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Vorrichtung zurr Auslaugen feiner staubförmiger, ölhaltiger Stoffe.
Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei welchen feste Bestandteile, insbesondere
Ölsaaten, stufenweise im, Gegenstrom, ausgelaugt werden. Die einzelnen Stufen stehen
offen miteinander in Verbindung. Ebenso sind Anordnungen nicht mehr neu, welche
aus Kammern mit Filtern bestehen, durch welche das Lösungsmittel geführt wird, während
die auszulaugenden Stoffe in den Kammern zurückbleiben.
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Von diesen bekannten Einrichtungen unterscheidet sich der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung dadurch, daß er aus einer Anzahl übereinander angeordneter
Behälter besteht, deren Böden durch Filter abgeschlossen sind, durch welche nur
das Lösungsmittel, Benzin, Benzol o. dgl. hindurchzudringen vermag. Jede Stufe steht
mit der darunter belegenen durch eine mit Rückschlagventil versehene Rohrleitung
in Verbindung, durch welche die festen Bestandteile, mit etwas Flüssigkeit gemischt,
von Behälter zu Behälter gefördert werden können. Das Wesen dieser beim Arbeiten
gänzlich gefüllten Anordnung besteht darin, daß sie sowohl beim Drücken der Auslaugungsflüssigkeit
durch die Filter von einer Stufe zur nächsten in einer Richtung, beim, Saugen der
auszulaugenden Bestandteile von Stufe zu Stufe in entgegengesetzter Richtung, beim
Ansaugen der zu bearbeitenden Stoffe und des Lösungsmittels als auch beim, Herausdrücken
der ausgelaugten Stoffe und des mit den löslichen Stoffen angereicherten Lösungsmittels
durch eine einzige Pumpe betrieben wird, z. B. durch eine ventillose Saug- und Druckpumpe.
Saugt die Pumpe, so öffnen sich die Ventile in den Verbindungsleitungen der einzelnen
Stufen sowie die Ventile, durch welche das Lösungsmittel und die auszulaugenden
Stoffe eintreten können, dagegen schließen sich die Ventile, die zu den Behältern
für das angereicherte Lösungsmittel und für die ausgelaugten Stoffe führen. Es wird
gleichzeitig das die festen Bestandteile enthaltende Lösungsmittel von Stufe zu
Stufe gefördert sowie frisches Lösungsmittel und auszulaugende Stoffe in die Vorrichtung
eingesaugt. Die Mengen der letzteren lassen sich durch entsprechende Ventileinstellung
regeln. In die Pumpe gelangt eine gewisse Menge Lösungsmittel, die bei dem darauffolgenden
Druck in die Vorrichtung zurückgeführt wird. Feste Bestandteile werden durch ein
zwischengeschaltetes Filter zurückgehalten.
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Sobald die Pumpe zu drücken beginnt, schließen sich die Ventile, die
zu den Gefäßen mit den auszulaugenden Stoffen und dem frischen Lösungsmittel führen
und die Ventile, die in den Leitungen zwischen den einzelnen Stufen angebracht sind;
dagegen öffnen sich die Ventile, die die Leitungen zu den Behältern mit angereichertem,
Lösungsmittel und mit ausgelaugten feinen- staubförmigen Stoffen führen. Nunmehr
wird das Lösungsmittel durch die Filter von Stufe zu Stufe gedrückt und die angereicherte
Lösung sowie die ausgelaugten Stoffe aus der Vorrichtung in die entsprechenden Behälter
gefördert.
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Die beiden Behälter für das Lösungsmittel und die auszulaugenden Stoffe
sowie die beiden Behälter für angereichertes Lösungsmittel und die ausgelaugten
Stoffe sind oberhalb der Vorrichtung in einer Höhe angeordnet, so daß' Druckausgleich
besteht.
Während des Auslaugens wird ein Rührwerk in langsame Bewegung
versetzt, so daß die festen und flüssigen Bestandteile untermischt werden, jedoch
ohne daß eine Emulsion entsteht.
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Mit dieser Vorrichtung lassen sich insbesondere feine staubförmige
Stoffe, wie Ölrückstände, Öltrub, ölhaltige Bleicherde u. dgl., bei welchen die
Wiedergewinnung des Öles oder der sonstigen Stoffe mit sehr großen Schwierigkeiten
verknüpft ist, behandeln. Bekanntlich sind derartige Rückstände ein unliebsamer
Ballast der ölverarbeitenden Industrie, durch welche erhebliche Mengen kostbares
Gut verlorengehen. Die große Schwierigkeit der Lösung dieser Aufgabe bestand darin,
daß es ohne Filter unmöglich ist, die Bestandteile von der Lösung zu trennen, daß
aber andererseits die feinen P.estandteile die Filter so stark verstopfen, daß die
Flüssigkeit trotz hohen Druckes nicht hindurchzudringen vermag. Ein starkes Rühren
ist außerdem unzulässig, weil sich dann stets Emulsionen bilden, die sich nicht
wieder trennen lassen. Alle diese Nachteile werden durch den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung gänzlich beseitigt.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in beispielsweiser Ausführungsform
schematisch veranschaulicht.
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i bis 8 sind eine Anzahl von Stufen, deren Zahl beliebig verringert
oder vermehrt werden kann. Die Böden dieser Behälter 9 bis 15 sind durch Filtertücher
abgeschlossen. Die Stufen 2 und 3 stehen durch ein Rohr mit Rückschlagventil 16,
3 und 4 durch ein Rohr mit Rückschlagventil i7, 4 und 5 durch ein Rohr mit Rückschlagventil
18, 5 und 6 durch ein Rohr mit Rückschlagventil i9, 6 und 7 durch ein Rohr mit Rückschlagv
entil 2o in Verbindung. Das Lösungsmittel tritt bei 23 in die Vorrichtung ein und
verläßt sie bei 24. Die auszulaugenden, feinen staubförmigen Stoffe gelangen durch
25 in die Vorrichtung und verlassen sie bei 21. 21, 23, 24 und 25 sind mit in gewünschter
Stromrichtung arbeitenden Rückschlagventilen versehen. Durch das Rührwerk 22 werden
die auszulaugenden Stoffe und das Lösungsmittel mittels Rührschaufeln untermischt.
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Die Pumpe 26 ist durch die Rohrleitung 27 mit der Vorrichtung verbunden.
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Beim Arbeiten mit der Vorrichtung ist Voraussetzung, daß ihre sämtlichen
Abteilungen völlig mit Flüssigkeit gefüllt sind. Saugt die Pumpe 26 bei geöffneten
Rückschlagventilen 16 bis 2o mit etwas Lösungsmittel gemischte feste Stoffe von
Stufe zu Stufe, so schließen sich die Austrittsventile 21 und 24, die Zuflußventile
23 und 25 öffnen sich dagegen, so daß bei 23 frisches Lösungsmittel und bei 25 die
auszulaugenden Stoffe angesaugt werden. Umgekehrt schließen ', sich 23 und 25 beim
Drücken der Pumpe, während sich 21 und 24 öffnen, so daß das mit den ausgelaugten
Stoffen angereicherte Lösungsmittel bei 24 und die ausgelaugten Stoffe bei 2i austreten
können. Sämtliche Behälter, aus welchen die Flüssigkeiten und festen Stoffe zu-und
abfließen, befinden sich oberhalb der Kolonne auf gleicher Höhe, so daß Druckausgleich
besteht.
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Die Menge des Ein- und Austritts des Lösungsmittels sowie der auszulaugenden
und ausgelaugten Stoffe wird durch entsprechende Einstellung der Rückschlagventile
21, 23, 24 und 25 geregelt.
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Die Pumpe 26 steht nur durch die Leitung 27 i mit der Vorrichtung
in Verbindung und besitzt sonst keinen Abfluß. Beim, Saugen gelangt eine gewisse
Menge Flüssigkeit in dieselbe, während i feste Bestandteile nicht eintreten können,
da diese durch den Filterboden 15 zurückgehalten werden. Übt die Pumpe Druckwirkung
aus, so tritt das in ihrem Kolben befindliche Lösungsmittel in die ganz gefüllte
Kolonne zurück und verdrängt hier durch 24 eine entsprechende Menge mit ausgelaugtem
Stoff angereicherte Flüssigkeit, durch 2i ausgelaugte, feine staubi förmige Stoffe.
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Besitzt z. B. das Kolbengehäuse fo 1 Fassungsraum, so kann man die
Ventile so einstellen, daß bei 23 8 1 Lösungsmittel und bei 25 21 auszulaugende
Stoffe eintreten und entsprechend fo 1 in das Pumpenkolbengehäuse gelangen. Diese
fo 1 verdrängen, wenn sie in die Kolonne zurücktreten, aus den entsprechend geöffneten
Ventilen z. B. bei 2.1 8 1 angereichertes Lösungsmittel und bei 21 2 1 ausgelaugte
feine Stoffe.