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Anzeigevorrichtung für die Landung von Luftfahrzeugen. Den Gegenstand
der Erfindung bildet eine Anzeigevorrichtung, durch deren Verwendung die Landung
von Luftfahrzeugen erleichtert wird. Die Einrichtung ermöglicht dem Führer eines
sich zum Zwecke der Landung senkenden Luftfahrzeuges schon von weitem und namentlich
auch im Dunkeln die am Landungsplatze herrschende Windrichtung zu erkennen, und
auch die Entfernung seines Fahrzeuges vom Boden angenähert zu schätzen.
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Zu diesem Zwecke sind am Landungsplatze eine Anzahl, etwa acht, strahlen-
oder pfeilförmige Signale im Kreise angeordnet, die aus elektrischen Lampen gebildet
sind. Von diesen Signalen wird dasjenige zum Leuchten gebracht, welches in die Richtung
des jeweils herrschenden Windes weist. Zum selbsttätigen Einschalten der Lampen
kann hierbei ein Stromschalter dienen, der mit einer zum Anzeigen der Windrichtung
dienenden Einrichtung, beispielsweise einer Windfahne, verbunden ist. Zum Schätzen
der Entfernung sind in, den strahlenförmigen Signalen verschieden farbige und. verschieden
helle Lampen angeordnet, so daß die Leuchtweite der farbigen Lampen Anhaltspunkte
über die Höhe des Fahrzeuges über dem Erdboden geben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch auf der Zeichnung
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt teilweise im Schnitt die Anzeigevorrichtung im Grundriß.
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Abb. :2 ist ein Querschnitt durch einen der Gräben, aus welchen zweckmäßig
die Strahlen-oder pfeilförmigen Signale .bestehen, während Abb. 3 im Aufriß einen
mit einer Windfahne verbundenen Stromschalter zeigt.
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Bei dem Beispiel nach Abb. i ist eine Anzahl von Gräben a, zweckmäßig
acht, in der Mitte der Landungsstelle des Flugplatzes angeordnet, so daß diese Gräben
von einem Mittelpunkt b strahlenförmig ausgehen. Die äußeren Endpunkte der Strahlen
sind durch Gräben c miteinander verbunden, welche demnach insgesamt die Form eines
Achtecks aufweisen. jeder Verbindungsgraben c ist bei d unterteilt, so daß der vom
Mittelpunkt ausgehende Graben a zusammen mit den anschließenden Stücken der Verbindungsgräben
c die Form einer Pfeilspitze besitzt. Die Innenseite der Gräben ist zweckmäßify
weiß .getüncht, um das Licht besser zu reflektieren. Die Gräben werden vorteilhaft
mittels durchsichtiger Platten aus einfachem Glas oder solchem mit Drahteinlagen
oder auch lediglich durch Drahtgewebe, Gitter o. dgl. abgedeckt.
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Im Innern der Gräben sind weiße und gefärbte Glühlampen a' angebracht,
die beispielsweise in der Reihenfolge: weiß, rot; weiß, grün. usf. angeordnet sind.
Die Lichtstärke der Lampen, die zweckmäßig parallel in einem Stromkreise liegen,
ist so gewählt, -daß die roten bzw. grünen Lampen etwa ijq bzw. 1-s der Sichtweite
.der weißen Lampen besitzen. Wenn demnach .die weißen Lampen beispielsweise i2oo
m weit zu sehen sind, so ist die Reichweite der Strahlen der roten Lampen etwa
300 m und die der grünen Lampen etwa i 5o m.
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Das Schalten der elektrischen Lampen erfolgt zweckmäßig selbsttätig
von einem Stromschalter f (Abb. 3) aus, welcher aus einem zylindrischen Glas, Porzellan
oder beliebigem anderen Isolierkörper besteht. Diese Schaltwalze f ist auf der Spindel
g der Windfahne h oder einer anderen zur Anzeige der Windrichtung dienenden Vorrichtung
angebracht. In den Körper f ist eine der Zahl der strahlenförmigen Signale entsprechende
Anzahl stufenförmig versetzter Kontaktstücke i eingelassen, die mit einem Schleifring
l elektrisch leitend verbunden sind. Auf diesem Ring sowohl wie auf jedem zu einem
Kontaktstück i gehörenden Zylinderumfang schleifen Bürsten j, welche auf
einem Gestell h des die Windfahne k tragenden Mastes sitzen und den dem Schleifring
L zugeführten Strom je nach der Stellung der Schaltwalze f nach
einem
der strahlenförmigen Signale a leiten. Zweckmäßig erfolgt die Verteilung auf die
einzelnen Strahlen von einem Kasten aus, der im Mittelpunkt b der Anzeigevorrichtung
untergebracht ist und auch die erforderlichen Sicherungen enthält.
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Um die durch die Schaltvorrichtung verursachte Reibung zu vermindern
und die Empfindlichkeit der Einstellung der Windfahne h möglichst wenig zu beeinflussen,
empfiehlt es sich, die einzelnen. Kontaktstücke i aus dem Isolierkörper f etwas
hervorragen zu lassen, damit jeweils außer der auf dem Schleifring l ruhenden Bürste
nur noch eine Bürste mit der Schaltwalze f in Berührung steht. Anderseits erzeugt
die dauernde, stets gleichbleibende Reibung der Stromzuführungsbürste auf den Schleifring
l eine stabile Lage der Windfahne h.
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Der Mast, welcher die Windfahne h mit der Schaltvorrichtung trägt,
ist vorteilhaft meh-. rere hundert Meter von der Anzeigevorrichtung a aufgestellt,
um einen ,genügenden Raum zum Manöverieren der Fahrzeuge beim Landen zu lassen.
Die Lage des Mastes kann nachts mittels einer farbigen Lampe angezeigt werden.
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Die Wirkung der Vorrichtung gestaltet sich beispielsweise folgendermaßen:
Steht die Windfahne -h in einer bestimmten, :beispielsweise der Nordrichtung, so
kommt die oberste Bürste in Berührung mit dem entsprechenden Kontaktstück der Schaltwalze
f. Hierdurch wird der dem Schleifring l zugeführte Strom durch den Kontakt und die
Bürste in das Kabel -weitergeleitet, welches über den Verteil'ung1casten b durch
den .die Nordrichtung weisenden Graben a und die anschließenden Verbindungsgräben
c läuft. Hierdurch kommen die in diesen Grabenteilen der Vorrichtung zweckmäßig
parallel geschalteten Lampen zum Erglühen, so daß der Teil (Abb. i) aufleuchtet.
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Ein Flugzeug, das in der Höhe von i Zoo bis i 8oo m" über der Landungsstelle
fliegt, kann die weiße Lampe in einem belichteten Pfeil sehen, welcher die am Boden
herrschende Windrichtung anzeigt und welcher gleichzeitig die beste Landungsstelle
angibt. Beim Heruntergehen auf etwa 300 m vom Erdboden sieht der Flugzeugführer
sowohl die roten als auch die weißen Lampen, während bei etwa i 5o bis Zoo m vom
Edboden auch die grünen Lampen sichtbar werden. Auf diese Weise bemerkt der Führer,
sobald er alle drei Farben erkennt, daß er sich dem Boden nähert, so .daß er seinen
Flug für die Landung flacher nehmen muß. Die Landung kann zweckmäßig an dem belichteten
Pfeile oder in beliebiger Nähe desselben erfolgen.
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Da die Anzeigevorrichtung zweckmäßig genau in der Richtung der Hauptwindrichtungen
angebracht ist, so kann sie auch sehr gut dazu dienen, -den Kompaß in. einem Flugzeug
o. dgl. unmittelbar mit der Vorrichtung zu vergleichen und entsprechend einzustellen,
bevor der Flug begonnen wird.
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Um die Erdarbeiten zur Herstellung der Anlage zu verringern, können
an Stelle von Gräben- lediglich Löcher aus dem Boden ausgehoben werden, die zur
Aufnahme von Laternen mit Glasdecke dienen und deren, Höhe mit dem Boden abschneidet.
In diesen Laternen werden in der beschriebenen Weise verschieden gefärbte Lampen
untergebracht. Die Lampen sind durch Kabel oder Drähte miteinander verbunden, welche
in den Erdboden verlegt sind.
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Da die Anzeigevorrichtung zweckmäßig mit elektrischen Lampen ausgerüstet
ist, so hat sie eine vollkommen konstante Leuchtkraft, was gegenüber dem System
von Fakkeln, die bisher benutzt wurden, eine wesentliche Verbesserung darstellt,
da das Licht von derartigen Fackeln :bei heftigem Winde stark schwankt.