenzüge werden hierbei in an sich bekannter
Weise durch fest oder verstellbar im. Schacht gelagerte Führungen c gestützt, die
den Druck der Holzstücke aufnehmen.
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Weiter kann die Erhöhung des Preßdrucks im Bereich des Schleifsteins
dadurch erzielt werden, daß man gemäß Abb.2 den Querschnitt des Zufuhrschachtes
nach dem Schleifstein a hin verkleinert, den Schacht also unten enger als oben an
der Füllstelle gestaltet. Dadurch entsteht eine Verdichtung der Schachtfüllung b
im Bereich des Schleifsteins a, was hier eine Erhöhung des Druckes zur Folge hat,
indem auch die in der Mitte des Schachtes befindlichen Holzstücke durch Vermittlung
der Mitnehmerketten d gegen den Schleifstein gepreßt werden. Die Leistung des Holzschleifers
wird durch dieses Hilfsmittel in einfachster Weise ganz erheblich erhöht.
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Zweckmäßig werden hierbei die Führungen c für die Mitnehmerketten
im Bereich des
Schleifsteins a nachgiebig gelagert und durch Kolben
e mittels Luft oder Wassers oder durch Federn f oder auf Hebel wirkende Gewichte
oder endlich durch Magnete so beeinflußt, daß der Druck auf die Holzstücke geregelt
werden kann. Durch diese ;nachgiebige Lagerung der Führungen c wird dann in wirksamer
Weise dem verschiedenen Rauminhalt der in dem Schachte befindlichen Holzstücke Rechnung
getragen. Die Verdichtung des Holzstapels im Bereich des Schleifsteins kann dadurch
weiter wirksam gefördert werden, däß man den auf die Führungen c der Mitnehmerketten
wirkenden Druck zeitweise wechseln läßt, beispielsweise durch Änderung der Spannung
der auf den Kolben e .wirkenden Luft, durch Änderung der Spannung der Feder f o.
dgl.
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Keineswegs ist erforderlich, daß die Verengung des Zufubrschachtes,
wie in Abt-. angenommen, von der Füllstelle bis zum Schleifstein gleichmäßig erfolgt.
Es -kann schon genügen, daß, wie Abb. 3 zeigt; nur an einer beliebigen, etwas. höher
gelegenen Stelle des Zufuhrschachtes eine Verengung des Schachtes eintritt. Die
Verdichtung des Holzstapels b wird bei dieser Ausführung durch mittels Kniehebels
verbundene Gleitschuhpaare g erzielt, gegen die die Mitnehmerketten d sich stützen
und die durch Kolben zeitweise angezogen werden. Durch Änderung des Winkels v. kann
der Grad der Verdichtung geregelt werden.
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Bei der Ausführungsforen gemäß .Abb. q. wird eine allmähliche Verdichtung
des Holzstapels b nach der Schleifstelle hin bei gleich= bleibender wagerechter
Breite b des Füllschachtes durch dessen Krümmung erreicht. Ist v der Weg der Mitnehmerketten
in der Zeiteinheit, so entspricht die Verdichtung des Holzstapels der Abnahme des
Maßes h, auf ha=. Auch. bei dieser Ausführung können die Führungen für die Mitnehmerketten
fest, wie auf der linken Seite der Abb. q. angenommen, oder nachgiebig gelagert
sein, wie auf der rechten Seite dargestellt.
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Weiter läßt sich die Verdichtung des Holzstapels dadurch erreichen,
daß die Mitnehmerketten mit beweglichen Stelzen oder Knaggenk versehen werden, deren
freie Enden auf dem Wege vom Auftreffen auf das Holz bis zum Stein a gegen ihren
Drehpunkt an der Mitnehmerkette zurückbleiben. Treffen z. B. die Knaggen k in einem
Winkel von. 6o° gegen die Wagerechte auf die Holzstücke b auf, so können die Verhältnisse
so gewählt werden, daß dieser Winkel in der Nähe des Schleifsteins a nur noch 4.5
bis 30° beträgt. Die Zusammenpressung in d-er Längsrichtung des Holzstapel erfolgt
also in dem Maße, wie sich i, auf i2 verkleinert, während der seitliche Druck der
Vergrößerung des Ausschlages der Knaggen von l,_ auf 1, gesteigert wird.
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Die angeführten Mittel zur Verdichtung der dem Schleifstein zunächst
gelegenen Teile des Holzstapels können auch miteinander verbunden werden, auch .-wären
wohl andere Hilfsmittel zur Ausführung des neuen Verfahrens denkbar. Endlich können
auch meh-. rere Zufuhrschächte an einen Schleifstein in an sich .bekannter Weise
angeschlossen sein.
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Die Zuführung der Holzstücke kann nicht, nur durch Mitnehmerketten,
sondern auch` durch Bänder, Rollen, Seile oder andere gleichwirkende Mittel erfolgen.