DE36575C - Uhrkette, welche in einen Schreibhalter verwandelt werden kann - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 29. December 1885 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung von Ketten, durch welche dieselben ganz oder auch zum Theil in einen steifen Stab verwandelt werden können, so dafs beispielsweise Uhrketten dieser Art, wenn dieselben sonst mit den zum Schreiben nothwendigen Vorrichtungen versehen werden, leicht in einen Feder- oder Bleistifthalter, Pinsel u. dergl. verwandelt werden können.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 eine derartige Uhrkette in gewöhnlichem Kettenzustande; Fig. 2 zeigt dieselbe in Benutzung als Schreibhalter, wobei jedoch nur ein Theil der Kette in den steifen Stab verwandelt ist. Fig. 3 zeigt im Längsschnitt die besondere Einrichtung der Kettenglieder.

Die Kette ist sowohl mit dem Ring der Uhr als auch mit dem oberen Befestigungshaken α zweckmäfsig mittelst Carabinerhaken d bezw. e verbunden, so dafs die eigentliche Kette leicht gelöst werden kann. Das obere oder untere Ende derselben wird aus einer den Spitzen der Schreibfeder- oder Bleistifthalter u. dergl. entsprechenden Hülse gebildet.

Ueber die Kette g sind eine Anzahl über mehrere Kettenglieder hinwegreichende Hülsen/ geschoben und so mit einzelnen Kettengliedern verbunden, dafs zwischen je zwei Hülsen die Gelenkigkeit der Kette zur Geltung kommen kann.

Die Verbindung der Hülsen / und der betreffenden Kettenglieder kann einfach durch Stifte h erfolgen, welche durch das Kettenglied hindurchreichen und in den Hülsen geeignet befestigt werden. Jede zweite Hülse (in Fig. ι mit_/ bezeichnet) ist an beiden Enden derart verjüngt, dafs letztere in die entsprechend weiten Enden der benachbarten Hülsen eingesteckt werden können. Der Einschub wird durch Einschnürungen in den Aufsenhülsen bezw. Ausbauchungen der Einsteckhülsen begrenzt. Beim Zusammenstecken der Hülsen legen sich die Kettenglieder innerhalb der Hülsen zusammen.

Fig. 2 zeigt einen Theil der Hülsen in diesem zusammengefügten Zustande, so dafs dieser Theil einen starren Stab bildet, welcher in Verbindung mit der die Federhülse bildenden Spitze als Schreibhalter benutzt werden kann.

Um auch gleichzeitig Schreibtinte zur Verfügung zu haben, benutzt man zweckmäfsig einen als Tintenfafs ausgebildeten Anhänger, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Der Deckel c dieses Behälters b mufs selbstredend geeignet gut dichten. Diese Anhänger können auch als Behälter für Bleistifte, Farben u. dergl. ausgebildet sein.

Die steife Verbindung der übergeschobenen Hülsen / könnte übrigens auch in vielfach

anderer Weise als durch einfaches Ineinanderstecken erzielt werden, und es können auch noch besondere Vorrichtungen zur Sicherung der Verbindung angeordnet werden.

Diese Abänderungen der einzelnen Theile ändern aber nichts an dem eigentlichen Wesen der Erfindung, welches darin besteht, eine Gelenkkette in eine steife Stange umwandeln zu können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kette, welche mit übergeschobenen, mit einzelnen Kettengliedern verbundenen Hülsen/ versehen ist und durch die Verbindung der letzteren, welche durch einfaches Ineinanderstecken oder sonst geeignete Mittel bewirkt werden kann, sich nach Belieben ganz oder zum Theil in eine steife Stange umwandeln läfst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.