DE366661C - Schutzueberzuege auf Magnesium oder Magnesiumlegierungen - Google Patents

Description

• Schutzüberzüge auf 1Vlagnesium oder llagnesiumlegierungen. Wegen der leichten Oxydierbarkeit und Witterungsunbeständigkeit des Magnesiums und der meisten Magnesiumlegierungen ist die Frage eines wirksamen Schutzüberzuges hier von sehr erheblicher Bedeutung für die technische Verwendbarkeit dieses Metalls: Von den für Metall üblichen Lacken ist nur ein sehr kleiner Teil für Magnesium und Magnesiumlegierungen verwendbar, weil die gebräuchlichsten Lacklösungsmittel, in manchen Fällen auch die Lacksubstanzen selbst, nach längerer oder kürzerer Dauer, meist unter Mitwirkung der Luftfeuchtigkeit, mit dem Metall reagieren, wodurch eine Trübung und schließlich Zerstörung der Lackschicht herbeigeführt wird.
• Auch die Erzeugung einer mehr oder minder dicken Schicht - von reinem Magnesium-Hydroxyd oder Oxyd, wie sie in dem Patent 347781 empfohlen wird, gewährt keinen ausreichenden Schutz; denn erstens ist eine solche Schicht auf die Dauer nicht widerstandsfähig gegen atmosphärische Einflüsse, indem das Hydroxyd bzw. Oxyd aus der Luft Kohlensäure aufnimmt und unter Volumenvermehrung seine anfängliche Festigkeit und Undurchlässigkeit verliert, und zweitens ist sie hinsichtlich der Isolationsfähigkeit nicht mit dem gleichen Erfolg wie bei reinem Magnesium auf Magnesiumlegierungen anwendbar; da die Fremdmetalle als solche in. feiner Verteilung in der Oxydschicht verbleiben. Auch scheint did Schicht bei Magnesiumlegierungen poröser zu sein als bei reinem Magnesiummetall.
• Erfinder haben nun gefunden, daß eine Schicht von Magnesiumoleat oder -resinat, die zweckmäßig direkt auf dem Metall erzeugt wird, z. B. durch längeres Erhitzen der zu überziehenden Teile in einer 0l-Wasser-Seifen-Emulsion oder in anderer zweckentsprechender Weise, einen chemisch äußerst widerstandsfähigen und mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften ausgestatteten Schutzüberzug für Magnesium und Magnesiumlegierungen darstellt. Ein solcher Überzug ist luftbeständig, da die Kohlensäure der Atmosphäre von ihm nicht aufgenommen werden kann; er nimmt ferner wegen seines fettigen Charakters, der wohl darauf zurückzuführen ist, daß geringe Mengen 01 oder Harz in der Schicht mechanisch festgehalten werden, kein Wasser an, ist bedeutend elastischer als ein einfacher Oxydüberzug imd besitzt bei guter Polierfähigkeit eine große Härte und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Abnutzung.
• Das Polieren der mit dem Überzug versehenen Teile, wodurch dieselben einen sehr schönen nichtmetallischen Hochglanz erhalten, erfolgt entweder während der Bildung der Oleatschicht, indem man das Verfahren in einem Polierfaß, nötigenfalls unter Zugabe geeigneter Poliermittel, vor sich gehen läßt, oder nachträglich in bekannter Weise.
• Um derartige Überzüge in farbiger Ausführung herzustellen, kann man geeignete Farbstoffe bereits während der Erzeugung der Oleatschicht zusetzen, wobei man eine durch die ganze Schicht hindurchgehende Färbung erhält, oder nachträglich mit farbigen Lacken auftragen.
• Oleat- oder Resinatüberzüge auf Magnesium oder Magnesiumlegierungen geben diesem Metall das Aussehen von Emaille, Horn, Galalith u. dgl., je nach der gewählten Färbung und Politur, und machen daher genannte Metalle einer weitgehenden Anwendung in der Kunsthornindustrie, Knopffabrikation u. dgl. fähig. Außerdem macht es diese Metalle 2 für. technische Zwecke auch dort verwendbar, wo sie ohne Überzug nicht verwendbar wären, weil, etwa infolge vorhandener Feuchtigkeit u. dgl., eine zu schnelle Oxydation des ungeschützten Metalles eintreten würde.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: z. Schutzüberzug auf Magnesium und Magnesiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Schicht von auf dem Metall selbst erzeugten Magnesiumoleat oder -resinat besteht. Schutzüberzug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mit beliebigem Farbstoff gefärbt ist, wobei die Färbung zweckmäßig gleichzeitig mit der Erzeugung der Überzugsschicht erfolgt. 3. Schutzüberzug nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß er bereits während der Erzeugung der Schicht oder nachträglich poliert und gegebenenfalls nachträglich lackiert wird.