DE3642879A1 - Vorrichtung zum vorwaermen und/oder gluehen von metallischem stranggut, insbesondere von draehten mit groesserem querschnitt - Google Patents
Vorrichtung zum vorwaermen und/oder gluehen von metallischem stranggut, insbesondere von draehten mit groesserem querschnittInfo
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- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description
Es sind Vorrichtungen zum Vorwärmen und/oder Glühen von
metallischem Stranggut, insbesondere von Drähten, bekannt,
bei denen der Antrieb der Kontakt- und Umlenkrollen von
einem gemeinsamen Antriebspunkt, beispielsweise über fest
im Raum angeordnete, mechanische Übersetzungen erfolgt, so
daß die einmal gewählte Drehzahlrelation der Kontakt- und
Umlenkrollen festgelegt, d. h. nicht veränderbar ist.
Bei der Erwärmung des durchlaufenden Drahtes entsteht je
doch von Rolle zu Rolle eine Drahtverlängerung, die
- je nach der Temperaturhöhe und der Materialeigenschaft -
recht unterschiedlich sein kann. Bei Kupferdraht wird im
allgemeinen beim Glühen eine Endtemperatur von etwa 500°C
bis 550°C angestrebt und die in den einzelnen Erwärmungs
strecken anstehende Temperaturerhöhung sowie die dadurch
bewirkte Drahtverlängerung allein durch die Auslegung des
Getriebes wenigstens annähernd kompensiert. Eine Abwei
chung der geforderten Endtemperatur oder die Wahl eines
anderen Drahtwerkstoffes bewirkt jedoch ein anderes Draht
verlängerungsmaß, so daß die Umfangsgeschwindigkeit vom
Draht und den Kontakt- bzw. Umlenkrollen nicht mehr über
einstimmt. Der Draht wird dann entweder unzulässig ge
reckt und manchmal bis zum Bruch überbeansprucht oder er
läuft mit mehr oder weniger großem Schlupf über die Kon
takt- und Umlenkrollen, was zu erhöhtem Flattern des
Drahtes und damit zur Erhöhung der Funkenbildung führt.
Dies hat eine nicht zu unterschätzende Beschädigung der
Drahtoberfläche sowie einen erhöhten Verschleiß der
Kontaktrollen zur Folge und kann außerdem zu unzulässi
gen Funkstörungen führen.
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe in der Schaffung einer eingangs erwähnten Vor
richtung, bei der der Draht in möglichst schonender
Weise bei geringster Biegebelastung und ohne Gleiten
auf den Kontakt- und Umlenkrollen im Durchlauf erwärmt
bzw. geglüht wird. Ferner soll der Aufbau der Vorrich
tung den verschiedensten Anwendungszwecken leicht an
paßbar und eine einfache Bedienung und Wartung möglich
sein.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrich
tung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor
richtung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie
ben.
Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung die Strang
gutführung in der erfindungsgemäßen Vor
richtung, und
Fig. 2 ein Schaltbild der Erwärmungs- und/oder
Glühvorrichtung mit drei Glühstrecken, wobei
die Kontakt- und Umlenkrollen, sowie die Ab
ziehrolle in Kiellinienanordnung dargestellt
sind, und
Fig. 3 in Ansicht den mechanischen Aufbau der er
findungsgemäßen Vorrichtung, und
Fig. 4 in Draufsicht, und
Fig. 5 in Seitenansicht den Aufbau und die Anord
nung der um den Winkel α 1 geneigten Rol
len, sowie den elektrischen Verbindungen
mit einem Drehstromtransformator, und
Fig. 6 in Seitenansicht gemäß der Schnittlinie
VI-VI der Fig. 3 die um den Winkel α 2
geneigten Rollen, und
Fig. 7 in vergrößertem Maßstabe und in Ansicht
das Untergestell mit den um den Winkel α 1
geneigten Rollen, und
Fig. 8 in vergrößertem Maßstabe und in Ansicht
das Untergestell mit den um den Winkel α 2
geneigten Rollen, und
Fig. 9 in perspektivischer Darstellung ein weite
res Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
Schutzgas- und Kühlbeckengehäuse.
Das zu behandelnde Stranggut, nachfolgend kurz "Draht"
genannt, ist mit D bezeichnet. Er tritt bei De in die
Vorrichtung ein und verläßt diese bei Da. Der Draht
läuft zunächst auf die Kontaktrolle KR 1 und verläßt die
se nach einer halben Umschlingung und kommt dann zur
Umlenkrolle UR 2. Von hier aus gelangt der Draht zur
Kontaktrolle KR 3 und weiter zur Kontaktrolle KR 4 und
KR 5. Von letzterer gelangt der Draht D zur Abziehrolle
AR 6 und von dieser zum Drahtaustritt Da.
Die Kontaktrollen KR 1, KR 3 und KR 5 sind mit ihren Ober
kanten und Antriebswellen auf den Untergestellen 10 so
weit nach hinten geneigt angeordnet, daß sie mit dem
auf der betreffenden Antriebswelle senkrecht stehenden
Rollenradius und der Vertikalen V einen Winkel α 1 von
etwa 10° einschließen. Dagegen sind die Kontaktrolle
KR 4, die Umlenkrolle UR 2 sowie die Abziehrolle AR 6 mit
ihren Oberkanten - von der Vertikalen V ausgehend -
um den Winkel α 2 nach vorn geneigt angeordnet. Die
Größe des Winkels α 1 bzw. α 2 ist im wesentlichen
vom Durchmesser und der Breite der Rollen abhängig.
In Fig. 2 sind sämtliche Kontakt-, Umlenk- und Abzieh
rollen der besseren schalttechnischen Darstellung we
gen in Kiellinie dargestellt. Mit 7 ist ein Dreiphasen
transformator und mit R, S, T sind die einzelnen Phasen
bezeichnet. Die Phase R ist mit der Kontaktrolle KR 3
und die Phase T mit der Kontaktrolle KR 4 verbunden,
während die Phase S mit zwei Kontaktrollen, nämlich
mit der Kontaktrolle KR 1 und KR 5, verbunden ist. Auf
diese Weise werden in bekannter Weise die Glühstrecken
G 1, G 2 und G 3 gebildet.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen den mechanischen Aufbau der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die einzelnen Kontakt
rollen KR 1, KR 3, KR 4 und KR 5 werden - ebenso wie die
Abziehrolle AR 6 und die Umlenkrolle UR 2 - blockweise
mit ihren Antriebsaggregaten 8 und den Rollenlagerun
gen 9 auf Untergestelle 10 bzw. 10 a montiert, die be
reits entsprechende Abwinkelungsflächen 11 und 12 auf
weisen können. Gegenüber der Horizontalen bzw. der
Vertikalen V nehmen die Abwinkelungsflächen 11 und 12
einen Winkel α 1 bzw. α 2 von etwa 10° ein, wie das
aus Fig. 5 bzw. Fig. 6 ersichtlich ist.
Zur Übertragung des elektrischen Stromes vom Trans
formator zu den einzelnen Kontaktrollen dienen die
Stromschienen 13.
An sich wäre es möglich, die beabsichtigte Schräg
stellung der Rollen mit einer einzigen Untergestell
form zu erreichen, indem man die Untergestelle jeweils
um 180° verdreht einbaut. Dies würde jedoch den freien
Zutritt zur Maschinenbedienungsseite stark behindern.
Um jedoch den Zugang zur jeweiligen Bedienungsseite
der Maschine und gleichzeitig die Einstellung bzw. die
Anpassung der Neigung der Abwinkelungsflächen 11 und
12 zu ermöglichen, ist es erfindungswesentlich, daß
die Untergestelle 10 und 10 a wenigstens aus zwei Tei
len 23 und 24 bestehen und diese auf der den Rollen
KR 1, UR 2, KR 3, KR 4, KR 5 und AR 6 zugewandten Seite
durch ein Gelenk 25 schwenkbar verbunden sind und auf
der den Rollen abgewandten Seite des Untergestelles
durch wenigstens ein Stützelement 26 in der gewünsch
ten Lage gehalten werden. Die Anzahl der Stützelemen
te 26 richtet sich nach den zu erwartenden Belastungen.
Der Gegenstand der Erfindung läßt sich auch zum Her
stellen blanker Drähte verwenden. Hierzu ist es ledig
lich erforderlich (siehe Fig. 9), daß die schräg an
geordneten Kontaktrollen KR 4 und KR 5 sowie die Abzieh
rolle AR 6 in aufklappbaren Gehäusen untergebracht sind,
wobei Schutzgas in die Schutzgasstrecke über eine Rohr
leitung 15 in das Schutzgasgehäuse 16 und von dort aus
in die Rohrleitung 17 gelangt. Das Gehäuse 18 dient als
Kühlbecken. Letzteres ist über eine Rohrleitung 19 mit
dem Kühlbeckengehäuse 20 verbunden, das die Abziehrol
le AR 6 enthält. Von hier aus verläßt der Draht D in
Fertigform die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Der Gegenstand der Erfindung zeichnet sich besonders
dadurch vorteilhaft aus, daß durch die Eigenantriebe
an den Kontaktrollen und an der Abziehrolle eine
äußerst exakte Drahtspannung einstellbar ist, und daß
durch die Blockbauweise die Erwärmungs- bzw. Glühvor
richtung sowohl in Rechts- als auch in Linksausfüh
rung montiert werden kann, d. h. daß der Draht die Vor
richtung sowohl von der rechten Vorrichtungsseite zur
linken Seite der Vorrichtung als auch umgekehrt durch
laufen kann. Ferner wird eine schonende Drahtbehand
lung dadurch erreicht, daß die Biegebeanspruchung des
Drahtes gering gehalten wird durch Verwendung von
Kontakt- und Umlenkrollen verhältnismäßig großen
Durchmessers und deren Anordnung dergestalt, daß der
Draht immer nur nach einer einzigen Richtung gebogen
wird. Durch den geraden Drahtauflauf auf die schräg
gestellten Kontakt- und Umlenkrollen ist keine Gegen
biegung des Drahtes erforderlich, so daß auch nur eine
verhältnismäßig geringe Antriebsleitung eingesetzt zu
werden braucht. Ferner liegen alle Rollen auf gleicher
Höhe, so daß keine Bedienungshilfen erforderlich sind.
Schließlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch
ihre offene Bauweise recht wartungsfreundlich.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Vorwärmen und/oder Glühen von metal
lischem Stranggut, insbesondere von Drähten mit grö
ßerem Querschnitt, unter Verwendung von stromführen
den Kontakt- sowie Umlenkrollen, zur direkten Wider
standserwärmung der Drähte, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei der Kontakt- und Umlenkrollen
(KR 1, UR 2, KR 3, KR 4, KR 5) sowie die Abziehrolle (AR 6)
einen eigenen Antrieb aufweisen und jeweils ein ge
trenntes Antriebsaggregat (8) bilden, deren Antriebs
wellen (21, 22) um den Winkel α 1 plus α 2 gegenein
ander schräg angeordnet sind und daß die Umfangsge
schwindigkeiten der Kontakt- und Umlenkrollen sich
selbsttätig und schlupflos, z. B. durch Drehmoment-Re
gelung, der jeweiligen Drahtgeschwindigkeit anpassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand der Kontakt- und Umlenk
rollen (KR 1, UR 2, KR 3, KR 4, KR 5) wenigstens zum Teil
so veränderbar ist, daß die gewünschten Glühstrecken
längen (G 1, G 2, G 3) einstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Draht (D) infolge der Schrägstel
lung der Rollenantriebswellen (21, 22) so führbar ist,
daß er jeweils nur in einer einzigen Biegerichtung
beansprucht wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch entsprechende Aufstellung der Un
tergestelle (10, 10 a) bedarfsweise der Durchlauf des
Drahtes (D) von rechts nach links oder umgekehrt er
folgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Rollenlagerung (9) und das An
triebsaggregat (8) tragenden Untergestelle (10, 10 a)
wenigstens aus zwei Teilen (23, 24) bestehen und diese
auf der den Rollen (KR 1, UR 2, KR 3, KR 4, KR 5 und AR 6)
zugewandten Seite durch ein Gelenk (25) schwenkbar
verbunden sind und auf der den Rollen abgewandten Sei
te des Untergestelles (10, 10 a) durch wenigstens ein
Stützelement (26) in der gewünschten Lage gehalten
werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stützelemente (26) Schraubenbolzen dienen,
die an einem Ende im Unterteil (24) schwenkbar gela
gert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schräg angeordnete Kontaktrolle
(KR 4) in einem Schutzgasgehäuse (16) und die Kontakt
rolle (KR 5) sowie die Abziehrolle (AR 6) in einem Kühl
beckengehäuse (18, 20) angeordnet und durch Rohrlei
tungen (15, 17, 19) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (6)
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