DE3644078A1 - Vorrichtung zur bodenbearbeitung - Google Patents

Vorrichtung zur bodenbearbeitung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bodenbearbeitung in einer Ausbildung nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.
Bodenbearbeitungsvorrichtungen der vorgenannten Art werden insbesondere zur Belüftung und Auflockerung von beispielsweise durch unsachgemäße Bodenbearbeitung oder schwere Baumaschinen stark verdichtete, wasser­ undurchlässige Böden im Wurzelbereich von Bäumen, von Rasen- oder Vegetationsflächen und dgl. eingesetzt.
In der P 36 16 839.3-23 ist ein Gerät beschrieben, das sich aufgrund besonderer Gestaltungsmerkmale insbe­ sondere durch einen annähernd verschleißfreien Betrieb bei kontinuierlich möglicher Durchmischung des in den Vorratsbehälter eingefüllten flüssigen Bodenverbesse­ rungsmittels auszeichnet. Soweit allerdings bislang zum Ausbringen von Druckluft und flüssigem Boden­ verbesserungsmittel und somit zur Verwendung in Bodenbearbeitungsvorrichtungen der gattungsgemäßen Art geeignete Bodenbearbeitungswerkzeuge bekannt geworden sind, haben diese zum Einführen des Werkzeuges in tiefer gelegene Bodenbereiche ein auf das Werkzeug aufgesetztes Hammerwerk und jeweils separate, manuell betätigbare Absperrhähne zum Freigeben der Druckluft­ und Flüssigkeitsanschlüsse bzw. -führungen. Diese Bodenbearbeitungswerkzeuge sind insgesamt außeror­ dentlich schwergewichtig sowie nur umständlich und mühsam zu handhaben. Beim Einführen des Werkzeuges in tiefer gelegene Bodenbereiche ist eine Beschädigung des Wurzelwerks der Bäume nahezu unvermeidbar. Durch die Führung des flüssigen Bodenverbesserungsmittels und die separaten Absperrorgane ist ein Einbringen des Bodenverbesserungsmittels in fein zerstäubter Form nur in begrenztem Maße und nach zeitaufwendigen Einstell­ arbeiten möglich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor­ richtung zur Bodenbearbeitung der eingangs genannten Art mit einem einfach zu handhabenden, kostengünstigen sowie verschleißunanfälligen Bodenbearbeitungswerkzeug zu schaffen, das unter weitgehender Vermeidung von Wurzelwerkbeschädigungen auch in tiefer gelegene Bodenbereiche auf einfache Weise einzuführen ist. Zudem soll in einfacher Weise das flüssige Bodenver­ besserungsmittel in zerstäubter Form in den Boden ein­ zubringen sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Vorrich­ tung zur Bodenbearbeitung der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 an­ gegebenen Merkmale aus. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 9 verwiesen.
Das Bodenbearbeitungswerkzeug der Vorrichtung nach der Erfindung ist ein leichtgewichtiges, einfach zu hand­ habendes und insgesamt auch kostengünstig herstell­ bares Bauteil, das bei geöffnetem Ventilkörper und somit freigegebener Druckluftzuführung während der Bodenbelüftung durch beispielsweise Erzeugung von Druckluftstößen leicht in auch tiefere Bodenbereiche durch die aufgelockerten Bodenebenen einzuführen ist. Trifft das Bodenbearbeitungswerkzeug dabei auf Hin­ dernisse, beispielsweise in Form von Wurzelwerk, was infolge des relativ geringen Eigengewichts für die Bedienperson sofort wahrgenommen werden kann, ist es ohne besondere Mühen an Stellen zu bringen, an denen es ohne die Gefahr von Wurzelwerkbeschädigungen in tiefere Bodenbereiche eindringen kann. Wird zum Ausbau aufgelockerter Bodenhorizonte das Absperrorgan der Flüssigkeitsanschlußleitung geöffnet, erfolgt die Ver­ sorgung der Austrittsöffnungen mit flüssigem Bodenver­ besserungsmittel bei geöffnetem Ventilkörper und zwangsweise auch freigegebener Druckluftanschluß­ leitung, wodurch sichergestellt ist, daß das flüssige Bodenverbesserungsmittel immer in zerstäubter Form in handhabungstechnisch einfacher Weise dem Boden zu­ geführt wird.
Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung und die nachfolgende Beschreibung verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung naher veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in einer Übersichtsdarstellung am Einsatzort ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit einem auf einem Fahr­ zeug montierten Vorratsbehälter;
Fig. 2 in einer schematischen, teilweise geschnit­ tenen Seitenansicht ein bevorzugtes Ausfüh­ rungsbeispiel des Bodenbearbeitungswerk­ zeuges der Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 3 vergrößert den oberen, den Sammelmischraum aufweisenden Bereich des in Fig. 2 veran­ schaulichten Bodenbearbeitungswerkzeuges.
Die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel veran­ schaulichte Vorrichtung zur Bodenbearbeitung dient insbesondere dazu, beispielsweise durch unsachgemäße Bodenbearbeitung oder schwere Baumaschinen stark ver­ dichtete, wasserundurchlässige Böden im Wurzelbereich von Bäumen, Rasen- oder Vegetationsflächen und dgl. durch gezielte Lanzierung zunächst aufzulockern und in den entstandenen Auflockerungsräumen flüssige Boden­ verbesserungs- und Düngemittel einzubringen, wie dies schematisch in der Übersichtsdarstellung nach Fig. 1 veranschaulicht ist.
Dazu weist die Vorrichtung einen auf einem Lastkraft­ wagen 1 montierten Vorratsbehälter 2 auf. An eine An­ hängerkupplung des Lastkraftwagens 1 ist ein Kom­ pressor 3 als Druckerzeuger angehängt. Der Kompressor 3 erzeugt Druckluft, die über einen nicht näher dar­ gestellten flexiblen Druckschlauch dem Vorratsbehälter 2 zugeführt wird. In den Vorratsbehälter 2 ist ein flüssiges Bodenverbesserungs- bzw. Regenerationsmittel eingefüllt. In nicht näher veranschaulichter Weise soll die Druckluftzuführung innerhalb des Vorratsbe­ hälters 2 über eine Blasöffnungen aufweisende Druck­ leitung erfolgen, die sich, wie in der P 36 16 834.3-23 beschrieben, entlang des Behälter­ bodens mit auf den Behälterboden ausgerichteten Blas­ öffnungen erstreckt. Bei Druckluftzuführung wird das in den Vorratsbehälter 2 eingefüllte Bodenverbesse­ rungsmittel kontinuierlich durchmischt und ver­ wirbelt.
Über flexible Druckleitungen 4 und 5 wird die Druck­ luft und das flüssige Bodenverbesserungsmittel einem lanzenförmig gestaltenen Bodenbearbeitungswerkzeug 6 zugeführt. Die flexible Druckleitung 4 zur Zuführung der Druckluft mündet im Inneren des Vorratsbehälters 2 in einem außerhalb des maximalen Füllstandes gelegenen Bereich, so daß die Druckluftversorgung des Boden­ bearbeitungswerkzeuges 6 gleichfalls über den Vor­ ratsbehälter 2 erfolgt. Bei alleiniger Bodenbelüftung wird der Druckabfall im Vorratsbehälter 2 kontinuier­ lich über die die Blasöffnungen aufweisende Druck­ leitung ausgeglichen, so daß während des Betriebes der Vorrichtung fortlaufend ohne das Erfordernis ver­ schleißanfälliger mechanischer Rührwerksteile oder Pumpaggregate eine Durchmischung des Bodenverbesse­ rungsmittels stattfindet.
Wie im einzelnen näher die Fig. 2 und 3 veranschau­ lichen, ist das Bodenbearbeitungswerkzeug 6 ein ins­ gesamt leichtgewichtiges, verschleißunanfälliges und kostengünstig herstellbares Bauteil, das ein lanzen­ förmiges, in das Erdreich einzubringendes Zuführungs­ rohr 7 und ein Kopfstück 8 mit einem einen Handgriff 9 aufweisenden Stutzen 10 sowie mit einem Festhaltegriff 11 hat. An dem Zuführungsrohr 7 sind Schutzschirme 28 und 29 beweglich geführt. In dem Kopfstück 8 bzw. dem Stutzen 10 sind eine Druckluftanschlußleitung 12 sowie eine Flüssigkeitsanschlußleitung 13 ausgebildet, die über Schnellverschlüsse 14 bzw. 15 mit den flexiblen Druckleitungen 4 und 5 zu verbinden sind. Die Druck­ luftanschlußleitung 12 und die Flüssigkeitsanschluß­ leitung 13 münden in einen Sammelmischraum 16, der in einem mit den Anschlußleitungen 12 und 13 verschraub­ ten Mischteil 17 ausgebildet ist. Die Flüssigkeits­ anschlußleitung 13 ist mit einem durch einen Absperr­ hahn 18 gebildeten Absperrorgan versehen, wohingegen die Druckluftanschlußleitung 12 ohne einen solchen Absperrhahn frei in den Sammelmischraum 16 mündet.
Innerhalb des Mischteils 17 ist ein Ventilkörper 19 geführt, der in seiner in den Fig. 2 und 3 veranschau­ lichten Schließstellung an dem im Mischteil ausgebil­ deten Ventilsitz 20 anliegt. Der Ventilkörper 19 ist von einer Druckfeder 21 belastet, die sich einenends an einer eine Federabstützung ausbildenden Ventilkör­ permantelringfläche 22 und anderenends an einem Ge­ häuseabstützteil 23 abstützt. Der Ventilkörper 19 erstreckt sich durch das Gehäuseabstützteil 23 hin­ durch und hat einen außerhalb des Mischteils 17 ge­ legenen Mitnehmeransatz 24, der von einem am Mischteil 17 angelenkten Stellhebel 25 untergriffen ist. Der Stellhebel 25 ist mit einem manuell betätigbaren Bedienhebel 26 gekoppelt. Der Ventilkörper 19 läßt sich durch die einfache Betätigung des Bedienhebels 26 entgegen der Kraft der Druckfeder 21 aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung überführen, wodurch der Sammelmischraum 16 und die Druckluftan­ schlußleitung 12 mit der Austrittsöffnung 27 des Bodenbearbeitungswerkzeuges 6 verbindbar sind.
Zur Bodenbelüftung und -auflockerung wird das Boden­ bearbeitungswerkzeug 6 auf die Bodenoberfläche auf­ gesetzt. Zunächst wird bei geschlossenem Absperrhahn 18 durch gegebenenfalls impulsartige Betätigung des Bedienhebels 26 Druckluft der stirnseitig vorgesehenen Austrittsöffnung 27 zugeführt und der Boden in oberen Horizonten aufgelockert. Dabei kann ohne das Erfor­ dernis zusätzlicher Hammerwerke das Bodenbearbei­ tungswerkzeug 6 leicht und mühelos in tiefer gelegene Bodenbereiche gebracht werden. Trifft das Werkzeug 6 auf Hindernisse, beispielsweise auf Wurzelwerk von Bäumen, ist dies von der Bedienperson sofort wahrzu­ nehmen und das Werkzeug 6 an Stellen zu bringen, wo beim Eindringen des Werkzeuges Hindernisse nicht vorhanden sind und somit Wurzelwerk nicht beschädigt werden kann. Sollen aufgelockerte Bodenhorizonte mit flüssigem Bodenverbesserungsmittel verbaut werden, ist der Absperrhahn 18 zu öffnen, so daß unter Druck durch die Flüssigkeitsanschlußleitung 13 das flüssige Boden­ verbesserungsmittel in den Sammelmischraum 16 gelangen kann. Nach Betätigung des Bedienhebels 26 und dadurch bedingter Öffnung des Ventilkörpers 19 wird die Strömungsverbindung zu der Austrittsöffnung 27 her­ gestellt, wobei zwangsläufig auch die Druckluftan­ schlußleitung 12 geöffnet ist, so daß das flüssige Bodenverbesserungsmittel durch die Druckluft vor Austritt aus dem Sammelmischraum 16 fein zerstäubt wird. Durch die spitzwinklige Anordnung der Druck­ luftanschlußleitung 12 und der Flüssigkeitsanschluß­ leitung 13 in ihren Mündungsbereichen zueinander ist die Zerstäubung der Flüssigkeit begünstigt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Aus­ trittsöffnung 27 am stirnseitigen Ende des Zufüh­ rungsrohres 7 vorgesehen. Der bodenseitige Endbereich des Bodenbearbeitungswerkzeuges 6 kann im wesentlichen konisch zulaufend, stirnendseitig abgerundet ausge­ bildet sein, um Beschädigungen des Wurzelwerks vor­ zubeugen. Zweckmäßigerweise hat das Bodenbearbeitungs­ werkzeug 6 zum Ausbringen des flüssigen Bodenverbes­ serungsmittels auch im wesentlichen senkrecht zur Bodenbearbeitungswerkzeuglängsachse ausgerichtete Flüssigkeitsaustrittsöffnungen beispielsweise in Form von in einer Ebene vorgesehenen Kreuzbohrungen, wo­ durch sich vorteilhafte Druckverhältnisse beim Aus­ bringen des Flüssigkeitsnebels einstellen lassen. Um wahlweise auch gezielt über bestimmte vorgesehene Austrittsöffnungen Druckluft oder flüssiges Boden­ verbesserungsmittel ausbringen zu können, kann das Bodenbearbeitungswerkzeug 6 mit einer oder mehreren verschließbaren Austrittsöffnungen versehen sein.

Claims (10)

1. Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit einem im wesentlichen lanzenförmigen, eine oder mehrere Austrittsöffnungen (27) aufweisenden Bodenbear­ beitungswerkzeug (6) zum Einbringen von Druckluft oder dgl. unter Druck stehenden kompressiblen Medien sowie von flüssigem Bodenverbesserungsmittel in das Erd­ reich, welches über Anschlüsse (14, 15) mit einem an einen Druckerzeuger (3) anschließbaren Vorratsbehälter (2) und/oder dem Druckerzeuger (3) verbindbar ist, nach P 36 16 839.3-23, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenbearbeitungswerkzeug (6) mit einem Sammelmisch­ raum (16) versehen ist, in den die Druckluftanschluß­ leitung (12) sowie die mit einem Absperrorgan (18) versehene Flüssigkeitsanschlußleitung (13) münden, wobei der Sammelmischraum (16) sowie die Druckluft­ anschlußleitung (12) über einen mittels eines Stell­ gliedes (25, 26) betätigbaren, federbelasteten Ventil­ körper (19) mit den Austrittsöffnungen (27) verbindbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Stellglied (25, 26) manuell betätig­ bar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (25, 26) einen am Ventilkörper (19) angreifenden Stellhebel (25) hat und der Ventilkörper (19) mittels des Stellhebels (25) entgegen der Ventilkörperfederkraft betätigbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftanschluß- und die Flüssigkeitsanschlußleitung (12 und 13) in spitz­ winkliger Anordnung zueinander in den Sammelmischraum (16) münden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftanschluß­ leitung (12) mit einem Rückschlagventil versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (19) mit einem eine Federabstützung (22) ausbildenden, bei Druckbeaufschlagung eine Ventilkörperschließkraft bewirkenden Ventilkörpermantel ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bodenseitige End­ bereich des Bodenbearbeitungswerkzeuges (6) im wesent­ lichen konisch zulaufend, stirnendseitig abgerundet ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausbringen der Flüssigkeit im wesentlichen senkrecht zur Boden­ bearbeitungswerkzeuglängsachse ausgerichtete Flüssig­ keitsaustrittsöffnungen (27) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das bodenseitige Stirnende des Bodenbearbeitungswerkzeugs (6) eine Austrittsöff­ nung (27) hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Aus­ trittsöffnungen (27) verschließbar ausgebildet sind.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2742606C3 (de) * 1977-09-22 1980-08-14 Eugen 6550 Bad Kreuznach Zinck Verfahren und Vorrichtung zur Lockerung landwirtschaftlich genutzten Bodens
DE3616834C1 (en) * 1986-05-17 1987-04-30 Helmut Stockreiter Soil-working appliance

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